Reviews März 2002


ANNIHILATOR - waking the fury
A DEATH FOR EVERY SIN - in a time where hope is lost
BRACKET - live in a dive
CATARACT - martyr's melodies
CHRONICS, THE - make you move
DC4 - volume one
DEAD SOUL TRIBE - dead soul tribe
DECAPITATED - nihility
DIE... MY DEMON - love the game... hate the players
DISBELIEF - shine
FLAMING SIDEBURNS, THE - flowers
HAREM SCAREM - weight of the world
JEFF AUSTIN PROJECT, THE - go big or stay home
JELLY JAM, THE - the jelly jam
KAIPA - notes from the past
LAMBCHOP - is a woman
MAX REBO KIDS - ciphers
METALIUM - hero-nation (chapter three)
METROPHON - metrophon
MILLENCOLIN - home from home
MIND'S EYE - a work of art
ONE NATION UNDER - one nation under
RED ANIMAL WAR - breaking in an angel
RHAPSODY - power of the dragonflame
SCAPEGOAT - goddog of prey
SNOWDOGS - animal farm
STYGMA IV - the human twilight zone
TAKING BACK SUNDAY - tell all your friends
THIS.DAY.FORWARD - kairos
THRICE - the illusion of safety
UNSUNG ZEROS - fading out
VIU DRAKH - death riff society
YEAR OF OUR LORD, THE - the year of our lord
YOU'RE PRETTY - beautiful accident

ANNIHILATOR - waking the fury   CD
steamhammer / spv

mit einem paukenschlag melden sich ANNIHILATOR zurück. zeigte jeff waters schon mit dem vorgänger "criteria for a black widow", dass die zeit des anbiedernd-modernen endlich vorbei ist, macht er mit "waking the fury" einen weiteren schritt "back to the roots". schon der opener "ultra-motion" ist eine thrash-granate allererster kajüte, die auch neben der hervorragenden letzten HAUNTED-scheibe bestehen könnte. überhaupt drückt man diesmal mächtig aufs gaspedal. das abschließende "cold blooded" darf sich getrost als härtester song der bandgeschichte bezeichnen und wird den zum semi-nu-metal konvertierten herrschaften kerry king samt konsorten den angstschweiß auf die stirn treiben. zwischendrin gibt es acht mal die volle gitarrenbreitseite, wobei niemals die nötigen melodien außen vor gelassen werden. hervorzuheben wären besonders der mächtige stampfer "striker" (mit einem wahrhaft paranoidem break zur halbzeit), der besonders auf konzerten für stimmung sorgen wird. einziger wehmutstropfen auf diesem ansonsten sehr gelungenem album ist die rhytmusgitarre, die von jeff waters meiner ansicht nach ein wenig zu stark in den hintergrund gemischt worden ist. an der durchschlagskraft des songmaterials ändert das aber wenig. wenn "criteria.." das pendant zu "alice in hell war", haben wir es diesmal mit dem "king of the kill" des neuen jahrtausends zu tun. fazit: formtief endgültig überwunden, patient gerettet und wohlauf! (58:09) www.annihilatormetal.com / www.stemhammer.de
>>   thrash metal   [michi, märz 02]

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A DEATH FOR EVERY SIN - in a time where hope is lost    CD
alveran records

nach demo und ep ("god's final descent") nun also endlich ein vollständiges album der fünf kanadier. die elf songs auf "in a time where hope is lost" gehen dann auch in bewährter manier zur sache: gerade mal 25 minuten brauchten A DEATH FOR EVERY SIN, um mit tiefergestimmten gitarren, fettem drumsound und der röchelnden stimme von nicolas gregoire-raciot alles niederzumetzeln, was sich diesem moshcore-flaggschiff in den weg stellt. vergleiche zu NAPALM DEATH in ihrer spätneunziger midtempo-phase sind durchaus zulässig, auch wenn man offiziell wohl lieber mit EARTH CRISIS vor deren numetal-ausflügen in einen topf geworfen werden möchte. heimlicher hit der scheibe ist das endlos knallende "holding on to whats left" mit überragendem drumming und einem voll-daneben-solo der besten SLAYER-schule. gerade mit den kürzeren songs können A DEATH FOR EVERY SIN überzeugen, besonders wenn sie wie bei "forever gone" oder "towards the end" nochmal ordentlich aufs gaspedal drücken. wird zeit, dass die band auch mal live hier vorbeischaut, die songs sind prädestiniert für einen ordentlichen moshpit! also: wer auf der suche nach melodien ist, liegt hier zwar falsch - der rest der moshcore-welt kann aber definitiv nix falsch machen. (24:47) http://adeathforercerysin.com / www.alveranrecords.com
>>   moshcore   [michi, märz 02]

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BRACKET - live in a dive   CD
fat wreck

teil zwei der relativ neuen "live in a dive"-serie auf "fat wreck" bestreiten die kalifornier von BRACKET. laut info hat man bei der aufnahme weder kosten noch mühen gescheut, und die show auf satten 24 spuren für die ewigkeit erhalten. da wundert es nicht, dass die 17 songs - darunter sämtliche stationen und highlights der bandkarriere - so richtig druckvoll aus den boxen dröhnen. außerdem hat sänger marty gar keinen grund nervös zu sein, wie er es am anfang der scheibe mehrmals gesteht. BRACKET schaffen es nämlich ohne probleme, die wunderbar mehrstimmigen gesänge ihrer studioaufnahmen auch live umzusetzen. mein persönliches highlight ist die "extended version" von "warren song pt. 8", eigentlich mit knappen 30 sekunden auf der "short music for short people"-compilation enthalten. dass neun songs der ersten beiden alben auf "live in a dive" erhalten sind, sollte ein zusätzlicher kaufanreiz sein: die teile sind inzwischen nicht mehr erhältlich und somit gibt es hier die einmalige chance einen ohrwurm wie "circus act" als live-version anzutesten - und das bringt auch richtig spaß! als kleinen bonus gibt es noch einen cd-rom part mit interview und videoclip. unbedingt erwähnenswert ist auch das thrashige comic-booklet, bei dem als höhepunkt "BRACKET 141" aus einer diabolischen "punk rock processing plant" erzeugt werden. klasse! (50:57) www.surf.to/bracket / www.fatwreck.com
>>   punkrock   [michi, märz 02]

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CATARACT - martyr's melodies   CD-EP
lifeforce records / bellaphon

welches potential in der schweizer formation CATARACT steckt, haben sie mit ihrem debutalbum "golem" schon angedeutet. damals bewiesen sie mit songs wie "loss of a smile", dass die kategorisierung metalcore nicht zwangsläufig mit "stumpfsinn" assoziiert werden sollte. vorliegende ep ist ein vorgeschmack auf das im herbst erscheinende album und soll die anstehenden shows auf dem "with full force" festival promoten. eingeleitet wird "martyr's melodies" von einem einminütigen instrumentalintro, bevor "red clouds" in typischer CATARACT-manier losstampft: ultrafette gitarrenwände, überraschende breaks, midtempo-beats, melodische leads und "social awareness"-lyrics, die die band von den unzähligen tough-guy-clones dieses genres abgrenzt. dass man sich gegen ende an "final expression" des legendären "life.love.regret."-albums von UNDERTOW wagt, ist ein weiteres indiz darauf, wo CATARACT sich musikalisch tatsächlich positionieren wollen. nicht zuletzt wegen der gelungenen aufmachung ist "martyr's melodies" eine prima gelegenheit, diese vielversprechende band kennenzulernen. (15:18) www.cataract.ch / www.lifeforcerecords.com
>>   metalcore   [michi, märz 02]

