7th LEGION
- strength and honour
ABSONE - a last kiss before...
ADARO - minnenspiel
ALEC EMPIRE - intelligence and
sacrifice
ARCTURUS - the sham mirrors
ASSERT - insurrection rocks
ATOMIC BITCHWAX - spit blood
AUTUMNBLAZE - mute boy sad girls
AXEL RUDI PELL - shadowzone
BAD
CASSETTES, THE - bad master
CAGE,
THE - the cage 2
CARTWRIGHT - we love music
CATAMENIA - eskhata
DAREDEVIL - tippin' the scales of justice
DAVILA, CAMILLE - not for the disco
DEAL, THE - same
DUMPER - x-teen revolution
EARTHTONE 9 - omega
EMPYRIUM - weiland
ETERNAL ELYSIUM - share
FISH BY FORCE - aal2000
HUNDRED REASONS - ideas above our station
JOE DI FOSTA - flowerdresses
KOTIPELTO
- waiting for the dawn
LAST DAYS OF APRIL - ascend to the stars
MISTRESS - same
MY DYING BRIDE - the voice of the wretched (live)
NICOFFEINE - beware the ides of august / supercharger no. six
NOCTURNAL
RITES - shadowland
PORTER
HALL - everything i know is stolen
POWERGOD - nemesis
PROMISE RING, THE - wood/water
PUNKLES, THE- punk!
RAGE - unity
RANDY - cheater
RIGHT 4 LIFE - off the beaten track
SICK SPEED - the way i am
SKINLAB
- reVoltingRoom
SMITH & MIGHTY - life is...
SOLARSCAPE - secret everything
SUMMER'S
LAST REGRET - understanding
TALON - same
THIRD AND THE MORTAL, THE - memoirs
UNIVERSAL.SLAVE.DRIVER - undo
V/A - la dolce vita
V/A - kds crew: "rise and fall"
V/A - victory style 5
V/A - y tu mama tambien O.S.T.
VACANT STARE - vindication
WAITS, TOM - alice
WAITS, TOM - blood money
WEEZER - maladroit
WISDOM IN CHAINS - same
YAGE - s/t
7th LEGION - strength & honour MCD
rooster / full house
völlig ohne infos fällt mir diese gemeinschaftsproduktion zweier finnischer
labels in die hände. allerdings stellt sich die frage, ob näheres zu den sieben
songs überhaupt notwendig ist - schließlich ist schon der titel an plakativität
kaum zu überbieten. und tatsächlich offerieren 7th LEGION kaum etwas neues:
nach dem obligatorischen filmsample-intro geht es mit dem titeltrack in bester
MADBALL-manier nach vorne los. auch im restlichen verlauf der ep bleiben überraschungen
aus. new york-hardcore der gehobenen sorte, der nimmersatten gangstyle-addicts
die wartezeit zum nächsten release aus brooklyn verkürzen wird... ach ja: mit
"don't look back" hat man sogar einen kleinen melodischen hit am start.(17:46)
www.roosterrecs.com / www.fullhouserecords.com
>> hardcore [michi, mai 02]
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ABSONE - a last kiss before... MCD
sobermind records
"our choice is to refuse" leuchtet es mir in großen lettern aus der aufgeklappten
cd entgegen. "fein", denke ich mir, und schiebe die ep in meinen cd spieler.
die fünf franzosen scheinen es ernst zu meinen. der opener "deathblow" schlägt
mir in bester MORNING AGAIN-tradition ins gesicht: frickelige gitarrenarbeit,
breaks, social awareness-lyrics und ein mehr röchelnder als brüllender sänger.
auch die folgenden vier songs gönnen mir keine verschnaufpause, an ideen scheint
es den herren nicht zu mangeln. musikalisch findet das ganze auf sehr hohem
niveau statt und so könnte man "a last kiss before..." fast auf eine stufe mit
CONVERGE oder DILLINGER ESCAPE PLAN stellen. leider ist die produktion mit dem
sehr komplexen ABSONE-sound etwas überfordert und sänger david mir persönlich
ein wenig zu eintönig; gerade die ganz wenigen gesungenen passagen sollten noch
ausgebaut werden. nichtsdestotrotz, ABSONE haben ein gewaltiges potential. sind
sie in der lage, dieses in zukunft noch besser auszuspielen, stünde einem verdienten
erfolg nichts mehr im wege. allein textlich bewegt man sich auf allzu ausgelutschtem
terrain: der straight edge-kampf gegen das übel in der gesellschaft wurde schließlich
schon bis zum erbrechen thematisiert. als bonus gibt es übrigens noch einen
livesong sowie einen ziemlich professionellen videoclip zu "deathblow", der
auf makabre art alltägliches aus dem tierversuchs-business zeigt. (28:33) www.xabsonex.com
/ www.sobermindrex.com
>> metal-frickel-core [michi, mai 02]
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ADARO - minnenspiel CD
steamhammer / spv
mittelalter-rock ist schwer im kommen - und mit ihm eine ganze latte kopisten,
die ihren sound mal eben um ein paar antike instrumente erweitert haben. in
einer ganz anderen liga spielen da ADARO, die bereits vor fünf jahren mit "stella
splendens" ihre mystischen songideen auf tonträger bannten. nach einem zweiten
album und einer längeren pause (in der man sich unter anderem um das projekt
LA MARMOTTE kümmerte) melden sich die dame und die drei herren um komonist jürgen
treyz nun zurück. der aktuelle opus "minnenspiel" wird all jene zu begeisterungsstürmen
hinreißen, denen es eher um "mittelalter" als um "rock" geht. denn in den vierzehn
songs, übrigens einmal mehr komplett in mittelhochdeutsch gehaltenen, stehen
e-gitarren, bass und schlagzeug eher im hintergrund. stücke wie das hitverdächtige
"mich wundert harte" ziehen ihren reiz aus der zum teil extravaganten instrumentierung:
dudelsack, bombarde, cello, landsknechttrommel, krummhorn und vieles mehr findet
im ADARO-kosmos verwendung. höhepunkt dieser historischen musikreise ist sängerin
konstanze kulinsky's elektro-akkustische drehleiher, die man genialerweise hier
und da sogar noch mit wahwah-effekten versehen hat. verständlich, dass sich
sogar ritchie blackmore angesichts dieser leistung beeindruckt zeigt: "(...)
we enjoy your music. it's very exciting and refreshing". recht hat er! (56:12)
www.adaro.de / www.spv.de
>> mittelalter-rock [michi, mai 02]
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ALEC EMPIRE - intelligence and sacrifice DoCD
digital hardcore recordings / zomba
in die tragische, todesfallbedingte veröffentlichungspause von ATARI TEENAGE
RIOT kommt bandmastermind ALEC EMPIRE mit einem soloalbum, das einmal mehr presse
und fans verwirren wird. auf zwei cd's lotet der berliner künstler seine extreme
in beide richtungen aus: im ersten fall heißt das ATR-typischer, elektronischer
destruktorock, während sich ALEC EMPIRE auf dem zweiten silberling von einer
ungewohnt ruhigen, introvertierten seite zeigt. der opener "path of destruction"
befindet sich auf höchstem "deutschland has gotta die"-niveau, wie überhaupt
alle elf songs auf seite a locker mit den veröffentlichungen der hauptband mithalten
können. weiterer pluspunkt ist, dass sich mr empire weniger politisch (und damit
in seinem falle auch weniger plakativ) zeigt. die verbindung aus hardcore und
elektro (hört euch nur mal den "tear it out rmx" an) funktioniert tatsächlich
auch jahre nach seiner erfindung noch prima und findet im apokalyptischen "new
world order" einen neuen höhepunkt. mir persönlich sagt die seite b aber sogar
noch mehr zu. hier widmet sich ALEC EMPIRE den ruhigeren, nichtsdestotrotz überaus
experimentellen klängen. auch der verzicht auf vocals darf als vernünftige entscheidung
gewertet werden. ein song wie der halbstündige opener "26411988" bekommt damit
fast schon chillout-charakter. die neun stücke werden auch FUTURE SOUND OF LONDON-verwöhnte
ohren zu überzeugen wissen. kurzum: die zwei jahre arbeitszeit, die in diesem
opus stecken, haben sich gelohnt. allerdings liefert ALEX EMPIRE hier ein derart
finales statement ab, dass die relevanz zukünftiger veröffentlichungen fast
schon fraglich erscheint. (52:40) (72:58) www.digitalhardcore.com
>> elektro/hardcore [michi, mai 02]
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ARCTURUS - the sham mirrors CD
prophecy productions
trotz ihrer prominenten besetzung dürften ARCTURUS hierzulande immer noch als
geheimtipp gelten. dabei handelt es sich bei "the sham mirrors" bereits um den
dritten longplayer der band um trickster g (ULVER) und hellhammer (MAYEM) -
ein remixalbum und die debut-ep nicht eingerechnet. und wie die vorgängerwerke
ist auch "the sham mirrors" ein großartiges, eigenständiges meisterwerk der
fünf norweger. wahre blackmetal-fans - vermutlich schon von den superben letzten
ULVER-werken gebeutelt - werden auch an dem neuen opus von ARCTURUS zu knabbern
haben. genre-grenzen sind hier nämlich nicht mehr existent, die band scheint
sich auf ein zentrales ziel zu konzentrieren: der perfekt arrangierte high tech-song.
um diesen zu errschaffen sind ihnen alle mittel recht. und das ist auch gut
so. die sieben lieder wirken zwar anfangs etwas überladen, nach kurzer eingewöhnungsphase
muss man dem album aber eine latente hymnenhaftigkeit attestieren. "ad absurdum"
beispielsweise zieht seine faszination aus den elektronischen beats und samples,
die neben ausgefeilten keyboardarrangements den bandsound entscheidend mitprägen.
es kommt mir fast so vor, als hätte ich es hier mit einer orchestraleren version
von "prometheus" zu tun. wenn dann in "radical cut" auch noch EMPEROR ishahn
sein derbes organ erschallen läßt, steht eines fest: freunde chaotisch-symphonischen
high-end metals werden in "the sham mirrors" einen neuen meilenstein finden.
