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Promise Ring, The

Mit etwas Anlaufzeit mitten ins Herz

Die sympathischen Emo-Rocker PROMISE RING haben mit dem neuen Album "wood/water" (Anti Records) trotz oder gerade wegen ihrer stilistischen Kurskorrektur jede Menge Lorbeeren eigefahren.
das amerikanische quartett schraubte den auf dem vorgänger "very emergency" (jade tree) perfektionierten poppunk-anteil zugunsten ruhigerer klänge zurück und hat damit ein album geschaffen, dass den nicht gerade üblen bandeigenen backkatalog noch toppt.
in unserem kurzinterview berichtet gitarrist Jason Gnewikow über die reaktionen der fans auf den neuen sound, PROMISE RING's ersten videoclip und sein "coming-out".


Euer album ist jetzt seit ein paaar wochen erhältlich. die presse war ja durch die bank begeistert, wie sehen die reaktionen euerer fans auf das neue material aus?

wir sind gleich eine woche nach albumveröffentlichung auf tour gegangen. je mehr zeit vergeht, desto besser scheinen die leute mit unserem album zurecht zu kommen. ich denke, je öfter sie die platte hören, desto besser gefällt sie ihnen.

ich habe auch paar durchgänge gebraucht, um die songs wirklich genießen zu können. letztendlich bin ich aber überzeugt davon, dass dieser schritt absolut richtig war. gab es denn diskussionen in der band wegen der veränderung eueres gewohnten stils?

eigentlich nicht. irgendwie wußten wir alle zusammen, dass wir etwas neues machen mußten.

was waren denn die zwei unterschiedlichsten reaktionen auf "wood/water"?

oh, ganz einfach: leute, die es wirklich lieben und leute, die es absolut hassen.

die aufmachung der platte ist sehr gelungen. allerdings ist sie ebenfalls komplett anders, als man es von euch gewohnt ist. woher stammen die bilder?

wir hatten irgendwie im gefühl, dass die thematik "pflanzen und natur" zusammen mit dem metallischen hochglanzdruck die musik optimal repräsentiert. es ist auf der einen seite eine wahnsinnig organische platte, die trotzdem auch sehr modern geworden ist. die bilder wurden übrigens in einem gewächshaus aufgenommen.

"stop playing guitar" ist meines wissens euere erste singleauskopplung überhaupt. warum gerade dieser song?

wir mochten den refrain.

zu dem stück habt ihr auch einen videoclip gedreht. worum geht es darin? haben euch die aufnahmen spaß gemacht?

einerseits hat die sache schon spaß gemacht. eigentlich mögen wir es aber gar nicht, in videoclips zu sehen zu sein. es war eine seltsame erfahrung. konzept des clips ist, dass wir in einer fabrik gitarren bauen.

wie macht sich euer neues material auf den konzerten? ich meine besonders im vergleich zu eueren älteren, schnelleren songs.

die neuen sachen schaffen eine angenehme balance zu den alten. unsere auftritte bekommen damit viel mehr dynamik.

du hast dich kürzlich öffentlich zu deiner homosexualität bekannt. das gab hoffentlich keine negativen reaktionen von eueren fans?

überhaupt nicht. im gegenteil, es war eine sehr positive erfahrung und ich habe dadurch eine menge großartiger leute kennengelernt.

abschließend würde ich gerne wissen, ob du irgendeine idee hast, wie sich euer sound weiterentwickeln wird.

nicht wirklich. wir werden einfach versuchen, immer ein bißchen etwas anderes zu machen.

vielen dank für das interview.


Michael Streitberger


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