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CHRONICS, THE - make you move   CD
bad afro / indigo

kein high-speed-garage-sound diesmal aus dem stall "bad afro". die CHRONICS aus nordschweden setzen mit ihrem zweiten album mehr auf abwechslung und melodien anstelle von hochgeschwindigkeit und low-fi produktion. was dazu führt, dass die elf songs ohne ausfall hitcharakter haben. das fängt mit dem rockenden opener "whatever you do an", geht mit dem stampfer "stick around" (samt keyboard und female-vocals im background) weiter und hört bei der honky-tonk-mäßigen ballade "honey blues" auf - letztere sollte in zukunft die tanzflächen einiger 60's discos zum überquillen bringen. mich erinnern die CHRONICS jedenfalls an die grandiosen und leider verblichenen MONSTER, denn auf deren niveau stehen die vier mit tracks wie dem genialen titelsong (diesmal mit hammond-orgeln und bläsern) schon lange. zumal die produktion von henrik kjellberg und mattias eklund wirklich vorbildcharakter besitzt: der sound kommt fett aber organisch aus den boxen, klingt differenziert, ohne auf ecken und kanten zu verzichten. das info lügt nicht, wenn es bei "make you move" vom vorgeschmack auf den sommer spricht: hier genügen ein paar takte, um sich bei den ersten sonnenstrahlen zum klang der platte die kleider vom leib zu reissen und gepflegt einen auf zu machen. allen zweiflern empfehle ich den track "tomorrow's news". who the fuck is mike jagger? (31:45) www.thechronics.net / www.badafro.dk
>>   rock [michi, märz 02]

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DC4 - volume one   CD
rising sun / zomba

ein verdammt heißes eisen hat ARMORED SAINT gitarrist jeff duncan da im feuer. zusammen mit seinen brüdern matt und shawn sowie einem gewissen hyland church rief er vor fünf jahren DC4 ins leben. hierzulande hat man erstmals auf dem "rock hard unerhört"-sampler etwas von den jungs mitbekommen, die seit ihrer gründung außer mit einer ep veröffentlichungstechnisch nicht in erscheinung getreten sind. mit "volume one" legen die vier nun ihr debütalbum vor, welches von einem gewissen joey vera (of ARMORED SAINT fame) richtig druckvoll in szene gesetzt wurde. schon der opener "playing house" macht klar, was sich vier hördurchgänge später bestätigt: die elf songs lassen für freunde von hartem rock absolut keine wünsche offen. jeff duncan erweist sich als ausgezeichneter sänger, der in seinem spektrum von melodischen bis aggressiven vokals jederzeit überzeugen kann. so zum beispiel im sich grandios steigernden "love or misery". gleich anschließend gibt es auf der scheibe mit ".44" einen fetten rocker, der geschickt mit modern-hüpfigen rock-klischees kokettiert, während das darauffolgende "eyes on you" die balladen-fraktion bedient, und mit seinem krachigen refrain für wohltuen sorgt. kurz und gut: "volume one" sollten fans von LED ZEPPELIN, ARMORED SAINT und BLACK SABBATH zumindest eine chance geben - es würde mich überraschen, wenn sich DC4 nicht binnen kürzester zeit eine große anhängeschaft erspielen werden. verdient hätten sie es! (48:50) www.dc4online.com
>>   rock   [michi, märz 02]

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DEAD SOUL TRIBE - dead soul tribe   CD
inside out / spv

eine gute nachricht für all die kenner unter euch, die seinerzeit dem magischen album "a social grace" von PSYCHOTIC WALTZ verfallen sind. zehn jahre ist das mittlerweile her, und inzwischen hat sich die gruppe um ausnahmesänger und flötist buddy lackey nach weiteren starken veröffentlichungen längst aufgelöst. unter dem neuen namen devon graves meldet sich buddy jetzt mit dem debut von DEAD SOUL TRIBE zurück, für das er musiker aus der österreichischen punkszene (!) um sich scharrte. dabei ist sein ansatzpunk kein gänzlich anderer: die dreizehn songs (inkl. einiger zwischenspiele) bestechen allesamt durch ausgefeilte arrangements, fast psychedelische hymnenhaftigkeit und ihre - trotz einiger progressiven parts - eingängigen melodien. sogar das altbekannte flötenspiel kommt bei "empty" zum einsatz. der warme, organische sound des albums verstärkt den hörgenuß sogar noch. stücke wie der opener "powertrip", das an TOOL angelehnte "comin' down" oder das finale "into the spiral cathedral" (unverständlicher weise nur bonustrack auf der erstpressung) sind intensive meisterwerke, die ohne nostalgie an alte glanztaten erinnern. fantastisch umgesetzt wurde übrigens auch das artwork der scheibe. das lange warten hat sich also gelohnt, selten meldete sich ein künstler aus einem offensichtlichen formtief so beeindruckend zurück wie devon aka buddy mit DEAD SOUL TRIBE. (45:05) www.insideout.de
>>   metal   [michi, märz 02]

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DECAPITATED - nihility   CD
earache / spv

im zarten alter von 14 jahren begannen die vier jungs von DECAPITATED (zu deutsch: enthauptet), sich mit einem vielbeachteten demo in der deathmetal-szene polens einen namen zu machen. im jahr 2000 erschien dann das respektable debutalbum der jungen formation und nun, zwei jahre später, ballert mit "nihility" ihr bisheriges meisterstück aus meinen boxen. es erinnert alles an gute alte deathmetal-zeiten: acht songs, eine gute halbe stunde spielzeit und technische ambitionen auf höchstem niveau. schon der opener "perfect dehumanisation" kombiniert nackenbrecher-breaks in bester CANNIBAL CORPSE-manier mit der straight-forward-attitüde und dem punk-spirit ihrer landsmänner VADER. denen könnte man in diesem fall natürlich vorbildfunktion unterstellen, dabei sollte man aber bedenken, dass es in polen nach wie vor eine blühende metal-szene gibt und DECAPITATED mit "nihility" immerhin von dem kultlabel "earache" gesignt wurden. zumal sich unter den songs kein einziger durchhänger ausmachen läßt und mit dem geradezu unverschämten synkopen-knüppler "spheres of madness" ein potentieller szene-hit am start ist, der mich an die göttlichen MESHUGGAH denken läßt. erwähnenswert auch die fantastische produktion, die sowohl fett als auch differenziert dieses ungeschliffene juwel in ein perfektes soundgewand packt. (35:07) www.earache.com
>>   death metal   [michi, märz 02]

