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The Alpine

There´s Only So Much You Can Do

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Auf ganz dünnem Eis bewegen sich The Alpine mit ihrem zweiten Album "There´s Only So Much You Can Do": Denn was soll man schon groß davon halten, wenn der selbstauferlegten Anspruch darin besteht, ein "schmutziges, zeitloses Popalbum" zu erschaffen. Die stete Perfektion des Pop-Songs - kein ganz einfaches Ziel, an dem sich die Band aber auch messen lassen muss.
So erstaunt es dann auch nicht, dass das Qunitett aus Dänemark aber auch wirklich alles aufgefahren hat, um möglichst eingängige, zeitlose Songs zu kreieren: Große Hymnen, dicke Instrumentierung, aalglatte Produktion und immer das Augenmerk auf das Wichtigste gerichtet: Die Gefälligkeit. Und damit sind wir schon am - vielleicht entscheidenden - Kritikpunkt angelangt, den sich The Alpine da gefallen lassen müssen. Es gibt nichts schlimmeres als den Punkt, wenn Schönheit zur Belanglosigkeit wird. Wobei sie mit dieser Gefahr ja fast rechnen mussten, haben sie das Motto ihres Albums doch vom Prinzip her ziemlich gut umgesetzt: Von der ersten Minute an verbreitet "There´s Only So Much You Can Do" eine wohlige, entspannte - nunja, unterhaltende Atmosphäre: Rockige Songs wechseln sich mit unverblümten Pop-Melodien zwischen Keyboard und Kitsch (mit dem unvermeindlichen Kinderchor in "How To Wing It") ab. Songs, die funktionieren aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, weil sie trotz ihres versuchten Mixes verschiedenster Stile und Einflüsse zu viel an Charakter und ernsthafter Spannung missen lassen. Die Aneinanderreihung von gut gemachten Songs macht ein Album noch lange nicht zu einem guten. Zeitlos sind die Songs, aber von "schmutzig" fehlt jede Spur - zumal unter diesem Begriff jeder was anderes verstehen dürfte. Da hilft es auch nicht, dass die Umsetzung auf  "There´s Only So Much You Can Do" tatsächlich gut gelungen ist. Allein die Idee eines Albums und dessen Inspiration alleinig aus der Vergangenheit der perfekten Songs zu ziehen, verhindert hier schon ein höhere Bewertung: Wer mit der abstrusen Mischung aus Dolly Parton, The Clash, Rolling Stones,  Beach Boys, Prince, den Jackson Five und lapidar "Filmmusik" (!) seine Inspirationsquelle(n) formuliert, den darf nicht wundern wenn das Ergebnis ein höchst undefiniertes bleibt. Wer alles perfekt machen will, verliert im schelchtesten Falls seine Glaubwürdigkeit. Auch wenn die Songs noch so eingängig sind. 

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 56:19 / Pop

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