...AND YOU WILL KNOW US BY
THE TRAIL OF DEAD - source tags & codes
ARCH ENEMY - wages of sin
ARIEL KILL HIM - alpha is down
BETWEEN THE BURIED
AND ME - same
BLOODFLOWERZ - diabolic angel
BUCK - hello holland
BURST - in coveting
ways
DO OR DIE - the meaning of honor
ELEGY - principles of pain
END OF GREEN - songs for a dying world
FULL COURT PRESS - live
life large
GLUECIFER - basement apes
HAEMORRHAGE - morgue sweet home
HOPE CONSPIRACY, THE - file 03
KNUT
- challenger
LAST TRIBE - witch dance
LOG
- everytime a bell rings an angel gets his wings
MECCA - mecca
MOTÖRHEAD - hammered
MUSHROOM RIVER BAND, THE - simsalabim
OBSCENITY - cold blooded murder
RIGHT DIRECTION - beyond the beyonds
SATANIC SURFERS - unconsciously
confined
SENSE FIELD - tonight
and forever
TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA - beethoven's
last night
UPPERCUT - a luta continua
WOLFSHEIM - kompendium
...AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD - source tags
& codes CD
interscope / motor
vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass uns das neue
TRAIL OF DEAD-album erst so spät erreichte. so konnte man ganz objektiv den riesen
presserummel begutachten, der mit der veröffentlichung von "source tags &
codes" einherging. "platte des monats" worin man auch blätterte und nun
endlich die stunde der wahrheit. zuerst: der oft gehörte vergleich mit AT THE DRIVE-IN
ist gar nicht so daneben. auch dort ist die basis für songs rohe und ungehobelte energie,
allerdings gingen cedric und konsorten wesentlich songorientierter zur sache. "source
tags & codes" beginnt mit einem klavierintro und schon im ersten song "it
was there that i saw you" verliert man sich für einen moment in noisigen
gitarrenorgien. immer wieder finden sich seltsame interludes zwischen den songs. doch die
melodie ist auf diesem album allgegenwärtig, wenn auch nicht immer gleich offensichtlich.
während "relative ways" das zeug zum ohrwurm hat, verwirrt mich "heart in
the hand of the matter" auch noch im achten anlauf. aber das ist gut so, denn diese
platte wächst langsam. und gewaltig. ich will nicht schon wieder zu ausgelutschten
"meilenstein"-phrasen greifen, aber innerhalb ihres genres werden TRAIL OF DEAD
diesmal spuren hinterlassen. vielleicht neue opfer zu diesem genre bekehren. apropos
genre: wovon reden wir hier eigentlich? erlaubt mir ein paar vergleiche: SONIC YOUTH (das
mußte ja kommen), MOTORPSYCHO, FUGAZI, GUIDED BY VOICES. der song "homage" -
der titel ist hier programm - spricht dazu in seiner ungeschliffenen aggression eine
deutliche sprache. die vier aus texas sollten nicht länger über ihre seltsame biographie
erzählen, sondern jetzt, hier und sofort auf die bühne. ich würde es nicht vergessen.
großartig. (48:17) www.trailofdead.com / www.motor.de
>> independent
[michi, april 02]
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ARCH ENEMY - wages of sin DoCD
century media
ARCH ENEMY, seit jeher garant für skandinavischen
melodic-deathmetal der allerfeinsten sorte, haben sich für ihren neuen longplayer ein
paar ganz besondere überraschungen einfallen lassen. da wäre zum einen ein wechsel an
den vocals, wie er markanter wohl kaum ausfallen könnte. sicher, ex-shouter johan liiva
hatte allein durch seine CARNAGE-vergangenheit kultstatus. aber welch heißes eisen man
mit fräulein angela gossow aus dem feuer geholt hat, muss auch erstmal verkraftet werden.
die werte dame hat nämlich ein derart abartiges organ, dass es mir wirklich die sprache
verschlägt. nix mit gothic-gedudel, sondern 100% pure fucking deathmetal! aber auch das
songmaterial auf "wages of sin" hat es in sich: da wäre zum beispiel das
göttliche "ravenous", ein echter ohrwurm, zu dem es im enhanced-part der cd
auch noch den videoclip zu bestaunen gibt. "web of lies" ist ein melodisches
meisterwerk in bester IN FLAMES-tradition, auf dem gitarrist michael amott wieder mit
fantastischen leads brilliert. nicht weniger genial kommt "behind the smile"
daher, das mit schwer groovendem riffing beginnt und sich im weiteren verlauf zu einer
straighten, keyboardlastigen rocknummer entwickelt. nicht das die anderen songs schlechter
wären. auch hans dampf in allen gassen, sharlee d'angelo, hat mit seinem differenzierten
bassspiel sein schärflein zum perfekten gelingen von "wages of sin"
beigetragen. wie ihr vielleicht bemerkt habt, kann ich meine euphorie ob dieses genialen
albums kaum bremsen. umso verherender, als das gute stück auch noch mit einer fetten
bonus-cd daherkommt. da verstecken sich nämlich noch sechs rare songs (u.a. ein derb
rockendes EUROPE-cover) sowie ein weiterer videoclip - für neueinsteiger die perfekte
möglichkeit, den nicht minder genialen bisherigen bandsound kennenzulernen.
uneingeschränkte kaufempfehlung! (48:46) (26:08) www.archenemy.net
/ www.centurymedia.de
>> deathmetal
[michi, april 02]
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ARIEL KILL HIM - alpha is down CD
kasual recordings
mit dem schönen päkchen aus schweden, in dem ich eigentlich nur die neue BUCK
erwartete, erreichte mich noch ein weites goldstück: die rede ist von den mir
bisher unbekannten ARIEL KILL HIM. eigentlich könnte man es sich wieder einmal
einfach machen: emo-schublade auf, AKH rein. aber damit würde man der band unrecht
tun. wenn man in diesem fall überhaupt von band reden kann. denn für songwriting,
vocals, gitarre, bass und drums zeichnet sich nämlich nur david lehnberg verantwortlich
(nach wie vor ebenfalls mit LEIAH aktiv). insofern ist die musik auf dieser
scheibe vielleicht auch eher im singer/songwriter-genre anzusiedeln. trotzdem
handelt es sich bei "alpha is down" nicht um den egotrip eines übereifrigen
melancholikers. so kommen in jedem der zehn stücke gastmusiker zum einsatz.