(43:20) www.prophecy.cd
>> prog-metal/blackmetal [michi, mai 02]
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ASSERT - insurrection rocks CD
three days dead
kaum habe ich das ASSERT-album in den händen liegen, erreicht mich schon die
tragische nachricht, dass deren drummer chris 'cross' im alter von gerade mal
neunzehn jahren verstorben ist. an dieser stelle mein herzliches beileid an
die angehörigen und bandkollegen. aber auch wenn dieses ereignis dazu verleitet,
die 14 songs mit anderen maßstäben zu messen - eines steht fest: "insurrection
rocks" ist ein verdammt gutes album geworden! die straight nach vorne gehende
mucke ist eine mitreißende mischung aus knüppel-punk, old school hardcore und
oi!, die man zudem mit einer gehörigen portion humor gewürzt hat. die zweiminutengrenze
durchbricht hier kaum ein stück, mit "a.a.a. = self parody" und dem knapp zwanzigsekündigen
"you can't stop us" ist das durchbrechen der schallgeschwindigkeit sogar in
gefährliche nähe gerückt. da hat sänger britt mit seinem typisch englischen
akzent fast schwierigkeiten hinterherzukommen, schließlich ist er noch derjenige,
der sich im ASSERT-sound ein bißchen um melodien kümmert. "insurrection rocks"
ist genau das richtige für alle, die sich mal wieder ein derb kickendes punkalbum
zu gemüte führen wollen und sich (wie ich) über iro-fotos im booklet freuen...
zudem gibt es im bonustrack eine besondere überraschung: in "agitate, educate"
greift kein geringerer als barney greenway von NAPALM DEATH zum mikrofon und
sorgt damit für ein fulminantes finale. (25:47) www.assert-punkers.com
/ www.3ddmusic.com
>> punk [michi, mai 02]
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ATOMIC BITCHWAX - spit blood CD/LP
people like you
nach zwei selbstbetitelten alben legen die stonerrocker von ATOMIC BITCHWAX
jetzt eine compilation vor, die zum sonderpreis in den läden stehen soll. gleich
zu anfang gibt es mit "dirty deeds" eine coverversion, die für bandverhältnisse
relativ straight daherkommt und erahnen läßt, wie AC/DC mit den falschen drogen
klingen würden. die restlichen sechs tracks auf "spit blood" sind allesamt unveröffentlicht
und stammen größtenteils aus der frühphase von ATOMIC BITCHWAX. aber auch ein
paar brandneue kompositionen der combo um MONSTER MAGNET's ed mundell finden
sich hier. allgegenwärtig ist selbstverständlich der jaminfizierte 70'er jahre
sound, der in seiner thrashig-basslastigen produktion natürlich wieder wunderbar
zur musikalischen untermalung bewußtseinserweiternder experimente geeignet ist.
erwähnenswert ist auf jeden fall das knackige instrumental "liquor queen" und
der furztrockene titeltrack, der sich über sechseinhalb minuten mit seiner extatisch-groovenden
basslinie in schwindelerregende höhen katapultiert. als dicken bonusbrocken
gibt es einen umfassenden multimedia-part. hier erstickt man regelrecht an infos
und kann sich neben discographie und interview sogar einzelne outtakes im video-
und audioformat zu gemüte führen. ein unverzichtbarer pflichtkauf für BITCHWAXer
und experimentierfreudige MONSTER MAGNET-anhänger. (33:23) www.peoplelikeyou.de
>> stonerrock [michi, mai 02]
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AUTUMNBLAZE - mute boy, sad girl CD
prophecy productions
AUTUMNBLAZE gründeten sich im jahre 1999 als seitenprojekt der großartigen
PARAGON OF BEAUTY, dürften ihre hauptband aber in punkto verkaufszahlen inzwischen
leicht überrundet haben. der neue longplayer "mute boy, sad girl" setzt die
messlatte noch ein ganzes stück höher an. die neun songs bestechen einmal mehr
durch ausgefeilte arrangements, während die traditionelle rockbandbesetzung
um geschickt eingeflochtene elektronik ergänzt wird. jene nimmt diesmal nämlich
einen weit höheren stellenwert ein als noch auf dem vorgänger. "emo-trip-rock"
nennt die band um markus baltes ihren sound und liegt damit goldrichtig. die
von schwadorf (EMPYRIUM) programmierten beats geben den stücken das gewisse
etwas und machen beispielsweise song drei zu einem echten hit. sicher, diese
mischung aus späten RADIOHEAD und WOLFSHEIM hat großes kommerzielles potential.
viel wichtiger aber ist, dass die songs allesamt substanz besitzen. die musik
auf "mute boy, sad girl" geht tiefer und verweist den großteil pseudo-innovativer
gothicrocker auf ihre plätze. AUTUMNBLAZE setzten ihre guten ideen nämlich stets
songdienlich ein und haben auf diese weise ein album geschaffen, dass fans dunkel-nachdenklicher
musik über genregrenzen hinweg begeistern wird. groß! (42:21) www.prophecy.cd
>> emo-trip-rock [michi, mai 02]
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AXEL RUDI PELL - shadowzone CD
steamhammer / spv
der mann mit dem lustigen namen ist zurück und legt mit "shadowzone" mal eben
das dreizehnte album seiner solokarriere vor. auch diesmal gibt es melodischen
hardrock auf höchstem niveau, wie das hymnenhafte "edge of the world" gleich
zu anfang klarstellt. auch die mannschaft um gitarrist, songwriter und produzent
PELL kann sich wieder sehen lassen: ex-HARDLINEer johnny gioeli präsentiert
sich stimmlich fit wie immer, hans-dampf in allen gassen mike terrana überrascht
hier und da sogar mit doublebass-einsatz, während sich ROUGH SILK-keyboarder
ferdy doernberg dezent im hintergrund hält. über allem thront natürlich die
gitarrenarbeit von mister PELL, die selbst unspektakulärere tracks wie "coming
home" aus dem mittelfeld hievt. im zentrum des albums steht die breitband-ballade
"all the rest of my life", deren refrain nach acht minuten songlänge kaum noch
aus den ohren zu bekommen ist. mit "follow the sign" und dem schnellen "edge
of the world" gibt es zwei typisch straighte rocknummern des ehemaligen STEELER-frontmanns,
während "time of the truth" mit seinem BLACK SABBATH-riffing und dem ausgefeilten
arrangement den höhepunkt des albums markiert. die von charlie bauerfeind abgemischte
scheibe überzeugt einmal mehr durch eine ausgezeichneten sound, so dass man
"shadowzone" bedenkenlos zwischen "oceans of time" und den beiden "ballads"-werken
in seine cd-sammlung stellen kann. (61:29) www.axel-rudi-pell.de
/ www.spv.de
>> hardrock [michi, mai 02]
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BAD CASSETTES, THE - bad master CD
mach schnell productions / below records
das wirken von sean murphy ist alles andere als einseitig. so tauchen in seiner
biographie unter anderem die namen DYS, MIGHTY MIGHTY BOSSTONES, SLEATER KINNEY,
BIKINI KILL und ENGELBERT HUMPERDINCK auf. die BAD CASSETTES sind sean murphys
eigenes baby. und ihr sound ist nur schwer in worte zu fassen. von lo-fi indiepop
("she is the queen of my mind") bis zu abgefahrenen soundexperimenten, die an
die soloalben von MIKE PATTON erinnern ("get there"), reicht die spannbreite
auf "bad master". die 25 songs entstanden aus song- und soundfragmenten, die
murphy über jahre hinweg angesammelt hat. da wurde auch mal der aufnahmekopf
eines kassettenrecorders mit zellophanstreifen abgeklebt und anschließend die
gitarre malträtiert. gemeinsam mit luc leduc durchforstete murphy jede menge
kassetten, disketten und dat-bänder, woraus man dann diese cd kompilierte. in
den straightesten songs erinnern die BAD CASSETTES an frank black ("empty shell"),
auch wenn diese eher die ausnahme sind. ohne zweifel handelt es sich hier um
ein avangardistisches meisterwerk, bei dem aber die frage erlaubt sein muss,
welche zielgruppe man damit erreichen will. nur soviel: als vehementer MR BUNGLE-anhänger
macht mir "bad master" jede menge spaß. eine allgemeine empfehlung kann ich
aber kaum aussprechen. reinhören ist für experimentierfreudige naturen auf jeden
fall pflicht. (61:52) www.belowrecords.com
>> ambient micro-pop [michi, mai 02]
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CAGE, THE - the cage 2 CD
frontiers records
hoppla, der eröffnungstrack 'terra toria' knallt ja mächtig heavy und zeitgemäß
aus den boxen, soviel druck vermochte der italienische seitenhexer dario mollo
bis dato nur selten zu erzeugen. doch der erste song ist nur einer von vielen
paradebeispielen für zeitloses songwriting, das album ist durch die bank enorm
vielschichtig ausgefallen und wartet mit zahlreichen überraschungen auf. dazu
gehört neben der unerwartet düsteren grundstimmung einiger songs vor allem das
sperrige LED ZEPPELIN cover 'dazed and confused', das absolut gelungen umgesetzt
und mit einer herben BLACK SABBATH retro-schlagseite versehen wurde. die meisten
songs sind dennoch sehr melodiös ausgefallen, genrefans sollten sich unbedingt
mal 'overload' und das erhabene 'wind of change' reinziehen. im gegensatz zu
der armada an flitzefingern, die nur stupide ihrem idol blackmore nacheifern,
ihn detailgetreu zu kopieren versuchen und dabei auch noch jegliches feeling
vermissen lassen, hat mister mollo jede menge frischer ideen in petto. so verwundert
es auch nicht weiter, dass etwa 'amore silenzioso' klingt wie ein unverbrauchtes
2002'er update von DEEP PURPLE bzw. RAINBOW, dargeboten mit jeder menge spielfreude.
als weiterer anspieltipp sei der knochentrocken produzierte rausschmeisser 'poison
roses' genannt, der mit einem hammer-chorus daherkommt und die stimme von ex-BLACK
SABBATH fronter tony martin glänzend in szene setzt. well done, boys! (61'08)
www.frontiers.it
>> hardrock [stefan, mai 02]
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CARTWRIGHT - we love music CD
panhilla records / finest noise
oh mist, da hilft mir ja mal wieder gar keine der zu recht so unbeliebten schubladen...
