ALKALINE
TRIO / ONE MAN ARMY - byo split series vol. V
AMOS, TORI - welcome to sunny florida
AS WE FIGHT - black nails and bloody wrists
AUDIO KARATE - lady melody
AVOID ONE THING - chopstick bridge
AYREON - the human equation
BALLBOY - a guide for the daylight hours
BALZAC - came out of the grace
BERND
BEGEMANN & DIE BEFREIUNG
BILLY CLUB SANDWICH - chin music
BLACK CROSS - widows bloody widows
BLACK LABEL SOCIETY - hangover music volume 6
CAITLYN - save yourself
CAPE, JOEY & TONY SLY - acoustic
CAPONES, THE - rhythm elixir
CARCASS - choice cuts
CHASTISEMENT - alleviation of pain
COUGARS - manhandler
DAVID & THE CITIZENS - big chill
DEATH BEFORE DISCO - party bullet
DEFECTORS, THE - turn me on!
DEVASTATIONS, THE - same
DIATRIBE - in memory of tomorrow
DIESEL - hear
EAGLES OF DEATH METAL - peace love death metal
EBON TALE - sit down
ED RANDOM BAND, THE - boxer
EMBERS - the first squall of an evil storm
EPOXIES, THE - same
FACE TOMORROW - the closer you get
FALL OF THE LEAF - volvere
FILM - no luggage
FIRE IN THE ATTIC - decision & action
FISCHER, ROMAN - bigger than now
FLYSWATTER - same
FLYSWATTER - boys / the kids will have their say
FOREVER MEANS GOODBYE - broken promises don't wound
FOR LIFE - lust for life
FREEDOM CALL - live invasion
GENIUS - episode 2 - in search of the little prince
HOBOS, THE - walk all night
HUNNS, DIE - long legs
JACKASS - plastic jesus
KARMAKANIC - wheel of life
KEANE - hopes and fears
KING OF CLUBZ - the day you die
KULTUR SHOCK - kultura-diktatura
LAVIGNE, AVRIL - under my skin
LEAF - circle of ways
LEAVES' EYES - lovelorn
LIONSHEART - abyss
LUDO X - is this for real
MARCY PLAYGROUND - mp3
MARITIME - glass floor
MAROON - endorsed by hate
MAROON 5 - this love
MINUS
- halldor laxness
MOB RULES - among the gods
MOONLYGHT - progressive darkness
MY FAVORITE CHORD - romance is dead
OUTLIE - companions to devils and saints
OVER THE EDGE feat. MICKEY THOMAS - same
PEDRO THE LION - achilles heel
PIEBALD - all ears, all eyes, all the time
QUIREBOYS, THE - well oiled
RAZOR CRUSADE - infinite water
RESIDENTS, THE - eskimo
RESIDENTS, THE - the king & eye: rmx
SHUTCOMBO - same
SIGMATROPIC - sixteen haiku & other stories
SOIL - redefine
SOUNDS LIKE VIOLENCE - the pistol
SPOCK'S BEARD - the light (special edition)
SPOCK'S BEARD - beware of darkness (special edition)
SPOCK'S BEARD - the kindness of strangers (special edition)
STRATEGY - drumsolo's delight
THEE SILVER MOUNTAIN REVERIES - pretty little lightning paw
THERION - lemuria / sirius b
TILES - window dressing
TOC - loss angeles
TODAY FOREVER - broken heart serenity
TOTALT JÄVLA MÖRKER - människans ringa värde
TULP - wieder sex
V/A
- happiness by claude challe & jean marc
VERBRANNTE ERDE - fotoalbum
VERNON REID & MASQUE - known unknown
WHITE SKULL - the XIII skull
ALKALINE TRIO / ONE MAN ARMY - byo split series vol. V SPLIT-CD
byo records
die liebgewonnene split-serie auf 'byo records' ist zurück und wieder hat man
sich bei der bandauswahl nicht lumpen lassen: ALKALINE TRIO sind (zumindest
in den staaten) längst in die major-league aufgestiegen und ONE MAN ARMY arbeiten
auch ständig am ausbau ihrer fanschar. zu hören gibt es sechs songs pro band,
allesamt meines wissens unveröffentlicht. und das finstere punktrio setzt gleich
zu beginn sein vorhaben, nur noch hits zu komponieren, unumwunden fort: während
die ersten vier songs klassische AK-kost vom feinsten ist, werden mit "if you
had a bad time..." ruhigere töne angeschlagen, bevor man die erste hälfte mit
dem okayen DAMNED cover "wait for the blackout" beendet. trio nummer zwei, die
ONE MAN ARMY, geht gewohnter maßen etwas traditoneller punkrockend zu werke,
lässt es aber ebenfalls nicht an krachern mangeln: "the t.v. song" ist ein klasse
einstieg und neben ein paar anderen netten kompositionen findet sich mit "all
the way" auch noch ein kleines highlight. im hübschen booklet der scheibe gibt
es neben allen texten noch umfassende linernotes. so machen split-veröffentlichungen
spaß! (33:48) www.alkalinetrio.com
/ www.1manarmysf.com / www.byorecords.com
>> punkrock [micha, mai 04]
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AMOS, TORI - welcome to sunny florida DVD + CD
epic / sony
nach viel zu langer wartezeit ist es endlich geschafft: TORI AMOS bringt ihre
erste reguläre dvd auf den markt. dass es sich hierbei nicht um eine clip-kollektion,
sondern eher um einen konzertmitschnitt handeln würde, war nach der veränderten
labelsituation beinahe zu erwarten. und so hat man im falle "welcome to sunny
florida" zumindest die sichere gewissheit, dass miss AMOS persönlich hinter
diesem produkt steht - welches sie denn auch gleich (einmal mehr) selbst produziert
hat. das material umfasst 20 stücke, die allesamt auf der letzten show ihrer
"on scarlet's walk"-tour in palm beach mitgeschnitten wurden. zwar konzentriert
sich die scheibe demzufolge etwas mehr auf das letzte, endlich wieder brillante
werk der sängerin, songschreiberin und pianistin. aber auch essentielle klassiker
fehlen natürlich nicht: beispielsweise finden sich hier eine genial zerlegte
adaption von "crucify" oder natürlich "cornflake girl" neben neuerem material
wie "concertina" oder "a sorta fairytale". die technischen umstände könnten
besser kaum sein: der surround sound ist ohne übertreibung fantastisch und man
merkt schnell, dass es sich bei "welcome to sunny florida" keineswegs um einen
lieblosen schnellschuss handelt. aufgelockert wird der sehr stilvoll aufgemachte
konzertfilm durch interviewpassagen und spontane (?) improvisationen, wie beispielsweise
dem "tour-abschieds-song" ( ...der beinahe nahtlos in das unglaubliche "leather"
übergeht). und auch das, ähem, extravagante kleid (welches ein wenig an freddy
mercurys königsumhang erinnert) der protagonistin passt prima in ihr ebenso
eigenwilliges wie sympathisches weltbild. fest steht: konzerte von TORI AMOS
sind nach all den jahren eben immer noch kaum an intensität zu überbieten. auch
diesmal bestreitet sie übrigens etwa die hälfte des sets alleine mit piano,
bevor sie dann von bassist john evans und dem exzellenten schlagzeugspiel matt
chamberlains unterstützt wird. als bonus gibt es neben einer (von "past the
mission" untermalten) diashow ein interview mit TORI und - hier sind wir nun
beim heimlichen highlight dieser veröffentlichung - auch ihre schlicht goldigen
eltern (!) kommen zur sprache. als wäre das nicht genug, findet der käufer schließlich
noch eine audio-cd im pakage. sie enthält sechs mir unbekannte songs, meines
erachtens aus den sessions zu "scarlet's walk" (die single b-seiten?), die jedenfalls
deutlich mehr als eine nette dreingabe sind. darunter übrigens auch das bereits
von einigen konzerten bekannte "tombigbee". bleibt also nur festzuhalten, dass
diese dvd keinesfalls nur für beinharte TORI AMOS-fans interessant ist: hier
findet jeder freund anspruchsvoller popmusik den audiovisuellen beweis, dass
sich diese künstlerin momentan auf einem absoluten hoch befindet. (ca. 180 min)
(33:48) www.toriamos.com / www.toriforum.de
/ www.sonymusic.de
>> pop [micha, mai 04]
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AS WE FIGHT - black nails and bloody wrists CD
goodlife recordings
AS WE FIGHT kommen aus dem dänischen fredericia und spielen auf ihrem debüt
die derzeit omnipräsente mischung aus hardcoreroots und deathmetal schwedischer
prägung. die elf songs sind handwerklich recht solide inszeniert (was zu einem
guten teil auch auf das konto von produzent tue madsen geht), reichen aber noch
nicht an die offensichtlichen vorbilder der marke DARKEST HOUR oder HEAVEN SHALL
BURN heran. die beiden sänger jason campbell und laurits medorn machen die sache
derweil doch ein wenig interessanter: während der eine sich die kehle aus dem
leib schreit, grunzt der andere unterirdisch tief - dabei erreicht man an manchen
stellen gar grindcore-niveau, besinnt sich im richtigen moment aber wieder auf
den - zumeist recht kompakten - song zurück. woran die beiden gitarristen mit
ihren melodischen leads nicht ganz unschuldig sein dürften, von denen immer
mal wieder nette ideen eingebracht werden. und weil sich auf "black nails and
bloody wrists" doch die eine oder andere perle befindet (zum beispiel das derbe
"bringing it all together"), dürfen freunde oben genannter bands ruhig mal ein
ohr riskieren. (34:09) www.aswefight.tk
/ www.goodliferecordings.com
>> metalcore [micha, mai 04]
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AUDIO KARATE - lady melody CD
kung fu records
der bisher eher etwas unspektakuläre sound von AUDIO KARATE hat sich in den
letzten zwei jahren ein gutes stück weiterentwickelt und das ergebnis findet
in "lady melody" seinen vorläufigen höhepunkt. frau melodie scheint nämlich
ein recht robustes mädel zu sein, denn auch wenn AUDIO KARATE nicht mit melodien
geizen, ist die stimme von sänger art barrios doch erfreulich räudig und eine
art trademark für die band. dazu passt die gewohnt rotzige 'blasting room' produktion
von bill stevenson, der gemeinsam mit (ebenfalls DESCENDENTS-sproß) karl alvarez
auch ein paar vocals beisteuerte. das neue album der kalifornier hat aber mehr
als sonnenschein zu bieten: "hey maria" beispielsweise ist eher im emorock-kontext
anzusiedeln. schwachpunkt der scheibe ist einzig und allein der noch etwas geringe
wiedererkennungswert der elf songs, den man auch nicht mit den drei clips im
enhanced-part wettmachen kann. trotzdem: AUDIO KARATE haben entgegen der in
ihrem genre üblichen stagnation einen kleinen schritt nach vorne gemacht und
sich dabei auch der direkten vergleiche entzogen - ein lohnender kraftakt, der
sich mit diesem mindestens gutklassige zweitwerk bezahlt machen sollte. (40:20)
www.audiokarate.com / www.kungfurecords.com
>> punkrock [micha, mai 04]
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AVOID ONE THING - chopstick bridge CD
sideonedummy records / cargo
Eingeweihten dürfte AVOID ONE THING bereits ein Begriff sein, ist doch ein
gewisser Joe Gittleman Kopf und Stimme dieses Trios aus Übersee. Bei wem es
jetzt noch nicht geklingelt hat: AVOID ONE THING ist die neue Band vom einstigen
Gründungsmitglied der MIGHTY MIGHTY BOSSTONES und GANG GREEN und hatte sich
im Jahr 2002 mit dem selbstbetitelten Debüt-Album schon einen hervorragenden
Namen gemacht. Während besagtes Werk noch komplett vom Frontmann höchstpersönlich
geschrieben und eingespielt wurde, besann man sich diesmal auf das Kollektiv.
Und das mit Erfolg: Es wäre wirklich schade gewesen die Stimme von Gitarristin
Amy Griffin (Ex-RAGING TEENS) unter den Tisch fallen zu lassen, bringt sie doch
- wenn auch etwas selten - zusätzlich Farbe in das ansonsten teilweise eintönige
Gesamtwerk. Das bedeutet nun nicht, dass "Chopstick Bridge" langweilig ist,
sondern eher als Bestätigung, dass AVOID ONE THING eine Sache hervorragend beherrschen:
Melodiöser, forscher Pop-Punk in Variationen. Keine Experimente, dafür kurzweilige
unterhaltsame Hausmannskost. Und ich wiederhole mich gerne, erst mit weiblichem
Eingreifen wird's richtig gut: Ob bei der "The Airplane" als Opener zu "Renegade",
dem geschmeidigen "Capital Letters" oder als Background zu "Fillmore East",
mehr wäre manchmal doch besser. Abgesehen davon ist "Chopstick Bridge" aber
ein Album das Spaß macht, mit der Erkenntnis, dass man hektische Punkrockhymnen
woanders suchen sollte. Und wer wie Joe seit 20 Jahren auf den Bühnen dieser
Welt zu Hause ist, dem sei diese Mentalität gegönnt: Gesetzter Punkrock für
den Hunger zwischendurch. (44:10) www.sideonedummy.de
>> punkrock [basti, mai 04]
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AYREON - the human equation 2xCD
inside out / spv
es ist schon eine bürde, die sich arjen lucassen 1998 mit "into the electric
castle" aufgeladen hat: jedes seiner werke, sei es nun unter dem banner AYREON
oder STAR ONE, wurde mit diesem (unbestreitbaren) meisterwerk gemessen. aber,
um es gleich zu beginn dieser rezension deutlich zu sagen: mit "the human equation"
sollten diese vergleiche aus der welt sein, denn hier haben wir es mit der neuen
referenzklasse zu tun. das liegt vor allem an zwei faktoren: zum einen bündelt
lucassen auf den zwanzig stücken seine kompositorischen stärken besser denn
je. zum anderen ist die liste der gäste und - vor allem - deren einbindung in
den kontext der konzeptstory so überzeugend gelungen wie in kaum einem anderen
fall zuvor. aushängeschild james labrie (DREAM THEATER) ist hier wirklich nur
einer von vielen und mit den großartigen einsätzen von devon graves (PSYCHOTIC
WALTZ, DEAD SOUL TRIBE) sowie devin townsend kristallisieren sich schnell noch
weitere highlights heraus. interessant auch, dass die vocals diesmal nur zur
hälfte handelnde personen symbolisieren. ein guter teil der stimmen kommt als
"vertonte gefühle" zum einsatz (fear, passion, rage, agony etc.). das material
dieses doppelalbums ist zudem wesentlich weniger metallastig als bisher, die
spacigen elemente kommen überzeugender und mikael akerfeldts grunts sorgen in
ihrer derbheit immer wieder für gänsehaut. okay, eine anneke van giesbergen
gibt es hier leider nicht zu hören. aber mit der mexikanischen neuentdeckung
marcela bovio sowie heather findlay (MOSTLY AUTUMN) und irene jansen zumindest
adäquaten ersatz. gerade aber hinsichtlich der instrumentalen vielseitigkeit
(hört euch "day thirteen: sign" an) handelt es sich hier um ein exquisit produziertes
album, das in meiner persönlichen AYREON-hitlist mittlerweile ganz oben rangiert.