man stößt auf trompeten, celli und pianos, hört einmal sogar eine melodica und
selbst vor elektronischen elemente ist man nicht sicher. hier und da kann fast
den eindruck entstehen, es handelt sich um einem soundtrack. klar, fröhliche
stimmung kommt zur musik von AKH nicht gerade auf; und auch der spannungsbogen
läßt aufgrund der sehr ruhigen und etwas gleichförmigen stücke leider etwas
zu wünschen übrig. songs wie das getragene "if summer ends" oder das mir einem
jazzigen trompetenpart ausgestattete "bevinson in winoka" können aber zur optimalen
untermalung nicht erwiderter frühlingsgefühle dienen. mit bands wie LOG oder
eben AKH entwickelt sich in schweden derzeit eine vielversprechende szene, die
dem inzwischen wieder aus dem interessenfeld der industrie verschwundenen independent-
(oder meinetwegen emo-) rock das überleben sichern könnte. ein kleiner geheimtipp
für alle, die von ruhiger, nachdenklicher und trauriger musik nicht genug bekommen
können. (74:00) www.arienkillhim.com
/ www.kasualrec.om
>> independnt/emo [michi, april 02]
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BETWEEN THE BURIED AND ME - same CD
lifeforce records
"redefining hardcore" - ein slogan, unter dessen banner BETWEEN THE BURIED
AND ME nun ihren ersten longplayer aufgenommen zu haben scheinen. eine kategorisierung
fällt demzufolge schwer und auch das info verliert sich in begriffen wie
"progressive grind breakdown emotional hardcore". schon im opener "more of
myself to kill" kommen alle diese elemente zum tragen. der song beginnt ultrahart,
mutiert aber im refrain zu fast poppiger leichtigkeit, nur um wenige sekunden später die
deathmetal-roots der ehemaligen PRAYER FOR CLEANSING und UNDYING-members zu offenbaren.
auch der rest der acht überlangen stücke läßt kaum eine ruhepause zu. scheint das
melodische hochgeschwindigkeits-epos "arsonist" vom göteborg-sound inspiriert,
glaube ich in "aspirations" truemetal-elemente und folk-parts ausgemacht zu
haben. ob die musik dieses silberlings ein neues kapitel harter musik öffnet kann ich
nicht sagen. fest steht hingegen, dass BETWEEN THE BURIED AND ME bereits mit ihrem debut
eine eigene identität gefunden haben. diese basiert zwar auf den trademarks
verschiedenster genres, das produkt der einzelnen komponenten ist mir jedenfalls in dieser
perfektionierten form noch nicht zu gehör gekommen. gerade die kombination aus
komplex-verschachtelter aggression mit fast ohrwurmreifen, emotionalen melodielinien macht
das album zu etwas ganz besonderem. zumal sich das quintett auch in punkto artwork sehr
gekonnt inszeniert. man darf gespannt sein, welche auswüchse das kreative potential
dieser formation noch treibt. (48:31) www.betweentheburiedandme.com
/ www.lifeforcerecords.com
>> post-hardcore? [michi, april 02]
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BLOODFLOWERZ - diabolic angel CD
silverdust / spv
die süddeutschen newcomer BLOODFLOWERZ fröhnen auf ihrem debutalbum dem kraftvollen
gothic-rock und jonglieren geschickt mit momentan angesagten klängen. so schimmern
auf "diabolic angel" hier und da die finnischen wegbereiter von SENTENCED
oder HIM durch - allerdings hat die fünfköpfige band einen großen vorteil: mit
kirsten zahn steht nämlich ein mädel hinter dem mikro, das starken songs wie
dem opener "fatal kiss" oder dem titeltrack einen guten schuß eigenständigkeit
verleiht. angenehmerweise trällert die dame nämlich nicht in engelsgleichen
höhen der marke NIGHTWISH, sondern unterstützt die zehn energiegeladenen songs
mit einer kraftvollen, variablen stimme. das kann dann auch mal richtig modern
klingen (hört euch das riffing in "lovesick" an), im mittelpunkt stehen
aber immer die eingängigen melodien. genau die machen das album nämlich zu einer
extrem kurzweiligen dreiviertelstunde feinster rockmusik, die vergleiche mit
den ganz großen nicht zu scheuen braucht und mich irgendwie an das gelungene
letzte album der FLOWING TEARS erinnert. der größte pluspunk gebührt den BLOODFLOWERZ
aber dafür, dass sie ihre mucke nicht mit dicken keyboardteppichen zukleistern,
sondern stattdessen auf gitarren und schlagzeug setzen - das dürfte gerade live
(z. b. auf dem "summerbreeze" festival) für eine menge stimmung sorgen!
(45:57) www.silverdust.de
>> gothic rock [michi, april 02]
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BUCK - hello holland CD
kasual recordings/startracks
nicht einmal ein jahr nach ihrem bemerkenswerten debut "your guide to better
lies" legen die schweden von BUCK ihren zweiten longplayer vor. aber während
man beim letzten mal noch in alle möglichen musikalischen richtungen schielte,
ist diesmal das große vorbild schnell ausgemacht: WEEZER. der größte teil der
zehn songs glänzt mit wunderbaren melodien, und schon für den eröffnenden doppelschlag
"tamara" und das folgende "killing tamara in a sound world" möchte man die sechs
am liebsten gleich umarmen. doch selbst wenn WEEZER als vorbilder herhalten
müssen: wir haben es hier nicht mit kopisten zu tun! so ganz geradlinig geht
es auf "hello holland" nämlich gar nicht zu: noisig-laute gitarrenriffs blitzen
an allen ecken durch, viele stücke werden von einem enervierenden synthesizer
begleitet (z. b. "small town"), und dass die scheibe poppig ist, wird einem
erst nach dem fünften hördurchgang bewußt. meiner liebe zu BUCK tut das ganze
aber nicht den geringsten abbruch. im gegenteil, denn nach acht starken songs
wird es zum schluß der scheibe richtig abgefahren: der 20-minütige titeltrack,
der übrigens live im studio eingespielt wurde, ist eine funkig-brodelnde improvisations-krachnummer
und eignet sich grandios zu einem bewußtseinserweiterndem ausklang von (wie
passend...) "hello holland". zumal das abschließende "sleep, it's dark" den
hörer genüßlich in ein achtminütiges elektronikgewabber einlullt. grandios!