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DIE... MY DEMON - love the game... hate the players    MCD
filled with hate (filled-with-hate@gmx.de)

hardcore aus belgien, da klingeln bei mir alle alarmglocken. wenn dann das label auch noch "filled with hate" heißt, o weh o weh. naja, DIE... MY DEMON entstanden vor etwa einem jahr aus den überresten von SAD ORIGIN und legen mit "love the game... hate the players" ihre erste ep vor. die fünf songs sind eine ganz nette mischung aus frühen RYKER'S plus ein paar SKARHEAD-mäßigen gangvocals. der opener "don't push your threats on me" macht ordentlich druck und dürfte live für furore im pit sorgen, während man das teil textlich (wie auch die anderen songs) getrost in die tonne kloppen kann. die "dmd message" macht ebenfalls spaß, selbst wenn hier wieder mal alle klischees bedient werden. mit "angel reprezenta" gibt es (nach einer überflüssigen, einminütigen pause) noch einen livetrack in angemessener bis erträglicher qualität. da auch das artwork von COPYKILL's boris nicht wirklich was reißen kann, ist diese mcd wohl nur beinharten verfechtern des eurocore ans herz zu legen. aber schließen wir mit den worten der sechsköpfigen (!) band: "a big 'kiss my ass' to all the backstabbers and non-believers who tried to bring uns down... learn to shoot bitch!!!" (14:24) http://users.pandora.de/dmd
>>   hardcore   [michi, märz 02]

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DISBELIEF - shine   CD
massacre records / sony

die dampfwalze rollt wieder. mit album nummer vier zermalmt deutschlands intensivste deathmetal-band die konkurrenz endgültig. war schon "worst enemy" ein von journalisten in den himmel gelobtes meisterwerk, ist es DISBELIEF mit "shine" gelungen, den charakteristischen bandsound um einige facetten zu erweitern - der recht positive albumtitel mag ein hinweis darauf sein. sicher, nach wie vor werden die zehn alles erdrückenden stücke von karstens wahnsinnsorgan dominiert. einen song wie das sich zähflüßig zu einem monster aufbauende "the decline" hat es auf den frühen scheiben aber noch nicht gegeben. zumal sich hier neben dem monotonen grundrhytmus auch industrial-artige samples ausmachen lassen, bis dann im refrain plötzlich für einen moment richtig gerockt wird. ganz anders wieder das verschrobene titelstück, das mit dem überraschend melodischen "me and my world" (inklusive cleanem gesang) gleich darauf interessant gekontert wird. bei aller progressivität, die im getragenen "mad sick mankind" ihren höhepunkt erreicht, finden sich aber beispielweise mit dem relativ straighten "walk" noch genügend hammersongs, die schon beim ersten durchlauf die schier unglaubliche klasse von "shine" erahnen lassen. dieser bastard aus NEUROSIS, REFUSED, WINTER und ANATHEMA hat das zeug zu einem neuen referenzwerk. (47:36) www.massacre-records.com
>>   death metal   [michi, märz 02]

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FLAMING SIDEBURNS, THE - flowers   CD-SINGLE
bad afro

der griechenlandurlaub letzten sommer wurde mir durch ein besonders feines rock-album versüßt. die rede ist von "hallelujah rock'n'roll", dem debut der skandinavischen FLAMING SIDEBURNS. bevor sich die combo endlich wieder in richtung deutscher bühnen aufmacht, erscheint mit "flowers" eine weitere singleauskopplung des hochgelobten albums. und bei dem stück handelt es sich meiner bescheidenen meinung nach um das beste der platte (dicht gefolgt von "blow the roof" und "loose my soul"...). zu hören gibt es "flowers" in einer neuen version mit ian persson (SOUNDTRACK OF OUR LIVES) an der akkustikgitarre und den backing vocals. klingt zwar nicht großartig anders, macht aber nach wie vor viel spaß und könnte sich mit dem eben abgedrehten videoclip zu einem kleinen hit mausern. des weiteren gibt es auf der single mit "testify" und "rock'n'roll boogaloo" noch zwei livesongs, die nicht auf dem album enthalten sind und in einem passenden, thrashigen klanggewand odentlich druck machen. im gegensatz zum album ist diese single zwar keine pflichtinvestition, für freunde der noch recht jungen formation aber wohl trotzdem unverzichtbar. (10:58) www.badafro.dk
>>   rock   [michi, märz 02]

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HAREM SCAREM - weight of the world   CD
frontiers records / point music

mit einem paukenschlag melden sich die herren hess und lesperance zurück. das großartige titelstück zu albumbeginn gibt einen vorgeschmack, was die nächste gute halbe stunde folgt: zehn astreine hardrock-hymnen mit ohrwurmcharakter, die an die hochzeit der beiden um 1993 ("mood swings") denken lassen. man geht wieder etwas heavier zu werke ("all i want"), verliert aber niemals die melodieführung aus den augen, für die HAREM SCAREM offensichtlich ein besonderes händchen haben. "outside your window" beispielsweise hat eigentlich alles, was es für einen ordentlichen radiohit braucht. ob es soweit kommt, wird allerdings vom hierzulande leider kaum vertretenen italienischen label "frontiers records" abhängen. kommerzielles potential ist jedenfalls vorhanden (ohne dass dabei der musikalische anspruch darunter leiden müßte), ein großteil der songs beißt sich schon beim zweiten durchgang gnadenlos in den gehörgängen fest. selten klang hardrock so frisch wie auf "weight of the world", HAREM SCAREM spielen diesmal all ihre trümpfe aus und können somit vielleicht auch verloren geglaubte fans wieder an bord holen. zumal das selbstproduzierte album auch mit einem sound glänzt, der so manchen renommierten produzenten erblassen lassen müßte. daumen hoch für ein werk, das alle trademarks eines fantastischen hardrock-albums in sich vereint. (38:06) www.frontiers.it
>>   hard rock   [michi, märz 02]

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JEFF AUSTIN PROJECT, THE - go big or stay home    CD
frontiers / point music

nachdem es mit STRIKER und THIEF nie wirklich zum großen erfolg gereicht hatte, schmiß drummer und keyboarder jeff austin im jahre 1989 frustiert das handtuch. satt hatte er es scheinbar auch, nur eine nebenrolle im bandgefüge zu spielen. im JEFF AUSTIN PROJECT gibt es nämlich die volle breitseite: austin agiert hier nicht nur als musiker und background-sänger, sondern zeichnet sich auch für das songwriting und die produktion verantwortlich. dabei ist "go big or stay home" keinesfalls eines dieser überflüssigen solowerke, bei denen sich der interpret bis zur extase selbst zelebriet. im gegenteil, zu hören gibt es neun mal äußerst bodenständigen, melodischen rock, bei der man nicht das gefühlt hat, sie würde die handschrift eines bestimmten musikers tragen. mitgröhlsongs wie "hideaway" oder "i'm a fighter" haben ihre liveprämiere mit sicherheit gut überstanden, und "too late for love" kann seine kommerziellen ambitionen kaum verbergen. das sich auf der musikalischen gästeliste der band der dreifach platin ausgezeichnete produzent john albani (LEE AARON) befindet, verwundert insofern auch wenig. zumal dieser die songwriterischen qualitäten seines schützlings schon früh erkannte, und jeff bei den ersten demoaufnahmen seines projekts unter die arme griff. so wird das JEFF AUSTIN PROJEKT zwar nicht musikgeschichte schreiben, bei genrefreunden aber für zufriedene gesichter sorgen. (36:59) www.frontiers.it
>>   melodic rock   [michi, märz 02]