einzelne highlights hervorzuheben wäre zwecklos: "the human equation" sei -
im wörtlichen sinne - von vorne bis hinten empfohlen. (50:49) (51:36) www.arjenlucassen.com
/ www.insideout.de
>> progrock [micha, mai 04]
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BALLBOY - a guide for the daylight hours CD
sputnik / cargo
dieses album beginnt mit der zeile "the girl who works in the record shop says
that i'm not avant garde enough"... - BALLBOY sind scottish as hell und ein
klein wenig so etwas wie die quintessenz aus den STROKES, MORRISEY und BELLE
AND SEBASTIAN. klar, dass die insel da mal wieder kopf steht und zumindest das
indiepublikum einen neuen helden gefunden hat: sänger gordon mcintry hat eine
stimme, die immer zielt, aber nur manchmal trifft und gerade deswegen sehr sympathisch
rüber kommt. das debüt der aus edinburgh stammenden band wurde übrigens teilweise
mit mitteln des schottischen kulturministeriums finanziert, doch keine angst:
so arty sind BALLBOY gar nicht. hier dürfen durchaus auch einfach freunde typisch
britischer, gitarrenorientierter popmusik hinhören. schließlich bekommt man
auf "a guide for the daylight hours" mit "i wonder if you're drunk enough to
sleep with me tonight" einen kleinen hit sowie ein hübsches booklet und ein
dramatisches finale samt cello geboten. wirklich "balls" haben die drei herren
und keyboarderin katie griffiths zwar nicht wirklich, doch für die melancholischen
momente im leben haben BALLBOY mit "a europewide search for love" die passende
untermalung parat. wer daran zweifelt, der kann sich auf der homepage der band
zumindest mal die texte durchlesen...(40:18) www.ballboy.org
/ www.sputnikmusik.tk
>> pop [micha, mai 04]
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BALZAC - came out of the grace CD
g-force records / spv
hilfe, die verrückten japaner sind zurück. konnten BALZAC mit ihrer letztjährigen
compilation schon den einen oder anderen europäischen MISFITS-anhänger auf ihre
seite ziehen, geht das spiel nun mit dem neuen studioalbum in die nächste runde.
nach kurzem intro kommen hirosuke, atsushi, akio und takayuki mit "zetsubou
no ano basho" in bester horrorpunk-manier derber denn je zur sache. dabei schafft
man es dank energetischer ("i'm losing you") und reichlich schräger ("season
of the dead") mucke tatsächlich, einen guten schritt aus dem finsteren schatten
der allmächtigen vorbilder zu treten. zwar ist das ganze natürlich noch immer
"nur" punkrock, dank herrlich dicker, mitsingkompatibler chöre aber eben einer
von der guten sorte. abgesehen davon gibt es da einen track namens "beware of
darkness" sowie den altbekannten schrifttyp, der es BALZAC nicht gerade erleichtern
dürfte "(...) sich aller plagiats-vorwürfe zu entledigen" (zitat platteninfo).
aber das kann ja hoffentlich auch nicht das ziel sein, schließlich zieht die
band für mich doch einen besonderen reiz daraus, grotesker weise eine art coverband
mit zu viel eigendynamik darzustellen. und um noch den letzten zweifler auf
ihre seite zu ziehen, haben BALZAC die europa-veröffentlichung von "came out
of the grave" mit fünf livetracks aufgestockt, womit es die scheibe auf über
eine stunde spielzeit bringt. macht laune! (61:54) www.balzac-europe.com
/ www.g-forcerecords.de
>> punkrock [micha, mai 04]
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BERND BEGEMANN & DIE BEFREIUNG - unsere liebe ist ein aufstand CD
grand hotel van cleef / indigo
BERND BEGEMANN ist definitiv kein unbekannter in sachen deutschsprachiger popmusik,
aber für viele eben doch irgendwie neu und jetzt angemessen von 'grand hotel
van cleef' in szene gesetzt. in zwölf wunderschönen stücken erzählt BEGEMANN
geschichten, die vor allem von liebe handeln; das davor, das danach und die
ganzen dinge, die dazwischen liegen und da gibt es ja jede menge. das entscheidende
aber ist, dass BEGEMANN immer wieder geschickt klischees und kitsch umschifft
und zeigt, dass man romantik auch in deutscher sprache zelebrieren kann, ohne
dass einem übel wird. begleitet wird er dabei von bass, schlagzeug und keyboard,
was zur folge hat, dass es eben nicht wie ein typisches, schnödes singer/songwriter-album
klingt. das präzise gitarrenspiel untermalt immer perfekt die stimmung, sorgt
für spannung und nimmt sich auch in den entscheidenden momenten mal zurück.
den auftakt macht die erste single „ich habe nichts erreicht außer dir“, welches
sich zu einem absoluten ohrwurm entwickelt, der titelsong macht mut und zeigt
kämpferherz, „lebendig begraben“ sagt so viel und „wir träumen von liebe“ macht
den sack zu. da kann sich keiner mehr gegen wehren. die liste lässt sich immer
fortsetzen, befinden sich doch zwei der stärksten stücke „es wird noch ein sehr
schöner tag werden“ und „wirklich kein toller abschied“ erst im zweiten teil
des albums. für die nötige portion humor sorgt das abschließende „unsere band
ist am ende“, welches einen gerne schmunzeln lässt, zumal man doch weiß, dass
genau das gegenteil zutrifft, denn das hier ist erst der anfang. (41:39) www.bernd-begemann.de
/ www.ghvc.de
>> pop [sebastian, mai 04]
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BILLY CLUB SANDWICH - chin music CD
innerstrength records
"BILLY CLUB SANDWICH would like to extend our deepest sympathies to the families
who lost loved ones in the tragic events of 9/11, and everyone who has given
the ultimate sacrifice trying to defend this great county. support our troops!"
(zitat booklet). ansonsten: schlecht produzierter hardcore ohne wiedererkennungswert.
gute nacht. (62:53) www.billyclubsandwich.com
/ www.innerstrengthrecords.net
/ www.onfirepromotion.de
>> hardcore [micha, mai 04]
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BLACK CROSS - widows bloody widows CD
reflections / soulfood
nicht nur der titel dieser cd erinnert an BLACK SABBATH, auch der aufwendige
prägeschriftzug desselben lässt an die britische rocklegende denken. dabei handelt
es sich bei BLACK CROSS um eine exquisite hardcoreband. die war früher unter
dem namen BLACK WIDOWS aktiv, bekam allerdings ähnlich ihrer labelkollegen AMERICAN
NIGHTMARE namensrechtliche probleme, was zur umbenennung führte. und wir machen
gleich mit namedropping weiter, denn hinter der hierzulande noch wenig bekannten
formation steckt unter anderem sänger rob pennington, dessen eindringliche stimme
schon BY THE GRACE OF GOD zu einer der intensivsten bands ihres genres werden
liess. im gegensatz zu jenen agieren BLACK CROSS eine ganze ecke rotziger, die
tracks sind ein wenig straighter und die produktion etwas noisiger. das ausgezeichnete
debütalbum "art offensive" ging hierzulande ziemlich unter, was sich mit dieser
compilation hoffentlich ändern wird: die 13 songs spielen nämlich qualitativ
in der gleichen liga und mit "house of light" gibt es sogar einen unveröffentlichten
outtake des von j robbins (JAWBOX) produzierten erstlings. auch sonst haben
wir es mit einer liebevollen neuauflage der vinylsingles und einigem sessionmaterial
zu tun: neben dem feinen artwork, allen texten sowie trackinfos bleibt eigentlich
nur die etwas kurze spielzeit als minuspunkt. trotzdem: wer auf intensiven hardcore
zwischen GIVE UP THE GHOST und RITES OF SPRING steht, der darf sich die musik
dieses quartetts aus kentucky nicht entgehen lassen. (24:30) www.black-cross.com
/ www.reflectionsrecords.com
>> hardcore [micha, mai 04]
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BLACK LABEL SOCIETY - hangover music volume 6 CD
eagle / edel
zugegeben: der titel des neuen BLACK LABEL SOCIETY albums macht wenig sinn,
handelt es sich doch um das fünfte album des OZZY OSBOURNE leadgitarristen.
egal, denn wer mister zakk wylde schon mal live gesehen hat, der kann erahnen,
was ihn auf den 15 neuen stücken erwartet: kraftstrotzender hardrock, der auf
angenehme weise altbacken klingt und durchaus auch 2004 noch eine daseinsberechtigung
besitzt. denn schon der opener "crazy or high" ist eine mischung aus frühen
ALICE IN CHAINS (mike inez ist als gast zu hören) und dem songmaterial von wylde's
brötchgeber - diesmal aber wesentlich mehr laid back als auf vorangegangenen
veröffentlichungen. trotz weiterer auftritte ehemaliger CROWBAR- und WHITE ZOMBIE-musiker,
wohlgemerkt. das PROCOL HARUM cover "whiter shade of pale" darf da durchaus
stellvertretend gesehen werden. überzeugend auch das tragische "damage is done",
wo sich einmal mehr deutlich ruhigere töne eingeschlichen haben. aber: selbst
bei einer halbballade wie "once more" knirscht und knarzt die stimme des dicht
bewachsenen vollblut-rock'n'rollers noch. fazit: "hangover music volume 6" ist
eine rohes stück (blues-)rock mit mächtig herzblut, über welches sich die totalverstümmelten
GUNS'N'ROSES mit handkuss her machen würden. das beste: die scheibe ist tatsächlich
uneingeschränkt hangover-kompatibel. (67:01) www.eagle-rock.com
>> rock [micha, mai 04]
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CAITLYN - save yourself CD
my favourite toy
pop reinsten wassers ist die debüt-cd von CAITLYN, die bereits 2001 aufgenommen
wurde und jetzt via 'my favourite toy' ihren weg zu uns findet. die schweden
geben als inspirationsquelle KENT und die WANNADIES an, gehen aber eine ganze
ecke unbeschwerter zur sache und verleugnen auch ihre punkroots nicht. besonders
die kombination aus den leadvocals von sänger oscar und den hübschen backings
von helena (bass) und johanna (gitarre) sind das zuckerhäubchen auf den neun
teilweise recht straighten songs. das getragene, gut sechsminütige "don't look
behind you" markiert den melancholischsten moment auf einer platte, die ansonsten
mit tracks wie "rockguitars" bestens sommerkompatibel ist. ein nettes debütwerk
also, mit dem CAITLYN sicher nicht der ganz große wurf gelungen ist, welches
aber zumindest lust auf die deutschlandshows im august und die im herbst erscheinenden,
aktuelleren aufnahmen macht. hier darf auch das indiepublikum ein ohr riskieren.
(35:51) www.caitlyn.nu / www.myfavouritetoy.de
>> popunk/indie [micha, mai 04]
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CAPE, JOEY & TONY SLY - acoustic CD/LP
fat wreck / spv
Wer bei dem Titel "Acoustic" als erstes an jugendlich-hormongeschwängerte Lagerfeuerromantik
mit Papis schrammeliger Gitarre denkt, hat sich hier schon mal richtig geschnitten.
Denn die Qualität, in der die beiden Masterminds JOEY CAPE (LAGWAGON) und TONY
SLY (NO USE FOR A NAME) auf dieser Split-CD ihre Akustik-Interpretationen ausgewählter
Bandsongs präsentieren, ist eine kleine Schönheit. Jenseits von gebrochener
Stimme und gezupften Gitarrenakkorden werden hier die Songs liebevoll mit viel
Gefühl fürs Detail in beeindruckender Weise umgesetzt und arrangiert. Beide
Künstler haben sich dabei nicht alleinig auf ihre Akustikgitarre verlassen und
die verschiedensten Instrumente wie bei TONY SLY selbst eingespielt oder wie
in JOEY CAPE´s Interpretation gleich eine Handvoll Musiker engagiert. Herausgekommen
ist ein durchgängig verzaubernd warmer Sound, der die ganze Klasse des Songwriting
beider Punkrocker offenbart und veredelt. Titel, die man seit Jahren als Hymnen
im Ohr hat, werden hier zu kleinen, (s)low-speed-Perlen. Eigentlich müßig hier
einzelne Songs herauszuheben, sind doch alle jungen und alten Klassiker (plus
jeweils einem neuen Song) vertreten, von NUFAN´s genialem "International You
Day" und "Exit", oder LAGWAGON´s "Move The Car", das herrlich ergreifend in
"Violins" mündet und dich mit "Tragic Vision" da trifft, wo es gut tut. Genau
hier fällt auch auf, dass die LAGWAGON-Titel mit Violinen, Cello, Piano, Oboe,
Akkordeon etc. besonders stimmungsvoll arrangiert sind und dadurch noch größer
wirken. In beiden Fällen überwiegt erstmal natürlich der "Aha-Effekt", wenn
man den Song enttarnt hat, der sich aber im gleichen Moment in Verneigung vor
der Idee und der genialen Umsetzung wandelt. Bei mir ist es zusätzlich noch
die Genugtuung: Denn die ständig einfältige Kritik an der mangelnden Innovationsbereitschaft
des Punkrockgenres wird mit "Acoustic" endlich Lügen gestraft. Zeigt mir eine
der mit jeder Monatsausgabe wechselnden Emo-Helden, die nach fünf Alben, Song-
und Soundqualitäten á la NO USE FOR A NAME und LAGWAGON nachweisen können und
ich bin ruhig. Ansonsten Klappe halten und lernen. (39:02) www.nouse4aname.com
/ www.lagwagon.com / www.fatwreck.de
>> acoustic punk [basti, mai 04]
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CAPONES, THE - rhythm elixir CD
avila & co. / bluesbreak
Unverschämt charmanter Ska aus Deutschland. Ein Trend, der sich bestätigt.