(49:12) www.kasualrec.com/buck
>> noise-pop [michi, april 02]
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BURST - in coveting ways MCD
chrome saint magnus
aus dem dunstkreis um NASUM machen sich BURST auf, die weltherschafft zu übernehmen.
der longplayer "conquest: writhe" war ein erster schritt, und nun wird kräftig
nachgelegt. zwar sind die aufnahmen von "in coventing ways" bereits ein ganzes
jahr alt, an der durchschlagskraft hat sich aber nichts geändert. der opener
"scavenger" beginnt mit verhaltenen akkustischen gitarrenklängen, bevor
plötzlich urgewaltig groovende riffs die ruhige atmosphäre zertrümmern. doch auch der
relativ straight-rockende mittelteil dieses songs währt nicht lange... die bekannt
erstklassige produktion aus den göteborger "fredman"-studios unterstützt die
durchschlagskraft der vier songs noch. BURST zollen auf diesen aufnahmen auch ihren
metalroots tribut, wenn auch auf eine angenehm "sophisticated" art und weise:
denn posing und hymnische gitarrenharmonien werden durch brach liegende emotionen und
unbändige aggression ersetzt. vorzeigetrack dieses silberlings ist das enorm
vielschichtige "black but shining", das zu beginn noch an besten skandinavischen
death-metal erinnert, sich gegen ende aber für sekunden in avandgardistischen noise
verliert. das abschließende "ars diavoli" bringt dann noch einmal alle stärken
des fünfers auf den punkt. sollten es BURST schaffen, ihr hier erreichtes niveau über
die länge eines ganzen albums durchzuhalten, wird ihnen hoffentlich auch aufmerksamkeit
außerhalb einer kleinen insiderszene zu teil werden. (16:39) www.chromesaintmagnus.com
>> noisecore [michi, april 02]
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DO OR DIE - the meaning of honor CD
i scream records
musikalische definitionen sind bei dieser scheibe wohl überflüssig, bandname
und plattentitel sprechen für sich. wer sich bereits jetzt mit einer vorahnung
an die stirn greift, kann dieses review getrost überspringen - es kommt wie
erwartet! dem rest sei gesagt, dass wir es bei DO OR DIE mit einer der besseren
bands des genres zu tun haben. da wäre zum einen mal das coole intro, das eher
auf eine MANU CHAO platte schließen ließe... "breakthrue" zeigt dann
aber deutlich, in welche richtung die zwölf songs auf "the meaning of honor"
gehen: intensiver moshcore mit klassischen "family"-texten und ohne
überflüssige metalsoli, produziert - wie könnte es anders sein - in den "de
studios". die stärken von DO OR DIE liegen bei den beiden sängern, die
auch noch von massig prominenten back up-vocals unterstützt werden: unter anderem
BACKFIRE, NEGATE, ANGEL CREW und DEVIATE geben sich hier ein stelldichein. schwachpunkt
sind die sehr gleichförmigen songs, die zwar alle gut nach vorne gehen, denen
das wörtchen "abwechslung" aber offensichtlich fremd ist. schade,
denn gerade von den melodischen elementen wie in "ultimatum" hätte
der silberling ruhig noch etwas mehr vertragen können. kurz gesagt: belgian
metalcore at its best - love it or hate it! richtig geil hätte ich die sache
jedenfalls gefunden, wenn man ein paar mehr songs in der machart des intros
eingestreut hätte. als bonus gibt es übrigens noch das video zu "bella
famiglia" zu sehen.(35:59) www.doordie.be.tf / www.iscreamrecords.com
>> mosh/metalcore [michi, april 02]
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ELEGY - principles of pain CD
locomotive music
als ELEGY 1986 das erste mal in der metallandschaft auf sich aufmerksam machten,
waren die dänen noch kaum jemandem ein begriff. in den letzten 15 jahren hat
sich vieles getan, und besonders der 1995 dazugestoßene ausnahmesänger ian parry
sorgte für einen enormen populatitätsschub ELEGY's. auch auf "principles of
pain" läßt sich die handschrift von parry deutlich erkennen: die musik ist offensichtlich
auf seine hohen vocals zugeschnitten. und das aus gutem grund, denn perfekt
arrangierte und hochmelodische songs wie das geniale "the inner room" bekommen
so ihr tüpfelchen auf dem "i" verpasst. proggies kommen bei "principles of pain"
natürlich voll auf ihre kosten, aber auch powermetaller werden an songs wie
"no code no honour" gefallen finden. trotz allem gefrickel, effekten und soundspielereien
wissen ELEGY nämlich, worauf es bei einem guten song ankommt: alle stücke werden
von melodiösen hooklines und refrains gekrönt. garant dafür ist auch patrick
rondat (JEAN MICHEL JARRE), dessen gitarrenarbeit in "walking nightmare" nicht
von diesem stern zu sein scheint. zudem hat man mit dem in zwei versionen vertretenen
"silence in the wind" noch eine wunderbare breitwand-ballade am start. sicher,
einen gewissen kitsch-faktor kann man den vier herren nicht absprechen - was
sich auch im etwas seltsamen coverartwork niederschlägt. musikalisch ist hier
aber alles "over the top", und somit fans von DREAM THEATER, EVERGREY und NEVERMORE
unbedingt ans herz zu legen. (58:00) www.locomotivemusic.com
>> progressive metal [michi, april 02]
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END OF GREEN - songs for a dying world CD
silverdust / spv
seit ihrem debutalbum "infinity" haben die stuttgarter END OF GREEN
einen großen schritt nach vorne gemacht. zeugnis davon liefert das drittwerk
"songs for a dying world" ab. die musik der schwaben ist längst nicht
mehr auf gothic- und doomrock beschränkt. so könnte der knackige opener "motor"
ohne probleme neben aktuellen hypes wie CREED oder NICKELBACK bestehen. was
nicht heißt, dass END OF GREEN auf einen fahrenden zug augesprungen sind. zentrales
thema ihrer musik war und ist der melancholische rock, der auf diesen zehn songs
aber differenzierter als je zuvor in szene gesetzt wird. daran mag sänger michael
huber nicht ganz unschuldig sein, denn mit seinem organ deckt er mühelos das
spektrum zwischen rauhem alternative-rock und schwarzen elementen ab. so klingt
"death in veins" nach einer unheiligen kollaboration zwischen PLACEBO
und TIAMAT, ohne die ureigene handschrift der fünf zu verneinen. am besten gefällt
mir die scheibe aber, wenn etwas aufs gaspedal gedrückt wird. "astrobastard"
und "everywhere" beispielsweise stehen in der tradition des openers,
überraschender weise funktioniert aber auch ein 10-minuten song wie "i
hate" gut. "songs of a dying world" ist damit eine empfehlung
für alle, die vom eindimensionalen düstersound die schnauze voll haben und könnte
so etwas wie die "frühlingsplatte für melancholiker " werden. (53:40)
www.siverdust.de
>> alternative doom-rock [michi, april 02]
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FULL COURT PRESS - live life large CD
gangstyle records
die belgier von FULL COURT PRESS veröffentlichen nach einer split mit CRAWLSPACE nun
endlich ihren ersten richtigen longplayer. der hat es wider erwarten in sich: die fünf
verpassen ihrem metallastigen hardcore eine ordentliche portion melodie und werden mit
massenweise groove- und rapparts für mächtig bewegung vor der bühne sorgen. die elf
stücke pendeln gekonnt zwischen den polen metal und crossover, lassen die hardcore-roots
der band aber nie außer augen. insgesamt erinnert mich der sound etwas an die kassel
crew, insbesondere der opener "slam" mit seiner rap-parts könnte auch von den
viel zu früh verblichenen DOWN TO REALITY stammen. gerade den gesprochenen passagen fehlt
aber das letzte quentchen "flow" (um es mal im hiphop-vokabular zu sagen), eine
tatsache, die F.C.P. bis zur nächsten scheibe in den griff bekommen sollten.
