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Brian Wilson
That Lucky Old Sun
Kommentare wie "wiedererstarkter Künstler" oder "reifes Alterswerk" begleiten das Erscheinen dieses späten Albums von Brian Wilson. Genau, jenem Beach Boy, welchem man seinerzeit sicherlich höchstens eine Karriere als Berufsjugendlicher attestiert hätte.
Und wo mit "Pet Sounds" damals ein unbestreitbarer Klassiker geschaffen wurde, knüpft "That Lucky Old Sun" stilvoll an. Nämlich nicht etwa so, als hätte es die Pause von gut 40 Jahren nicht gegeben. Wilson lässt sich vielmehr vor altbekannter Kulisse porträtieren, reokkupiert die Capitol Studios, zitiert in "Forever She'll Be My Surfer Girl" eigene gute alte Zeiten... und kramt mit dem Titeltrack - der einzigen Fremdkomposition - sogar noch tiefer in der Musikhistorie. Ansonsten dominieren, wie erhofft, ausgefeilte Harmoniegesänge und breite Arrangements. Spoken Word-Passagen knüpfen die einzelnen Tracks zu einem Konzeptalbum zusammen; wer möchte, findet sogar noch mehr vermeintliche Innovation: Mögen in "Mexican Girl" ein paar Mariachi-Elemente andernorts als Weiterentwicklung bezeichnet werden - hierum geht es aber doch gar nicht! Brian Wilson zeigt sich vielmehr in ausgezeichneter Verfassung. Anhand welcher er sogar das Zeug haben dürfte, der späten Heiligsprechung eines Johnny Cash nahe zu kommen. Natürlich, für den Vergleich etwas unpassend, mit reichlich Sonnen- und Surf-Referenzen... Und dennoch: Wo die Beach Boys ihre Musik in bonbonfarbene Zuckertöne packten, lässt Wilson mittlerweile durchaus zu, die tragischen Momente seiner Biographie aufblitzen zu lassen. Und das ist nur richtig so. Fazit: Pop in Vollendung - Etwas nostalgisch zwar, aber eben immer bewusst zu seiner Tradition stehend.
/ Spielzeit: 38:09 / Pop
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