Jenseits von Ska nach Schema F liefern die Vorstadt-Mafiosi THE CAPONES aus
dem Dunstkreis von München mit "Rhythm Elixir" ein beeindruckendes Debüt. Denn
abseits der allseits beliebten Standardlösung wird hier eine energiegeladene
Mischung aus Reggae, Funk, Jazz und Dixie-Elementen kredenzt, die bei jedem
halbwegs normal entwickelten Menschen unkontrollierte Tanzwut auslöst. "Ready
To Rock" darf hier getrost als rhetorische Frage aufgefasst werden - was bleibt
einem denn bei dem Gebräu anderes übrig? Ordentlich rocken kann auch nicht jeder
und wenn dann auch noch musikalische Vielfältigkeit wie im relaxten "Paradise
Island" oder dem Ohrwurm "Presente" bewiesen wird, dann muss man schon den Hut
ziehen. Das Debüt "Rhythm Elixir" wartet dabei mit sechs Studio- und fünf Live-Tracks
auf, bei denen die sieben (oder sind es doch acht) Bajuwaren ebenso eindrucksvoll
ihre Live-Qualitäten unter Beweis stellen. Fragt man sich nur, wann die Kapelle
endlich über musikalisch verbrannte Erde wie Eggenfelden und anderen Vororten
Münchens hinauskommt und auch dort ordentlich Ärsche tritt. Das Können ist nach
einem Durchgang "Rhythm Elixir" keine Frage, verdient hätten sie es - und ich
freu mich drauf. (34:56) www.thecapones.de
/ www.bluesbreak.de
>> skapunk [basti, mai 04]
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CARCASS - choice cuts CD
earache / spv
sie sind eine der ganz wenigen bands, die es mit ihrem blutwurst-grind tatsächlich
bis zum klassikerstatus geschafft haben: die rede ist natürlich von CARCASS,
jenen ominösen schwedenknüpplern, die nach ihrer gore-vergangenheit bei so unterschiedlichen
bands wie SPIRITUAL BEGGARS, ARCH ENEMY (michael amott) oder FIREBIRD (bill
steer) gelandet sind. und jene glorreichen anfangstage werden nun - von der
band persönlich autorisiert - wieder aufgerollt: nachdem man in den achtzigern
mit werken wie "symphonies of sickness" zusammen mit bands marke NAPALM DEATH
ein ganzes genre definierte, veröffentlichen CARCASS nun mit "choice cuts" eine
einsteigerfreundliche compilation. die setzt sich zur ersten hälfte aus unverzichtbaren
standards ihrer fünf alben zusammen: unter den 13 songs befinden sich kultverdächtige
hits wie "keep on rotting in the free world", "exhume to consume" (sic!) oder
späte highlights wie "heartwork"; letzteres mit der für bandverhältnisse geradezu
epochalen spielzeit von viereinhalb minuten, in denen auch die songwriterischen
fortschritte prima dokumentiert werden. im zweiten teil der cd widmet man sich
noch mit acht tracks den "peel sessions" aus den jahren '89 bzw. '90, die in
ihrem unverfälschten sound die technische finesse CARCASS' verdeutlichen. wer
also lust auf eine geschichtsstunde zum thema grindcore, gore oder deathmetal
hat, liegt bei dieser randvollen zusammenstellung goldrichtig. (78:59) www.earache.com
>> grindcore [micha, mai 04]
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CHASTISEMENT - alleviation of pain CD
rage of achilles / soulfood
CHASTISEMENT wildern in den gleich gefilden wie ihre labelkollegen und landsmänner
von FACEBREAKER: schwedendeath der alten schule, beeinflusst von alten ENTOMBED
oder HATE, ausgestattet mit mächtig sägenden gitarrenriffs. trotzdem agiert
man etwas abwechslungsreicher, knüppelt auch mal in klassischer thrashmanier
nach vorne (exzellent: "time zone zero") und bringt mit dem prima instrumental
"another pace" gleich einen prächtig gewählten einstieg. komisch nur, dass die
aufnahmen noch aus dem jahr 2001 stammen - waren die fünf wirklich so lange
auf labelsuche? kann ich mir kaum vorstellen, denn handwerklich sind die elf
songs anstandslos gemacht und auch soundtechnisch weiss sich die formation aus
ostersund solide zu inszenieren. die melodische gitarrenarbeit wie zum beispiel
gegen ende von "a new dawn" kommt richtig gut und so mancher refrain beisst
sich dank geschickt eingeflochtener harmonien schnell im ohr fest. insgesamt
ist "alleviation of pain" eine extrem kurzweilige angelegenheit, die fans der
materie unbedingt anchecken sollten. angenehmer beigeschmack: man darf auf baldigen
nachschub hoffen. (36:02) www.chastisement.com
/ www.rageofachilles.com
>> deathmetal [micha, mai 04]
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COUGARS - manhandler CD-EP
thick records / southern
ein ganz schönes geheimnis machen label und band um die COUGARS: weder lassen
sich die namen der achtköpfigen mannschaft ausfindig machen, noch verrät uns
das booklet, was sich hinter songtiteln wie "vegas makes her fuck" oder "phil's
collins" verbirgt. die herren aus chicago nennen ihre musik chardcore, aber
anstelle einer aggressiven "wall of sound" gibt es sechs fett rockende songs,
irgendwo zwischen dem arsch von ROCKET FROM THE CRYPT, UNSANE-noisigkeit und
HELMET-dynamik. ein paar synthies und ska-mäßige bläsersätze lockern den schön
schmutzig produzierten sound zusätzlich auf, beim coverartwork und der bandphoto(-collage)
liess man sich dagegen von MANOWAR inspirieren. wie es dann passt, dass sich
die COUGARS im letzten jahr die bühne mit den SUPERSUCKERS teilten, weiß ich
allerdings auch nicht. "manhandler" ist eine sympathisch-krude mischung, bei
der es allerdings noch etwas am wiedererkennungswert hapert. mit logik ist den
COUGARS jedoch wohl ohnehin nicht beizukommen... was freunde unkonventioneller
rocksongs aber nicht weiter stören sollte. (20:51) www.cougarsrock.com
/ www.thickrecords.com
>> chardcore [micha, mai 04]
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DAVID & THE CITIZENS - big chill CD-EP
adrian recordings
kürzlich waren DAVID & THE CITIZENS hierzulande unterwegs, aber wie so viele
andere habe auch ich die gruppe um den schwedischen songschreiber und texter
david fridlund verpasst. schade, wie ich nach ein paar hördurchgängen dieser
vier neuen stücke finde. "big chill" ist meine erste begegnung mit den herren
und auch wenn der titelsong zu beginn einen starken STROKES-einschlag aufweist
(achtet auf die gitarrenarbeit!), sind die anderen drei songs auf dieser ep
deutlich abwechslungsreicher und ansprechender geraten als das schaffen der
(in meinen augen) etwas überbewerteten amis. diese viertelstunde musik gewinnt
besonders durch die vielseitige, aber songdienlich eingesetzte instrumentierung
(u.a. gibt es eine trompete, cello sowie pianoeinsätze zu hören) und die netten
female backing vocals. on top servieren uns DAVID & THE CITIZENS melodien, die
einen nicht mehr so schnell aus den ohren wollen. wer probleme hat, "big chill"
bei den einschlägigen mailordern zu finden, der sollte mal über die labelhomepage
probieren, an diese hübsch aufgemachte ep zu kommen. freunde der neuen STARKMARKET
werden ihre mühe sicherlich nicht bereuhen - noch sind david und seine bürger
schließlich ein geheimtipp bei uns. (14:30) www.thecitizens.nu
/ www.adrianrecordings.com
>> indiepop [micha, mai 04]
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DEATH BEFORE DISCO - party bullet CD
goodlife recordings
mit einem echten kleinod des modernen hardcore haben wir es bei DEATH BEFORE
DISCO zu tun. nicht unähnlich ihrer niederländischen kollegen von RAZOR CRUSADE
mischen die fünf belgier auf ihrem debüt hardcore, rock, metal und gar eine
winzige prise jazz zu einer intensiven mischung, bei der die charakterisierung
gar nicht so leicht fällt. nach der okayen split mit WHAT LIES WITHIN ist von
vormals zwei sängern zwar nur noch ioan kaes an den cleanen vocals übrig geblieben
- was dem sound überraschender weise keinesfalls geschadet hat. im gegenteil:
kaes stimme weist ein enormes spektrum auf und schubladendenker dürften sich
an "party bullet" die zähne ausbeisen. zugegeben: es braucht einige anlaufzeit,
bis sich die zwölf tracks vollständig erschließen. gerade die kombination aus
heftigeren tracks ("kiss, kill, lolita" mit exzellentem break in der mitte)
und den zahlreichen ruhigeren passagen sorgen für eine bemerkenswerte dynamik.
das wiederum verleiht dem DEATH BEFORE DISCO sound zudem eine angenehm hohe
halbwertszeit, die man in derart ausgeprägter form im jenem genre nicht so häufig
findet. die spielzeit ist übrigens mit vorsicht zu genießen: nach ein paar minuten
pause wagen sich DBD nämlich noch an einen akustik-bonustrack. anyway: eine
tolle band mit einem starken album, welches besonders freunden der entwicklung
von CAVE IN ans herz gelegt sei! (60:02) www.partybullet.com
/ www.goodliferecordings.com
>> emocore [micha, mai 04]
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DEFECTORS, THE - turn me on! CD
bad afro / cargo
das prädikat "excellent music for driving" empfiehlt die DEFECTORS auf dem
frontcover ihres dritten albums allen autofahrern. und solange man dabei auf
bewusstseinserweiternde substanzen verzichtet - was bei dieser art musik nicht
vielen leicht fällt - geht der hinweis auch in ordnung. noch besser funktionieren
dürften die elf songs aber in einem, hallo klischee, abgefuckten club, den die
fünf spätestens bei martin buddes orgeleinsätzen in eine sauna verwandeln sollten.
die dänischen trashrocker sind nämlich alles andere als nur eine weitere garagenband.
das supercoole "pretty baby" oder "it's gonna take some time" (mit lorenzo von
BABY WOODROSE am mikro) sind waschechte ohrwürmer in bester sixties-tradition,
angereichert mit ein paar surf-zutaten und jeder menge schmutz. und wo man im
richtigen moment die hits in der hinterhand hat, bricht man an anderer stelle
immer wieder konventionen: zwischenzeitlich sorgen das reichlich kaputte "sleepwalking"
für erheiterung, und wenn die DEFECTORS gegen ende der scheibe mit "the zoom-out"
(eine art dub-garage-song) die kontrolle über ihr album verlieren zu scheinen,
macht das "turn me on!" noch sympathischer. logische folgerung: meiner meinung
nach haben wir es hier mit dem besten 'bad afro' release seit der großartigen
ROYAL BEAT CONSPIRACY zu tun. klasse! (37:53) www.thedefectors.com
/ www.badafro.dk / www.cargo-records.de
>> rock'n'roll [micha, mai 04]
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DEVASTATIONS, THE - same CD
munster / cargo
die DEVASTATIONS sind schon im vorfeld der veröffentlichung ihres selbstbetitelten
debütalbums mit lorbeeren überschüttet worden: die vierköpfige band aus melbourne
war geladener support-act für die europatour von DEAD MOON. und auch wenn das
musikalisch kaum einen indiz darstellt, darf man es doch als hinweis auf die
relevanz dieser indie-veröffentlichung verstehen. passender scheinen aber die
gemeinsamen auftritte mit den TINDERSTICKS oder alexander hackes (EINSTÜRZENDE
NEUBAUTEN) engagement, die australier auf berliner bühnen zu bringen. THE DEVASTIATIONS
frontmann conrad standish steht schließlich unüberhörbar in der tradtion eines
NICK CAVE, auch wenn dessen tiefe hier gelegentlich mit einigen leichter bekömmlichen,
fast humoristischen passagen begegnet wird ("ausencia"). von euphorischer stimmung
ist das album nichtsdestotrotz meilenweit entfernt, weshalb vergleiche mit der
BIRTHDAY PARTY durchaus gestattet sind. die dramatik von "hold me" beispielsweise
wird mit einem unglaublich kaputten gitarrensolo vertieft. i-tüpfelchen auf
den zehn songs sind die wundervollen gastvocals von emilie martin, die die scheibe
ab und zu auch mit zurückhaltendem violinenspiel anreichert. THE DEVASTATIONS
haben hier einen, gelinde gesagt, großartigen einstand vorgelegt. und während
wir uns noch über das album freuen, werkelt die band bereits an einem nachfolger
sowie einer score-komposition. (41:44) www.thedevastations.com
/ www.munster-records.com / www.cargo-records.de
>> indie [micha, mai 04]
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DIATRIBE - in memory of tomorrow CD
redfield records
'redflied records' haben mit der veröffentlichung des debüts dieser deutschen
band wieder einmal geschmack bewiesen: bereits der opener "strangle area" ist
newnoise-hardcore der klassischen schule und erinnert stark an das REFUSED-meisterwerk
"songs to fan the flames of discontent". was neben der feinen rhythmusarbeit
wohl besonders an den "dennis lyxzen soundalike" vocals von sänger bart rymek
liegen dürfte. aber DIATRIBE haben ein zusätzliches ass im ärmel: melodische
refrains, oft mit cleanem gesang und großem wiedererkennungswert ausgestattet,
dank welchen "in memory of tomorrow" niemals zu einem stumpfen rumgebolze verkommt.
überhaupt rutscht man trotz des hohen aggressionspotentials nie in richtung
stupider dicke-hose-riffs ab, sondern schafft geschickt ruhepole oder sorgt
für überraschende songwendungen. klar: die mischung aus hart und melodisch,
laut und leise, straight und vertrackt ist nicht gerade neu, wird hier aber
überaus unterhaltsam in szene gesetzt. zumal es die fünf auch textlich verstehen,
positiv akzente zu setzen. die knallige produktion (inklusive einiger netter
effekte) und gelungene aufmachung runden diese bärenstarke, moderne hardcorescheibe
schließlich ab. von DIATRIBE sollte man noch hören! (37:19) www.diatribe.de
/ www.redfield-records.de
>> new noise [micha, mai 04]
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DIESEL - hear CD
kick music
australien hat mehr zu bieten hat als KYLIE MINOGUE, ROSE TATTOO und känguruhs...
ähnlich wie jimmy barnes ist auch DIESEL einer derjenigen, deren bekanntheitsgrad
in heimischen gefilden den der meisten politiker übersteigt, die im ausland
aber irgendwie kein bein auf den boden zu bekommen scheinen. ob DIESEL mit 'hear'
den insider-status in germany wohl abschütteln kann? beflügelt vom erfolg von
acts wie SAVAGE GARDEN ist der songwriter etwas ruhiger geworden und richtet
seine aktuellen songs betont poppig aus. dabei kommt der mann aber völlig natürlich
und ungekünstelt rüber, was gerade in diesem genre nicht unbedingt üblich ist.
mit 'angel face' erwischt das album einen rockig-melancholischen traumstart,
während nummern wie 'she's high' und besonders 'getta kick' in die erwähnte
poppige SAVAGE GARDEN-ecke abdriften. ein weiteres highlight hört auf den namen
'on your sand' und erinnert mich dezent an 'glorious' von eintagsfliege ANDREAS
JOHNSON. bei manchen songs kommen programmierte beats zum einsatz, die aber
allesamt - wie einst bei den landsleuten von INXS - mit einem ungewöhnlich hohen
mass an fingerspitzengefühl kreiert wurden und dem album im wechselspiel mit
den rockigeren songs die nötige abwechslung verleihen. das grosse plus des albums
ist jedoch die durchgehende güte der zwölf songs, die ein konstant hohes niveau
aufweisen und allesamt als singleauskopplung taugen würden. zudem ist der longplayer
erstklassig produziert, wodurch vor allem die angenehme stimme DIESEL's massig
raum zur entfaltung bekommt. wer also acts der marke SAVAGE GARDEN oder REMBRANDTS
mag, der kommt an 'hear' absolut nicht vorbei! (45:40) www.kick.dk
>> rock/pop [stefan, mai 04]
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EAGLES OF DEATH METAL - peace love death metal CD
antacidaudio / southern
seit geraumer zeit ist es ja gelüftet, das geheimnis hinter den EAGLES OF DEATH
METAL. zumindest, dass sich anstelle des auf anhieb naheliegenden genres "nur"
lupenreiner rock'n'roll (mit einer prise boogie) hinter "peace love death metal"
verbirgt, sollten aufmerksame beobachter der szene um MILLIONAIRE, QUEENS OF
THE STONE AGE und MONDO GENERATOR mitbekommen haben. produzent und guru im hintergrund
ist nämlich kein geringerer als josh homme (ex-KYUSS), der dem album gemeinsam
mit alain johannes (DESERT SESSIONS) einen minimalistischen retro-sound angedeihen
liess und auch sonst im verlauf der dreiviertel stunde gelegentlich zu vernehmen
ist. seltsamer weise aber übrigens als drummer (!), während bandleader jesse
"the devil" hughes sich neben den vocals noch um die gitarrenarbeit kümmert.
als gäste schauen unter anderem nick olivieri sowie tim vanhammel (dEUS) vorbei
und lockern die "sophisticated sex rock shock wave" (zitat info) auf. die 15
manchmal etwas unscheinbaren songs animieren dabei nicht nur zum arschwackeln,
sondern sind auch prima geeignet, um von einem abendlichen rock'n'roll konzert
nach hause zu fahren und das pfeifen in den ohren zu verdrängen. (44:48) www.southern.com
>> rock'n'roll [micha, mai 04]
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EBON TALE - sit down SiCD
dusklight records
steigerung gelungen! nachdem uns dieses jahr bereits die debut-ep von EBON
TALE erreicht hat, kann man jetzt zurecht behaupten, dass sich da in der zwischenzeit
einiges getan hat. das songwriting wurde verbessert, die protagonisten sind
eine klasse besser geworden und vor allem auch der sound wurde um welten besser;
was auf der ep noch nach proberaum klang, klingt jetzt auch wirklich nach studio,
das artwork trägt die stimmung der lieder, man kann also rundum zufrieden sein.
die single enthält neben dem titeltrack ein zehnminütiges instrumental und ein
video. das instrumental ist genauso gut, wie auch mutig. der titeltrack rockt
gerade drauf los, wie es hierzulande vielleicht SLUT auf ihrem letzten album
getan haben, nur eben mit weiblichem gesang, der irgendwie automatisch ein bisschen
vielleicht an THE DISTILLERS erinnert, ohne dabei zu kopieren. melancholischer,
schwedischer forward-rock. man darf gespannt das album erwarten. (13:24) www.ebontale.net
>> indierock [sebastian, mai 04]
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ED RANDOM BAND, THE - boxer CD
wolverine rec / soulfood
während SASHA unter dem banner DICK BRAVE der meinung ist, er predige den massen
mit seinen wenig innovativen coversongs den rock'n'roll, zimmerte die ED RANDOM
BAND aus schleswig die letzten wochen an ihrem debütlongplayer herum. und was
hier weitgehend unbeachtet von der öffentlichkeit geschah, verfügt schon nach
dem ersten hördurchgang über mehr soul, rock und vor allem arsch, als all die
chartstürmenden BACKBEATS zusammen. der streetpunk von ED RANDOM mit seinem
äußert dezenten rockabilly-einschlag (hauptsächlich bedingt durch den obligatorischen
standbass) rangiert etwa zwischen VOICE OF A GENERATION und den TURBO A.C.'s,
bedient gekonnt sämtliche klischees und bleibt auch sonst erfreulich bodenständig.
