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Monochrome

Cache

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So wandlungsfähig wie sie sich musikalisch geben, so eine feste Konstante bleiben Monochrome doch für die europäische Independent-Szene. Einst in ihrer Ur-Form Dawnbreed der Hardcore-Szene entsprungen, mauserte sich das Stuttgart-Basel-Kollektiv trotz diverser Besetzungswechsel (bevorzugt am Mikrofon) zu einer stilsicheren Anlaufbank für diejenigen, welche zwischen musikalischem Anspruch und Wohlklang keinen Wiederspruch sehen.
Der Opener "Von Fall Zu Fall" (mit Texten in englischer Sprache) erinnert zu Beginn ein wenig an den Clash-infizierten Dub-Rock der Dead 60s. Doch Monochrome sind schon viel zu lange im Geschäft, um in solchen Kategorisierungsschubladen zu denken. Insofern: Es lohnt sich, in Erwartungshaltung vor den Boxen zu verharren. Denn dann ist dieses besondere Etwas plötzlich schnell da, was Monochrome schon seit ihrem Debüt "Laser" (1999) ausgemacht hat. Und längst mehr als nur das männlich-weibliche Gesangsduo umfasst, welches dem Postrock auf "Cache" einmal mehr ein Höchstmaß an Pop abgewinnt. Dass der französische Herkunfts-Wortstall des Albumtitels kurz mit "hintergründig" übersetzt werden kann, hat natürlich seine Bedeutung. Inhaltlich. Doch auch musikalisch. Denn so viele soundtechnische Details wie hier fanden sich bei Monochrome noch nie. Und sie bilden einen faszinierenden Kontrapunkt zu den eingängigen Melodiebögen. Welche in „Die Dinge Wie Sie Sind“ einmal mehr enorm tanzbar transportiert werden. Und dann während "Les Pantalons Heavy Metal" jedoch beinahe eine Notwist'sche Songinszenierung erfahren. Bevor mit „High Five“ sogar noch so etwas wie der „perfekten Anspieltipp“ abgeliefert wird. „Cache“ reiht sich damit perfekt in die Liste hochkarätiger Veröffentlichungen dieser latent unterschätzten Formation ein. Das nächste Lebel nach „Liebhaberband“ wäre definitiv angebracht…

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 39:34 / Postpop

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