ungewöhnlich dagegen die lyrics: "never forget" beispielsweise ist eine
(musikalisch knallharte) danksagung an die eigene mutter - wohl das uncoolste, was man als
hardcore-band machen kann und gerade deswegen so gut! schade eigentlich, dass man mit
"time will tell" (übrigens mit gastvocals von ché BORN FROM PAIN) in altes
tough guy-gepose zurückfällt. trotzdem bleibt "live life large" eine
empfehlenswerte scheibe, und wenn man das nächste mal noch ein wenig mehr aufs gaspedal
drückt, könnte es für die eurocore-konkurrenz mächtig eng werden. (45:56) www.fcponline.net / www.gangstylerecords.com
>> crossover [michi, april 02]
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GLUECIFER - basement apes
CD
steamhammer / spv
auch auf ihrem vierten werk geben die olso-rocker ihren
fans das, wonach diese so gierig verlangen. zwölf mal hauen die jungs um biff malibu auf
die kacke, und haben im jahre 2002 wieder einen deutlich höheren kick-ass-faktor als noch
auf dem vorgänger "tender is the savage". der letzte line-up wechsel (bassist
jon average wurde durch stu manx ersetzt) scheint für GLUECIFER als jungbrunnen gewirkt
zu haben. songs wie "brutus" oder die erste single "easy living" gehen
ohne rücksicht auf verluste nach vorne und zeigen die band wieder in alter topform.
natürlich werden aber auch auf "basement apes" die sleaze- und poserroots nicht
verleugnet, deren addicts bei tracks wie "losing end" oder dem lasziven
"round and round" die tanzflächen beherrschen werden. mit dem atmosphärischen
"little man" packte man einen gänzlich untypischen track auf die platte, der
zwar als angenehme ruhepause zur albummitte funktioniert, stilistisch aber eher bei einer
gothic-band anzusiedeln wäre. glücklicherweise folgt gleich darauf mit "not enough
for you" ein stampfer in bester TURBONEGRO-manier. mit am start sind diesmal
übrigens auch ein paar semi-prominente gastmusiker: wie schon die FLAMING SIDEBURNS
holten sich auch GLUECIFER unterstützung von SOUNDTRACK OF OUR LIVES-keyboarder martin
hederos, der in die songs ein paar gelungene hammond-orgelpassagen bastelte. was bleibt,
ist ein dank leichter kurskorrektur abwechlungsreiches album einer wiedererstarkten band,
die es demnächst hoffentlich auch wieder live zu bewundern gibt. (39:04) www.steamhammer.de
>> rock
[michi, april 02]
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HAEMORRHAGE - morgue sweet home
CD/PLP
morbid records / spv
was die spanier auf ihrer mittlerweile fünften
veröffentlichung herauskotzen, ist einmal mehr ekelig bis dorthinaus. 14 songs lang gibt
es grindcore der musikalisch durchaus anspruchsvollen sorte, auch wenn sich unbedarfte
hörer spätestens bei "oozing molten gristle" inmitten einer wurzelbehandlung
ohne narkotisiaka fühlen dürften. denn nach wie vor bleiben schepperndes schlagzeug,
fettes riffing und röchel-vocals die trademarks des bandsounds. dabei packen HAEMORRHAGE
diesmal neben allem highspeed-geballer doch tatsächlich noch ein paar melodien mit drauf,
und dank einiger etwas "zahmerer" songs wird man diesmal auch im
deathmetal-lager punkten können. dennoch dürfte beispielsweise der opener "mortuary
riot" auf dem diesjährigen "with full force" ziemlich aufräumen, wenn die
herrschaften aus madrid dort als erste grindcore-formation für verblüffte gesichter bei
den muskelgestälten BIOHAZARD-fans sorgen werden... der kultige dilettantisums früher
veröffentlichungen ist mit "morgue sweet home" dennoch einer fast schon
professionellen herangehensweise gewichen, die dank einer stetigen weiterentwicklung aber
auch fans der ersten stunde nicht "überfordern" dürfte. zumindest die lyrics
scheint man wieder direkt im op-saal des örtlichen krankenhauses aufgeschnappt zu haben.