sänger ole passt mit seiner whisky-stimme prima zu zwölf rotzigen songs, die
schon auf platte spaß machen, live aber endgültig für mächtig party sorgen sollten.
ohne lange um den heißen brei zu reden: "boxer" erfüllt eigentlich alle erwartungen,
die man an ein deftiges rock'n'roll album haben kann. wer sich also hier und
da mal gepflegt die ohren durchblasen lassen möchte, wende sich vertrauensvoll
an ED RANDOM. warum dann der vergleich mit DICK BRAVE zu beginn, fragt ihr euch?
keine ahnung. aber das hier ist definitiv besser. (40:05) www.edrandom.de
/ www.wolverine-records.de
>> streetpunk / rockabilly [micha, mai 04]
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EMBERS - the first squall of an evil storm CD
beniihana records
kürzlich vermittelten bereits BRIDGE TO SOLACE einen eindruck der qualitäten
der ungarischen hardcore-szene. nun folgt mit EMBERS eine weitere band, die
zwar musikalisch etwas andere wege geht, aber durchaus querverweise ermöglicht:
zoli von oben genannter band ist für das artwork von "the first squall of an
evil storm" zuständig, welches die sprichwörtliche ruhe vor dem zehn-song-sturm
schön verbildlicht. der folgt dann in form eines metalcore-massakers, mit dem
man in bester HEAVEN SHALL BURN, SHADOW'S FALL oder - um gleich ins heimatland
derartiger klänge zu deuten - AT THE GATES tradition steht. sprich: hardcore
findet hier lediglich am rande statt bzw. manifestiert sich höchstens noch in
den lyrics ("values are forever lost"). der rest ist knüppeliger metal in reinkultur,
ergänzt um das eine oder andere akustische intermezzo. produktionstechnisch
befinden sich EMBERS dabei absolut auf der höhe der zeit und auch die musikalische
arbeit weiß zu überzeugen: so wird das recht heftige geballer immer wieder von
sehr melodischer gitarrenarbeit aufgelockert - man kennt das inzwischen ja.
einziges kleines manko: sänger szilard röchelt sich für meine begriffe etwas
zu eintönig durch das recht komplexe songmaterial. nichtsdestotztrotz: wer sich
an oben genanntem sound nicht satt hören kann, der findet in EMBERS eine adäquate
und sympathische ergänzung. (40:54) www.embers-metal.com
/ www.beniihanarecords.com
>> metalcore [micha, mai 04]
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EPOXIES, THE - same CD
fat wreck / spv
Musikalisch gesehen lösen die 80er Jahre in aller Regel höchst unterschiedliche
- in meinem Fall zumeist negative - Emotionen aus. Nicht umsonst wusste ich
deshalb nicht, was mich bei den EPOXIES, der aktuellen 'fat wreck'-Neuverpflichtung,
zu erwarten hatte: Poppunk im spacigem New-Wave-Gewand. Eher eine Liebhabersache,
wie sich für meinen Teil bald herausstellen sollte, erfordert doch das Debüt
des gemischten Quintetts bei entsprechend Vorgeschädigten ein starkes Nervenkostüm.
Was uns der klasse Opener „Need More Time“ mit zurückhaltendem New-Wave-Sound
und einem extrem eingängigen mehrstimmigen Refrain noch schmackhaft gemacht
hat, können die restlichen Stücke nur schwerlich halten. Denn die extrem vordergründigen
Synthesizerklänge erlauben nur selten einen leichten Einstieg in das ansonsten
gute Songwriting - zu erdrückend und annähernd penetrant schlägt hier die Elektro-Begeisterung
durch. Schade eigentlich, weil bei deren gemäßigter Präsenz die trotz typisch
Achtziger anmutenden, charmanten Stimmkünste von Frontfrau Roxy Epoxy auch bei
Genre-Abtrünnigen schamhafte Begeisterung wecken dürften. Tanzbar ist diese
förmlich nach Gel riechende Mixtur aber allemal und bei gleichhoch dosierter
Energie auf der Bühne kann man sich auch gerne eines Besseren belehren lassen.
So allerdings bleibt das selbstbetitelte Debüt der EPOXIES „nur“ ein spaciger
Poppunk-Galopp in Neonkostüm durch eine Musikära vor unserer Zeit, der bei Kennern
aber sicher zu Recht auf offene Ohren stoßen wird. (28:07) www.theepoxies.com
/ www.fatwreck.de
>> new wave punk [basti, mai 04]
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FACE TOMORROW - the closer you get CD/LP
reflections (cd) / swellcreek (lp) / soulfood
>> review 1: Das mit dem Erwachsen werden ist so eine Sache: Weiter unbefangen drauf los oder überlegt souverän. Im Falle von FACE TOMORROW haben die fünf Jungs aus Rotterdam einen guten Mittelweg gefunden. Spielte das Vorgänger- und Debütalbum "For Who You Are", was Unbekümmertheit, Intensität und Energie betraf, noch in einer eigenen Liga, gibt sich "The Closer You Get" deutlich erwachsener. Was sich im ersten Moment nach angezogener Handbremse anhört, ist in Wirklichkeit ein hervorragendes Beispiel für den sicheren Riecher nach der richtigen Verpackung für allerhand Melodien und andere Gefühlsausbrüche. "Sign Up", die erste Single-Auskopplung, darf hier getrost Pate stehen: Eine geglückte Mischung aus Rock, Aggressivität und dem Gefühl für den richtigen Refrain. Die übrigen Songs stehen diesem hochexplosiven Gebräu in nichts nach, lassen aber die auf "For Who You Are" noch gönnerhaft gestreuten vokalen (Wut-) Ausbrüche ("Worth The Wait") streckenweise vermissen. Zugegeben, meiner Erwartungshaltung war eigentlich auch nicht gerecht zu werden, so hat mich das Debüt seinerzeit umgenietet. Während das noch in musikalischer Rohform daherkam, legte man hier noch ein paar Mal mehr Hand an, um den Songs mit hintergründigen Instrumenten deutlich mehr Tiefe und Atmosphäre zu verleihen, ohne die Energie vermissen zu lassen, die Sänger Jelle Schrooten mit seiner Stimme greifbar macht. Und genau deshalb ist "The Closer You Get" ein weiterer Geniestreich, der eigentlich da weitermacht wo man aufgehört hatte, Weiterentwicklung in ihrer positivsten Bedeutung. Und spätestens mit "Feel Free", für mich einer der besten Songs der letzen Jahre überhaupt, lässt es einem nicht nur kalt den Rücken runter laufen, sondern auch zu der Erkenntnis kommen, dass Erwachsen werden doch auch seine gute Seiten hat. [basti, mai 04]
>> review 2: nach zwei eps in eigenregie und dem brillanten debüt
"for who you are" stehen die zeichen jetzt auf sturm: FACE TOMORROW haben sich
alle zeit der welt genommen, ihren sound von jeglichen reglementierungen befreit
und mit "the closer you get" ein statement geschaffen, welches ihren geheimtipp-status
endgültig der vergangenheit angehörig machen wird. mögen band wie label aus
dem hardcore-kontext stammen, diese zwölf songs sind nur eines: leidenschaftlicher
rock mit gänsehautfaktor zehn - und ohne aufgesetzte attitüde. die vorab-single
"sign up" hatte schon airplay-charakter, der rest des albums muss sich dahinter
nicht verstecken. die tiefe von stücken wie dem großartigen "all you do" geht
zu einem teil nach wie vor auf das konto von ausnahmesänder jelle, dessen hingebungsvolle
stimme in der presse immer wieder vergleiche mit thom yorke oder dem MUSE-frontmann
heraufbeschwört. musikalisch lassen es die niederländer aber nach wie vor krachen,
immer wieder ihre roots durchblicken oder wagen sich für einen moment an vertracktes,
bevor sie sich zum nächsten killerhook aufschwingen. wer dabei an FARs meisterwerk
"water and solution" denkt, liegt sicher nicht verkehrt und hat sich für den
genuss des in einem schicken digipak erscheinenden zweitwerkes ausdrücklich
qualifiziert... bleibt zu hoffen, dass im kontext des zu erwartenden erfolges
von FACE TOMORROW auch der sympathischen plattenfirma im rücken etwas mehr beachtung
geschenkt wird. [micha, mai 04]
(51:54) www.facetomorrow.net / www.reflectionsrecords.com
>> indie [micha, mai 04]
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FALL OF THE LEAF - volvere CD
rage of achilles / soulfood
"volvere" ist bereits das vierte album von FALL OF THE LEAF aus finnland. das
sextett mit den zwei keyboardern hat sich passend zur herkunft dem moderaten
gothic-rock verschrieben und macht keinen hehl aus seinen vorbildern: die späten
SENTENCED haben hier ebenso ihre spuren hinterlassen wie KATATONIAs wille, mit
allzu standardisierten songaufbauten zu brechen. doch obwohl tracknamen wie
"security locks are good" eher auf eine humoristische stimmung hindeuten lassen,
herrscht hier natürlich die typisch finnische melancholie. zum glück verliert
man dabei nicht das rocken aus den augen und ist so weit genug vom H.I.M.schen
depri-pop entfernt ("pillar of the sun"). das wunderschön aufgemachte album
hat dabei zwar noch nicht das zeug zum ganz großen kaliber - dazu fehlen der
in turku beheimateten band auf "volvere" einfach die großen melodien. aber gerade
weil es hier auch einige anspruchsvolle kompositionen mit langzeitwirkung zu
entdecken gibt, dürften FALL OF THE LEAF eine willkommene hilfe sein, dunkle
gemüter durch den sommer zu bringen. (53:44) www.rageofachilles.com
>> gothicmetal [micha, mai 04]
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FILM - no luggage CD
hitch-hyke records / cargo
so langsam schwappt sie auch zu uns herüber, die griechische musik im kontext
von rock und alternative. und nachdem wir dieser entwicklung bereits mit einem
"greek rock" special rechnung getragen haben, macht das athener 'hitch-hyke'
label seine veröffentlichungen via 'cargo' nun auch bei uns verfügbar. was sich
im falle von FILM als echter glücksfall entpuppt. deren sängerin eleni tzavara
ruft nämlich zu allererst erinnerungen an PJ HARVEY wach. ein großer vergleich,
zugegeben. doch FILM gehen tatsächlich ähnlich eigenwillig - wenn auch mit etwas
anderer stilistischer ausrichtung - zu werke. elenis dreiköpfige band nämlich
beackert ein weites feld zwischen new wave, postrock und wabernder elektronik
("roads get longer"). gerade bassist und textschreiber dimitris borsis gibt
bei den zehn songs ebenfalls eine außerordentlich gute figur ab, die übrigens
bis auf den schwedischsprachigen (!) titelsong komplett in englisch gehalten
sind. das in einem schicken digipak erscheinende debüt ist anspruchsvolle indiemusik
mit internationalem potential, großem ideenreichtum und überraschender langzeitwirkung.
wer sich im letzten jahr - wie ich - in das brillante zweitwerk von CARINA ROUND
verliebt hat oder gefallen an DENALI findet, der sollte "no luggage" in jedem
fall einmal probe hören. (57:48) www.hitchhyke.gr
/ www.cargo-records.de
>> postrock [micha, mai 04]
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FIRE IN THE ATTIC - decision & action CD-EP
redfield records
FIRE IN THE ATTIC rekrutieren sich unter anderem aus ehemaligen mitgliedern
von SUMMER'S LAST REGRET, die mir hier noch von einer netten ep namens "understanding"
in guter erinnerung sind. und wie bei den vorgängern lässt sich auch bei "decision
& action" ein bezug zu HOT WATER MUSIC herstellen. das liegt zum einen am rockigen
sound, der gelegentlich auch mal etwas extremer ausfällt ("lindbergh case").
zum anderen aber besonders an der rauhen stimme von sänger ole feltes, der dabei
noch von den beiden gitarristen unterstützt wird. gerade die mehrstimmigen,
screamo-artigen passagen sorgen für ordentlich druck; sie öffnen FIRE IN THE
ATTIC aber eben auch ein paar standard-schubladen und noch nicht jeder track
hier kann voll überzeugen. trotzdem: alles in allem sind das hier fünf stücke,
die zwar wenig neues bringen, aber altbewährtes in angenehm rohem sound schmackhaft
nachwürzen. und nachdem in dieser ep gerade mal zwei monate arbeit stecken,
darf man von der zukunft des frisch gegründeten quintetts noch einiges erwarten.
anspieltipp ist der leidenschaftliche rausschmeißer "ghost from the past". (17:34)
www.fireintheattic.com / www.redfield-records.de
>> emocore [micha, mai 04]
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FISCHER, ROMAN - bigger than now CD
blickpunkt pop / soulfood
anfang des jahres machte bei uns für kurze zeit eine drei-track-single die
runde, die mit ihrem melancholischen indiepop in singer-songwriter-tradition
die gemüter erwärmte. der unscheinbare name dahinter, ROMAN FISCHER, ging allerdings
schnell im wust der neuveröffentlichungen unter. mit "bigger than now" erscheint
nun das debütalbum des etwas blassen, 18-jährigen süddeutschen. und sofort stellt
sich wieder dieses schöne gefühl ein, ein kleinod in den händen zu halten. denn
ohne bei den zehn stücken gleich zu superlativen greifen zu müssen, hat ROMAN
FISCHER unbestreitbar ein glückliches händchen für catchy refrains und sparsam
instrumentierte, aber effektive stücke. dass der gute in englisch über sein
leben singt macht gar nichts und kann (will?) zudem nicht darüber hinwegtäuschen,
dass hier jemand mit dem 'tapete'-backkatalog vertraut ist und mit MILES ebenso
die bühne teilte wie mit TOMTE. auf platte spielt ROMAN FISCHER dann noch keyboard,
bass und schlagzeug selber - der junge hat talent. "bigger than now" ist zwar
kein direktes "muss", aber ein großes "kann" für all jene, die zwischen ELLIOTT
SMITH und den TURIN BRAKES noch platz für etwas leichtere, fast schüchterne
kost haben. anspielen: "getaway". (32:08) www.romanfischer-music.de
/ www.blickpunkt-pop.de
>> emopop [micha, mai 04]
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FLYSWATTER - same CD
FLYSWATTER - boys / the kids will have their say Si-CD
eat the beat / pirate records
Zehnjähriges Jubiläum, selbstbetiteltes neues Album und eine angenehme Kurskorrektur
- das ist in aller Kürze der aktuelle Stand der Dinge im Lager von FLYSWATTER.
Weg vom etwas schrammeligen Indierock der ersten beiden Alben knallt man diesmal
selbstbewusst elf knackige Tracks `raus, die manchmal sogar in die Screamo-Schublade
schielen. So erinnert „Flyswatter“ zu Beginn für einen Augenblick an eine etwas
zahmere WATERDOWN-Ausgabe. Die härtere Gangart im Opener "Exit" oder dem fetten
Rausschmeißer "Safe within the Sound" weiß jedenfalls zu gefallen. Zumal Dreh-
und Angelpunkt nach wie vor die feinen Refrains sind. Insgesamt attestiere ich
den Bayern somit gerne, mit ihrem ausgezeichnet aufgemachten dritten Album einen
guten Schritt nach vorne gemacht zu haben. Das gilt auch für die Aufnahme, die
FLYSWATTER erstmals selbst in die Hand genommen haben und damit prima fahren.