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JELLY JAM, THE - the jelly jam   CD
inside out / spv

PLATYPUS-fans ausgepasst! THE JELLY JAM ist euere alte band, allerdings minus tastenmann derek sherinian. der strich nämlich die segel, während der rest dieser prominenten formation weiterhin am start ist: KING'S X ty tabor, DREAM THEATER bassist john myung und rod morgenstein (ex-DIXIE DREGS, WINGER). die wandlung zum trio kann man aber getrost als "gesundschrumpfen" verbuchen, denn der neue sound klingt in meinen ohren wesentlich organischer und natürlicher. ein gänzliche verzicht auf einen ersatzkeyboarder mag seinen teil dazu beigetragen haben. sicherlich muss man auch in dieses debut eine gewisse zeit investieren, bis es zündet. dann offenbaren songs wie "no remedy" allerdings ihre wahren qualitäten: BEATLES'ke harmonieren kombiniert mit der wuchtigkeit der leider verblichenen GALACTIC COWBOYS und einem unscheinbaren, aber vorhandenem progressiven touch. das gitarrist und sänger ty tabor am deutlichsten seine handschrift hier hinterlassen hat, ist kaum zu übersehen. die grundstimmung der zehn songs ist sehr melancholisch, woran die basslastige, fast schon dumpfe produktion nicht unschuldig ist. egal, im refrain von "nature's girl" scheint trotzdem für einen kurzen moment die sonne. außerdem: alle, die ein vorzeitiges ableben auch dieser band befürchten, kann ich übrigens beruhigen: die 'basic tracks' für ein zweites album sind schon im kasten... (45:09) www.insideout.de
>>   rock   [michi, märz 02]

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KAIPA - notes from the past   CD
inside out / spv

im falle KAIPA ist es wohl sinnvoll, zunächst einige worte über den werdegang der bereits 1975 gegründeten band zu verlieren: kreativer kopf der hierzulande kaum bekannten combo war und ist roine stolt (THE FLOWER KINGS). "notes from the past", die erste veröffentlichung der schweden seit 1982, ist nicht etwa eine zusammenstellung bekannten materials, sondern ein brandneues und zudem überlanges konzeptalbum. mit gründungsmitglied hans lundin und einigen studiomusikern spiele stolt elf songperlen ein, deren grundlage eine mischung aus klassischem progrock, schwedischer folklore, einer prise jazz und vor allen dingen einiger symphonischen passagen bilden. eventuell auftauchende ermüdungserscheinungen bei solch epochalen werken werden durch die opulente instumentierung, ausgefeilte arrangements und weibliche gastvokalistinnen im keim erstickt. trotz aller eingängigkeit braucht das werk aber einige durchläufe, um seine ganze magische qualität zu entfalten. die immer wieder in neuen variationen aufgegriffenen themen helfen dem hörer anfangs, sich in dem schier unglaublichen dschungel verschiedenster ideen zurechtzufinden. sympathischer "reiseführer" auf dieser beeindruckenden route ist die einfühlsame stimme von sänger patrik lundström, der hier und da von hans lundin assistiert wird. "notes from the past" ist ein mehr als beachtliches werk im spannungsfeld von TRANSATLANTIC, QUEEN und RUSH, das immer und immer wieder überraschungen offenbart. (79:09) www.insideout.de
>>   progressive-rock   [michi, märz 02]

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LAMBCHOP - is a woman   CD
city slang / labels germany

nach dem überraschungserfolg von "nixon" gehen LAMBCHOP mit "is a woman" mittlerweile bereits in die sechste runde. viel hat sich geändert, seit kurt wagner mit seinem letzten album die wende vom countryinfizierten songwriterdasein zur völligen eigenständigkeit vollzog. und auch "is a woman" mag so gar nicht in die gängigen schubladen passen. im mittelpunkt, und produktionstechnisch stark nach vorne gemischt, steht kurts stimme, deren entrückter, melancholischer sprechgesang wohl "hauptschuldig" an der in meinen augen sehr traurigen grundstimmung des albums ist. einer stimmung, von der es die gesamte spielzeit lang kein entkommen gibt. dass beinahe 20 musiker an den elf songs beteiligt waren, überrascht angesichts der bedrückenden simplizität der songs fast ein wenig. man meint, die instrumentierung der fragilen stücke bestehe nur aus piano, gitarre und percussion - ein trugschluß. denn ruhig ist es geworden, das neue album. der unendliche detailreichtum aber offenbart sich erst bei näherem, häufigerem hinhören. zum beispiel die verstörenden saxophonklänge in "the new cobweb summer". oder die seltsam verfremdeten female vocals in "i can hardly spell my name". "is a woman" ist ein magisches album geworden, das aber weder leicht noch zu jeder zeit zu genießen ist. bei mir löste es ISOLATION YEARS "inland traveller" ab und vertont jetzt die letzten züge meines winters. in limitierter erstauflage übrigens mit drei bonustracks. (61:37) www.cityslang.com
>>   independent   [michi, märz 02]

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MAX REBO KIDS - ciphers   CD/LP
let it burn (cd) / bushido (lp)

kein wunder, dass mir bei der musik der MAX REBO KIDS ganz warm ums herz wird. die deutsche band spielt genau diese form von hardcore, die scheinbar inzwischen durch den metalcore abgelöst und von mir nach wie vor schmerzlich vermißt wird. soll heißen: frühneunziger hardcore, der damals noch unter dem begriff "newschool" lief, aber auf metalparts und sologewichse glücklicherweise verzichtet - und somit vielleicht mehr oldschool ist als vieles andere. ich nenne jetzt mal UNDERTOW und STRIFE als beispiel, wobei ich den MAX REBO KIDS damit eigentlich unrecht tue. die elf songs auf "ciphers" hauchen diesem sound nämlich völlig neues leben ein, und anfängliche nostalgie wird bei hammersongs wie "the earth is flat" oder "today's starvation" einfach weggeblasen. man merkt einfach, wieviel herzblut in den voller energie und hingabe gespielten stücken steckt. auch textlich hält man sich vom üblichen machogehabe absolut fern, beschäftigt sich lieber mit persönlichen dingen oder dem maroden zustand unseres planeten. sogar ein instrumental ("lack of words") findet platz auf dieser schlichtweg perfekten platte. auf der anderen seite hat man mit "youth gone wild" eine fast schon unverschämte coverversion am start, deren originalinterpreten im booklet vernünftiger weise nur angedeutet werden... ich kann die scheibe gar nicht genug anpreisen, zumal sie meinen cd-spieler schon seit tagen blockiert hält. (36:57) www.maxrebokids.de / www.letitburnrecords.com / www.bushidorecords.de
>>   hardcore  [
michi, märz 02]