für genre-freunde ohne zweifel ein pflichtkauf. (36:15) http://come.to/haemorrhage / www.morbidrecords.de
>> grindcore
[michi, april 02]
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HOPE CONSPIRACY, THE - file 03 CD-EP
join the team player
nach ihrem debutlongplayer "cold blue" (equal vision) vertrauen sich die fünf
jungs aus boston nun dem sympathischen münchner label "join the team player"
an. vorliegende ep ist die erste gemeinsame veröffentlichung. "file 03" wird
durch zwei neue aufnahmen eröffnet, von denen allen voran der fett rockende
opener "no love goes unpunished" überzeugen kann. schon hier stellt die HOPE
CONSPIRACY klar, dass eine einordnung zwischen BOY SETS FIRE, REFUSED und NINE
absolut gerechtfertigt ist. mit "treason" folgt ein NAKED RAYGUN-cover, in dem
man etwas gemäßigter zur sachen geht und besonders durch die noisigen gitarrenläufe
überzeugt. die restlichen vier stücke stammen von einer mittlerweile nicht mehr
erhältlichen ep auf "life recordings" und stehen den neuen songs in absolut
nichts nach. zumal mit "it meant nothing" ein weiterer vorschlaghammer in der
qualität des openers enthalten ist. für sämtliche aufnahmen zeichnet sich übrigens
kurt ballou (of CONVERGE-fame) verantwortlich, der für andere bands scheinbar
immer einen besseren sound zaubert als für seine eigene. denn klanglich können
die sechs songs genau wie das schicke artwork im digipak vollkommen überzeugen.
"file 03" ist die nahezu perfekte kombination aus schwer rockenden gitarrenriffs,
vertrackten rhythmen und melodischen parts - und damit in der veröffentlichungsschwemme
an metal-, mosh- und noisecore eine willkommene ausnahmeerscheinung. (16:11)
www.thehopeconspiracy.com / www.jointheteamplayer.com
>> noise/metal-core [michi, april 02]
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KNUT - challenger LP/CD
chrome saint magnus
KNUT entschieden sich trotz vielversprechender anderer angebote dafür, auch ihren
zweiten longplayer auf dem bremer label "chrome saint magnus" zu
veröffentlichen. der auf "bastardiser" eingeschlagene - oder besser:
eingeprügelte - weg wird auch auf "challenger" weiter bestritten. KNUT toben
sich in der schnittmenge zwischen BOTCH, CONVERGE und BREACH aus, haben mittlerweile ihren
eigenen sound gefunden und zelebrieren in neun songs und einer dreiviertelstunde
weltuntergangsvisionen par excellence. dabei sind sie am intensivsten, wenn sie wie bei
"el nino" die geschwindigkeit etwas zurückfahren und im dampfwalzentempo jeden
hoffnungssschimmer dem erdboden gleich machen. im unterschied zu einigen labelgenossen
funktionieren KNUT (trotz ihrer herkunft) nicht immer präzise wie ein schweizer uhrwerk,
sondern machen hier und da platz für scheinbar unkontrolliert-straighte aggression. wenn
man dem labelinfo glauben kann, teilten sie übrigens schonmal die bühne mit KISS - eine
beinahe unglaubliche kombination, die neuerliche auflösungsgerüchte von ace & co.
zur folge gehabt haben dürfte. anspieltipp ist das zähflüssige "bite the
bullet", auf dem KNUT ihre frustration in bisher nicht gehörter weise vertont haben.
kurze anmerkung an schluß: da es probleme mit dem mastering gab, liegt mir leider noch
nicht das "finished product" vor. der sound drückt aber auch auf der mir
vorliegenden cd-r ziemlich gut und in punkto artwork bahnt sich ebenfalls großes an -
schließlich haben wir es hie mit "chrome saint magnus" zu tun! (48:00) www.hydrahead.com/knut / www.chromesaintmagnus.com
>> noise-core [michi, april 02]
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LAST TRIBE - witch dance CD
frontiers / point music
mit ihrem vielgelobten debutalbum "the ritual" haben sich die schweden
von LAST TRIBE eine hervorragende basis geschaffen, die sie mit "witch
dance" nun hoffentlich ausbauen können. zwar hat bandkopf und gitarrist
magnus mal eben die halbe mannschaft über bord geworfen, geschadet hat das dem
leicht proglastigen metal von LAST TRIBE aber nicht. sänger rickard veredelt
die elf songs (inkl. intro und instrumental) mit seiner angenehm "unkreischigen"
stimme, während man mit den neuzugängen dick löwgren und jaime salazar einen
echten glücksgriff gelandet hat. letzterer verdient sich unter anderem in MIDNIGHT
SUN seine tantiemen und war in der vergangenheit auch bei den erfolgreichen
FLOWER KINGS dabei. dick hingegen dürfte einigen von ARMAGEDDON bekannt sein,
zudem war er mit ARCH ENEMY und IN FLAMES mit zwei der besten schwedischen death
metal-bands unterwegs. beide passen ausgezeichnet in das bandgefüge, hinterlassen
eine eigene note und besondes jaimes drums können wirklich überzeugen. "witch
dance" verzichtet dankenswerter weise über die gesamte spieldauer auf momentan
so angesagte kitsch- und bombast-elemente, sondern setzt dafür eher auf anspruchsvolles
songmaterial. somit braucht das album eine kleine warmlaufphase, wird dann aber
freunde des debuts und mit etwas glück auch einen weiteren kreis an fans überzeugen.
(57:21) www.frontiers.it
>> metal [michi, april 02]
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LOG - everytime a bell rings an angel gets his wings CD
bad taste records
LOG? nie gehört, den namen. schönes cover. "in cold blood" begrüßt mich
schüchtern. drei akkorde - akkustisch, definitiv kein punkrock. kein vordrengeln. kein
billiges aufmerksamkeits-erhaschen durch fadenscheinige referenzen oder ungerechtfertigte
lautstärke. dafür zeit. zeit für jeden einzelnen ton. eine herangehensweise, die heute
viel zu selten ist. für die aufnahmen zu "everytime a bell rings" zerstörte
man einen langjährigen aber unfähigen weggefährten namens drumcomputer, und ersetzte
ihn durch kristofer ronström. der ist nicht der mutigste, funktioniert aber prächtig.
