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Islands

Arm's Way

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Islands Zweitwerk ist eine Rock-Oper geworden. Mit einer ganzen Menge T-Rex, George Harrison, Brian Eno und Esoterik Exkursen. Trotzdem ist "Arms Way" alles andere als schwer verdaulich geworden.
Nick Thorburn hat schon ordentlich einen in der Schüssel. Schon seine erste recht erfolgreiche Band, die "Unicorns", waren Produkt eines ebenso wirren wie genialen Geistes. Die haben sich bekanntlich nach nur einem Album wieder aufgelöst. Und dass es mit der Unicorns-Nachfolgeband "Islands" nach dem Debüt trotzdem noch weiterging, liegt auch nur daran, dass Thorburn mittlerweile allein musiziert. Zumindest wechseln die Musiker inzwischen im Minuten-Takt. Geschadet hat es dem Nachfolger zu "Return to the sea" jedenfalls nicht. "Arms Way" ist ein monströses 70s Rock Album geworden. Voller Bombast, voller Kleister und trotzdem mit einem Esprit, dem man sich bei aller Skepsis nicht erwehren kann. "Return to the sea" war noch ein folkiges Lo-Fi-Vergnügen gewesen. Davon will Thorburn nichts mehr wissen. Bereits der Opener "The Arm" überfällt einen mit einer Wucht, die man Islands gar nicht zugetraut hätte. Es wird gefidelt, gestampft und gesungen. Und über allem schreit der Kopf der Band. "Now You See How It Feels / To Live Like A Bee". Na herrlich. Dazu auch noch ein Cover, das scheinbar geradewegs aus dem Esoterik-Laden geklaut wurde. Wer bisland noch nicht geglaubt hat, Islands seien unberechenbar, wird hiermit endlich eines besseren belehrt. Bereits vor den Aufnahmen hatte Thorburn gedroht: "I've been listening to a lot of T-Rex"! Und wer noch ein paar Eckpunkte für den Sound der Platte braucht, bitte sehr: auf der letzten Tour spielte die Band drei Cover - The Kinks' "Waterloo Sunset", Sinead O'Conner's "Red Football" und Bobby 'Boris' Pickett's "Monster Mash." So quirlig ist dann auch der Rest von "Arms Way" ausgefallen. Dass sie bei Songs wie "Pieces Of You" bei aller Anbiederung ihre eigene Note nicht verloren haben, liegt vor allem daran, dass sie eine eigene Note haben. Denn andere Bands wären an dieser Rock-Oper grandios gescheitert. Nicht so Islands. "They Found Your Bones In The Homes Of A Thousand Little Gnomes / Who'd Taken Pieces For Decoration". Besser kann man Islands' Anspruch nicht beschreiben.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 68:00 / Rock

 

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