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Earthbend

Harmonia

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Schweiß, Verausgabung und Breitbeinigkeit. Das sind sie, die Attribute des großen Rock. Und das sind die Attribute, die auch das zweite Album „Harmonia“ der Finsterwalder Earthbend auszeichnen. Geradlinig, kernig und erdig wird hier der Geist des 70er Rock beschworen, ab und zu die Queens Of The Stone Age gegrüßt und der Produzent Kurt Ebelhäuser von Blackmail nicht verleugnet.
Das funktioniert alles prima. Der Opener, zeitgleich auch Titelstück und erste Single, stimmt hervorragend auf das Album ein. Ein zehnminütiges Monument an Space Rock mit viel Raum für Experimente für Orgel und Vocodergesang. Auch mutig das einzige zehnminütige Stück als erste Single auszukoppeln. Leichter hätte man sich bestimmt getan mit dem heimlichen Hit des Albums „Too Many Stars“ oder den anderen beiden möglichen Singles „1000 Yard Stare“ und „Dragon Lady“. Das sind die Titel auf dem Album, die die Rhythmusfraktion durch die dicken Gitarrenwände hindurch auf die Tanzfläche treibt. Die Songs zwischen den Hits? Durchgehend gut. Vom entspannten Midtempo-Rocker „Bones“ bis zum fast verträumt anmutenden „Tropical Heatwave“. Die Distanz Finsterwaldes zu den musikalischen Hip-Zentren der Welt tut dem Trio hörbar gut. Hier wird nicht versucht Trends einzuholen, keine Gefälligkeiten eingeräumt, sondern einfach aus Liebe zur Musik gespielt, dass es einfach nur grundsympathisch wirkt. So sympathisch, dass man auch Interviewaussagen wie: „Wir hoffen auf den letzten Rest an gutem Geschmack der Leute, der sie ihre Tomte Platten ins Klo spülen lässt“ gerne verzeiht. Denn ganz ehrlich. Ein bisschen Überheblichkeit und etwas Arroganz sind die Attribute die Rockmusiker oft auszeichnen.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 46:37 / Stonerrock

Autor: Alexander Pahl

 

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