dafür dreht dir die gitarre in "note on a bathroom mirror" bei entsprechender
lautstärke den magen um. pelle gunnerfeld kommt von FIRESIDE und weiß, was gut ist. er
kümmerte sich hier um den sound. die musik der schweden hat einen organischen klang. sie
läßt die letzten kalten tage freundlicher erscheinen, ohne dass sich in mir
glücksgefühle einstellen. es ist eher ein stillen genießen dieser elf stücke. die
dreiviertelstunde vergeht wie im fluge, auch ohne kerzen und heißen tee. mit aber sicher
noch schöner. LOG wollen aufmerksamkeit, sind aber nicht aufdringlich. an sich simple
musik. vielleicht sogar aus dem bauch, mit sicherheit aus dem herzen. hat sowas heute eine
chance? ich glaube nicht. es sei denn, wir vermarkten es richtig: RADIOHEAD, SIGUR ROS,
dEUS, emo. eigentlich blöd, denn diese platte braucht sowas nicht. (43:34) www.badtasterecords.se/log
>> independent [michi, april 02]
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MECCA - mecca CD
frontiers / point music
das rührige italienische "frontiers"-label beweist einmal mehr, dass
seine macher ein glückliches händchen in punkto melodischen rock haben. denn
auch wenn es sich bei dem selbstbetitelten album von MECCA um ein debut handelt,
sind die interpreten wahrlich keine unbekannten mehr. so übernimmt bei der hälfte
der songs kein geringerer als fergie fredriksen das mikro, der als ehemaliger
TOTO-frontmann zu internationalem ruhm kam. er teilt sich die vocals mit joe
vana, bekannt von WORLD STAGE und gründer dieses projekts. mit bassist david
hungate findet sich ein zweites TOTO-gründungsmitglied in den reihen von MECCA.
die zehn songs haben allesamt ohrwurm- und somit auch kommerzielles potential,
sind dabei aber hundert mal gehaltvoller als das, was uns die musikindustrie
jede woche aufs neue als das "nächste große ding" präsentiert. erwähnenswert
auf jeden fall das starke "can't stop loving you", in dem sich beide
sänger ein imposantes stimmen-duell liefern. hinter den reglern saßen übrigens
jim peterik und larry millas (u.a. auch für SURVIVOR verantwortlich). ihr seht,
wir haben es hier mit einem "who is who" des klassischen rocks zu
tun. was aber alle beteiligten eint, ist ihre liebe zur musik. und nur so konnten
so ehrliche songs wie der flotte opener "velocitized" oder das zurückgenommene
"silence of the heart" entstehen. (48:02) www.frontiers.it
>> melodic rock [michi, april 02]
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MOTÖRHEAD - hammered CD
steamhammer / spv
es gibt denkbar einfachere aufgaben, als eine neue scheibe
von MOTÖRHEAD zu rezensieren. immerhin haben wir es mit lemmy kilmister zu tun, was jede
form von kritik eigentlich überflüssig macht. beschränken wir uns also zunächst auf
die tatsachen: die ersten zehn songs sind rock'n'roll pur, ohne überflüssige gimmicks
oder lästige trendanbiedereien. der opener "walk a crooked mile" erweist sich
dank des mehrstimmigen refrains schon im ersten hördurchgang als klassiker, das riffing
in "down the line" mag als huldigung an BLACK SABBATH verstanden werden und auch
die restlichen songs besitzen alle trademarks, die ich und tausende andere von einem neuen
MOTÖRHEAD-werk erwarten. besonders drummer mikkey dee ist in höchstform, und scheint
seinen mitstreitern in tracks wie "brave new world" nochmal heftig in den
hintern getreten zu haben. die eigentliche überraschung erwartet den verduzten hörer in
track nummer elf: "serial killer" ist eine eineinhalbminütige spoken
word-performance lemmys gemeinsam mit wrestler triple h, die "hammered" auf
ungewöhliche art und weise beendet. fazit für die songs eins bis zehn: auch ein viertel
jahrhundert nach ihrem selbstbetitelten debutalbum hat dieses three-piece noch die kraft,
neben den wie pilzen aus dem boden spriesenden jung-kapellen zu bestehen. und weil jeder
echte rocker mindestens eine MOTÖRHEAD-scheibe in der sammlung stehen haben muss,
herrscht hier absoluter kaufbefehl für "noch nicht bekehrte". der rest weiß
sowieso, was er zu tun hat... 45:48) www.steamhammer.de
>> rock
[michi, april 02]
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MUSHROOM RIVER BAND, THE - simsalabim
CD/LP
century media
die pilzköpfe sind zurück und hauen mit
"simsalabim" dermaßen auf die kacke, dass einigen vollgedröhnten stonerfreaks
der rauch in der lunge stecken bleiben wird. klassische kiffermucke-trademarks läßt man
diesmal nämlich links liegen und drückt stattdessen lieber tierisch aufs gaspedal. der
zweieinhalbminütige opener ist ein straighter rocker mit einem aggressionspotential, das
man weder von der MUSHROOM RIVER BAND noch von den SPIRITUAL BEGGARS kannte. aus denen ist
sänger spice ja mittlerweile ausgestiegen, um sich nun voll seiner hauptband zu widmen.
das ergebnis kann sich sehen und natürlich auch hören lassen. zum einen, weil das
artwork im gegensatz zum vorgängerwerk richtig klasse ist. zum anderen gehen die zehn
songs so richtig schön ohne schnörksel nach vorne, was auch die recht kurze spielzeit
erklärt (von der nochmal acht minuten "pause" abgezogen werden müssen). egal,
die vier versprühen mit songs wie "make it happen", dem vielschichtigen
"change it" oder dem am ehesten an alte zeiten erinnernden "my vote is
blank" eine geradezu unglaubliche coolness, die von der inzwischen unüberschaubaren
konkurrenz erstmal getoppt werden muss. zwar erreicht man nicht ganz die klasse eines
"ad astra", trotzdem ist "simsalabim" die beste rockladung seit dem
letzten FU MANCHU-werk. go and get it! (43:12) www.riffrock.com/mushroom
/ www.centurymedia.de
>> rock
[michi, april 02]
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OBSCENITY - cold blooded murder CD/LP
morbid records / spv
fünf alben und kein bißchen müde - während andere
deathmetal-formationen kaum über einen zweiten longplayer hinauskommen, legen die
friesischen OBSCENITY jetzt scheinbar erst richtig los. gingen frühere
veröffentlichungen manchmal etwas stumpf nach vorne los, hat man jetzt frickelige solis
und vor allen dingen melodien für sich entdeckt. alles in einem vertretbaren rahmen
natürlich, vergleiche mit den späteren DEATH-alben sind von daher also nicht angebracht.