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METALIUM - hero-nation (chapter three)   CD
massacre records / sony

deutschlands populärste power metal-formation huldigt der reinen lehre auch im dritten teil ihrer saga um den metalian. dabei setzt sich der qualitative aufwärtstrend weiter fort, so dass "hero-nation" die nicht eben schlechten bandeigenen veröffentlichungen noch übertrifft. in zehn geschichten schildern die mannen um ausnahmesänger henning basse die neuen abenteuer, in denen der protagonist unter anderem als odysseus, nero und odin in erscheinung tritt. die songs ballern dank den geschickten händen von basser und produzent lars ratz mit ordentlich druck aus den boxen, die beispielsweise dem eingängigen "in the name of the blood" die nötige portion wumms verliehen. dankenswerter weise verzichteten METALIUM einmal mehr auf übermäßigen bombast und pathos, was angesichts der überraschenden menge an midtempo-songs um so begrüßenswerter ist. natürlich darf auch diesmal nicht die prominente gästeliste verschwiegen werden: mit don airey (u.a. BLACK SABBATH, RAINBOW) und ken hensley (ex-URIAH HEEP) holte man sich zwei kollegen an bord, die vielen namentlich vielleicht gar nicht bekannt sind, in der musikgeschichte aber definitiv ihre fußspuren hinterlassen haben. auch wenn die einmal mehr im eigenwilligen stil gehaltene aufmachung des albums genrefremde musikfreunde eher abschrecken wird, kommen freunde energiegeladenen powermetals zweifellos auf ihre kosten. (57:54) www.massacre-records.com
>>   metal [michi, märz 02]

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METROPHON - metrophon   CD-EP
kopist platten / the company with the golden arm

bei diesem quartett, in dessen reihen sich künstler aus berlin, köln und kassel befinden, kann man als rezensent ersteinmal alle schubladen zumachen. wo sollte man METROPHON auch hinstecken? sicher, der erste hördurchgang ist erschlagend, und so ist man versucht, die sechs songs mangels alternativen in die noise-schublade abzulegen. aber der schein trügt, denn songs wie das vielschichtige "we fall" brauchen eine weile, um ihre volle wirkung zu entfalten. die musik auf "metrophon" besitzt nämlich tatsächlich struktur. allerdings findet diese in einer form statt, die dem ansatz von formationen wie FUGAZI, AT THE DRIVE-IN oder REFUSED nicht unähnlich ist. aber achtung: gleicher ansatz ist nicht gleich kopie. hier wird einfach ganz ungezwungen versucht, bekanntes terrain auf neue weise zu erschließen. zudem haben genügend melodien auf dieser ep platz gefunden, so das selbst eine einordnung in das so verschmäte emo-genre plausibel wäre. neben der klassischen instrumentierung greifen METROPHON auch auf elektronische geräte und kruden einsatz von blasinstrumenten zurück ("fingertips"), ohne damit in zwanghaft progressive gefilde abzurutschen. mich jedenfalls hat der ansatz dieser formation schwer beeindruckt, und welchen schaden man mit einem kompletten longplayer im rücken anrichten könnte, daran mag ich gar nicht denken. auf tour mit SONG OF ZARATHUSTRA und definitiv einen versuch wert. (20:48) www.metrophon.com / www.kopist-platten.de
>>   postrock   [michi, märz 02]

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MILLENCOLIN - home from home   CD
burning heart

nach vier longplayern und insgesamt über 1,5 millionen verkaufter scheiben melden sich örebro's finest, MILLENCOLIN, mit ihrem neuesten streich zurück. wieder bleibt alles anders, wieder wird aber auch kein fan der ersten stunde enttäuscht werden. doch der reihe nach: die 13 songs wurden von lou giordano (SAMIAM) in ein ansprechendes soundgewand gepackt, während die geniale aufmachung der scheibe einmal mehr in den händen von gitarrist erik lag (der diesmal definitiv seine ambitionierteste leistung vorlegt). der hitfaktor des neuen materials ist unüberhörbar: der opener "man or mouse" ist ein punkrock-hammer in bester HIVES-tradition, mit "finger crossed" folgt ein typischer MILLENCOLIN-gutelaune-ohrwurm, während man sich mit "black eye" sogar kurz in emolastigere gefilde begibt. die erste single "kemp" besitzt alle qualitäten, die man sich von einer auskopplung erwarten kann und dürfte eingefleischten fans ja bereits seit einem monat bekannt sein. für überraschung dagegen sorgen die lyrics von "afghan", in denen die vier schweden ungewöhnlich deutlich stellung zum verhalten der usa in deren sogenanntem "kampf gegen den terror" nehmen. den abschluß des albums bildet das kurze aber heftige titelstück, bei dem sich nikola die BOMBSHELL ROCKS hupfdohle märten zur unterstützung hinter sein mikrofon zerrte. "home from home" ist ein verdammt starkes album geworden, und wenn MILLENCOLIN auch weiterhin keine angst vor weiterentwicklung haben, könnten sie die erste punkrockband werden, die sich keine sorgen um ihre zukunft zu machen braucht. (37:18) www.millencolin.com / www.burningheart.com
>>   punkrock   [michi, märz 02]

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MIND'S EYE - a work of art   CD
rising sun / zomba

es sind verdammt große fußstapfen, in die MIND'S EYE da mit ihrem dritten album treten. QUEENSRYCHE, GENESIS und RUSH kommen mir in den sinn, wenn ich den 13 songs auf "a work of art" lausche. auch wenn die musik der vier schweden ganz klar dem progressive-genre zugeordnet werden kann, wird dieses adjektiv aber niemals zum selbstzweck genutzt. obwohl es sich bei MIND'S EYE um studierte musiker handelt (sänger andreas novak stand schon als judas in dem musical "jesus christ superstar" auf der bühne) stehen nicht abgedrehte frickeleien, sondern eingängige melodien und ausgefeilte arrangements im mittelpunkt. bestes beispiel ist das stück "roll the dice", dessen keyboard- und gitarrenparts zwar auf höchstem musikalischen niveau stattfinden, der ohrwurmrefrain den zuhörer aber immer wieder auf den boden zurückholt. im anschließenden zwischenspiel "room with a view" steuert teresia bjarneby ein paar wunderschöne female-vocals bei. erwähnenswert ist auch das feine artwork der platte, das sich zwar einiger prog-klischees bedient, aber sehr stilvoll ausgefallen ist. allein einen richtigen überhit vermisse ich auf "a work of art". stattdessen gibt es gutklassige songs auf einem gleichbleibend hohen niveau, die jeden progrock-fan - vor allem freunde gemäßigterer töne - glücklich machen werden. neben PAIN OF SALVATION haben wir es hier mit der herausragendsten band der schwedischen progressive-szene zu tun. das album erscheint übrigens auch als limitierte doppel-cd, die das zweite album der band enthält. (65:16) www.roundrec.com
>>   progrock  [michi, märz 02]