CARTWRIGHT machen musik, soviel steht schonmal fest. die genauere beschreibung
ist allerdings hart, denn die vier herren bauen sich eine ziemlich eigene welt
aus western-versatzstücken, poppigen melodien und einer verschrobenheit, die
sogar TOM WAITS anerkennend nicken lassen würde. die elf auf rein akkustischen
instrumenten (schließlich gibt es im wilden westen keine steckdosen) eingespielten
songs klingen zu anfang nach einer mischung aus den SMASHING PUMPKINS und JOHNNY
CASH, spätestens beim vierten song "swish" trifft aber auch dieser CARTWRIGHT-kategorisierungsversuch
nicht mehr zu. dafür klingt "horses playing harp" (mit queerflöte anstelle einer
harfe) nach JETHRO TULL auf schlechten drogen und läutet das grandiose letzte
drittel der scheibe ein. und bitte, wer würde bei songtiteln wie "all the cars
we rent" und "i want, but you want" auch nur den hauch einer kritik wagen? festzuhalten
bleibt schließlich, dass "we love music" ziemlich einzigartig ist und dennoch
stets hörbar bleibt. (40:38) www.panhilla.de
/ www.promotion.finestnoise.de
>> country-pop? [michi, mai 02]
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CATAMENIA - eskhata CD
massacre records / sony
CATAMENIA gehören mit mittlerweile vier alben bereits zu den festen konstanten
in der finnischen blackmetal-szene. wurden ihre erstlingswerke noch eher mitleidig
belächelt, konnte sich die zum quartett geschrumpfte band mit dem gelungenen
2000'er album "eternal winter's prophecy" eine kleine aber ergebene fanschar
erspielen. und die wird mit "eskhata" ihre wahre freude haben, denn die elf
songs verbinden besser als je zuvor die typisch nordischen hochgeschwindigskeitsattacken
mit wunderschönen melodien. allein die beiden eröffnenden songs "storm" und
"rain of blood" haben hymnischen charakter, ohne dabei in kommerzielle DIMMU
BORGIR-bombast-schemata zu verfallen. das von mir an sich bedauerte ausscheiden
von keyboarderin heidi scheint durchaus positive auswirkungen gehabt zu haben:
die vier feschen corpsepaint-mucker besinnen sich auf ihre stärken und lassen
hier bis auf wenige ausnahmen (beispielsweise das getragene "flames") wieder
klirrende gitarrenriffs par excellance auf die menschheit los. zudem stecken
die elf songs in einem druckvollen soundgewand, das die "blecherne" frühphase
von CATAMENIA zwar nicht verleugnet, das neue material aber auch für fans von
mehrspuraufnahmen interessant macht... der wechselgesang zwischen sänger mika
und gitarrist ari tut sein übriges, um "eskhata" zu einem prima blackmetal-album
zu machen, dem jeder schwarzkittel zumindest mal ein ohr leihen muss. (46:54)
www.massacre-records.com
>> black metal [michi, mai 02]
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DAREDEVIL - tippin' the scales of justice CD
gangstyle records
das neue baby der überaus produktiven maastricht-szene hört auf den namen DAREDEVIL
und ist ohne umschweife der spezies der metalcore-bands zuzuordnen. klaro, dass
sich hinter "tippin' the scales" auch jede menge mehr oder minder bekannte namen
tummeln. so steuern DEATH THREAT, BACKFIRE und BORN FROM PAIN-mitglieder gastvokals
bei, während die band selbst noch an dem zeitgleich erscheinenden WISDOM IN
CHAINS-projekt beteiligt ist. die zehn eigenkompositionen können sich denn auch
durchaus hören lassen: im dicken sound knallt mir derber hatecore aus den boxen
entgegen, der dank überdurchschnittlicher instrumentalarbeit und einer mehr
als ordentlichen geschwindigkeit zu gefallen weiß. allein sänger ramon krächzt
seine haßerfüllten, verzweifelten texte (die interessanterweise teils mythische
themen behandeln) etwas eintönig heraus. mit songs wie "carnage" oder dem massiven
opener "oskorei" spielen die jungs aber definitiv in der ersten liga. ihren
old school-roots zollen DAREDEVIL in form eines WIDE AWAKE-cover ("the truth")
tribut. sehr schön übrigens das überraschende finale mit "when you visit me
in my dreams": eine akkustischen ballade, bei der sogar ein cello zum einsatz
kommt. gelungenes album! (28:56) www.daredevilhardcore.com
/ www.gangstylerecords.com
>> metalcore [michi, mai 02]
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DAVILA, CAMILLE - not for the disco CD
mach schnell productions / below records
das debütalbum dieser halb-mexikanischen künstlerin gehört zu den überraschendsten
veröffentlichungen, die ich für www.sellfish.de besprechen durfte. CAMILLE DAVILA
vertont auf "not for the disco" thrashige indiepopnummern mit einem ziemlich
unbeschreiblichen sprechgesang. im opener "internet" mischt sich zu dem immer
wiederkehrenden elektronikgeblubber im hintergrund eine deutschsprachige stimme,
die an den spröden scharm von STEREO TOTAL erinnert. ganz großartig auch "i
am", das die tyischen 80'er syntie-klänge mit SONIC YOUTH-elementen verbindet.
unterstützt wird CAMILLE DAVILA von den multiinstrumentalisten luc leduc und
robert johnson, die die elf songs mit interessanten arrangements aus gitarre,
bass, schlagzeug und synthesizern begleiten. das resultat ist eine platte, die
mit hörkonventionen bricht ohne dabei spaß und anspruch zu vernachlässigen.
CAMILLE verbindet leidenschaft und nachdenklichkeit mit ungewöhnlichen songmustern.
wer sich eine mischung aus den chanson, PIXIES, KRAFTWERK, BJÖRK und dem SECTRET
CHIEFS 3 vorstellen kann, der sollte dieser bemerkenswerten künstlerin unbedingt
ein ohr schenken. "not for the disco" - aber gerne auf der heimischen stereoanlage.
(34:40) www.belowrecords.com
>> thrash-elektro-pop [michi, mai 02]
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DEAL, THE - same MCD
sobermind records
in ein nettes INTEGRITY-style artwork haben die belgier von THE DEAL ihre debut-ep
verpackt - zumindest kommt mir dieser totenkopf auf der cd sehr bekannt vor...
seit gerade mal zwei jahren sind die jungs unterwegs und haben ihre hardcore-lektion
offensichtlich gelernt. anstatt dem trend ihres heimatlands hinterher zu hecheln,
verzichten die fünf zu meiner freudigen überraschung auf prolliges new york-hardcore-gemoshe
und bedienen sich stattdessen bei den alten helden: SLAPSHOT, YOUTH OF TODAY
und DAG NASTY kommen mir in den sinn, während der opener "i see right through
you" aus meinen boxen dröhnt. ein ziemlicher killertrack und zu meiner begeisterung
sind auch die anderen songs auf dieser ep durch die bank klasse. durch die rauhe
produktion meint man tatsächlich, man hätte es mit einer scheibe aus den späten
achtzigern zu tun. ein großteil der fünf songs erschien übrigens schon auf einer
inzwischen ausverkauften 7". ich hoffe mal, es gibt bald mehr von dieser sympathischen
band zu hören, denn zwölf minuten spielzeit sind mir in diesem fall viel zu
wenig! (11:55) www.sobermindrex.com
>> hardcore [michi, mai 02]
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DUMPER - x-teen revolution Single-CD
black mark
na, wenn die damen und herren von "black mark" diesmal nicht einen dicken fisch
an land gezogen haben. DUMPER nennt sich die combo aus dem schwedischen smaland,
die mit "x-teen revolution" einen kleinen vorgeschmack auf das im juni erscheinende
album gibt. irgendwo im dunstkreis von MARILYN MANSON, ROB ZOMBIE und ANDREW
W.K. haben es sich peter arvidsson und konsorten gemütlich gemacht, und liegen
damit wohl unzweifelhaft auf erfolgskurs. zumal die mischung aus poppigen melodien,
hardrock-sound, fett bratenden gitarren und elektronischen spielereien im titeltrack
einfach gut kickt. gerade in einer zeit, in dem es gewisse künstler mit einem
SOFT CELL-cover ("tainted love") in die charts schaffen, sind junge bands der
marke DUMPER an der reihe. ob trenderscheinung oder nicht, diese beiden songs
wissen jedenfalls zu gefallen. (6:50) www.blackmark.net
>> industial-hardrock [michi, mai 02]
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EARTHTONE 9 - omega CD-EP
copro records / phd
EARTHTONE 9 konnten mit ihrem dritten album "arc' tan' gent" endlich einen verdienten
achtungserfolg erziehlen. schließlich gehören sie zu den wenigen bands mit einem
sound, der trotz aller modernen elemente eine ganz charakteristische faszination
besitzt. die scheibe ist inzwischen aber auch schon über ein jahr alt, und somit
ist "omega" ein längst überfälliges lebenszeichen der fünf briten. die ersten
drei tracks der ep sind komplett neue studioaufnahmen, die vor allem eines beweisen:
ET9 sind auch ohne starproduzent andy sneap im rücken ein garant für innovative
musik. allerdings geht es diesmal deutlich ruhiger zur sache. sänger karl schmachtet
im opener "amnesia" leidenschaftlich den wunderschönen refrain und "house of
leaves" möchte man fast einen spirituellen touch anhängen. "revelation" dagegen
vereint wieder DEFTONES'sche innovation mit der hingabe eines jonah matranga
und mausert sich zum highlight der ep. mit "orchid frequency" packte man eine
nicht veröffentlichte aufnahmen aus den sessions zum zweiten album dazu, die
hervorragend in den kontext dieser scheibe passt. abschließend gibt es eine
elfminütige liveversion von "binary 101" in ordentlicher qualität, sowie die
videoclips zum opener und "tat twam asi" vom letzten album. eine geballte ladung
musik, die wohl zum midprice zu haben sein wird und nicht nur deswegen eine
empfehlung wert ist. (33:04) www.earthtone9.com
/ www.coprorecords.co.uk
>> alternative metal [michi, mai 02]
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EMPYRIUM - weiland CD/3-CD/LP
prophecy productions
"naturmystik in drei kapiteln" steht auf das album gedruckt. so hat denn auch
der inhalt dieser cd nichts mehr mit metal an sich zu tun. EMPYRIUM entführen
uns in eine mystische welt fernab kalter großstadtlichter. schon die songtitel
scheinen eine geschichte zu erzählen: "kein hirtenfeuer glimmt mehr" während
der "nebel" die "schwäne im schilf" umgarnt. das erste kapitel "heidestimmung"
wird von einer akkustischen gitarre eingeleitet und spätestens bei den geflüsterten
texten von "heimwärts" nimmt die gespenstische atmosphäre des albums den hörer
endgültig gefangen. unterstützt von verhaltenen keyboardklängen, tenorgesang
und rudimentärem schlagzeugeinsatz bleibt doch die ruhe das hervorstechendste
merkmal von "weiland". der ganz große moment folgt in form des überlangen "walpoesie",
dem zweiten kapitel. hier laufen ulf theodor schwadorf und thomas helm zu kompositorischer
höchstform auf und schaffen mit cellos und violinen ein wunderschönes stück
musik. die abschließenden fünf songs von kapitel drei, "wassergeister", sind
von noch dichterer intensität. auch die lautstärke erhebt sich in bis dahin
nicht erlebte höhen - streicher, chorgesänge, samples und plötzlich auch aggressivere
stimmen lodern auf, bis nach einer akkustischen ruhepause ein grandioses album
mit "das blau-kristallne kämmerlein" zu pianoklängen in der stille verhallt.
