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Vincent van Go Go

People

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Glaubt man den zwitschernden Vögeln dieser Tage, kündigen sie fröhlich den kommenden Sommer an. Hört man „People“, die neue LP der Dänen Vincent van Go Go, scheinen diese das unterstreichen zu wollen – Gute-Laune-Musik zwischen Pop, Funk, Soul & gitarrenlastigen Hip Hop-Beats.
Dass sie sich spontan Leute ins Studio geladen haben, weil die Aufnahmen für ihr zweites Album nach einer dreiwöchigen, anstrengenden Tour durch den Süden Amerikas eher zäh verliefen, erklärt nicht nur den Albumtitel, sondern zieht sich wie ein roter Faden mitsamt Hintergrundgeräuschen durch alle zwölf Songs. „Just fill it up with people“ heißt es da bereits auffordernd im ersten Lied. Man hört, dass die fünf Jungs nicht nur für ein imaginäres Publikum, sondern in diesem Fall, für tatsächlich anwesende Leute im Studio gespielt haben. „Let`s all join together, make it one big band. See I was hoping for some handclaps“ singen sie im Reggae-angehauchten „Handclaps“ und man kann nur erahnen, wie sich der Aufnahmeprozess allmählich in eine achttägige Party verwandelte. Schlaues Bürschchen, dieser Bruno Guez, Produzent der Platte und Gründer des Labels Quango Music, der mit dieser Idee die Band gedanklich an den Ort brachte, an dem sie sich am wohlsten fühlen – auf die Bühne. Ohne Bühne, dafür aber im Tonstudio. Thematisch versuchen sich die Dänen an der Liebe („A+“), gesellschaftlichen Missständen („Rockstar Politics“, „Crimeboy“) und der Frage, wo man selbst steht in dieser Welt. Zugegeben, die besten Textschreiber sind die Jungs von Vincent van Go Go nicht. Hört man ein „Hell yeah, and if you don`t believe in hell, C`mon and just yell yeah“ tut man schnell so, als hätte man das gerade nicht gehört und überhaupt, der Versuch aufmerksamer zuzuhören schlägt schon noch kurzer Weile fehl. Wenn er dann aber doch kommt, der Sommer, kann man „People“ ja vielleicht nebenbei am See laufen lassen.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 51:05 / Pop / Funk

Autor: Vivien Mierzkalla





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