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ONE NATION UNDER - one nation under   CD
alveran records

gewohnte kost aus dem hause "alveran records": ONE NATION UNDER reihen sich nahtlos in die riege von bands wie LIAR, COPYKILL oder DRIFT ein. ob das nun positiv oder negativ zu beurteilen ist, hängt von den hörgewohnheiten des lesers ab. die band aus ohio legt jedenfalls gerade mal ein jahr nach ihrer gründung ein 10-song brett vor, das sich wahrlich nicht zu verstecken braucht. stücke wie das rasend schnelle "everything to lose" überraschen mit breaks und noisigen elementen, und rücken die band damit in die nähe der großartigen TURMOIL. in deren richtung düften ONE NATION UNDER bei ihrem debut sowieso etwas geschielt haben, was bestimmt kein fehler war. die intensität des songs "broken glass is everywhere" beispielsweise ist beeindruckend, und kommt der von "the process of..." relativ nahe. man merkt den vier mitstreitern von bandgründer rich thurston (ex-DIECAST) an, dass es sich um szeneerfahrene musiker handelt. so läßt sich die historie der band bis auf CULTURE zurückführen. mal was anderes ist übrigens das artwork im tattoo-style, das der scheibe gut zu gesicht steht. fazit: neue wege beschreiten ONE NATION UNDER nur bedingt, aber wer sich auf diesem terrain wohlfühlt, wird garantiert seine freude an dem debüt haben! (32:14) www.alveranrecords.com
>>   hardcore [märz 02]

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RED ANIMAL WAR - breaking in an angel   CD
deep elm

RED ANIMAL WAR aus dallas, texas, spielen astreinen emocore, und bevor jetzt alle gelangweilt abwinken sei mir noch kurz die anmerkung erlaubt, dass es sich hier nicht um eine weitere durchschnitts-heulsusen-combo handelt! die elf stücke auf "breaking in an angel" kommen alles andere als glattgebügelt daher, wofür zunächst schon mal die rauhe stimme von sänger justin wilson sorgt. aus einem an sich eingängigen song wie "anthem" - das unter anderen umständen eine richtige hymne sein könnte - macht er einen ungeschliffenen diamanten, der seine schönheit erst nach mehrmaligem hören entfaltet. aber auch die gitarrenarbeit ist rauh und erdig gehalten, obwohl sie bei aller unberechenbarkeit natürlich mit eingängigen melodielinien aufwartet. genau das macht die besonderheit von RED ANIMAL WAR aus. würde man zu einer der in emo-kritiken so beliebten metaphern greifen, wären RED ANIMAL WAR wohl ein herbststurm: die songs schillern in den verschiedensten farben, sind einerseits schön anzuhören, auf der anderen seite aber nicht ohne vorsicht zu genießen. unbedingt erwähnenswert sind jedenfalls die sporadisch eingestreuten female-vocals von amber pevey, die beispielsweise "the disappearing act" zu einem echten hit machen. aber auch sonst gehört die scheibe für genrefreunde zum pflichtprogramm. zumal eine mischung aus BLUETIP und PROMISE RING ihre reize haben dürfte, oder? die band befindet sich ab ende märz auf tour, und "breaking in an angel" schreit förmlich nach eine liveumsetzung. die genauen daten findet unter www.2fortheroad.de (44:32) www.redanimalwar.com / www.deepelm.com
>>   emocore   [michi, märz 02]

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RHAPSODY - power of the dragonflame   CD
limb music / spv

der nachfolger der vielbeachteten "rain of a thousand flames" ep bringt einmal mehr die kompositorischen fähigkeiten der italiener auf den punkt, und führt die "emeral sword" saga zu einem fulminanten ende. nach einem kurzen intro folgt mit "knightrider of doom" ein typischer up-tempo RHAPSODY track, bei dem wieder besonders die soli von luca turilli begeistern können. auch diesmal ist luca gemeinsam mit alex staropoli für alle zehn songs auf "the power of the dragonflame" verantwortlich. in typischer manier werden hier powermetal-songs mit an klassischer musik angelehnter orchestrierung und einer ordentlichen portion bombast und pathos verbunden. mit dem folkloristisch angehauchten "the march of the swordmaster", dessen ungewöhnliche rhytmik RHAPSODY von einer bisher kaum gesehenen seite zeigt, wagt man sich kurzzeitig auf neues terrain. wohlbekannt dürfte eingefleischten fans dagegen vorkommen, dass sich auf der scheibe abermals ein track in italienischer sprache befindet und auch das artwork einmal mehr aus der feder von marc klinnert stammt. die gesangliche höchstleistung der scheibe vollbringt fabio lione auf dem äußerst aggressiven "when demons awake", wo er seinen gesamten facettenreichtum präsentieren kann. das "grande finale" findet sich im abschließenden, knapp 20-minütigen "gargoyles, angels of darkness", das in fast schon typisch-epischer manier alle stärken von RHAPSODY in einem brillianten mammutsong zusammenfaßt. neben der neuen BLIND GUARDIAN ist "power of the dragonflame" für alle, die sich auch nur ansatzweise für klassisch-orchstral angehauchten metal interessieren, unverzichtbar. ich bin auf die erste headliner-tour der band im april gespannt. (61:06) www.limb-music.de
>>   epic hollywood metal   [michi, märz 02]

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SCAPEGOAT - goddog of prey   CD
rising sun / zomba

eine reife leistung, die SCAPEGOAT hier vorlegen. einigen dürfte die band noch von ihrem 2000'er demo "until you turn to dust" bekannt sein, die das potential der formation schon erkennen ließ und durchweg positiv rezensiert wurde. trotzdem eigentlich kaum zu glauben, dass es sich bei "goddog of prey" mehr oder weniger um die debut-cd des trios aus speyer handelt. die zehn songs sind eine brodelnde und überraschend souverän daherkommende mischung aus derbem rock der marke MOTÖRHEAD, old school thrashmetal und progressiven elementen, für die besonders das facettenreiche gitarrenspiel von sänger tosse basler verantwortlich ist. der verleiht einem kracher wie dem opener "martyr" mit seiner kraftvollen und vielseitigen stimme vokaltechnisch den letzten schliff. aber auch die anderen stücke des albums funktionieren prächtig: das getragene "blossom of pain" zeigt SCAPEGOAT von einer etwas anderen, ruhigeren seite, bevor man mit "until you turn to dust" (mit einem fantastischen refrain) wieder zu seinen thrashigen wurzeln zurückkehrt. da auch die produktion von gerhard magin (MYSTIC CIRCLY, CREMATORY) stimmt, kann ich "goddog of prey" ohne schlechtes gewissen denjenigen ans herz legen, die in ihrer sammlung die lücke zwischen ARMORED SAINT, DESTRUCTION und NEVERMORE schließen wollen. (43:48) www.scapegoat-music.de
>>   metal   [michi, märz 02]

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SNOWDOGS - animal farm   CD
victory records