trotzdem sind die acht songs (plus ein kurzes intro) wesentlich differenzierter als
früher und finden auf einem durchgehend hohen niveau statt. bestes beispiel ist das von
genialen breaks und rhythmuswechseln durchsetzte "caught in life", das alle
stärken von OBSCENITY auf den punkt bringt. denn während sich bandname und albumtitel
nach wie vor in klassischen death-gefilden bewegen, schaut man hier und da doch gerne mal
über den tellerand. auf der einen seite sind das dann schwer groovende passagen, die
natürlich ständig von den zurecht so beliebten hochgeschwindigkeitsattacken gebrochen
werden und ihren höhepunkt dann meist in einem grandiosen gitarrensolo finden. zudem lies
man "cold blooded murder" auch nirgendwo geringeres als in den legendären
"morrisound studios" in florida mastern. eine investition, die sich gelohnt hat
und songs wie den brutal-straighten opener "the arrival" in ein passendes
druchvolles gewand packt. einziger kritikpunkt einer sonst rundum gelungenen platte ist
die etwas geringe spielzeit, die durch die langzeitwirkung der songs aber noch knapp
entschuldigt werden kann. tipp! (33:36) www.obscenity.de
/ www.morbidrecords.de
>> deathmetal
[michi, april 02]
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RIGHT DIRECTION - beyond the beyonds CD
gangstyle records
m-town strikes back. die vielleicht älteste eurocore-formation, RIGHT DIRECTION,
meldet sich zurück. 12 mal gibt es bei "beyond the beyonds" auf die glocke,
allerdings wesentlich vielseitiger und differenzierter als noch auf der legendären
"to right the wrong"-scheibe. was nicht heißen soll, dass die herren um sänger
dave reumers ihre wurzeln verleugnen. die niederländer hatten ja schon immer sehr
melodische oi!-anklänge in ihrem sound, bewegen sich in songs wie "didn't i just
tell you" aber gefährlich nahe am rock. richtig oldschool-mäßig zur sache geht es
in "how could you", das dank gastvocals und vorbildlicher geschwindigkeit mit
abstand der beste song der scheibe ist. leider setzt man aber auch den trend zu
dumpfbacken-texten fort und schlittert mit "give us back our boys" in übelste
billy milano/M.O.D. gefilde - wobei ich mir im gegensatz zu RIGHT DIRECTION bei den amis
sicher bin, dass sie den scheiß den sie erzählen nicht ernst meinen. anyway, die ganze
schoose ist sowas von anachronistisch, dass sie zumindest hoffnungslos in der
vergangenheit lebenden zeitgenossen (zu denen sich dave laut "if it ain't broke -
don't fix it" scheinbar auch zählt) einen wohligen schauer über den rücken jagen
wird. zum schluß covert man bezeichnenderweise noch die kollegen von VIOLATION OF TRUST,
die ja scheinbar auch ihrem "lost & found"-knebelvertrag zum opfer gefallen
sind. (37:34) www.gangstylerecords.com
>> eurocore [michi, april 02]
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SATANIC SURFERS - unconsciously confined CD
bad taste records
die SATANIC SURFERS sind eine ausnahmeerscheinung in der schwedischen punkszene.
erkennbar schon daran, dass die polit-punks nach fünf alben immer noch am start
sind. aus den "melodycore"-anfangstagen gehören sie somit neben den
ungleich erfolgreicheren MILLENCOLIN zu den ganz wenigen überlebenden. die gründe
dafür sind offensichtlich: man trat bis heute nie auf der stelle, entwickelte
sich von melodischen tralala-songs hin zu aggressivem punk, von skate- und onaniertexten
hin zu eindeutig politischen standpunkten. auf "unconsciously confined"
schaut man hier und da zurück zu den eigenen wurzeln, schraubt für einen moment
geschwindigkeit und aggression zugunsten eingängiger melodien zurück und läßt
neben "thoughts, words, action" auch auf den ersten blick banale titel
wie "the sing-along summer-song" stehen. kein fauler kompromiß, sondern
offensichtlich das erfolgreiche ende eines jahrelangen selbstfindungsprozeßes.
trotzdem gibt es änderungen zu verzeichnen: rodrigo (nach wie vor auch mit den
genialen INTENSITY aktiv) muß nicht mehr mikro und schlagzeug gleichzeitig malträtieren,
sondern konnte letzteres an neuzugang martin svensson abgeben. das wichtigste:
die musik hat nach wie vor das alte feuer, verbindet textliches niveau mit straight
forward-songs und wird hoffentlich auch endlich wieder auf einheimischen bühnen
zu erleben sein. wer sich also nach wie vor an RANDY, VENEREA oder eben bandeigenen
hightlights wie "666 moter inn" erfreut, wird mit "uncosciously
confined" sicherlich glücklich werden. ich jedenfalls schon. don't let
silence be an option! (25:41) www.badtasterecords.se
>> punkrock [michi, april 02]
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SENSE FIELD - tonight and forever CD
nettwerk / emi
eine lange pause hat es eingelegt, das emo-urgestein aus los angeles. sechs jahre ist
der letzte meilenstein "building" schon alt, und der labelwechsel vom indie
"revelation" zur industrie hätte ungünstiger kaum verlaufen können.
schließlich hat man dank rechtlicher probleme mal eben haarscharf den großen emo-boom
verpaßt - und somit wohl auch die einmalige chance, lorbeeren für etwas einzufahren, mit
dem man anderen bands den weg nach oben ebnete. wie auch immer, was hier zählen soll ist
die musik, und die hat nichts von ihrer faszination eingebüßt. könnte der opener
"fun never ends" ohne probleme auch auf dem vorgänger stehen, eröffnen sich im
verlauf der scheibe durchaus neue perspektiven. "no longer now" beispielsweise,
die bisher offensivste annäherung an chart-taugliche popgefilde. ohne dabei flach zu
wirken, wohlgemerkt. im "beatles song" kommen zum grande finale sogar streicher
zum einsatz. "emergency exit" liebäugelt schüchtern mit elektronik. die zwölf
von chris evenson produzierten stücke gaben mir jedenfalls schon beim ersten hörduchgang
die beruhigende gewissheit, dass sich die wartezeit - man hatte SENSE FIELD
zwischenzeitlich ja schon abgeschrieben - gelohnt hat. und weil es bei jedem weiteren
versuch noch mehr spaß macht, bin ich inzwischen auch weder band noch label böse...