Einzige Wermutstropfen: Philip dankt im Booklet "all Girls on this Planet" und
die Anfangsakkorde von "And Our Souls Matched" erinnern (absichtlich?) etwas
arg an NIRVANAs "Smells like teen Spirit". Aber das sind Kleinigkeiten und die
Vier haben nach ein paar Umbesetzungen inzwischen definitiv einen charakteristischen,
eigenen Sound gefunden. Ach ja: Die zuvor veröffentlichte Single "Boys / The
Kids Will Have Their Say" enthält übrigens keinerlei exklusives Material und
bleibt damit verzichtbar. Für das Album gilt: vorläufiger Höhepunkt in einer
Reihe von wahrlich nicht schlechten Vorgängern. (32:07) (8:48) www.flyswatter.de
/ www.eatthebeat.de
>> punkrock [micha, mai 04]
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FOREVER MEANS GOODBYE - broken promises don't wound CD-EP
KING OF CLUBZ - the day you die CD-EP
filled with hate
das kleine arnsberger 'filled with hate' label bleibt seiner linie treu und
veröffentlicht auch mit den beiden neuen ep's scheiben, die außerhalb der einschlägigen
hardcoreszene kaum auf aufmerksamkeit stoßen werden. FOREVER MEANS GOODBYE legen
mit einem vertrackten cocktail aus metal und hardcore los, der seine vorbilder
wahrscheinlich bei bands wie ON BROKEN WINGS oder einer slo-mo-version von HATEBREED
hat. die sieben songs sind allerdings erschreckend schwach produziert und so
geht auch die intensität der verbitterten texte (allesamt von beziehungen handelnd)
unter. KING OF CLUBZ machen da schon ein wenig mehr spaß, auch wenn die recht
straighte mischung aus MADBALL und HATEBREED nicht die bohne originell ist.
textlich sind die fünf songs dagegen komplett für'n arsch und aufgrund der enormen
(und meist erheblich besseren) konkurrenz in diesem genre sehe ich wenig grund,
über "the day you die" noch viele worte zu verlieren. (18:23) (14:49) www.forevermeansgoodbye.com
/ www.filledwithhate.com / www.onfirepromotion.de
>> metalcore [micha, mai 04]
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FOR LIFE - lust for life CD
eigenproduktion / rockwerk records
als schlichte cd-r in spärlichem artwork ist man geneigt, FOR LIFE schnell
als "another demo-band" abzutun. infozitate wie "absolut eigenständige mischung"
und songtitel der marke "größenwahn" tun ihr übriges, um die euphorie vor dem
ersten hördurchgang in erträglichem rahmen zu halten. doch, überraschung! die
rock-machart der solinger (?) weiß voll zu überzeugen. zwar verliert man sich
auf den sechs eigenkompositionen zwischenzeitlich mal für einen moment in seinen
arrangements, stücke wie "joy of pain" finden aber im richtigen moment doch
noch auf einen knackigen refrain zurück. auch das oben erwähnte "größenwahn"
sollte dank funkiger zwischenparts zumindest live für mächtig stimmung sorgen.
denn diese elemente finden im sound des trios ebenso mühelos platz wie eine
leicht progressive note. "lust for life" wurde zudem recht druckvoll produziert;
dass die tracks schließlich ein paar anläufe brauchen, bis sie zünden, geht
dann auch schwer in ordnung. wer sich eine unverbrauchte mischung aus FAITH
NO MORE, einer prise FREAK OF NATURE sowie den anderen hoffnungsvollen newcomern
von CLOURFOOL vorstellen kann, sollte hier die ohren spitzen. aber: wirklich
treffende vergleiche fallen schwer, was nun wahrlich kein schlechtes zeichen
ist! (28:28) www.forlifemusic.com
>> rock [micha, mai 04]
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FREEDOM CALL - live invasion 2-CD
steamhammer / spv
das der prophet im eigenen land nichts zählt, ist bekannt. FREEDOM CALL treten
allerdings den beweis an, dass diese regel auch regional bezogen gilt: während
die nürnberger in restdeutschland und weit darüber hinaus die metalgemeinden
verzaubern, wissen in der stadt des christkindlesmarkts die wenigsten über die
herkunft dieses vierers bescheid. mit "live invasion" ruft man seine qualität
nun nachdrücklich in erinnerung: der gut gelaunte melodic-metal des fünfers
besitzt zwar weder die komplexität von BLIND GUARDIAN noch die tiefe mancher
RAGE-kompositionen, ist aber zwischen diesen beiden eckpfeilern prima für eine
party inklusive ordentlich mitsingrefrains geeignet. die zwölf an verschiedenen
spielorten (während ihrer letzten tour durch einheimische hallen) aufgenommenen
tracks fangen die liveatmosphäre gekonnt ein. und weil das material nach nur
drei studiolongplayern noch nicht recht für ein live-doppelalbum reichte, packte
man auf den zweiten silberling kurzerhand die unveröffentlichte "taragon" ep
sowie drei coverversionen. das ganze macht insgesamt über eineinhalb stunden
äußerst soliden metal mit sämtlichen highlights der banddiskographie - und damit
sowohl für entdeckungswütige fantasy-metaller als auch FREEDOM CALL-fans sinn.
(66:59) (37:00) www.freedom-call.net
/ www.spv.de
>> metal [micha, mai 04]
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GENIUS - episode 2 - in search of the little prince CD
frontiers
Gleich vorweg: Nomen est omen würde ich sagen. Da war echt ein „Genius“ am
Werk um das auf die Beine zu stellen! Doch wer verbirgt sich dahinter? Das Rock-Oper-Projekt
GENIUS wurde von Daniele Liverani erschaffen, der dem geneigten Leser vielleicht
als Frontmann der italienischen Metalkombo EMPTY TREMOR bekannt ist. In der
zweiten Episode lässt Liverani seine beiden Protagonisten der Story ihren Weg
durch eine bezaubernde Welt der Fantasy und Träume fortsetzen. Das wahnsinnige
hierbei ist, dass jeder der vorkommenden Charaktere von einem anderen Sänger
verkörpert wird, von denen keiner ein unbeschriebenes Blatt ist! Mark Boals
(ex-MALMSTEEN) als „Genius“ himself, Daniel Gildenlow (PAIN OF SALVATION) als
dessen Freund „Twinspirit 32“. Zudem mit im Boot: Russel Allen (SYMPHONY X),
Edu Falaschi (ANGRA), Rob Tyrant (LABYRINTH), Eric Margin (ex-MR. BIG) - unverkennbar
im wahnsinnig schönen „My dear son“, Liv Kristine (ex-THEATRE OF TRAGEDY) mit
der Ballade „To be free“ und, und, und.... Der Lauf der Geschichte bringt die
beiden Helden mit den verschiedenen Charakteren zusammen und lässt sie ihre
Abenteuer bestehen, um den Kämpfern des mächtigen „Dream league Commander“ zu
entkommen und um „King Mc Chaos“ und dessem kleinen Sohn, dem Prinzen, zu helfen.
Zugegeben, der Name klingt grad ein bißchen kitschig, tut aber dem Ganzen keinen
Abbruch. Ach ja und die Musik, die dahinter steckt, entstammt logischerweise
auch der Feder und den flinken Händen des Schöpfers Liverani (g, b, keys), der
auf diesem Konzeptalbum ein Melodic Rock Glanzlicht nach dem anderen raushaut.
Immer untermalt natürlich von seinem Starensemble und Philip Bynoe (STEVE VAI,
RING OF FIRE), der zwischen den Songs passagenweise als Storyteller fungiert.
Man könnte ja versucht sein, Vergleiche zu AYREON, Tobi Sammet (EDGUY) oder
Luca Turilli´s RHAPSODY zu ziehen - aber das tun wir nicht! Keine Vergleiche
- ist saugeil - fertig! Halt, noch nicht ganz fertig: To be continued in Episode
3.... (79:50) www.frontiers.it
>> metal [uwe, mai 04]
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HOBOS, THE - walk all night CD
euro-entertainment / edel
es gibt sicher alben, die im sellfish.de kontext mehr sinn machen. trotzdem
möchte ich euch kurz auf "walk all night" hinweisen. THE HOBOS stammen aus lettland,
was jedoch beim genuss der 13 radiotauglichen perlen ihres ersten (im deutschsprachigen
raum vertriebenen) albums gar nicht auffällt. der titelsong beispielsweise ist
klassischer pop der angenehmen sorte, handgemacht und ohne affektiertes image.
auch sonst verbinden THE HOBOS in ihrer musik ganz unkompliziert einflüsse der
BEATLES, hier und da mal eine prise MANIC STREET PREACHERS ("flying away") oder
SUPERGRASS und andere vorzeigekünstler der (vorwiegend englischen) popschmiede.
gitarrist egons kronbergs hat sein idol dagegen wohl in mark knopfler gefunden
("she sounds like a little child"). "walk all night" ist ein durch und durch
gefälliges, recht abwechslungsreiches werk geworden. fast schöner fände ich
eigentlich, wenn man die herkunft der HOBOS - und sei es nur an ihrer heimatsprache
- auch in ihrer musik durchhören würde. aber dann, so steht zu befüchten, hätte
man hierzulande gar nicht von ihnen notiz genommen. was auch irgendwie schade
wäre. (53:54) www.hobos.lv
>> pop [micha, mai 04]
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HUNNS, DIE - long legs CD
people like you / spv
Duane Peters, die skatende Punk-Ikone ist wieder mit Rob Milucky und der HUNNS-Familie
auf hoher 77er-Punkrock-See. Private und musikalische Verstärkung bekommt der
Herr Punk von Ex-NASHVILLE PUSSY Corey Parks. Die beiden wechseln sich hier
gesanglich ab. Sympathisch kranker Midtempo-Rock`n`Roll mit No Future-Feeling
und Mitsing-Refrains. Das klingt nicht nur bei der Cover-Version von „Did You
No Wrong“ nach den SEX PISTOLS. Außerdem werden „Tragedy“ von den WIPERS, „Time
has Come Today“ von CHAMBER BROS, sowie „I got Your Number“ von den UNDERTONES
durch den HUNNS-Wolf gedreht. Doch auch einige andere der 15 Stücke sind keine
unbekannten und waren teilweise bereits schon auf vorigen Veröffentlichungen
zu hören. „War Of The Worlds“ besticht schließlich mit einem sexy JOE STRUMMER-Part.
Als Bonbon gibt es ein Video zu „Hate + Love“, bei dem dann nicht nur der Song-Titel
so manches Klischee erfüllt... Solide 39:38 Minuten nach bewährtem US-BOMBigen-Schema
mit Punk-Rock-Meisterbrief, Anarchy-Attitüde, Ganzkörpertätowierungen, Sonnenbrille
und langen Beinen. (39:38) www.peoplelikeyou.de
>> punkrock [markus gabi kafka, mai 04]
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JACKASS - plastic jesus CD
byo records
"hardcore-country" nennt diese formation ihren sound und selbiges dürfte gleichzeitig
mit dem bandnamen auch zentrum der meisten rezensionen sein. dabei ist die musik
von JACKASS gar nicht so hart, auch wenn hier der ein oder andere radiohit durch
den mähdrescher gedreht wird. so dürfen sich zum beispiel MADONNA ("music")
und die BACKSTREET BOYS über eine neuinterpretation mit reichlich pferdestallgeruch
freuen. aber auch die melodieführung der eigenkompositionen unter den 13 songs
dürfte dem einen oder anderen durchaus bekannt vorkommen. im line-up der cowboy-punks
tummelt sich mit pete finestone inzwischen übrigens auch ein mitglied aus den
gründungstagen von BAD RELIGION. grundsätzlich hätte die scheibe vielleicht
sogar in den 'crypt'-labelkontext gepasst, dank originärer instrumentierung
(z.b. guitarron, wurlitzer, pedal steel) wurden aber auch schon helden wie JOE
STRUMMER oder HANK WILLIAMS III auf JACKASS aufmerksam - und liessen sich von
den vieren auf shows supporten. country-traditionalisten wird im verlauf der
dreiviertel stunde wahrscheinlich (und ein wenig zurecht) trotzdem die galle
hochkommen. der rest darf sich über eine bis zur letzten minute partytaugliche
scheibe freuen, deren ohrwurmtaugliche refrains sich auch im autoradio prima
machen. (43:49) www.jackasstheband.com
/ www.byorecords.com
>> hardcore-country [micha, mai 04]
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KARMAKANIC - wheel of life CD
regain / soulfood
"wheel of life" ist album nummer zwei von KARMAKANIC, der skandinavischen band
aus dem FLOWER KINGS bzw. KAIPA umfeld. acht songs gibt es zu hören, die allesamt
keine leichte kost sind. gleich zu beginn hat man mit dem viertelstündigen "masterplan
pt. 1" ein echtes songmonster errichtet. die teilweise ZAPPAeske gitarrenarbeit
und ein wirrwarr von breaks und songwendungen machen unmisverständlich das enorme
technische talent der beteiligten deutlich. doch kurz bevor man sich im eigenen
track zu verirren scheint, überraschen KARMAKANIC hier und da mit teilweise
starken refrains, die von sänger goran edman gekonnt intoniert werden. zudem
hat man mit dem pfiffigen "do u tango?" ein ebenso witziges wie halsbrecherisches
instrumental im repertoire, welches wieder einigen hobbymusikern (und von denen
speziell den bassisten) schwindelgefühle verschaffen sollte. der umtriebige
vier-saiten-guru jonas reingold versteht sich nämlich als frontmann der band
und hat das album auch gelungen produziert. wie bereits auf dem debüt "entering
the spectra" schaut zudem roine stolt (ebenfalls FLOWER KINGS, TRANSATLANTIC)
vorbei. fazit: "wheel of life" ist ein zwar reichlich anstrengendes, aber auch
kurzweilig album geworden - das jedoch eher für die frickelfraktion denn für
artrock-fanatiker interessant sein dürfte. (65:38) www.regainrecords.com
>> progrock [micha, mai 04]
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KEANE - hopes and fears CD
polydor island
gefühlsbetonte pop-musik kann auch ohne gitarre funktionieren: KEANE aus england
genügen piano, schlagzeug und die zerbrechliche stimme ihres sängers für zwei
hand voll songs, deren hitappeal samt einer prise bombast und einer kleinen
portion pathos unabstreitbar ist. tom chaplin, tim rice-oxley und richard hughes
spielen sich mit diesen elf stücken vom stand aus in eine liga mit COLDPLAY
oder den MANIC STREET PREACHERS (zu "this is my truth tell me yours"-zeiten).