(50:55) www.prophcy.cd
>> folk/klassik/metal [michi, mai 02]
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ETERNAL ELYSIUM - share CD/LP
people like you
ein japanisches trio bedient sich in den tiefen der amerikanischen rockgeschichte
- und selbst mit abgezogenem exotenbonus ist das, was unter dem namen "share"
in vinyl (natürlich!) gemeiselt wurde, ganz großes kino. zwei jahre nach ihrem
debut "spiritualized d" stellen ETERNAL ELYSIUM schon mit dem zäh dahinkriechenden
opener "shizy" klar, wie tiefgehend ihre beziehung zum doomrock in der zwischenzeit
geworden ist. aber darauf beschränken sie sich bei den neun songs keineswegs,
grenzen scheinen überhaupt nicht mehr zu existieren: in überragender authenzität
streift man die siebziger, krautrock und sogar vor dem einsatz von bongos und
djemba ("dogma") machen die herren um sänger yukito okazaki nicht halt. aber
auch wenn er sich in den verschiedensten ausprägungen äußert: sie haben den
blues eben im blut. so mußte auch produzent jack endino (NIRVANA, SOUNDGARDEN)
begeistert zugeben, dass es am live-sound von ETERNAL ELYSIUM kaum etwas zu
verbessern gab. eigentlich logisch, denn songs wie das metallastige "movements
and vibes" oder die zehnminütige jamorgie "waiting for the sun" leben von ihrem
organischen sound, bei dem der blaue dunst förmlich aus den boxen steigt. und
selbst wenn der sommer noch etwas auf sich warten läßt, ich bin mit "share"
gerüstet und warte in kurzen hosen und batik-hemd bis es endlich soweit ist.
(53:27) www.peoplelikeyou.de
>> rock [michi, mai 02]
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FISH BY FORCE - aal2000 CD
one take records / finest noise
zunächst mal muss ich festhalten, dass ein schuss nach dem intro peinlich ist.
abgesehen davon kann das saarbrückener trio aber einiges. zum beispiel moderne
rockmusik ohne gitarren machen. denn schlagzeug, bass und gesang werden hier
überraschenderweise um ein keyboard ergänzt. das mag jetzt in geschriebener
form seltsam klingen, funktioniert bei den 13 songs aber ziemlich gut. FISH
BY FORCE machen auf "aal2000" crossover im eigentlichen sinn, definieren ihre
ausgangsposition aber deutlich im noisigen rock. von da aus wagt man sich in
nu-metal gefilde, experimentiert mit elekronik-elementen und läßt die eigenen
punk-wurzeln durchblicken. "inside" glänzt mit gesangslinien und aggressivem
geschrei und fällt damit etwas aus dem rahmen. die meisten songs werden von
jörgs variablem sprechgesang dominiert, allein das textlich verquere "one big
chance" bleibt mit seinen schönen melodien bereits beim ersten hördurchgang
hängen. FISH BY FORCE sind nicht nur aufgrund ihrer instrumentierung eine vielversprechende
band, verschießen ihr potential auf "aal2000" allerdings manchmal etwas ungeschickt.
mit stringenteren songs und einem ausbau der elektronischen-/keyboard-passagen
würden die ohne zweifel vorhandenen stärken noch besser zur geltung kommen.
nichtsdestotrotz sind mit "anxiety" und dem schlichtweg genialen titelstück
zwei amtliche brecher dabei. (69:18) www.fishbyforce.de
/ www.onetakerecords.de
>> noise-rock [michi, mai 02]
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HUNDRED REASONS - ideas above our station CD
columbia
"ideas above our station" heißt das vielverprechende debutalbum von HUNDRED
REASONS aus dem englischen surrey. schon im vorfeld konnte die band in ihrer
heimat allerlei lorbeeren kassieren, unter anderem sogar den titel "best new
british band" (für den sie mal dezent MUSE aus dem rennen kickten...). der erfolg
verwundert kaum, schließlich gibt es für ihn (achtung, schlechter wortwitz)
hundert gründe: QUICKSAND sind für die fünf bestimmt keine unbekannte größe,
schweres HELMET-riffing findet sich in ihrem sound in gleichem maße wieder wie
die wunderbaren melodien, die mich ein um das andere mal an SAMIAM erinnern.
bestens nachzuhören auf der single "if i could", auf der HUNDRED REASONS ihre
stärken gekonnt ausspielen. die zwölf songs stecken in einem druckvollen soundgewand,
das besonders die gitarrenarbeit von larry hibbitt und paul townsend - beide
auch für den background-gesang verantwortlich - betont. mit dem eineinhalbminütigen
"shine" bewegt sich die band auf posthardcore-terrain, nur um kurz darauf mit
dem zurückgelehnten "falter" (mit knapp fünf minuten der längste song) in seiner
reduziertheit kontrastiert zu werden. dass colin dorans organ gehörig an walter
schreifels erinnert freut mich um so mehr, als ich eine wunderschöne akkustikballade
wie zum ende der scheibe von mr schreifels wohl nie hören werde. all jene, die
von RIVAL SCHOOLS nicht genug bekommen können und denen HANDSOME noch ein begriff
sind, werden mit HUNDRED REASONS eine angenehme überraschung erleben. (38:51)
www.hundredreasons.com / www.sonymusic.de
>> rock [michi, mai 02]
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JOE DI FOSTA - flowerdresses CD
underworld recordings / finest noise
"flowerdresses" ist bereits das vierte album von JOE DI FOSTA. in ihrer achtjährigen
bandgeschichte hat sich das quartett einen stetig wachsenden bekanntheitskreis
erspielt. die sieben neuen songs sind einmal mehr eine gratwanderung zwischen
emo-esken balladen und kurzen eruptiven momenten. auf den ersten blick unspektakuläre
songs wie das nachdenkliche "crash pictures' former sense" offenbaren ihre tiefe
erst nach mehreren hördurchgängen. "miles away" beginnt als fröhlicher popsong,
entpuppt sich aber im weiteren verlauf als alles andere als fröhlich. insgesamt
ist die stimmung auf "flowerdresses" irgendwie schwermütig, was in dem todtraurigen
"open mouth" gipfelt. auch ein songtitel wie "california" trügt, viel platz
für sonnenschein bleibt hier nämlich nicht. JOE DI FOSTA schaffen es, die leider
viel zu kurze scheibe mit ausschließlich gutem songmaterial zu füllen. gelingt
ihnen das auf einem richtigen "longplayer", können sie eines tages vielleicht
wirklich zu (tour-)kollegen wie READYMADE oder MILES aufschließen. zu wünschen
wäre es ihnen! (27:33) www.joedifosta.de
/ www.promotion.finestnoise.de
>> indie-rock [michi, mai 02]
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KOTIPELTO - waiting for the dawn CD
century media
wo KOTIPELTO drauf steht, da ist auch STRATOVARIUS drin. sollte man meinen,
schließlich prägt sänger timo kotipelto seit mittlerweile fünf alben den sound
der kultigen skandinavier an der seite von timo tolkki mit. doch die elf songs
(plus intro) seines ersten soloalbums lassen durchaus individuelle wesenszüge
erkennen. so schrauben KOTIPELTO den bombast- und progressive-anteil ihres materials
auf ein irdisches level zurück, auf "waiting for the dawn" geht es auch mal
straight und eingängig nach vorne los. das an den instrumenten trotzdem alles
erste sahne ist, dafür sorgt eine lange reihe erstklassiger musiker. so tummeln
sich im KOTIPELTO line-up neben timos kollege jari kainulainen (STRATOVARIUS)
unter anderem auch gas (HIM), mikko harkin (SONATA ARCTICA), mike romeo (SYMPHONY
X), janne wirman (CHILDREN OF BODOM) und roland grapow (ex-HELLOWEEN). sicherlich
machen ein paar promis noch keine guten songs. aber timo hat ein händchen für
griffige melodien, pfeffert seine songs mit ordentlicher geschwindigkeit und
läßt so über die gesamte spielzeit nichts anbrennen. für feunde des mittachtziger-metals
ist dieser silberling also durchaus ein versuch wert, STRATOVARIUS-komplettisten
werden an der anschaffung eh nicht vorbeikommen. ach ja: hobby-agyptologen sollten
an dem ungewöhnlichen storyboard und artwork übrigens ihre helle freude haben.
(52:22) www.kotipelto.com / www.centurymedia.de
>> metal [michi, mai 02]
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LAST DAYS OF APRIL - ascend to the stars CD
bad taste records
während mich LAST DAYS OF APRIL mit ihrem rockigen debutalbum noch restlos
begeistern konnten, ging meiner ansicht nach bei ihrem letzjährigen erfolgsalbum
"angel youth" die stärke der drei, nämlich traumhafte melodien, in den überarrangierten
songs etwas unter. der neue longplayer "ascend to the stars" ist nun so etwas
wie der gelungene brückenschlag zwischen der frühphase der band und ihrem letzten
album. songs wie das großartige "playerin" hätten beispielsweise auch auf "rainmaker"
ihren platz gefunden und rocken einfach in bester SAMIAM-tradition. ausgefeilten
songstrukturen fröhnt man im opener oder dem atmosphärischen "i'm calm now".
aber auch hier gehen die schweden diesmal deutlich stringenter zu werke, der
fokus liegt wieder auf den songs und nicht mehr bei der instrumentierung. pelle
gunnerfeldt sorgte zum zweiten mal für einen großartigen sound, hat den neun
songs diesmal aber mehr platz zum atmen gelassen. am rezept zum genuß einer
LAST DAYS OF APRIL platte hat sich derweil nichts geändert: erst bei kerzenschein,
alleine oder zu zweit, entfalten songs wie das heimelige "at your most beautiful"
ihre ganze magie. "ascend to the stars" ist ein rundum schönes album geworden.(38:02)
www.lastdaysofapril.com / www.badtasterecords.se
>> emo-rock [michi, mai 02]
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MISTRESS - same CD
rage of achilles / soulfood
das britische label "rage of achilles" - in seiner heimat schon garant für
abgefahrenes geknüppel - macht sich mit einem ordentlichen vertrieb im rücken
bereit, auch deutschen boden zu erobern. MISTRESS nennt sich diese erste kreatur,
die ihre häßliche fratze aus dem königreich zu uns herüberstreckt. denn die
neun songs der selbstbetitelten scheibe könnten kaputter kaum sein. erinnert
der opener "bludgeon" noch an FU MANCHU mit aufgeschlitzten kehlen, verabschiedet
man sich kurz darauf mit dem eineinhalbminütigen "god of rock" in crustige gefilde,
nur um wenige sekunden später fast schon funkig-relaxt weiterzuholzen. involviert
in diese feine schlachtplatte sind übrigens auch die jungs von ANAAL NATHRAKH,
die ich jetzt einfach mal für die (sehr spärlichen) black metal-zitate verantwortlich
mache - abwechslungsreichtum wird bei MISTRESS jedenfalls groß geschrieben.
dabei sind die überwiegend im mid-temp gehaltenen songs allesamt wahre groovemonster.