"tonight and forever" läßt die grenzen zwischen hardcore-roots und
massenkombatibilität endgültig verschwinden und sichert sich schon aus diesem grund
genreübergreifend relevanz. (39:16) www.sensefield.com
/ www.nettwerkamerica.com
>> emorock [michi, april 02]
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UPPERCUT - a luta continua CD
i scream records
UPPERCUT spielen 100% old school skatecore! und sie ziehen ihr ding voll durch:
sei es nun das geniale artwork, die simplen aber aussagekräftigen lyrics oder
die superkurzen songs - alles erinnert an die glanzzeiten dieser musik. mir
fallen WIDE AWAKE ein, frühe SICK OF IT ALL blitzen durch und natürlich können
die götter MINOR THREAT nicht außen vor gelassen werden. die vier niederländer
brauchen keine halbe stunde um klar zu stellen, dass das old school-zepter ohne
bedenken in ihre hände übergeben werden kann. man merkt, das die band seit mittlerweile
sieben jahren unterwegs ist: selten ging hardcore-mucke so schön unkompliziert
und melodiös nach vorne los wie beispielsweise in "draw the line".
und in dem unüberschaubaren wust an mosh- und metalcore bands sind UPPERCUT
mit ihren 15 songs eine willkommene und wichtige abwechslung. zudem hat man
mit "current and ex members of" einen der textlich besten hardcoretracks
an bord, der jemals unter dem banner "i scream" das licht der welt
erblickt hat. mag sein, dass ich von den ersten sonnenstrahlen die zu den tönen
dieser cd in mein zimmer fallen, geblendet bin, aber seit dem tod von KID DYNAMITE
sind UPPERCUT die einzige band, die neben den genialen GOOD CLEAN FUN und HIGHSCORE
bestehen können. volle punktzahl und die eindringliche bitte, hier gefälligst
mal live für furore zu sorgen! (27:56) www.uppercuthardcore.com / www.iscreamrecords.com
>> hardcore [michi, april 02]
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TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA - beethoven's last night CD
wild child / spv
während das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA in den staaten zu den absoluten megaacts
gehört, tut sich das "rock meets classic"-konglomerat auf dem alten kontinent
noch schwer. eigentlich verwunderlich, steckt doch hinter dem kürzel TSO unter
anderem die komplette SAVATAGE-belegschaft. zu den kreativen köpfen gehören
außerdem produzent paul o'neil und der komponist und dirigent robert kinkel,
die sich für die größten teile des songwritings verantwortlich zeichnen. beteiligt
sind weiterhin neun sänger (von denen jeder einen charakter übernimmt), ein
kinderchor sowie ein orchester. stimmlich überzeugen kann vor allem patti russo
als theresa, die mit "the dreams of candlelight" und "i'll keep your secrets"
die stärksten balladen des albums vertonte. widmeten sich TSO mit ihren ersten
beiden werken thematisch noch verschiedenen adaptionen der weihnachtsgeschichte,
komponierte man diesmal ein konzeptalbum um den letzten abend im leben von ludwig
von beethoven. in der story - die im booklet ausführlich erläutert wird - übernehmen
unter anderem der teufel persönlich, das schicksal und ein gewisser wolfgang
a. mozart eine rolle. da verwundert es nicht, wenn man unter den songs immer
wieder bekannte melodien ausmachen kann. so erklingt schon im intro "freude
schöner götterfunken" und "für elise" dient als kleines zwischenspiel. aber
auch die anderen songs auf "beethoven's last night" sind durchgehend sehr eingängig
gehalten. die komplexität von SAVATAGE beispielsweise kommt kaum zum tragen,
dagegen muss man in punkto bombast keine abstriche machen. das größte manko
der scheibe stellt für meine begriffe der hohe kitschfaktor dar, der den amerikanischen
ursprung der scheibe nicht übersehen läßt. musikalisch ist dagegen alles im
grünen bereich, auch wenn ich mir einige weniger bekannte klassik-zitate gewünscht
hätte. für überzeugte SAVATAGE-fans ist dieses album aber genauso pflicht wie
für bombastfetischisten der marke MEAT LOAF. (73:08) www.trans-siberian.com
/ www.spv.de
>> rock meets klassik [michi, april 02]
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WOLFSHEIM - kompendium DVD
strange ways / indigo
so schlicht wie der titel, so extravagant sind aufmachung
und inhalt dieser dvd. WOLFSHEIM bilden ja nicht zuletzt seit dem immensen erfolg ihres
letzten albums "spectators" die speerspitze des deutschen elektropop.
"kompendium" bietet einen umfassenden überblick über sämtliche
schaffensperioden der herren hepper und reinhardt - wie angedeutet in einer überaus
ansprechenden verpackung: die dvd befindet sich in einem aufklappbaren pappschuber, der in
einer zusätzlichen hülle steckt. der inhaltliche schwerpunkt dieses silberlings liegt
derweil auf einem konzert, das WOLFSHEIM im jahre 1999 in dresden gaben, und unter dessen
24 songs sich sämtliche hits der nicht eben kurzen bandkarriere befinden. die show
glänzt durch sehr stilvolle bühnendeko und atmosphärische lichteffekte, die
passenderweise auch als grundlage für menuführung und verpackung der dvd dienten. ton-
und bildqualität sind einwandfrei, allein heppner persönlich liegt bei seinen songs
desöfteren mal einen halben ton neben der spur. eine tatsache, die dem konzert im
gegensatz zu den auf hochglanz produzierten tonträgern einen angenehm greifbaren
charakter gibt. mir jedenfalls macht die live-version von "it's hurting for the first
time" fast mehr spaß als die im radio schon totgedudelte singleversion des songs.
und wer auf die perfektionistischen WOLFSHEIM steht, der wird mit den sieben vertretenen
videos glücklich werden, allen voran der clip zu "künstliche welten", der
seinerzeit viel zu wenig airplay bekam. freunde früher werke können sich über das rare
"the sparrows and the nightingales" freuen. weiterhin findet sich hier noch ein
interview (in deutscher sprache mit untertiteln) sowie eine slideshow. insgesamt eine
lohnenswerte anschaffung - nicht nur, weil sich das teil optisch hübsch in der eigenen
sammlung macht! ein wort noch an die fans: "kompendium" bildet nur den auftakt
einer wahren output-attacke des hamburger duos. macht euch also im verlauf des kommenden
jahres auf einiges gefaßt... (133 min./pal 4:3/multiregion/dolby digital 2.0) www.wolfsheim.de / www.strangeways.de
>> elektropop
[michi, april 02]
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