"hopes and fears" ist brit-pop, ohne allzu problemlos in diese schublade gedrängt
werden zu können und auch freunde der schwedischen superstars KENT werden hier
voll auf ihre kosten kommen. das sympathisch unscheinbare trio dürfte vom indie-
wie pop-publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen werden und dank wundervoller
perlen wie "bend & break" oder "everybody's changing" auch realistische chancen
auf radioairplay haben. das ein großteil des materials schon beim ersten mal
im ohr hängen bleibt ist vielleicht nicht jedermanns fall - nichtsdestotrotz
gelang KEANE hier ein umwerfend schönes debüt, welches von der britischen presse
(ausnahmsweise zu recht) in höchsten tönen gelobt wird. (45:10) www.keane-music.de
>> pop [micha, mai 04]
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KULTUR SHOCK - kultura-diktatura CD
kool arrow / cargo
was soll man über ein album sagen, das einem innerhalb weniger tage so ans
herz gewachsen ist, dass man es nicht mehr missen möchte, sich aber geschickt
jeglichen kategorisierungsversuchen entzieht? lasst mich mit etwas namedropping
beginnen: billy gould, bassist der leider verblichenen FAITH NO MORE und inzwischen
produzent sowie labelinhaber, entdeckte KULTUR SHOCK und nahm das hyperkreative
kollektiv unter seine fittiche. die musik der band, die sich aus bosnischen,
bulgarischen, japanischen und amerikanischen mitgliedern zusammensetzt, ist
ein überschäumender cocktail verschiedenster genres: rumba, jazz, ska, metal,
hardcore, gypsymusik und vieles mehr verbindet sich zu einem glaubwürdigen und
schwer zündenden endresultat. das ganze ist trotz seiner vielschichtigkeit sehr
dick produziert, wurden doch die aufnahmen von jack endino begleitet. haben
wir es bei KULTUR SHOCK etwa mit einer art bessere SYSTEM OF A DOWN zu tun?
zumindest beim dramatisch-explosiven "morto" könnte man fast der meinung sein.
unbedingt erwähnenswert ist in dem kontext nämlich auch die ausnahmestimme von
sänger gino srdjan yevdjevich. aber schon im direkten anschluss kontert die
siebenköpfige band mit "horse thief", einem - apropos FAITH NO MORE - genrekreuzüber
in bester MR. BUNGLE tradition. wobei auf "kultura diktatura" die e-gitarre
der folkloristischen instrumentierung besonders gegen ende sogar untergeordnet
wird. fazit: die 13 songs sind witzig, in vielerlei hinsicht tanzbar und der
sound von KULTUR SHOCK passt einfach optimal zum angehenden sommer - der lebendige
beweis, dass multi-kulti auch einfach nur spaß machen kann. brillant! (52:31)
www.koolarrow.com / www.cargo-records.de
>> balkan-gypsy-core [micha, mai 04]
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LAVIGNE, AVRIL - under my skin CD
arista / bmg
an angriffsfläche herrscht auch beim zweiten AVRIL LAVIGNE-longplayer kein
mangel: teenie-kompatible lyrics wie auf der single "don't tell me" liefern
vertretern der "seriösen" musikpresse steilvorlagen, der vermeintlichen punkrock-göre
jegliche integrität abzusprechen; zumal auch die restlichen elf songs auf "under
my skin" diesem muster folgen. und während LAVIGNE textlich meistens persönlich
das zepter schwang, war ihr mitspracherecht in punkto songwriting recht eingeschränkt.
das mädel mit dem dünnen stimmchen (welches man auch für diese aufnahmen wieder
unzählige male gedoppelt hat) muss aber eben doch über ein gewisses etwas verfügen;
und die wenig spektakuläre bühnenpräsenz dürfte es kaum sein. am punkrock, den
sie mit den mitgliedern der jetzigen CLOSET MONSTERs angeblich noch zelebrierte,
ist AVRIL LAVIGNE ebenfalls nicht viel näher dran als auf ihrem debüt. tracks
wie "freak out" wirken in punkto lyrics dementsprechend wieder ein wenig peinlich.
alleine die (über-)produktion ist druckvoller ausgefallen als bisher und ein
bisschen mehr wird hier auch gerockt. ehrlicher weise muss aber auch gesagt
werden, dass die zielgruppe schon mit deutlich unterirdischeren alben attackiert
wurde. und letzten endes ist "under my skin", schlicht unter der pop-prämisse
betrachtet, ein abwechslungsreiches album mit ein paar starken hooks, netten
balladen ("how does it feel") und insgesamt überdurchschnittlichem hitpotential.
(40:58) www.avrillavigne.com
>> pop [micha, mai 05]
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LEAF - circle of ways CD
locomotive music
LEAF sind eine weitere hoffnungsvolle deutsche band, die sich dem rock mit
moderner note verschrieben hat. die 13 songs ihres debütwerks sollten besonders
freunden von NICKLEBACK und CREED (stimme!) freude bereiten, dank gelegentlicher
wutausbrüche ("thank you" oder dem massiven rausschmeißer "temple of love")
dürfen hier aber auch freunde der DEFTONES ruhig mal ein ohr riskieren. hinter
der band verbergen sich neben sänger und songwriter jamie scholz und gitarrist
timo brauwers noch martin rollmann (bass) sowie marcel römer am schlagzeug.
trotz schöner bis bemerkenswerter melodiebögen, die sich nahezu durchs ganze
album ziehen, bleiben LEAF zwar noch ein wenig gesichtslos. berücksichtigt man
aber die tatsache, dass die band bisher gerade mal eine demo-cd erstellt hat,
deutet sich schon ein enormes potential an. seine besten momente hat das quartett,
wenn es - wie bei "changin" - auch mal mit experimenten und fett groovendem
riffing arbeitet oder in "floatin'" das album mit gelungenen elektroschnippseln
auflockert. die vier spielen mit "circle of ways" auf nationaler ebene fraglos
bereits in einer liga mit SUBSTYLE oder CROSSCUT. und wer weiß: vielleicht klappt
es beim nächsten mal auch auf internationaler bühne. sollte mich angesichts
der qualität dieses debüts nicht wundern. (47.09) www.locomotivemusic.com
>> nu-rock [micha, mai 04]
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LEAVES' EYES - lovelorn CD
napalm records / spv
die trauer in der gothicrock-szene um den verlust von THEATRE OF TRAGEDY sollte
hiermit endgültig der vergangenheit angehören: das debütalbum von T.O.T.-zauberstimme
liv kristines nachfolgeprojekt LEAVES' EYES offeriert nämlich alles, was die
fans am sound der vorgängerband schätzten. und sogar noch ein bißchen mehr.
denn die frischgebackene mama kristine rekrutierte die mannschaft von ATROCITY
um sich; womit schon mal für eine instrumental anspruchsvolle sowie natürlich
rockende basis für ihre (wie immer sehr hohe) stimme gesorgt wäre. die zehn
stücke auf "lovelorn" haben jedenfalls das potential, LEAVES' EYES neben kassenknüllern
der marke WITHIN TEMPTATION oder LACUNA COIL in der genre-speerspitze zu platzieren.
bei "ocean's way" gibt produzent und ehemann alex krull dazu noch einen kleinen
growl-einstand an den vocals, während die gebürtige norwegerin kristine die
gesamte bandbreite ihres stimmlichen spektrums auffährt: mal kräftig schmetternd,
mal lieblich säußelnd. dank fetter keyboards und streicher-arrangements werden
die an sich recht rockigen songs schließlich gut konterkarriert. wirklich neues
offenbart das album zwar nicht - die mischung aus handwerklichem geschick, leckeren
refrains und einer portion arschtritt tut dennoch richtig gut. (41:54) www.leaveseyes.de
/ www.napalmrecords.com
>> gothicrock [micha, mai 05]
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LIONSHEART - abyss CD
frontiers records
steve grimmet (ex GRIM REAPER) strikes back! nach dem flop seines FRICTION-projekts
legt er nun ein neues album seiner hauptband LIONSHEART vor. und für deren verhältnisse
klingt der neue silberling geradezu roh und ungeschliffen, was übrigens recht
gut zu grimmet's rauhem organ passt. bodenständigen hardrock ohne schnörkel
und frei von jeglichem süssstoff haben sich die briten auf die fahne geschrieben,
aber die suche nach vergleichbaren acts fällt gar nicht mal so leicht: vielleicht
kennt noch jemand die einstigen IRON MAIDEN-schützlinge DIRTY DEEDS, die um
die jahrtausendwende einen ähnlichen sound fabriziert haben. die schnelle eröffnungsnummer
'screaming' macht schon mal deutlich, dass die kommenden 50 minuten keine glattgebügelten
aor-sounds zu erwarten sind. einige parallelen lassen sich im instrumentalen
bereich auch zu UNRULY CHILD oder frühen DOKKEN ziehen ('nightmare'), und auch
anhängern der new wave of british heavy metal mit ihren einstigen aushängeschildern
DIAMOND HEAD und ANGEL WITCH könnte das album ganz gut reinlaufen. auch wenn
ein paar der songs nicht gerade absolut zwingend ausgefallen sind und sich manche
hooks nicht auf anhieb festbeissen, sollten fans britischer stahlschmiede durchaus
auf ihre kosten kommen. ein voriges reinlauschen ist aber ohnehin unbedingt
ratsam, um sich vorab mit der betont spartanischen produktion des longplayers
vertraut zu machen. (50:24) www.frontiers.it
>> hardrock [stefan, mai 04]
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LUDO X - is this for real CD
kick music
schon irgendwie ein komisches gefühl, 'ne cd einer seit längerem aufgelösten
band zu besprechen... aber neugierig ist man dann doch, warum die formation
im heimischen dänemark derart angesagt war, dass sie sogar von den CARDIGANS
die einladung zum tour-support bekam und schliesslich auch wahrnahm. auf zwei
cd's bekommt der einsteiger eine quasi-retrospektive in form des letzten longplayers
'ludo x' und einer sammlung an singles und demosongs geboten, wobei ein paar
songs in leicht variierenden versionen doppelt vertreten sind. stellt euch lebensbejahende
THE CURE im verbund mit leicht schaumgebremsten FRANZ FERDINAND vor und gebt
einen schuss neue deutsche welle ('hey dj') dazu, dann wisst ihr, worum's hier
geht. die stimmliche nähe zu MORRISSEY tut ihr übriges, das ouvre der dänen
vollends im poppig verschrobenen indie-bereich anzusiedeln. tracks wie 'coming
up roses' widerum erinnern dank der allgegenwärtigen elektronik-gimmicks an
die frühphase von DEPECHE MODE. die zu beginn ihrer karriere noch unter dem
namen FRANTICS firmierenden herren waren vielleicht keine absolut filigranen
meister an ihren instrumenten, schufen in wachen momenten aber doch ein paar
eingängige ohrwürmer ('audience'). mitunter gewinnt der betont naive charme
eben schonmal die oberhand über zwingende songstrukturen, aber das sind liebhaber
schrammeliger independent-sounds ja gewohnt. hier geht's ja um attitüde... ach
ja: wer auf die grellbunten, weitgehend sinnfreien visualisierungen der 80er
steht und den namen stefanie tücking noch nicht aus dem gedächtnis gestrichen
hat, der wird die zwei zusätzlichen bonus-videos lieben. (49:24/48:43) www.kick.dk
>> independent [stefan, mai 04]
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MARCY PLAYGROUND - mp3 CD
reality / sony
richtig, da war doch was! MARCY PLAYGROUND sind die, die mit der nummer „sex
and candy“ einen weltweiten hit landen konnten; es wäre natürlich unfair, sie
deshalb als one-hit-wonder abzutun, aber ehrlich gesagt, ist so viel mehr von
dieser band auch nicht hängen geblieben, denn das neue album ist nämlich genauso
schön, wie auch belanglos. collegerock nennen sie ihr gemisch aus riffrockenden
grungenummern und absolut radiotauglichem massenrock. so viel kann man frontmann
und hauptsongwriter wozniak auch nicht vorwerfen, da sind schon einige nette
stücke auf dem album, aber wie es so schön heißt: die lieder tun auch niemanden
weh, soll heißen unter den vierzehn stücken gibt es drei quotenballaden, wo
dann auch gerne mal die streicher mit an bord genommen werden, ein paar krachige
nummern und ansonsten viel midtempo, aber eben ohne wirklich zu überzeugen;
das kann auf jeden fall gefallen, aber befriedigt wird man definitiv nicht.
das hat so einen gewissen fast-food-charakter, wer mehr will sollte lieber THE
WEAKERTHANS oder NADA SURF hören, denn da findet man mehr tiefe und ehrlichere
schönheit, ohne jetzt der band vorwerfen zu wollen, dass sie nicht glaubwürdig
wirken würde. einige anspieltipps lassen sich trotz allem finden: vor allem
„blood in alphabet soup“ muss auf jeden fall erwähnt werden, aber auch „no ones
boy“ und hotter than the sun“ können sich sehen lassen. wie hieß es in meinen
früheren zeugnissbemerkungen oft: „er bemühte sich“ und so ähnlich ist das auch
hier. (50:14) www.marcyplayground.com
>> indierock [sebastian, mai 04]
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MARITIME - glass floor CD
ghvc / indigo
MARITIME sind wieder da! möchte man fast sagen, stimmt aber nicht, denn MARITIME
ist eine neue band und irgendwie auch nicht, denn das trio besteht unter anderem
aus davey von bohlen, bekanntlich ex-frontmann von THE PROMISE RING, die sich
bedauerlicherweise vor einer weile aufgelöst haben. schön aber, dass dieses
ende einen neuanfang mit sich gebracht hat; MARITIME machen zumindest teilweise
da weiter, wo das letzte wunderschöne album von THE PROMISE RING aufgehört hat.
akustikgitarrenlastige popsongs, dabei aber nie langweilig, denn für abwechslung
sorgen auf "glass floor" alleine schon die ganzen verzierungen: flotte,
sommerliche bläser, sanfte und nie überzogene streicher und oft genug wird auch
die gitarre eingestöpselt und munter losgerockt. auf dem album befinden sich
tatsächlich nur hits, die sich nur darin unterscheiden, ob sie schon beim ersten
hören zünden oder erst beim zweiten mal - spätestens aber dann. „adios“ heißt
nicht nur die vorab-ep, sondern auch der sommerhit des jahres und dabei hat
doch erst alles angefangen. so wohl wie bei „sleep around“ hat man sich selten
gefühlt, „king of doves“ greift nach den ganz großen gefühlen; der opener „the
window is the door“ bringt das album auf einen punkt, es schleicht sich bedächtig
an, sagt schüchtern hallo und schon ist man seinem charme verfallen. ein zerbrechliches
gefühlskartenhaus der ganz großen klasse. nahe am meilenstein. kostprobe
(45:06) www.maritimesongs.com / www.ghvc.de
>> indie-emo-gitarren-pop [sebastian, mai 05]
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MAROON - endorsed by hate CD
alveran records / cargo
die fünf gestandenen metalcore-recken von MAROON haben mit ihrem debüt "antagonist"
(2002) schon achtungserfolge einfahren können und legen mit "endorsed by hate"
(netter titel, auch) nun heftig nach. zu hören gibt es derben metal mit einer
prise hardcore, eingängigen hooks, thrashzitaten und reichlich stoff für einen
lebensgefährlichen moshpit. überhaupt sind tracks wie "suffer to endure" wahre
genickbrecher, für die sonst der großteil der szene immer noch nach übersee
schielt. nein, MAROON haben es echt drauf - sogar das instrumental "omega suite"
mit seinem fetten riffing macht richtig spaß und der sechsminütige rausschmeißer
"goetterdaemmerung" könnte auch von AMON AMARTH stammen. produzent tue madsen,
der an der schnittstelle metal/hardcore wohl seine berufung gefunden hat, zimmerte
diesen elf songs einmal mehr ein mörderisches soundgewand. HATEBREED-jünger
sollten hier jedenfalls ebenso wie anhänger der "new wave of american deathmetal"
beide ohren spitzen. (43:07) www.maroonhate.com
/ www.alveranrecords.com
>> metalcore [micha, mai 04]
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MAROON 5 - this love Maxi-CD
bmg
Gleich in den ersten Tönen der bereits zweiten Singleauskopplung aus dem aktuellen
Album „Songs about Jane“ hört das geübte Ohr, dass ihm der Sound und vor allem
die markante Stimme des Sängers bekannt vorkommt. Richtig! MAROON 5 legen hier
gleich wieder mächtig los mit ihrem eingängigen und unbeschwertem Pop-Song-Feeling.
„This Love“ bleibt dazu noch gehörig im Ohr hängen und hat das Zeug dazu, Tag
und Nacht den Äther rauf und runter zu fließen! Der Song besticht vielleicht
gerade durch seine stilistische Schlichtheit, untermalt vom poppigen Indiesound
der mitgeführten Melodie. Track zwei ist gleichzeitig die Vorgänger-Single,
kommt hier allerdings in der ungewohnten 'acoustic version'. Das beweist aber
wiederum, dass die Band durchaus zum „unpluggen“ das Zeug hat. Zudem enthalten:
„The Sun“ ebenfalls in der 'acoustic version' und übrigens auch auf dem Album.