allen voran das sechsminütige "necronaut", dessen basslauf einem bei entsprechender
lautstärke schonmal den magen umdrehen kann. ein lieblingslied ist da auch schnell
gefunden, und zwar in form des doomigen "5th in line", über dessen auch mit
viel fantasie nicht erkennbaren text ich immer noch grüble. die ganze scheibe
rotzt in einem furztrockenem sound (ich sag' nur "necrodeath studios"...) aus
den boxen, und macht in ihrer perfekten symbiose aus straightem gemetzel und
innovation vor allem eines: rocken wie die hölle!!! (45:29)
www.rageofachilles.com
>> grinding doom sludge [michi, mai 02]
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MY DYING BRIDE - the voice of the wretched (live) CD
peaceville / spv
mit "the voice of the wretched" legt die szene-koryphäe MY DYING BRIDE ihr
erstes livealbum in der langjährigen bandgeschichte vor. die engländer um sänger
aaron haben unzählige nachwuchsmusiker inspiriert und sind an dem seit jahren
grassierenden gothicrock-boom mit sicherheit nicht unschuldig. allerdings gelang
es nur wenigen nachahmern, die tiefe und intensität des originals zu erreichen
(besonders dann nicht, wenn man statt hingabe auf schwülstigen keyboard-bombast
setzte). anlaß zu veröffentlichung einer livescheibe ist also durchaus gegeben,
und die zehn songs werden menschen melancholisch-depressiver natur (achtung,
oxymoron!) freudentränen in die augen treiben. "the voice of the wretched" ist
ein streifzug durch die bandgeschichte, beginnend bei klassikern a la "turn
loose the swans" über die "the angel and the dark river"-phase (vertreten mit
"the fever sea" und "the cry of mankind") bis hin zu aktuellem material ("a
cruel taste of winter"). klar läßt sich bei der elegischen länge der songs nicht
jedes highlight auf einem einzigen album berücksichtigen. für eine gute stunde
voller schöner erinnerungen ist aber allemal gesorgt. aufgezeichnet wurde das
gute stück - an dem es auch soundmäßig nix zu bemängeln gibt - übrigens auf
dem "peacefest 2001" in holland. fazit: MY DYING BRIDE stehen nach wie vor als
fels in der brandung der kurzlebigen musikwelt. das tut gut und muss honoriert
werden. (74:59) www.spv.de
>> gothic/doom [michi, mai 02]
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NICOFFEINE - beware the ides of august / supercharger no. six CD
bluNoise / finest noise
"nea" eröffnet das aktuelle album von NICOFFEINE auf gewohnt-ungewöhnliche
art. fast mantra-artig werden wortfetzen wiederholt und der überlange song bläht
sich zu einem atmosphärischen klangwall auf, der schwer bis gar nicht in worte
zu fassen ist. ich bin gespannt, wie soheyl nassary und seine kollegen diesen
in dem geplanten videoclip audiovisuell umsetzen werden. auch die anderen sieben
songs auf diesem longplayer brechen wie selbstverständlich mit gängigen hörgewohnheiten.
das material erinnert in seiner konsequenz an NEUROSIS, neuzugang und "bald-mitglied"
rotorboy erweitert das klangspektrum aber um einige (elektronische) akzente.
zudem darf bei NICOFFEINE auch gerockt werden, wenn auch in verschlüsselter
form und fernab regulärer songstrukturen. irgendwie - und diese feststellung
vermag ich leider weder zu begründen noch zu erklären - hat die musik auf "beware.../supercharger"
etwas unheimlich entspannendes. vielleicht kapituliert mein gehirn aufgrund
von soundtechnischer übersättigung auch einfach. NICOFFEINE tun mir jedenfalls
nicht weh, sondern gut. und das 22-minütige "make it better" ist eine paradoxon.
besser geht's nämlich nicht. (66:18) www.nicoffeine.com
/ www.bluNoise.de
>> ambient-noise-rock [michi, mai 02]
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NOCTURNAL RITES - shadowland CD
century media
tobten sich die schweden NOCTURNAL RITES bisher noch im europäischen underground
aus, setzen die sechs mucker nun zum großen sprung an. zumindest sprechen eine
menge anzeichen dafür, dass man mit "shadowland" endgültig in die erste liga
aufsteigen wird. da wäre zum einen die aggressive produktion von daniel bergstrand
(u.a. MESHUGGAH), die die großartigen technischen fähigkeiten der band stärker
denn je in szene setzt. außerdem können NOCTURNAL RITES diesmal mit einem angemessenen
artwork von künstler leo hao aufwarten. das wichtigste aber ist, dass das songmaterial
auf "shadowland" einfach erste sahne ist. der opener "eyes of the dead" glänzt
mit fantastischen keyboard- und gitarrensoli, nur um sich kurz darauf mit einem
hymnenhaften refrain in den gehörgangen festzubeißen. der titeltrack ist ein
midtempo-stampfer, mit dem die "nächtlichen rituale" vor allem auf ihren shows
für einen ordentlichen moshpit sorgen werden. aber nicht, dass die qualität
im verlauf des albums nachlassen würde: leadgitarrist nils norberg schüttelt
sich pausenlos hervorragende gitarrenläufe aus dem ärmel, schlagzeuger owe lingvall
kann im neuen soundgewand erstmals sein wahres können zeigen und über allem
thront das kraftvolle organ von sänger jonny lindqvist (hört euch nur mal das
brilliante "invincible" an). NOCTURNAL RITES liefern mit diesem geschoss ohne
zweifel ihr meisterwerk an. reinhören ist für jeden headbanger pflicht. (46:45)
www.nocturnal-rites.com / www.centurymedia.de
>> metal [michi, mai 02]
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PORTER HALL - everything i know is stolen CD
dead serious recordings
sie reißt einfach nicht ein, die welle vielversprechender emorock-veröffentlichungen.
PORTER HALL heißt ein weiterer newcomer, der es sich zwischen HOT WATER MUSIC
und JAWBREAKER gemütlich gemacht hat. das kleine deutsche label "dead serious"
hat sich der vier kanadier angenommen, die zwar schon seit 1998 musik machen,
aber erst jetzt mit neuem sänger und "everything i know is stolen" in der hinterhand
den sprung nach europa wagen. die elf songs lassen denn auch kaum wünsche offen,
PORTER HALL wissen wie man rockt und schütteln sich auch ein paar nette harmonien
aus dem ärmel. zwar bewegt man sich weitestgehend auf bekannten pfaden, das
tut der schönheit von songs wie "that november, this respone" oder dem mit einem
mitsing-refrain ausgestattetem "one size fits none" aber keinen abbruch. schließlich
handelt es sich bei den elf songs auch nicht um ein reguläres album, sondern
mehr um eine zusammenstellung von aufnahmen in der zeit von 2000 bis 2001. gelingt
es den herren um sänger und gitarrist darren preston in zukunft noch etwas griffigere
und eingängigere songs zu schreiben, steht einem erstklassigen nachfolger eigentlich
nichts im weg. wer von melancholischen emorocksongs nicht genug bekommen kann,
kann mit "everything..." jedenfalls glücklich werden. alle zweifler können sich
auf der geplanten tour im sommer überzeugen, dass songs wie "dragonfly" klasse
besitzen... (39:45) www.endearing.com/porterhall
/ www.deadserious.de
>> emorock [michi, mai 02]
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POWERGOD - nemesis CD
massacre records / sony
mit dem dritten und letzten teil ihrer "evilution"-trilogie legen POWERGOD
ihre bisher reifste leistung vor. deutete sich die neugewonnene stärke schon
mit dem vielgelobten letztjährigen coveralbum "bleed for the gods" an, spielt
man mit "nemesis" nun endgültig in der ersten liga. besonders der hohe thrashfaktor
wirkt sich positiv auf die energie der scheibe aus und macht die gelegentlichen
längen der vorgängerwerke vergessen. "dead serious" und "courtroom of traitors"
knüppeln in von POWERGOD bisher nicht gekannter härte nach vorne los, letzterer
erinnert sogar an seelige ANTHRAX-zeiten. aber auch die bekannten speed-hymnen
finden sich wieder zu hauf unter den zehn songs. allen voran das kultige "call
of freedom", dessen melodische gitarrenarbeit an die hochzeit des deutschen
metals erinnert. der schwere midtempo-groover "got milk?" mit seinen abgefahrenen
vocals avanciert sich nach ein paar durchgängen zum heimlichen highlight der
scheibe. kurzum, "nemesis" ist ein astreines metalalbum geworden, das aufgund
seines härtegrades auch für eingefleischte thrasher interessant sein dürfte.
aber ob mit dieser scheibe in der tasche eine weitere tour mit AXEL RUDI PELL
möglich ist, bleibt fraglich... (43:22) www.powergodonline.de
/ www.massacre-records.com
>> metal [michi, mai 02]
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PROMISE RING, THE - wood/water CD
anti / connected
ungewohnte töne aus dem hause PROMISE RING schallen mir entgegen. war "very
emergency" noch ein astreines, gutgelauntes emorock-album, stöbert "wood/water"
in den seelischen abgründen der musiker. vorbei die leichtigkeit des vorgädavey
und konsorten haben diesmal den zweifellos größten schritt ihrer karriere vollzogen.
nach dem ersten hördurchgang erschrecken mich die zwölf sehr ruhigen songs deswegen
fast auch etwas. das material braucht eine ganze weile, um seine faszination
zu entfalten. "wood/water" benötigt aufmerksamkeit und muss unbedingt am stück
gehört werden. PROMISE RING danken dem hörer diese investition mit einem einzigartig
schönen musikalischen trip, dessen intensität nicht mit den früheren ergüssen
der band zu vergleichen ist. los geht es mit dem verschrobenen opener "size
of your life" und spätestens beim rührenden "stop playing guitar" ist man dieser
scheibe verfallen. großartig zum beispiel auch das zweistimmige "letters to
the far reaches". allein das gut sechsminütige "say goodbye good" mit seinem
"hey-hey"-chorgesangt bewegt sich haarscharf am rand des guten geschmacks entlang.
aber "hey", wer würde dieser sympathischen band deshalb die lorbeeren für ihr
ohne zweifel überragendes album versagen? (51:56) www.tpr-online.com
/ www.anti.com
>> indierock [michi, mai 02]
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PUNKLES, THE - punk! CD
bitzcore / indigo
meine damen und herren, die PUNKLES bitten wieder zum tanz! ja sie haben richtig
gehört, die einzig legitime punkrock-reinkarnation der BEATLES ist zurück und
lässt mit "punk!" sage und schreibe 16 smash-hits vom stapel. und sid mccartney,
markey starkey, joey lennon und dee dee harrison lassen nichts anbrennen, würzen
standards a la "love me do", "michelle" und "please mr. postman" mit ihren RAMONESken
roots und werden die massen damit einmal mehr polarisieren. denn richtig, wahrscheinlich
gibt es keine überflüssigere band als dieses projekt aus dem NIXON NOW! und
PROLLHEAD-umfeld. auf der anderen seite ist der unterhaltungsfaktor der noisig-thrashigen
neuaufnahmen nicht zu verleugnen und könnte so manche grillparty in ein exzessives
saufgelage verwandeln. denn die liebenswerte aufmachung und eigenwillige art
der interpretation läßt meines erachtens schon erkennen, dass wir es eher mit
einer hommage als mit klassischen coverversionen zu tun haben. abgesehen davon
sind die PUNKLES eben weniger für die heimische stereoanlage als vielmehr für
autoradio, ghettoblaster (yo!) oder disco geschaffen. und es würde mich nicht
überraschen, wenn chuck berry seine freude an "rock'n'roll music" hätte... zum
schluß möchte ich den intimen bandkenner malcom evans zu wort kommen lassen:
"when the fast four started their career in the rotten and filthy clubs of st.
