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So So Modern

Friends And Fires

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"High Performance With High Ethics" - was im Wirtschaftsslang-Kontext wie eine hohle Phrase klingt, wird bei So So Modern zur Lebenseinstellung. Ein ganzes Album voller Amphetamine.
Die quakigen Wave-Punks aus Wellington haben ein Debütalbum, das eigentlich gar keines ist. Denn "Friends And Fires" kommt im Titel nicht ohne den Zusatz "+ 000 EPs" aus. Das muss man wissen, sonst könnte man schnell glauben, hier handele es sich um ein Debüt. Die DIY-Attitüde der Neuseeländer aber hat dazu geführt, dass die unzähligen EPs und Singles nun auf einer Platte vereint wurden. Da macht es für Interessenten ohne entsprechenden subkulturellen Background leichter, Zugang zu finden. Außerdem stellt es eine Werkschau da, die für die rastlosen Bandmitglieder dringend notwendig war. Seit Jahr und Tag reisen So So Modern nämlich um die Welt - Gerüchten zufolge ohne viel Kohle oder gar ein Rückflugticket in die Heimat. Stattdessen lässt man sich treiben, veröffentlicht in UK bei Transgressive Records (und ist damit Labelmate der wunderbaren Foals) und tourt gern auch mal wochenlang durch süddeutsche Provinzen. Das passt zum unreflektierten, wilden, manischen Treiben der Musik. Bei So So Modern wird keine Pause eingelegt, alles muss wild durcheinandergeprügelt werden. keine Zeit, kein Geld - dafür aber umso mehr Adrenalin. Am Ende mag "Friends And Fires" vielleicht etwas zu hektisch geraten sein. Bei so fiepsigen, krachigen Songs wie "Synthgasm" oder "The Love Code" wünsch man den Neuseeländern nicht so schnell eine Rückkehr ins beschauliche Wellington. Bitte weitermachen, danke!

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:15 / Post-Wave-Punk

 

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