Last but not least, wie heutzutage üblich, der Single-Track als Video-Gimmick
für den PC. (11.33) www.maroon5.com
>> indie [uwe, mai 05]
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MINUS - halldor laxness CD
epic / sony music
mit neuem label im rücken und einmal mehr generalüberholtem soundgewand melden
sich MINUS, die verrückten isländer, mit ihrem dritten longplayer zurück. doch
wer auf eine weitere referenz an die heimat der formation hofft oder gar assoziationen
zu SIGUR ROS knüpfen will, dürfte zu beginn enttäuscht sein: der geniale, aber
nur bedingt hörbare vorgänger "jesus christ bobby" - vor drei jahren teilweise
noch im schlafzimmer von gitarrist frosti aufgenommen - vertonte die spröde
landschaft islands sicherlich treffender. seit dessen veröffentlichung haben
MINUS viel staub geschluckt... den sie jetzt gefilterter als bisher auf die
menschheit loslassen: die zwölf neuen tracks sind deutlich hörbarer und schaffen
dabei das kunststück, trotz aller (nach wie vor vorhandenen) sperrigkeit überraschend
zwingend zu bleiben. hier wird gerockt, die essenz aus dem metal gefiltert und
mit effektiven lärmattacken akzente gesetzt (brillant: "the long face"). das
ganze geschieht in einer tradition, die von epigonen wie HELMET, QUICKSAND oder
AT THE DRIVE-IN begründet wurde: komplexität geht hier nicht auf kosten des
songs. hinter dem zu beginn schwer verdaulichen soundbrocken verbergen sich
tracks, die auch nach dem abblättern ihrer schmutzhülle bestehen können. irgendwie
sympathisch: MINUS verzichten auf ihren herkunfts-exotenbonus und arbeiten stattdessen
an einer konkreten vision, der sie auf "halldor laxness" ein gutes stück näher
gekommen sind. schmankel am rande: im enhanced-part der cd gibt es die herren
noch in vier videoclips in aktion zu sehen. (43:41) www.minus.tv
/ www.hardplace.de
>> postcore [micha, mai 04]
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MOB RULES - among the gods CD
steamhammer / spv
album nummer vier der norddeutschen metalheads, die seit ihrer gründung stetig
am eigenen sound gefeilt haben und spätestens jetzt ganz oben mitmischen: "among
the gods" zeigt MOB RULES in hochform. die verschmelzung von klassischem heavymetal
und dezenten progeinschüben gelingt diesmal besser denn je; unter anderem deswegen,
weil man mittlerweile eine optimale mischung aus bombastischen (aber nicht zu
kitschigen) arrangements, doublebass-geknatter und ohrwurmrefrains gefunden
hat. schön auch immer wieder, dass diese band keine retortencombo aus ehemaligen
szenehelden ist, sondern sich stück für stück ein festes standing gebaut hat
- übrigens im fünfter jahr des bestehens noch in originalbesetzung. aber zurück
zum neuen longplayer: der opener "black rain" ist gleich ein richtiger hit,
zu dem die sechs berechtigter weise einen video gedreht haben. aber auch die
restlichen neun songs begeistern mit großen melodien ("the miracle dancer"),
starker gitarrenarbeit des duos mineur/fuhlhage und sänger klaus dirks vocals
traditioneller prägung. dabei lässt man es gewohntermaßen auch mal etwas komplexer
angehen, ohne den roten faden ansatzweise aus den augen zu verlieren. den letzten
schliff bekam die abwechslungsreiche scheibe einmal mehr von markus teske (VANDEN
PLAS), der inzwischen ebenfalls zu den konstanten im MOB RULES-kosmos gezählt
werden darf. keine frage: metalheads und solche, die es werden wollen, kommen
in diesem frühjahr an "among the gods" nicht vorbei. achtung: das album erscheint
in limitierter version auch mit bonus-cd samt videoclips und unveröffentlichtem
material, darunter - passender weise - eine interpretation von SAVATAGEs "when
i bleed"... (49:45) www.mobrules.de / www.spv.de
>> metal [micha, mai 04]
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MOONLYGHT - progressive darkness CD
escapi new media / al!ve
MOONLYGHT aus quebec sind hierzulande noch eine große unbekannte, was sich
aber bald ändern könnte: nicht unähnlich den ebenfalls aus kanada stammenden
INTO ETERNITY mischen nämlich auch diese fünf metaller harte, progressive und
melodische zutaten zu einem anspruchsvollen gesamtbild. dabei geht man eine
ecke bombastorientierter zu werke als die erwähnten kollegen und kann mit deren
technischen wie songwriterischen niveau auch noch nicht ganz mithalten. die
sieben überlangen songs lassen aber deutlich das enorme potential erkennen,
und gerade die kombination aus derbem blackmetal auf der einen und fast poppiger
melodieführung auf der anderen seite ermöglichen dem hörer überraschend schnell
einen zugang zu "progressive darkness". und ist der anfang erstmal gemacht,
gibt es in der knappen stunde jede menge lohnende details zu entdecken. streckenweise
läuft das material zwar gefahr, in etwas zu selbsgefälliges gefrickel abzudriften
und auch der arg klinische keyboardsound sorgt für punktabzug. insgesamt aber
kriegen MOONLYGHT hier gut die kurve und sind sicherlich einer der spannenderen
newcomer der letzten zeit. ach ja: die aufnahmen stammen übrigens bereits aus
dem jahr 2000, was auf baldigen nachschub - vielleicht mit einem kompositorischen
schritt nach vorne - hoffen lässt. ein gelungener einstand, der zudem noch hübsch
aufgemacht ist. (55:30) www.moonlyght.ca
>> prog/darkmetal [micha, mai 04]
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MY FAVORITE CHORD - romance is dead CD
ass-card records / flight 13
vor zwei jahren lief mir die "red eyed reality" der fünf dortmunder bzw. münsteraner
schon richtig gut rein. mittlerweile hat man nun neben zahllosen shows auch
den ersten longplayer fertiggebastelt. und der geht schwer in ordnung, denn
auf "romance is dead" treten MY FAVORITE CHORD mal richtig arsch, bevor sie
den hörer mit - teils mehrstimmig gesungenen - poppigen refrains belohnen. an
sänger-neuzugang torben musste ich mich zwar zu beginn erstmal gewöhnen, aber
auch er macht seine sache gut (und dankt im booklet auch noch QUEERFISH, was
dann endgültig von gutem geschmack zeugt...). allein der wiedererkennungswert
mancher stücke bzw. die ganz großen harmonien funktionieren noch nicht ganz
optimal. trotzdem spielen sich MY FAVORITE CHORD dank gelegentlicher screamo-attacken,
nettem artwork und sympathischen texten aus dem dicht besiedelten mittelfeld.
mit kai blankenberg engangierte man für das mastering sogar einen größeren namen,
wobei das album rein vom sound her eher unspektakulär ausgefallen ist. doch
darum soll es hier wohl auch nicht gehen. denn klar, letztendlich bleibt auch
dieser scheibe der stempel "emorock" nicht erspart. trotzdem gehören die elf
songs eindeutig zur guten seite des genres und könnten MY FAVORITE CHORD als
eine art undergroundigen zwitter aus WATERDOWN und NOTHING IN COMMON etablieren.
anspieltipp ist das poppige "sound of rain". (39:39) www.myfavoritechord.com
/ www.asscardrecords.com
>> emorock [micha, mai 04]
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OUTLIE - companions to devils and saints CD
porterhouse records / spv
hinter dem erstmal nichtssagenden namen OUTLIE steht eine person, die seit
jahren in der punk- bzw. hardcore-szene kaliforniens aktiv ist: ein gewisser
luke pabich, normalerweise gitarrist der großartigen GOOD RIDDANCE, gründete
die band, um seiner eigenen musikalischen vision - diesmal auch hinter dem mikrofon
- zu folgen. teil zwei der besetzung kann sich ebenfalls sehen lassen: am schlagzeug
sitzt sean sellers, bisher bei den mittlerweile vom erdboden verschwundenen
DOWNSET aktiv. gemeinsam mit bassist jesse darling (ex-LONELEY KINGS) spielen
die drei sich durch elf songs, die deutlich moderater zu werke gehen, als man
es sich vielleicht gedacht hätte: "companions to devils and saints" ist ein
melodisches punkrockalbum geworden, dessen ohrwurmrefrains sich irgendwo zwischen
den fixpunkten ALKALINE TRIO und SAMIAM befinden. wo das label hier die im info
erwähnten metaleinflüsse raushören möchte, weiß ich aber auch nicht genau; denn
abgesehen von ein paar wenigen soli hält man sich von diesem genre brav fern.
produziert wurde das gute stück dann passenderweise von ryan greene (NOFX) -
so schließt sich der kreis. und auch wenn die elf songs den einen oder anderen
arschtritt vertragen könnten, gelang OUTLIE hier doch ein stimmiges debüt, das
ich im verlauf dieses sommers sicher gerne wieder auflegen werde. (34:00) www.outlie.net
/ www.porterhouse.com
>> punkrock [micha, mai 04]
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OVER THE EDGE feat. MICKEY THOMAS - same CD
frontiers records
'we built this city','sara', 'nothing's gonna stop us now' - na, klingelt's?
1979 trat MICKEY THOMAS der bis dato unter dem banner JEFFERSON AIRPLANE firmierenden
kombo bei, übernahm die musikalische führung und dirigierte die (ex?)-hippies
in richtung arena-rock. klar, STARSHIP - wie sich das kollektiv fortan nannte
- waren in den achtzigern purer kommerz und von den psychedelischen anfangstagen
meilenweit entfernt, dabei aber auch in diesem genre überzeugend. melodischer
rock stellt nun auch die basis für THOMAS' alleingang anno 2004 dar, vermengt
mit einer guten prise leichtfüssigem pop. 'thief' ist eines von vielen melodic-highlights,
die vom sanften organ des chefs aufs angenehmste veredelt werden. auch 'forest
for the trees' erkämpft sich mit seinem tollen, mehrstimmig intonierten chorus
sofort den weg in die gehörgänge. von 'rolling stone'-redakteuren und anderen
gefrusteten unwissenden häufig als 'musik für thirty-somethings' bezeichnet,
offenbart gerade diese mucke derart viele subtile zwischentöne, dass sie sich
einfach nicht abnutzt. einzig und allein dieses charakteristikum spricht für
die langlebigkeit und zeitlosigkeit musikalischen schaffens. bereits die lange
gästeliste, bestehend aus u.a. neil schon (JOURNEY), steve lukather (TOTO) oder
JACK BLADES bürgt für höchste qualität. im direkten vergleich schneidet zwar
das jüngst veröffentlichte soloalbum des letztgenannten eine spur zwingender
ab; für genre-freunde ist das album aber trotzdem essentiell. (47:04) www.frontiers.it
>> rock [stefan, mai 04]
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PEDRO THE LION - achilles heel CD
jade tree / cargo
david bazan alias PEDRO THE LION wandelt weiterhin (im homerecording-verfahren)
auf solopfaden... doch wie auf dem vorgänger "control" gibt es auch auf bazans
viertem album gelegentliches aufbäumen sowie vor allen dingen arrangements zu
hören, die nicht auf eine one-man-band schließen lassen und zumindest für augenblicke
den spartanisch-traurigen sound aufhellen. poppige songstrukturen, die melancholie
klassischer singer-/songwriter und zurückhaltende rockband-instrumentierung
zeichnen den etwas schüchternen sound von PEDRO THE LION allerdings nach wie
vor aus. und den mag man entweder oder ist davon gelangweilt. setzt david bazan
seine kopfstimme ein, tendiert der gute inzwischen sogar ein wenig in in richtung
thom yorke (RADIOHEAD), trotzdem bleibt das material auf "achilles heel" meist
recht schlicht: nicht unähnlich ONELINE DRAWING verstärkt diese tatsache die
intensität mancher stücke jedoch noch. für die ganz großen superlative taugt
das material hier zwar noch nicht ganz, die elf atmosphärischen songs sorgen
doch für ein gehaltvolles album - und mit "discretion" haben PEDRO THE LION
sogar einen kleinen hit komponiert. (38:20) www.jadetree.com
>> indie [micha, mai 04]
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PIEBALD - all ears, all eyes, all the time CD
sideonedummy records / cargo
zwei jahre nach dem begnadeten "we are the only friends we have" sind PIEBALD
mit neuem material back on the map - klar, dass man auch auf dem vierten album
der bostoner indie/emorock-formation immer mal wieder an WEEZER denken muss.
aber während jene momentan gefahr laufen, ihren zenit überschritten zu haben,
zeigt die erfolgskurve von PIEBALD steil nach oben. schließlich pfropfen die
vier in ihre songs nicht nur lauter schöne melodien, sondern auch haufenweise
witzige einfälle. nachzuhören beispielsweise beim herrlich swingenden "haven't
tried yet", das (wie die meisten anderen songs hier) über ein enormes hitpotential
verfügt. neuerdings kommt auch dem piano eine ungeahnte rolle zu, was den teils,
ähem, hochdramatischen kompositionen eine feine weitere komponente verleiht.
schade nur, dass mir die - bisher immer sehr unterhaltsamen - texte leider noch
nicht vorliegen. aber songtitel der marke "part of your body is made out of
rock" und refrains wie "i haven't tried yet/but i think i quite decided/i'll
wake you when you're dead" lassen auf das beste hoffen; zumal sich PIEBALD entschlossen
haben, erstmals mit einem konzeptionellen hintergrund zu arbeiten. musikalisch
macht bei den 15 songs jedenfalls kein freund sympathisch rockender indietöne
etwas falsch. prädikat: not your average emoband; anspieltipp: "present tense".
(39:16) www.piebald.com / www.sideonedummy.de
>> emorock [micha, mai 04]
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QUIREBOYS, THE - well oiled CD
steamhammer / spv
gut geölt läuft die rock'n'roll maschine der QUIREBOYS erst wieder seit dem
letzten jahr, als sich die briten nach einiger zeit pause wieder zusammen fanden.
doch "well oiled", der eben erschienene neue studiolongplayer, sollte keinen
fan der sechs herren enttäuschen, die immerhin seit 15 jahren gemeinsam musik
machen und zu beginn ihrer karriere von einer gewissen sharon osbourne gesigned
wurden. okay, nur drei gründungsmitglieder sind 2004 noch mit an bord, doch
die charakteristische reibeisenstimme von sänger spike ist auch auf den neun
frischen songs wieder in alter form. stücke wie "the finer stuff" kommend durch
die reduzierte produktion recht authentisch aus den boxen. trotzdem: der sound
zwischen AC/DC und den ROLLING STONES ("too familiar" klingt klar
nach ROD STEWARD) bleibt diesmal etwas blass. vielleicht liegt es daran, dass
die QUIREBOYS seit jeher ihren guten ruf eher durch mitreißende liveshows
erarbeiteten denn durch ihre studioalben. genrefans können sich dennoch über
solide kost freuen. (40:05) www.spv.de
>> rock [micha, mai 04]
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RAZOR CRUSADE - infinite water CD
reflections / soulfood
hardcore aus den niederlanden darf nicht achtlos mit hirnlosem dicke-hose-geprolle
gleichgesetzt werden! den beweis dafür traten RAZOR CRUSADE aus arnhem mit ihrer
debüt-ep "are you wired?" im letzten jahr an und untermauern den positiven eindruck
nun mit einem starken ersten longplayer. "infinite water" ist intensiv, ohne
dabei den bauch zuvernachlässigen, komplex, ohne vertrackt zu sein und melodisch,
ohne in seichte emogefilde abzurutschen. man darf sagen, dass RAZOR CRUSADE
ihre REFUSED-lektion gelernt haben, sich dabei aber auf das frühe schaffen der
schweden konzentrierten: das kreative potential deutet sich klar an, wird aber
zugunsten griffiger songs (noch?) im zaum gehalten. sänger-neuzugang ivo kann
neben klassischem screamo-geshoute auch durch cleane vocals überzeugen ("i wish
you were me", "this is not you, holland"), womit sich RAZOR CRUSADE von ihren
stilistisch ähnlich gelagerten tourpartnern THE HOPE CONSPIRACY und GIVE UP
THE GHOST abheben dürften. textlich hat man sich mit dem thema "wasser" zwar
nichts grundlegend neues ausgedacht, arbeitet die sache aber mit angenehm wenig
verkopften lyrics gut auf - und schafft damit im besten falle, wie in "sinking
with venice", eine intensive verknüpfung zur musik. RAZOR CRUSADE dürfen mit
ihrer überraschend eigenständigen newschool-adaption ohne zweifel zu den interessantesten
europäischen hardcorebands gezählt werden und haben mit "infinite water" ein
echtes highlight vorgelegt. (33:08) www.razorcrusade.com
/ www.reflectionsrecords.com
>> hardcore [micha, mai 04]
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RESIDENTS, THE - eskimo DVD
euroralph / indigo
drei jahre arbeit steckten in "eskimo", bevor die RESIDENTS ihr meisterwerk
1979 auf den markt brachten. die story hinter dem konzeptalbum wurde angeblich
inspiriert von ihrem mentor "the mysterious n. senada", der von einem nordpolaufenthalt
zurückkehrte und begeistert von den bräuchen der eskimos berichtete. TURBONEGROs
euroralph veröffentlicht diesen klassiker jetzt auf seinem gleichnamigen label
in dvd-form aufs neue. hinter dem re-release steckt viel arbeit: aus den original
16-spur aufnahmen wurden 24 und schließlich ein beeindruckender 5.1 sound. unterstützt
von zappa-keyboarder don preston wirken die sechs atmosphärischen originalstücke
nun dank der mit texten unterlegten slideshow, die den hörer auf eine ziemlich
eisige reise führen, noch beeindruckender. der witz der RESIDENTS kommt dabei
natürlich nicht zu kurz: die pseudofolkloristischen, beinahe zeremoniellen lieder
mit ihren schrägen melodien werden in einer erfundenen eskimosprache vorgetragen
- quasi eine frühe form des SIGUR ROS meilensteins "agaetis byrjun". unfassbare
150.000 einheiten machen "eskimo" eines der meistverkauften avantgarde-alben
überhaupt und mit dieser lohnenden neuauflage, auf der es auch 25 minuten bonusmaterial
zu sehen gibt, sollten die verkaufszahlen nochmal getoppt werden können. nicht
nur aufgrund des 16-seitigen booklets, welches mit jeder menge linernotes, artikeln
und wissenswertem aus dem eskimoleben (sic!) angereichert wurde, ist diese visuelle
aufbereitung - seit jeher ein steckenpferd der RESIDENTS - von "eskimo" für
einsteiger wie fans unverzichtbar. (ca. 65 min./ntsc all regions/full screen/5.1
sound) www.residents.com / www.euroralph.de
>> avantgarde [micha, mai 04]
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RESIDENTS, THE - the king & eye: rmx CD
euro ralph / indigo
als sich eine band wie die RESIDENTS daran machte, ein album mit coverversionen
des king of rock'n'roll aufzunehmen, rechnete wohl niemand mit einer originalgetreuen
adaption von hits wie "jailhouse rock" oder "heartbreak hotel". insofern passte
"the king & eye" 1989 prima in den kontext der sagenumwobenen avantgarde-formation.