pauli nobody could forecast that they would become europe's most phenomenal
punk band". noch fragen? (27:42) www.punkles.com
/ www.bitzcore.com
>> punkrock [michi, mai 02]
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RAGE - unity CD/DIGI/LP
steamhammer / spv
peavy wagner meldet sich zurück und sendet mit "unity" ein deutliches zeichen
an seine ehemaligen bandkollegen: RAGE sind stärker vereint als jemals zuvor.
die zum trio geschrumpfte formation zieht mit dem zweiten album nach dem "großen
knall" einmal mehr alle register ihres könnens. schon der opener "all i want"
ist ein kracher erster kajüte und überrascht sogar mit kurzem deathmetal-grunt
zu beginn, während mike terrana hinter der schießbude ein feuerwerk zündet.
promi-producer bauerfeind zauberte einen druckvollen sound, der sowohl die bombastnummern
als auch die straighten songs in das richtige licht setzt. zwar dominiert nach
dem fast schon progressiven vorgänger diesmal wieder die keule ("down", "insanity"),
auf die bekannt eingängigen refrains muss aber kein fan verzichten. zudem ist
der einfluss von gitarrist victor smolski nicht zu überhören, der vor allem
mit dem finalen siebenminütigen titeltrack stark an die klasse von "lingua mortis"
erinnert - übrigens die einzige klassik-metal-remineszenz diesesmal. allein
das leicht orientalisch angehauchte "dies irae" kann bis auf ein superbes gitarresolo
nicht viel bieten. den kurzen durchhänger macht das hymnische "world of pain"
aber gleich vergessen und mausert sich nach ein paar hördurchgängen zum highlight
der scheibe. RAGE beweisen mit "unity" ein weiteres mal, dass stagnation ein
fremdwort für sie ist. die fans werden es honorieren. (50:33) www.spv.de
>> metal [michi, mai 02]
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RANDY - cheater CD-EP
burning heart
einen feinen nachschlag servieren RANDY all denen, die von ihrem brillianten
letzten longplayer "the human atombombs" nicht genug bekommen können. neben
dem bekannten "addicts of communication" gibt es drei in kanada aufgenommene,
unveröffentlichte songs, sowie die beiden b-seiten der "i don't need love" 7".
das neue matrial zeigt deutlich, dass die band weiterhin fleißig in den fußstapfen
ihrer landsmänner HIVES herumtrampelt und sich dort merklich wohl fühlt. FIRESIDE's
pelle gunnerfeldt packte "cheater" wieder in das bekannt thrashige soundgewand,
das für songs wie "i don't wanna work" oder dem melodischen "stepping out" einfach
passt wie die faust auf's auge. und selbst wenn ich immer etwas die grandiosen
chöre der "you can't keep a good band down"-platte vermisse, muss ich doch zugeben,
dass die neuen RANDY einfach gehörig arsch treten. dank feinem cover, abgedruckten
texten und guten songs ist "cheater" auf jeden fall eine empfehlung wert. zumal
das ding hoffentlich zum single-preis im laden steht. (13:12) www.burningheart.com
>> punkrock [michi, mai 02]
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RIGHT 4 LIFE - off the beaten track CD
the age of venus records
wow, ich bin beeindruckt! machten RIGHT 4 LIFE bisher eher mit mittelmäßig
produziertem proll-hardcore auf sich aufmerksam, ist ihnen mit dem debutlongplayer
ein richtig großer wurf gelungen. schon der opener ist ein knaller vor dem herrn:
melodische gitarrenarbeit, druckvoller sound und gekonnter wechsel zwischen
mid- und uptempo. die vier franzosen haben ihre lektion gelernt und erinnern
mich mit "off the beaten track" sehr an die göttlichen AMULET - woran sänger
lehuby olivier nicht ganz unschuldig ist. seine mischung aus kehligem gekreische
und melodischem gesang macht songs wie "disclose the lies" erst zu richtigen
hits. RIGHT 4 LIFE mischen jede menge old school, ein wenig new school und punkrock
sowie ein quentchen metal zu einem explosiven gebräu, mit dem sie sich ab sofort
in die erste liga katapultiert haben. selbst textlich kann man den herrschaften
nichts vorwerfen, auch wenn der programmatische bandname das vermuten läßt.
ganz im gegenteil, in zwei songs bediente man sich lustigerweise einfach bei
den lyrischen ergüssen von DR ISRAEL und dem DUB SYNDICATE. anspieltipp: eigentlich
egal, probierts mal mit der abgehnummer "forces and truth". seit den leider
verblichenen SEEKERS OF THE TRUTH hat mich keine band aus frankreich mehr so
mitgerissen - respekt! (33:46) www.theageofvenusrecords.com
>> hardcore [michi, mai 02]
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SICK SPEED - the way i am CD
sonic rendezvous / soulfood
na, wer von euch erinnert sich noch an STUCK MOJO? richtig, jene crossoverkapelle
aus den südstaaten, die vor einigen jahren mit ein paar guten alben ("rising")
und ein paar ziemlich dämlichen texten auf sich aufmerksam machte. bei SICK
SPEED handelt es sich um das neue baby von rich ward, gitarrist und kreativer
kopf hinter inzwischen aufgelöster kapelle. gemeinsam mit seinem langjährigen
weggefährten dan dryden an den drums schrieb er ein knappes dutzend songs. ward
verzichtet mit SICK SPEED weitestgehend auf raps, das schwere, grooveorientierte
riffing läßt seine vergangenheit aber dennoch deutlich erkennen. so erinnert
der opener "the test" an die crossover-pioniere PRONG, während man im verlauf
des albums deutlich rock-orientierter zur sache geht. ein großer vorteil von
SICK SPEED sind die drei gastvokalisten: die stimmen von eddie gowan, dale steele,
mike schneider und dem frontmann könnten unterschiedlicher kaum sein. ein hohes
maß an abwechslung ist da garantiert. dank der druckvollen produktion von andy
sneap (ein weiteres relikt aus der ward'schen vergangenheit) kicken aber auch
melodischere songs, wie das mit eingängigem refrain und einem feinen solo ausgestattete
"a time and a place" beweist. ob sich SICK SPEED in der masse an neo-metal bands
etablieren können bleibt fraglich, "the way i am" ist in jedem fall ein gelungener
spagat zwischen modernem crossover und knackigem hardrock. (41:00) www.sickspeed.net
/ www.dkentertainment.com
>> hardrock/nu-metal gebräu [michi, mai 02]
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SKINLAB - reVoltingRoom CD
century media
die junge stromgitarrenszene in amerika scheint zu brodeln. an allen ecken
sprießen neue formationen aus dem boden, die sich dem sogenannten "nu-metal"
in all seinen variationen verschrieben haben. SKINLAB, soviel sei vorweggenommen,
gehören zu den guten. nicht nur, weil sie seit mittlerweile fünf jahren ihre
fans mit durchweg beachtlichen veröffentlichungen erfreuen, sondern auch weil
sie zu den wenigen bands mit einem eigenen stil gehören. dabei heißt die SKINLAB-formel
nicht 'rap + metal = erfolg' sondern eher 'metal + hardcore + NEUROSIS = eigenes
süppchen'. auf "reVoltingRoom" finden sich keine chartkompatiblen hooklines,
sondern intensive, fast beklemmende songs, die durch megaproduzent steve evetts
in ein niederwalzendes soundgewand gepackt wurden. ein stück wie das fünfminütige
"disturbing the art of expression" pendelt zwischen manischem geflüster, melodischem
gesang und einem aggressiven refrain, der SKINLAB's anspruch auf die erste liga
des neuen schwermetalls nochmal unterstreicht. höhepunkt der scheibe ist das
hymnische "jesus cells", das besonders sänger und bassist steev esquivel in
höchstleistung zeigt. am ende der cd gibt es übrigens noch einen recht untehaltsamen
querschnitt aus den anrufern, die sich bei der bandeigenen seelsorge-telefonnummer
"the reVolting hotline" gemeldet haben. (61:16) www.skinlab1.com
/ www.centurymedia.de
>> nu-metal [michi, mai 02]
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SMITH & MIGHTY - life is... CD
!k7 records
über zwei jahre hat es gedauert, bis das kreative bristol-konglomerat den nachfolger
zum superben "big world small world" zusammengezimmert hatte. das warten, soviel
sei vorweggenommen, hat sich gelohnt. die 13 tracks wirken fokussierter und
songorientierter, was unter anderem auf den vermehrten einsatz von vocals zurückzuführen
ist. denn bristol scheint einen unerschöpflichen fundus an großartigen r'n'b-
und soulsängerinnen zu beherbergen. einer der (zahlreichen) ganz großen momente
auf "life is..." steht mit "maybe it's me" gleich zu beginn: die kombination
aus drum'n'bass-rhythmen und hazel jaynes wunderschöner stimme ist gleichermaßen
treibend wie ästhetisch. auch die vom vorgänger bekannten dubbig-relaxteren
titel sind wieder vertreten: "flash of joy" und "rise" nehmen den hörer mit
ihrer minimalistischen schwülstigkeit und den durchdringenden basslines gefangen.
ungewohnt dagegen das hypnotische "sea", das dem hörer gegen albummitte eine
verschnaufpause gönnt. vielleicht verkörpern SMITH & MIGHTY den bristol-sound
wie kaum eine andere formation, denn die zusammenführung verschiedener pole
gelingt zur zeit niemandem anderen aus der britischen industriemetropole so
überzeugend. dub, hiphop, reggae, breakbeats, triphop und soul verschmelzen
hier zu einem großartigen stück musik. "life is..." darf ab jetzt durchaus als
das referenzwerk der herren smith, mighty und rose verstanden werden. (64:42)
www.smithandmighty.co.uk / www.k7.com
>> bristol-sound [michi, mai 02]
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SOLARSCAPE - secret everything CD/LP
rewika / cargo
minimalismus rules okay! meines wissens sind SOLARSCAPE gebürtige wiesbadener,
jetzt unterwegs nach berlin. der erste kreative teil, in personae gitarrist
und sänger derick rhodes samt drummer martin, ist bereits angekommen. die zweite
hälfte ist vielleicht noch etwas unschlüssig, zumal man in unserer hauptstadt
ganz gut alleine zurecht kommt. gitarre, stimme und schlagzeug reichen nämlich
für zwölf schöne stücke, auch wenn man damit zugleich einen schritt in richtung
singer/singwriter macht. nein, ich höre genauer hin und entdecke neben dem rest
der band noch eine ganze hand voll gastmusikern. allen voran keyboarder daniel
riedl, der den bandsound um neue facetten bereichert und vielleicht das wichtigste
bindeglied zwischen dem debut und der neuen musikalischen ausrichtung ist. "secret
everything" ist ästhetisch, undeutsch, akkustisch, nicht leicht zu genießen.