SNOWDOGS-sänger ville stammt aus finnland, würde mir bei einem vergleich mit HIM aber wahrscheinlich die löffel langziehen. denn mit miesepetrigem pseudo-gothic haben die schneehunde rein gar nichts am hut. auf "animal farm" finden sich elf bestens gelaunte pop-punk hymnen, die zwar nicht so flach geraten sind, dass sie sich beim ersten durchgang schon in den ohren festsetzen, dafür aber bei wiederholtem hören umso besser zünden. von daher würde ich die schon 1997 gegründete band auch eher in der nähe von OFFSPRING und SOUL ASYLUM ansiedeln (mit denen sie auch schon auf tour unterwegs waren), als in der nähe von einweg-mucke der marke BLINK 182 oder SUM 41. neben ville, dessen etwas hohe stimme anfangs gewöhnungsbedürftig ist, stammt übrigens auch bassist mat aus finnland. im rahmen ihres umzuges nach amerika stieß man dann auf drummer benji. dass die SNOWDOGS derzeit in london leben verwundert bei derartiger umtriebigkeit eigentlich nicht, schon eher überraschend ist, dass ihr debut "animal farm" in england auf "track records" veröffentlicht wurde, die ja auch die heimat von THE WHO und JIMI HENDRIX waren. "victory records" kümmert sich jetzt um den weltweiten vertrieb der scheibe, bevor bereits im sommer neues material der SNOWDOGS erwartet werden darf. bis dahin kann man sich prima mit hits wie "radio me" vergnügen. (40:25) www.snowdogs.co.uk / www.victoryrecords.com
>>   pop-punk [michi, märz 02]

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STYGMA IV - the human twilight zone   CD
rising sun / zomba

BIG HEAT, STIGMATA, STYGMATA IV, STYGMA IV... die österreicher haben inzwischen fast so viele bandnamen verschleißt wie sie platten veröffentlichten. zumindest scheint man sich mit dem letzten, vielgelobten opus "phobia" auf STYGMA IV geeinigt zu haben. musikalisch fährt man ja bereits seit den anfangstagen mit seinem opulent arrangierten powermetal auf einheitlichem kurs, den man allerdings konsequent perfektionierte. zwar bleiben die allmächtigen SAVATAGE haupteinfluß, die zwölf songs der "human twilight zone" stammen aber unverkennbar aus der feder der herren maier, krenmaier, greisberger und hilzensauer. dass man diesmal den härtegrad etwas nach obern geschraubt hat ("stygmatized") ist eine willkommene abwechslung, zumal man auf gewohnt orchestrale kost nicht verzichten muss (wie in "earth children" oder dem titelstück). höhepunkt der scheibe ist zweifelsohne die 16-minütige übernummer "sleep", die irgendwo zwischen stampfendem beat, progressiven soli und klassischen keyboard-passagen alle trademarks von STGMA IV in sich vereint. da die scheibe insgesamt auch produktionstechnisch in ordnung geht, möchte ich an dieser stelle zwar noch nicht nach superlativen greifen - dennoch sollten all die das teil anchecken, die die neue BLIND GUARDIAN gar nicht erwarten können oder das momentane SAVATAGE-tief überbrücken wollen... (69:59) www.stygma4.com
>>   metal [michi, märz 02]

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TAKING BACK SUNDAY - tell all your friends   CD
victory records

das "victory records" nicht mehr zu den verfechtern der reinen (hardcore-) lehre gehören, haben sie im letzten jahr zu genüge bewiesen. so versuchen nun auch TAKING BACK SUNDAY aus amityville in die liga hochkarätiger labelmates wie GRADE oder den großartigen THURSDAY aufzuschließen. immerhin konnten sie für ihren debutlongplayer producer tim gilles (u.a. THURDSDAY's "full collapse") gewinnen. der verpaßte den zehn songs auf "tell all your friends" denn auch einen druckvollen sound, mit dem ein wichtiger kontrast zu dem recht poppigen material geschaffen wurde. ein stück wie "bike scene" beispielsweise ist purer college-rock, in dem WEEZEReske melodien auf emo-trademarks und female-vocals treffen. das man auch anders kann, zeigt sich in "there's no 'i' in team" - hier wird aus emo screamo und im resultat eines der besten songs des albums. sehr schick ist das etwas im "dichord"-style gehaltene artwork des albums. mit gitarrist ed reyes hat man übrigens ein gründungsmitglied der fantastischen MOVIELIFE in den eigenen reihen. vielleicht ist er der grund, dass TAKING BACK SUNDAY das gewisse etwas gegenüber den unzähligen jammerlappen-studentenrockbands haben. und "cute without the 'e' (cut from the team)" ist ein verdammter hit. (33:48) www.takingbacksunday.com / www.victoryrecords.com
>>   emo-rock [michi, märz 02]

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THIS.DAY.FORWARD - kairos   MCD
eulogy recordings / alveran

mit fünf brandneuen tracks melden sich THIS.DAY.FORWARD auf dieser ep zurück. die formation wird vom label ja gerne in die schublade von CONVERGE oder frühen CAVE IN gesteckt. grundsätzlich liegt man damit nicht ganz falsch, allerdings beschränken sich T.D.F. nicht auf vertrackte songstrukturen, synkopen und breaks, sondern sorgen durch wunderbare melodien für einen großen wiedererkennungswert. gleich der opener ist so ein stück, das zwar das zerrüttete seelenleben der musiker wiederspiegelt, für den hörer dank eines einprägsamen refrains aber dennoch nachvollziehbar bleibt. zumal mir die rythmen auf dieser ep trotz aller komplexität sofort zusagen und live für bewegte hallen in bester DEFTONES-tradition sorgen sollten. höhepunkt auf "kairos" ist zweifelsohne das finale "sunfalls and watershine", bei dem sich T.D.F.-sänger mike (der eine ausgesprochen vielseitige stimme besitzt) ein vocalduell mit gitarrist vadim und THURSDAY's geoff rickly liefert, das alle intensitätsgrenzen zu sprengen scheint. jetzt sage ich es einfach mal: wer das ableben der genialen FAR immer noch nicht verkraftet hat, könnte bei THIS.DAY.FORWARD trost finden. "kairos" ist eine großartige scheibe mit leider viel zu kurzer spielzeit. mehr davon! (17:18) www.breakeven.org/tdf / www.eulogyrecordings.com / www.alveranrecords.com
>>   emocore   [michi, märz 02]

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THRICE - the illusion of safety   CD
sub city / flight 13

es ist gar nicht so einfach, im unüberschaubaren punk-kosmos des neuen jahrtausends noch mit einer eigenen identität aufzuwarten, und damit aus dem üblichen raster herauszufallen. THRICE vollbringen dieses kunststück. ohne zwanghaft innovativ zu wirken, scheinen sie in ihrem sound einfach alles zu verarbeiten, was die einzelnen musiker beeinflußte. so wurde ihr letztjähriges debut "identity crisis" zu einer der meistbeachteten punkrock-platten des jahres. bei der mischung aus punk, emocore und einer kleinen prise thrash-metal funkte es einfach, man konnte als hörer die energie und leidenschaft der songs beinahe spüren. "the illusion of safety" wartet nun mit einer kleinen veränderung auf: wo das debüt noch etwas ungehobelt klang, gibt es diesmal einen glasklaren, druckvollen sound. das mag den einen oder anderen stören, mir taugt die produktion aus den "salad days"-studios von brian mcternan (BATTERY) absolut. zumal die 13 songs wieder mit dieser großartigen mischung aus aggression und mehrstimmigen melodien aufwarten. "a subtle dagger" ist so ein track, der alle trademarks von THRICE (inkl. metal-solo und -drums) in sich vereint. die scheibe hat eine zehnmal höhere halbwertszeit als jede andere punkscheibe dieses jahres (wovon es wahrlich nicht wenige gab) und ist außerdem mit einem äußerst schicken artwork ausgestattet. uneingeschränkt empfehlenswert, zumal künstler und label einen teil der einnahmen an die "a place called home"-organisation in los angeles stiften. (38:35) www.subcity.net
>>   punkrock [michi, märz 02]