der song "sailing champion killed by pirates" mit streicheruntermalung ist eingängig
und damit die ausnahme. zum beispiel "wilderness survival guide": kein komplexer
song, dafür die gewöhnungsbedürftige stimme von derick und in der letzten minute
fängt ein instrument zu tuten an. kein witz, sondern volle absicht. ich glaube,
SOLARSCAPE wollten doch stören und hassen die süße schönheit, die ihre musik
ausstrahlen könnte. ich bin verwirrt, was meistens ein gutes zeichen ist. und
die emo-schublade bleibt zu. (37:06) www.rewika.de
>> indierock [michi, mai 02]
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SUMMER'S LAST REGRET - understanding MCD
redfield records / my favourite toy
schon seit vier jahren treiben die emocore'ler von SUMMER'S LAST REGRET ihr
unwesen. trotzdem ist "understanding" das erste, was mir von den bonner jungs
zu gehör kommt. nach einem demo und einer in eigenregie aufgenommenen ep sind
diese fünf songs aber auch die erste veröffentlichung mit label im rücken. leider
sind die informationen zu dieser promo-cd sehr spärlich gewesen. aber auch ohne
tracklist läßt sich sagen, dass das kleine label "redfield records" wieder ein
glückliches händchen bewiesen hat. der wechselnde gesang der beiden gitarristen
steve und richard erinnert mich ein wenig an meine lieblinge von THREE MINUTE
POETRY (irgendwie muß es eben doch eine verbindung zwischen den "drei-wort-bandnamen-emogruppen"
geben...). auch HOT WATER MUSIC (na, was sage ich...!?!) dürften den fünf keine
unbekannten sein. gut so, denn SUMMER'S LAST REGRET wissen wir man rockt und
dürften auch live keine langeweile aufkommen lassen. zudem hab die songs drei
und fünf echte hitqualitäten. doch doch, "understanding" geht schwer in ordnung
und macht neugierig auf einen ersten longplayer. (19:01) www.summerslastregret.com
/ www.redfield-records.de
>> emo-rock [michi, mai 02]
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TALON - dto. CD
frontiers records
na, bock auf gute-laune-sound? im infozettel wird der TALON'sche stilmix als
kreuzung von DOKKEN und SCORPIONS (sic!) angepriesen, wobei man allerdings die
aggressive attitüde erstgenannter gar nicht erst zu erreichen versucht, vom
aufgesetzten schmalz einer gemeinen schenker/meine-komposition aber gottlob
ebenso weit entfernt ist. ansonsten trifft diese beschreibung den berühmten
nagel auf den kopf, nachzuhören im fulminanten opener 'wrecking ball' oder dem
nicht minder starken 'fire in your soul'. auch der quasi-titeltrack 'talon in
my heart' zündet gewaltig; genau so stelle ich mir den soundtrack für die kommenden
sonnigen nachmittage am baggersee vor... mit feuer und leidenschaft wird der
einst so blühende mainstream rock aus den 80ern, von mikey davis superb produziert,
ins hier und jetzt transportiert. das songwriting ist durchgehend auf hohem
niveau angesiedelt, einzig der abschlusstrack 'rock'n'roll runaway' kommt vielleicht
eine spur zu trivial daher. wenn man euch also im visions zum wiederholten mal
erzählen will, wie uncool es doch ist, solche musik zu hören, setzt ein breites
grinsen auf, erhebt den mittelfinger eurer rechten hand zum freundlichen gruss
gen dortmund und seid vor allem stolz drauf, es besser zu wissen! abgesehen
davon ist dieser sound im jahre 2002 beim besten willen nicht mehr als 'kommerzrock'
zu bezeichnen, spielt er sich doch vornehmlich im underground ab. fans von SLAUGHTER
oder HARDLINE wissen sowieso, was zu tun ist! (47:25) www.frontiers.it
>> hard rock [stefan, mai 02]
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THIRD AND THE MORTAL, THE - memoirs CD
prophecy productions
beinahe fünf jahre ist das letzte lebenszeichen der norweger her, was für eine
normale band den tod bedeuten würde. aber "normal" war schon immer das falsche
adjektiv für eine band, die mit ihren ersten beiden alben das genre "gothic
rock" mitkreierte und kurz darauf einen krassen stilwechsel hin zu progressiv-jazzigen
tönen machte. auch "memoirs" zeigt wieder eine neue seite von THE THIRD AND
THE MORTAL. die arbeit mit fünf verschiedenen sängerinnen und sängern zahlte
sich aus, nie klangen die norweger vielseitiger. der opener "zeppoliner" erinnert
an die "dancer in the dark"-musicalzeiten von BJÖRK und bereitet die fans auf
das unvermeidliche vor: elektrische gitarren haben keinen platz mehr im bandeigenen
kosmos, und finden - wenn überhaupt - nur stark verfremdet verwendung. so besitzen
die neun songs eine ganz eigene faszination, ein stück wie "the city" mit seinen
scratches und den spoken word-vocals könnte der soundtrack zu einem futuristischen
david lynch-film sein. und obwohl THE THIRD AND THE MORTAL ein gemütliches leben
als satte gothic-rocker führen könnten, haben sie sich für kreativität und innovation
statt sicherheit entschieden. "memoirs" erinnert mich in seiner konsequenz und
atmosphäre sehr an ULVERs großartige neudefinierung mit "perdition city". es
ist einfach schade, dass diese interessante band niemals die anerkennung finden
wird, die sie verdient. (50:34) www.prophecy.cd
>> elektro/score/ambient [michi, mai 02]
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UNIVERSAL.SLAVE.DRIVER - undo CD
moving magnet / finest noise distribution
"moving magnet records" ist ein neues label aus dem umfeld der "blue noise"-klangschmiede.
ihre erste veröffentlichung ist das debutalbum von UNIVERSAL.SLAVE.DRIVER und
fügt sich bestens in den labelkontext ein. das trio formierte vormals unter
dem namen STRENG und reißt nun mit neuem namen alte grenzen ein. der im info
angekündigte soundwall ist neben der groovelastigkeit der songs auch das hervorstechendste
charakteristikum einer band, die ihre HELMET-lektion gelernt hat. soundmäßig
offensichtlich im noise-rock verwurzelt, überraschen die elf stücke mit schönen
melodien (kann es sein, dass mich "this time" an PLACEBO erinnert?) und dem
einsatz eines moog-synthesizers. interessant dabei ist, dass UNIVERSAL.SLAVE.DRIVER
auf einen festen sänger verzichten und für "undo" mit oliver fries einen gastsänger
geholt haben. der macht seine sache ziemlich gut, läuft aber erst beim ULME-cover
von "hating yours" zu absoluter höchstform auf. zwar halten sich U.S.D. weitestgehend
an gängige songstrukturen, dennoch ist ihr sound nichts für das fastfood-publikum
und braucht einige durchläufe, um richtig zu zünden. nicht nur deswegen fühle
ich mich desöfteren an HARMFUL erinnert, für die man eigentlich der optimale
support-act wäre. "undo" kommt übrigens in einem hübschen digipak und kann direkt
über die labelhomepage geordert werden. (40:15) www.movingmagnet.de
>> noise-rock [michi, mai 02]
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V/A - kds crew: "rise and fall" CD
the age of venus
bei "rise and fall" handelt es sich nicht etwa um einen reinen "the age of
venus"-labelsampler. die compilation ist ein statement der französischen "kds
crew" und beeinhaltet ausschließlich exklusive und unveröffentlichte tracks.
RIGHT 4 LIFE, die dieser tage ihren exzellenten debutlongplayer veröffentlichen,
eröffnen den reigen mit "(you and me) the end" und ihrer gelungenen mischung
aus old- und newschool. im folgenden geben sich dann u.a. UNDERGROUND SOCIETY,
AWOL und DARKSEID die ehre - womit die spannbreite von old school bis metalcore
abgedeckt wäre. allein STRAIGHT UP und AS ONE fallen mit ihren miserabel produzierten
livetracks aus dem rahmen. den abschluß der zehn tracks bilden die extremmetaller
von STORMCORE mit ihrem ersten lebenszeichen nach drei jahren (wobei man mit
"stormbringer" einen alten track neu verwurstet hat). wer sich einen überblick
über die französische hardcore-szene verschaffen will, liegt mit dieser schick
aufgemachten compilation jedenfalls richtig. und wer sogar noch tiefer in die
materie einsteigen will, dem empfehle ich den "...in this other land" sampler
als doppel-cd auf "overcome records". ach ja, zeit für eine neue schublade:
die zukunft gehört dem "french-core"... (56:57) www.theageofvenusrecords.com
>> hardcore [michi, mai 02]
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V/A - la dolce vita CD
vitaminepillen / zomba
deutschlands punkrock-label nummer eins, "vitaminepillen records", geht in
die hundertste runde. sowas muss natürlich gebührend gefeiert werden. und was
bietet sich da besser an, als ein überblick über den aktuellen stand der dinge
in form eines tonträgers. "och nein, noch'n labelsampler", hör' ich die ersten
stöhnen. aber langsam, ganz so einfach hat man es sich dann doch nicht gemacht.
zwar vereinigt "la dolce vita" sowohl die zugpferde (TAGTRAUM, WOHLSTANDSKINDER,
BAMBIX, PSYCHO GAMBOLA, THE CREETINS...) als auch die neuankömmlinge (SHANDON,
JANEZ DEDT, TRAVOLTAS...), an ein paar bonbons hat man aber glücklicherweise
doch gedacht. so sind geschlagene zwölf der achtzehn songs unveröffentlicht
oder sogar exklusiv. zudem hat das repertoire des labels inwischen echt internationales
format: bands aus den niederlanden, spanien, italien und belgien geben sich
auf "la dolce vita" die ehre. dazu hat man der compilation noch ein schönes
cover und ein kleines booklet spendiert, in dem es bandinfos, bilder und kontaktadressen
gibt. das ganze soll dann auch für weniger als € 6.- im laden stehen und geht
somit voll in ordnung. meine kleine neuentdeckung ist übrigens der geniale song
von PATENTBLAU 5, die im juni auch mit einem album um die ecke kommen werden.
(51:08) www.vitaminepillen-records.de
>> punkrock [michi, mai 02]
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V/A - victory style 5 CD
victory records
schön zu sehen, dass "victory records" ihren neuen labelsampler um einige gimmicks
erweitert haben. glänzte der vorgänger noch durch liebloses artwork und kaum
vorhandenes booklet, gibt es diesmal als großen bonus erstmal sämtliche songtexte.
außerdem werden bei den 23 songs neben den üblichen verdächtigen (darunter auch
ein völlig überflüssiger SNAPCASE-song des inzwischen zwei jahre alten albums)
einige neue signings vorgestellt: ARTREYU überzeugen durch genialen melodischen
schweden-death, ARMOR FOR SLEEP tapsen geschickt um emo-klischees herum und
ANGELA DELAMORTE personifizieren das musikalische chaos. zudem gibt es einen
ganzen haufen unveröffentlichter songs: GRADE versuchen sich beispielsweise
erfolgreich an DAVID BOWIES "ziggy stardust", germany's finest WATERDOWN zeigen
bei "we're still here" ihre aggressive seite, während STUDENT RICK ihren status
als WEEZER-epigonen untermauern. und wer mit dem labelbackprogramm nicht so
vertraut ist, kann ein paar überaus relevante bands entdecken: MINUS, DARKEST
HOUR und natürlich die fantastischen THURSDAY geben jeweils einen track ihres
aktuellen albums zum besten. fazit: ein labelsampler der oberen güteklasse,
der für unwissende zur einstiegsdroge werden könnte. (72:07) www.victoryrecords.com
>> hardcore/punkrock [michi, mai 02]
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V/A - y tu mama tambien O.S.T. CD
virgin / labels germany
nachdem alfonso cuaron mit seinem film Y TU MAMA TAMBIEN unter anderem auf
der biennale heftig lorbeeren einheimsen konnte war es nur eine frage der zeit,
bis auch der entsprechende soundtrack seinen weg auf den deutschen markt findet.
unter den 14 interpreten befinden sich jede menge bekannter namen, so geben
sich unter anderem EAGLE EYE CHERRY, BRAN VAN 3000, FRANK ZAPPA und BRIAN ENO
die ehre. interessant ist die kollaboration zwischen MOLOTOV und den DUB PISTOLS,
die wahren highlights dieser compilation finden sich aber besonders unter den
(hierzulande) weniger bekannten künstlern: die relaxten töne von PLATILINA MOSH,
SENOR COCONUT und FLACO JIMENEZ reflektieren die stimmung des außergewöhnlichen
mexikanischen teenie-movies am überzeugendsten. schön auch, dass die einzelnen
songs kommentiert bzw. in den kontext des filmes gebracht werden. insgesamt
ist diese zusammenstellung für freunde des films sicherlich unverzichtbar, zumal
sie an vielen stellen auch einen schönen einblick in die populäre musik seines
herkunftslandes gewährt. (58:49) www.y-tu-mama.de
>> pop/traditional/crossover [michi, mai 02]
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VACANT STARE - vindication CD
copro records / phd
nach einem auf der insel vielgelobten demo schmeißt die londoner formation VACANT
STARE nun ihr debutalbum auf den markt. für diejenigen, die sich unter der musik
des sextetts nichts vorstellen können: auch mit "vindication" kommt man nicht
an der nu-metal schublade vorbei. zwar bewegt man sich auf einem höheren niveau
als viele der unzähligen newcomerbands, die momentan den markt überschwemmen.
für den großen wurf hat es aber dennoch nicht gereicht. auch wenn der opener
"obscured" die hüpfige dreiviertelstunde recht vielversprechend einleitet, richtige
ohrwürmer wie "a head state" oder "inertia" bleiben leider die ausnahme. stattdessen
regiert bekannte crossover-kost: melodische gitarrenläufe, breaks, kurze rapparts,
gesungen refrains sowie samples und scratches. auf der habenseite können VACANT
STARE auf jeden fall verbuchen, dass sie sich mit ihren songs eher von eingängiger
moderner rockmusik der marke INCUBUS inspirieren lassen, als von dumpfbacken-agression
im fred durst-stil. zudem sind die zehn songs auch ziemlich fett produziert,
was kaum verwundert, standen doch neben martin barbour mit andy sneap und dave
chang gleich zwei prominente soundtüftler hinter den reglern. versteht mich
also nicht falsch: wer von dieser art mucke nicht genug bekommen kann, für den
ist "vindication" ein gefundenes fressen. den drang, etwas neues und innovatives
zu entdecken, kann dieses album aber nicht befriedigen. (45:46) www.coprorecords.co.uk
>> nu-metal [michi, mai 02]
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WAITS, TOM - alice CD
WAITS, TOM - blood money CD
anti / connected
nach seinem erfolgreichen einstand bei "anti records" mit dem von fans und
presse gleichermaßen begeistert aufgenommenem "mule variations", veröffentlicht
TOM WAITS dieser tage gleich zwei neue alben, die so neu eigentlich gar nicht
mehr sind. beide entstanden wieder in kooperation mit seiner ehefrau kathleen
brennan und zeigen zwei völlig unterschiedliche seiten des künstlers. auf den
ersten blick scheint die einzige gemeinsamkeit die ausschließliche verwendung
akkustischer instrumente zu sein, von verzerrten gitarren oder gar megaphoneinsatz
findet sich diesmal keine spur. doch es gibt noch eine überschneidung: beide
aufnahmen sind die studioversion von bühnenstücken, die WAITS vor jahren für
aufführungen in hamburg und kopenhagen komponiert hat. "alice", basierend auf
der geschichte "alice im wunderland", dürfte zum bisher verschrobendsten gehören,
was der in seinem schaffen nicht eben geradlinige künstler je auf den markt
gebracht hat. zwar zeigt das bereits 1992 komponierte werk TOM WAITS zurückgelehnter
als je zuvor, woran sicher auch die jazzige instrumentierung nicht unschuldig
ist. nichtsdestotrotz wird hier eine unfassbar düstere atmosphäre geschaffen,
in der allein das dadaistische "kommienezuspadt" für ein kurzes, augenzwinkerndes
lächeln sorgt. etwas geradliniger - im WAITS'schen sinne, wohlgemerkt - erscheinen
die 13 songs des im jahre 2000 aufgeführten "blood money". der song "coney island
baby" beispielsweise trägt schon fast optimistische züge und steht stellvertretend
für ein überraschend zugängliches album, das übrigens auf dem storyboard von
"woyzeck" basiert. wie in "alice" finden sich auch hier in dem booklet des schick
aufgemachten digipaks wieder alle texte. sicher, man ist als hörer wie rezensent
geneigt, die beiden alben zu vergleichen und nach dem "besseren" zu suchen.
es bleibt allerdings fraglich, ob so eine gegenüberstellung überhaupt sinnvoll
ist. sowohl "alice" als auch "blood money" sind eigenständige werke, die dem
hörer viel aufmerksamkeit abverlangen, so er all die inhaltlichen und klanglichen
nuancen kennenlernen will. teuere zeiten für TOM WAITS-fans... (48:25) (42:18)
www.anti.com
>> tom waits [mai 02]
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WEEZER - maladroit CD/LP
motor / universal
viel ist geredet worden, über das neue WEEZER-album. sicher, so schnell hatte
wohl niemand mit einem nachschlag in form von ganzen 13 songs gerechnet. die
gerüchte, die um "maladroit" kursierten, nahmen aber doch schon bedekliche formen
an. von 80'er jahre hardrock war da die rede, aber meine aufregung glücklicherweise
umsonst: nach dem etwas glattgebügelten grünen album legte rivers cuomo diesmal
einfach wieder mehr wert auf die gitarrenarbeit. das gipfelt sogar in einem
haufen exzellenter soli. die songs sind etwas melancholisch, nicht mehr ganz
so euphorisch. doch keine angst, niemand wird von "maladroit" enttäuscht sein.
im gegensatz zu dem vorgänger (an den es im "take control"-refrain auch eine
ziemlich deutliche reminiszenz gibt) brauchen die songs aber wieder ein paar
durchgänge, um richtig zu zünden. und jawohl, dann gibt es sie auch wieder zu
hauf, die unnachahmlichen WEEZER-melodien. "siob" ist so ein fall: großartiger
refrain, wahnsinns-text, intensiv - und eigentlich recht simpel. aber auf tage
und wochen nicht mehr aus dem gehörgang zu bekommen. so arg, dass ich mich sogar
während einer vorlesung beim singen ertappte. auch mit rivers "hash pipe"-kopfstimme
gibt es ein wiedersehen, und das finale "december" läßt "maladriot" in bekannt
ruhiger manier ausklingen. kurzum: alles gut im WEEZER-land. der sommer kommt
und ich habe meine musikalische untermalung dazu gefunden. (34:05) www.weezer.com
/ www.motor.de
>> pop-punkrock [michi, mai 02]
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WISDOM IN CHAINS - same CD
gangstyle records
ein transatlantisches old school-hardcore projekt? WISDOM IN CHAINS bestehen
aus MUSHMOUTH, DAREDEVIL, KRUTCH und BOXCUTTER-mitgliedern und kommen zu gleichen
teilen aus den niederlanden und den staaten. die elf songs entstanden im austausch
von tapes und gegenseitigen besuchen, bevor sie in pennsylvenia und dem "de
studio" in brüssel produziert worden. kreativer kopf hinter diesem projekt ist
übrigens maarten von DAREDEVIL, die dieser tage ihr gelungenes debut bei "gangstyle
records" vorlegen. das selbstbetitelte debut von WISDOM IN CHAINS scheint der
beweis zu sein, dass es längst nicht mehr einen gemeinsamen proberaum und regelmäßige
treffen braucht, um eine ordentliche platte einzuspielen. denn die songs auf
"wisdom in chains" treten ordentlich popo und ein track wie "nazi head stomp"
(mit feinen lyrics) oder das superschnelle "liar" sollten live für einen derben
pit sorgen. allein die sehr kurze spielzeit (von der man dank hiddentrack nochmal
zwei minuten abziehen darf...) trübt die freue ein bißchen; aber das muss bei
echten oldschool-platten wohl auch so sein. neues futter also für alle freunde
der alten SICK OF IT ALL oder der frühen bostoner hatecore-schule. (22:05) www.wisdominchains.com
/ www.gangstylrecords.com
>> hardcore [michi, mai 02]
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YAGE - s/t 7"
nova recordings
meines wissens ist das die erste veröffentlichung von YAGE auf einem amerikanischen
label. nach einigen eps und dem album "3-17 october 1984" kümmern sich jetzt
new yorks "level plane" um den us-vertrieb dieser selbstbetitelte 7". seit dem
konzert im nürnberger komm gehören die fünf zu meinen lieblingsbands. ich habe
nur wenige hardcorebands erlebt, die es schaffen, intensität und anspruch auf
der bühne so mitreißend zu verbinden. jetzt also neues studiomaterial. drei
songs gibt es hier, davon zwei auf deutsch und einen in englischer sprache.
das schöne und aufwendige fold out-booklet (mit gestanztem cover) enthält neben
den songtextes auch kommentare dazu. auf seite a findet sich mit "mitglied im
club" gleich einer der stärksten songs bisher. und selbst wenn man das tempo
etwas zurückgeschraubt hat, von schlimmen emo-klischees ist man meilenweit entfernt.
auch die seite b überzeugt mich vollständig (besonders "eyes to a fist" ist
ein hammer) und läßt eigentlich nur vergleiche mit 400 YEARS oder den grandiosen
STANDSTILL zu. dazu noch ein druckvoller sound aus den "blubox"-studios und
fertig ist eine starke ep, der nun hoffentlich bald der zweite longplayer folgt.
www.yage5.de / www.novarecordings.de
>> hardcore [michi, mai 02]
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(c) http://www.sellfish.de +++ independent online music