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UNSUNG ZEROS - fading out   MCD
eulogy recordings / alveran

als kleiner vorgeschmack auf das im sommer erscheinende album der UNSUNG ZEROS dürfte diese 5-track ep dienen. hierzulande bisher kaum in erscheinung getreten, feiert die band aus orlando, florida in ihrer heimat große erfolge. so war man unter anderem bei der "vans warped tour" dabei und spielte bereits im vorprogramm von acts wie den mittlerweile zum megahype avancierten SUM 41. das zeug zum durchbruch besitzen auch die UNSUNG ZEROS: pop punk mit catchy hooklines und einer prise emorock, vor allen dingen aber melodien, die sich in die gehörgänge fräsen. sei es nun das titelstück, das mit klaviergeklimper eingeleitete "lose it all" oder das großartige "postcards home", die songs haben hitcharakter ohne in allzu flaches niveau abzurutschen. sogar die pop punk-version von "invisible touch" geht nicht ganz in die hose, das war bei einem GENESIS song eigentlich nicht zu erwarten... "fading out" ist vielleicht am ehesten mit dem starken letzten album der ATARIS zu vergleichen. wie heißt es so schön: this one's gonna be huge, remeber where you've read it first! (16:40) www.unsungzeros.com / www.eulogyrecordings.com / www.alveranrecords.com
>>   pop punk   [michi, märz 02]

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VIU DRAKH - death riff society   CD
moonstorm records / efa

"death riff society" - selten hat ein titel seine platte so gut beschrieben wie dieser hier. das inferno, das schon mit der ersten sekunde der scheibe aus meinen lautsprechern über mich hereinbricht, wird denn auch von fettestem deathmetal-riffing dominiert. und während der drummer sogar öfters mal ausflüge in crustige gefilde macht, brüllt sich sänger, gitarrist und songschreiber thomas fischer so richtig old-school-mäßig die kehle aus dem leib. anspieltipp und "soundtrack zum zimmer kaputt schlagen" ist das dreiminütige "peaches and cream", da bleibt kein stein mehr auf dem anderen. ausfälle sucht man auf der scheibe vergebens und der sound - übrigens von der band selbst produziert - läßt absolut keine wünsche offen! VIU DRAKH packen hier und da auch mal grind-elemente in ihre songs, was "death riff society" in die nähe der punkigen "relapse"-scheiben rückt. am schluss gibts dann noch ein "ace of spades" cover mit gastauftritten von DRILLER KILLER und DERANGED. nicht der gipfel musikalischer innovationskunst, aber ein heidenspaß. kurz: die ganze scheibe rockt gewaltig! man merkt VIU DRAKH einfach an, dass sie ihren sound nicht erst seit gestern spielen und mittlerweile schon auf 300 konzerte (u.a. passender weise mit WOLFPACK und VADER) zurückblicken können. für genrefreunde ein muss! (45:15) www.viudrakh.de / www.moonstorm.de
>>   death metal   [michi, märz 02]

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YEAR OF OUR LORD, THE - the year of our lord   CD
lifeforce records / bellaphon

zunächst muss ich sagen, dass mir die früheren veröffentlichungen von THE YEAR OF OUR LORD (u.a. eine split 7" sowie eine cd-ep) nicht bekannt sind. nichtsdestotrotz können mich diese 13 songs auf anhieb begeistern. grundsätzlich hört sich die band aus acton, maine, recht schwedisch an, woran sänger scott heigelmann nicht ganz unschuldig ist: dessen organ erinnert nämlich fatal an die göttlichen IN FLAMES (inkl. den cleanen passagen). auch die gitarrenarbeit ist eindeutig vom skandinavischen deathmetal inspiriert und versteht es souverän, schnelle harte parts mit wunderschönen, melancholischen melodien zu verbinden. dabei bleiben die 13 songs immer abwechslungsreich, was u.a. auf die geschickt eingeflochtetenen keyboard-parts von elissa young zurückzuführen ist. zudem haben die sechs einfach eine riesenmenge an hitverdächtigen songs an board: der abwechslungsreiche opener "dead to you" (mit klaviergeklimper), das eingängige "hollowing of a quiet man" oder das flotte "the hunt" sind dafür nur beispiele. von TODAY IS THE DAY-frontmann steve austin ließ man sich die zwischen mid-tempo und geknüppel angesiedelten songs in einen ordentlichen sound packen. diese scheibe wird jedenfalls noch eine ganze weile meinen cd-spieler blockieren. und im herbst werden THE YEAR OF OUR LORD hierzulande auch live in erscheinung treten, also hingehen! (58:10) www.theyearofourlord.com / www.lifeforcerecords.com
>>   deathmetal [michi, märz 02]

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YOU'RE PRETTY - beautiful accident   CD
tolerance records

ein ungewöhnliches album flattert mir hier aus dem niederländischen hause "tolerance records" auf den schreibtisch. mit bösen absichten könnte man das amerikanische quartett YOU'RE PRETTY nämlich in die nu-metal schublade stecken. das riffing auf "beautiful accident" und das outfit der vier protagonisten sprechen jedenfalls dafür. warum man YOU'RE PRETTY damit trotzdem unrecht tun würde? nun, zunächst einmal finden sich auf diesem album richtige songs und keine reinen aneinandereihungen tiefergestimmter gitarrenriffs. auf der anderen seite hat man mit sängerin beth einen wirklichen joker gezogen. die dame schafft es einfach, den stücken mit ihrem kräftigen, melodischen gesang einen sehr charakteristischen stempel aufzudrücken. damit veredelt sie die highlights der scheibe (beispielsweise das getragene "breakthrough or breakdown" oder das intensive "i am not") und kann manchen schwächeren song zumindest vor der belanglosigkeit bewahren. wollte man die band als weibliches pendant zu einer angesagten band verkaufen, böten sich jedenfalls formationen wie STAIND oder CREED (übrigens beides stockkonservative patriotische arschlöcher) eher an, als die inzwischen zum anachronismus mutierten KORN. mit einem finanzkräftigeren label und videoclip im rücken könnten sich YOU'RE PRETTY in deutschland zu einem verkaufsschlager avancieren. so werden sie sich hierzulande wohl mit dem status als geheimtipp abfinden müssen. (55:37) www.yourepretty.com
>>   alternative rock   [michi, märz 02]

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