mit dem dieser tage erscheinenden remix-werk "the king & eye: rmx" geht man
nun in das nächste level der dekonstruktion. die zweite stufe der, nennen wir
sie neuinterpretationen, nahm man allerdings nicht selber in die hand, sondern
gab die verantwortung an den deutschen produzenten paralyzer - bislang überwiegend
in den kommerziellen bereichen von popmusik unterwegs - ab. der hauchte auf
wunsch der band den 15 stücken einmal mehr neues leben ein, welches aber stilistisch
denkbar weit von seinen vorhergehenden remixarbeiten (u.a. für QUEEN und SARAH
BRIGHTMAN) entfernt liegt. dennoch könnte es diesmal gelingen, den einen oder
anderen freund elektronischer klänge (z. b. dank einiger drum'n'bass einsprengsel)
oder sogar new-wave publikum auf das schaffen der band aufmerksam zu machen.
viel zugänglicher war der sound der ominösen maskenträger nämlich nie - die
2003'er adaption von "jailhouse rock" ist sogar beinahe clubkompatibel. aber
weil wir es hier letztendlich eben doch mit einer offiziellen RESIDENTS-veröffentlichung
zu tun haben, darf sich der käufer dieses opus nicht nur einmal mehr über musik
abseits bekannter schemata freuen, sondern kommt auch in den genuss des typisch-rigorosen
coverartworks... (44:42) www.residents.com
/ www.euroralph.de
>> avantgarde [micha, mai 04]
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SHUTCOMBO - same LP
matatu rec. / flight 13
Freunde deutschsprachigen Punkrocks mit Hirn bitte aufhorchen: die SHUTCOMBO
könnte euere neue Lieblingsband werden. (Vorerst?) nur auf Vinyl zu bekommen,
ist das erste Album der bereits seit 1998 in verschiedenen Besetzungen aktiven
Band ein ungehobeltes, kleines Meisterwerk. So eine Art Punk-Rohdiamant. Musikalisch
- greifen wir ruhig mal in die Vollen - etwa zwischen frühen HOT WATER MUSIC
und TURBOSTAAT anzusiedeln, haben die fünf das Talent, herrlich druckvolle Songs
mit Ohrwurmpotential zu schreiben ("Ich erinner' mich zurück"). Neben Sänger
Jens steuern nämlich auch noch Gitarrist Christian und Bassmann Wolle Vocals
bei, was den zehn ohnehin schwer rockenden Stücken zusätzlich Arschtritte gibt.
Okay: um eine Erwähnung von MUFF POTTER kommt man bei dieser Besprechung wohl
auch nicht herum. Doch wo jene (im Rahmen) zu neuen Ufern aufgebrochen sind,
wird die SHUTCOMBO auch Traditionalisten zufrieden stellen; jedenfalls solange
bei denen die Scheuklappen nicht zu fest sitzen. Denn nicht nur musikalisch,
auch textlich ist hier alles im grünen Bereich - nachzuhören beispielsweise
auf "Emo zwo" oder dem fantastischen "... Was ist mit uns?". Die selbstbetitelte
Platte ist ein unverschämt gutes Debüt, mit dem es die Herren aus Bad Dürrenberg
hoffentlich auch bald auf westdeutsche Bühnen schaffen werden. (36:32) www.shutcombo.de
/ www.matatu-records.de / www.27-fingers.net/rr
>> indierock [micha, mai 04]
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SIGMATROPIC - sixteen haiku & other stories CD
hitch-hyke records / cargo
akis boyatzis ist der kopf hinter diesem ambitionierten projekt, welches einen
ungewöhnlichen ansatz verfolgt: SIGMATROPIC vereinigt die poesie des griechischen
nobelpreisträgers george seferis (1900-1971) mit der japanischen dichtkunst
haiku und einer cinemaskopischen musikalischen untermalung. in dieser verweben
sich in 22 tracks traditionelle instrumentierung und elektronika zu einem stimmigen
gesamtbild, welches sich gängiger vergleiche geschickt entzieht. dafür engangierte
multiinstrumentalist boyatzis zahlreiche kollegen. ins zentrum dieses (bereits
in griechischer sprache erschienenen) albums dürfte allerdings die wahl der
gastsängerInnen rücken. diese stammen beispielsweise aus den reihen von GIANT
SAND (howe gelb) oder SONIC YOUTH - und auch wenn nicht immer die bekanntesten
protagonisten hinter den jeweiligen bands in erscheinung treten, ist "sixteen
haiku & other stories" dennoch eine abwechslungsreiche, vielschichtige klangreise
geworden. die einführende stimme von robert wyatt beispielsweise ist in ihrer
bowiesken art zwar etwas befremdlich, passt aber prima zu der ungewöhnlichen
instrumentierung von SIGMATROPIC. herausragend ist besonders das beschwörende
"haiku 2", welches von martine roberts (BROKEN DOG) intoniert wird. wer sich
auf eine reise zwischen NICK CAVE, CALEXICO und FSOL einlassen will, der darf
sich hier willkommen fühlen. (58:23) www.hitchhyke.gr
/ www.cargo-records.de
>> postrock [micha, mai 04]
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SOIL - redefine CD
j records / bmg
mit ihrem letzten werk "scars" konnten SOIL (besonders durch ihren hit "halo")
bereits achtungserfolge einfahren. der schnoddrige fünfer aus chicago ist mittlerweile
beim branchenriesen 'bmg' untergekommen, sah aber keinerlei veranlassung, in
diesem zusammenhang das aggressionspotential seiner songs nach unten zu korrigieren.
auch die elf neuen tracks erinnern an moderne CORROSION OF CONFORMITY, gelegentlich
kommen einem sogar CREED in den sinn - auch wenn man deren grunge-kompetenz
kurzerhand in deftiges headbangermaterial umwandelte ("obsession"). alle beteiligten
machen mächtig druck und besonders sänger ryan mccombs dürfte mit seinem derben
gegröhle nicht die sache zartbesaiteter naturen sein. sehr viel neu definiert
wird auf "redefine" zwar nicht, produzentenkumpel johnny k inszenierte die scheibe
aber zumindest gewohnt druckvoll. die numetal-zappelbuden bekommen hier somit
leckeres material für den moshpit zwischen DISTURBED und DROWNING POOL geboten,
das nach wie vor ohne lästiges gerappe oder übertriebene sampleattacken auskommt.
auch auf bühne dürften SOIL mit den songs ihres neuen albums die wirkung nicht
verfehlen. tracks wie der opener "pride" oder "say you will" sind simple aber
effektive abrissbirnen, die die gefolgschaft der band vorbehaltlos zufrieden
stellen werden und bei entsprechender bühnen- bzw. medienpräsenz die popularität
der (immer etwas im schatten der "großen" agierenden) formation noch gehörig
erweitern sollte. vielleicht auch deswegen, weil "refedefine" bereits beim ersten
anlauf zündet. (38:01) www.soilmusic.com
>> alternative/metal [micha, mai 04]
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SOUNDS LIKE VIOLENCE - the pistol CD-EP
deep elm / cargo
SOUNDS LIKE VIOLENCE? naja, nicht ganz vielleicht. "the pistol" klingt eher
nach puren emotionen, wenn auch nicht immer positiven. allen voran die vocals
von andreas söderlund kommen herrlich verzweifelt aus den boxen, und wenn dann
noch bassist daniel teodorsson seinen stimmlichen senf zu den sechs stücken
gibt, haben SOUNDS LIKE VIOLENCE gewonnen. zumal man es bei dieser debüt-ep
nicht mit schlimmem rumgeheule zu tun bekommt, sondern der eine oder andere
gezielte tritt in die weichteile den (manchmal gewagt ausschweifenden) songs
die krone aufsetzt ("perfect"). die vier jungen schweden erinnern dabei in ihren
melodischen momenten an die großartigen KVLR, scheuen sich aber auch vor noisigerer
gitarrenarbeit nicht ("cry! oh cry!"). faszinierend, wie dabei doch ein überraschend
charakteristischer sound entsteht, der nachhaltig fesseln kann. ein verdammt
vielversprechender einstand jedenfalls, der mit seiner üppigen spielzeit nicht
nur appetit auf einen regulären SOUNDS LIKE VIOLENCE longplayer macht, sondern
durchaus auch für sich alleine bestehen kann. (27:54) www.soundslikeviolence.com
/ www.deepelm.com / www.cargo-records.de
>> indierock [micha, mai 04]
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SPOCK'S BEARD - the light (special edition) CD
SPOCK'S BEARD - beware of darkness (special edition) CD
SPOCK'S BEARD - the kindness of strangers (special edition) CD
inside out / spv
obwohl die letzten SPOCK'S BEARD longplayer "snow" und "feel euphoria" (letzteres
nach dem ausstieg von sänger und hauptsongwriter neal morse) keinesfalls von
schlechten eltern waren, sehen viele im frühen schaffen der progrockenden amis
das highlight ihrer karriere. da kommt es gelegen, dass 'inside out' die drei
ersten klassiker der band einer hochkompetenten generalüberholung unterzogen
haben. erwähnenswert ist zunächst das digitale und sehr behutsame remastering,
welches den (schon im original sehr guten) sound nochmals aufwertet. dabei gelingt
das kunststück, das material nicht übermäßig zu polieren oder gar klinisch klingen
zu lassen. wäre ja auch verherend bei den charakteristischen, warmen harmonien,
mit denen die morse-brüder, bassman meros, tastenwunder okumoto und drummer
nick d'virgilio ihre anspruchsvollen kompositionen immer wieder toppen. und
die, nebenbei bemerkt, zu recht auch immer wieder vergleiche zur hochzeit von
GENESIS heraufbeschwören. dazu spendierte man den scheiben jeweils noch
einen pappschuber, ein wenig bonusmaterial sowie linernotes von neal morse persönlich.
die zum teil komplett überarbeiteten booklets kommen selbstverständlich mit
allen texten und reichlich photomaterial. unbedingt im SPOCK'S BEARD kontext
zu erwähnen ist auch der humorige aspekt ihrer musik, der zumindest bei den
liveshows immer präsent ist und auf den studioeinspielungen dafür sorgt, dass
- trotz unüberhörbarer, exorbitanter musikalischer fähigkeiten - niemals reine
frickelei über die großen melodien siegt. das grandiose, 1995 erschienene (aber
bereits seit 1991 fertig komponierte) debütalbum "the light" wurde um den viertelstündigen
titeltrack als relativ ähnlich ausfallendes 'home demo' ergänzt und ist noch
heute ein meilenstein in sachen ideenreichtum und virtuosität. das ein jahr
später veröffentlichte "beware of darkness" ist auf den ersten blick ein wenig
griffiger als sein vorgänger ausgefallen, besticht aber natürlich nichtsdestotrotz
durch seine immense langzeitwirkung. große kompositionen wie "the doorway" (selbiges
ist zusammen mit dem titelsong wieder als 'home demo' am start) findet man eben
nur ganz selten. auch im booklet von "the kindness of strangers" (1997) schließlich,
dem vielleicht meistzitiertesten werk der bärte, gibt es kurzweilige linernotes
zu jedem einzelnen song. dazu kommen als bonus in diesem fall gleich drei radio
edits sowie zwei demoversionen. und auch wenn die zusätzlichen tracks in allen
drei fällen eher verzichtbar bleiben, stellen diese in allen belangen liebevollen
wiederveröffentlichungen doch die perfekte möglichkeit dar, in den zauberhaften
kosmos von SPOCK'S BEARD abzutauchen. denn, um es auf den punkt zu bringen:
fehlen dürfen diese alben in keiner sammlung, die auch nur ansatzweise mit dem
wörtchen "prog" zu tun hat. (72:25) (73:52) (78:00) www.spocksbeard.com
/ www.insideout.de
>> progrock [micha, mai 04]
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STRATEGY - drumsolo's delight CD
kranky / southern
um das gleich zu beginn klar zu stellen: mit einem schlagzeug hat das zweite
soloalbum von elektro-tüftler paul dickow alias STRATEGY nur am rande etwas
zu tun. jener war bei EMERGENCY zwar für eben dieses instrument verantwortlich,
widmet sich inzwischen aber elektronisch erzeugten klängen (u.a. auch bei FONTANELLE).
unter dem pseudonym STRATEGY entwarf er nun sieben songkonstruktionen für sein
zweites werk. die entziehen sich einmal mehr dem üblichen strophe/refrain-muster
völlig und stehen eher in der tradition von ambient-acts oder den unverzichtbaren
"space night" compilations. die warmen basslinien lassen den hörer sogar gelegentlich
dubbige sphären betreten. vocals kommen nur beim trippigen "walkingtime (feat.
CARO)" zum einsatz, der spannungsbogen dieser dreiviertelstunde musik bleibt
dennoch uneingeschränkt hintergrundtauglich. eine gratwanderung, die nicht jeder
so übrzeugend hinbekommt und für deren erfolg es auch eine ursache gibt: dickow
ist als dj tätig und hat dabei einiges über rhythmik und den effekt von soundflächen
gelernt, weshalb sich bei den teils avantgardistischen parts auch genaueres
hinhören einmal lohnen kann. STRATEGY sind übrigens kein reines heimbastler-projekt:
bewaffnet mit einem laptop gibt dickow das songmaterial auch live zum besten.
(44:07) www.kranky.net
>> ambient [micha, mai 04]
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THEE SILVER MOUNTAIN REVERIES - pretty little lightning paw CD-EP
constellation / southern
"pretty little lightning paw" dürfte eine der aufwendigsten ep's sein, die
mir jemals im cd-format untergekommen sind. ein schicker digipak aus karton
umhüllt die dreißig minuten musik, die sich so gar nicht kategorisieren lassen
wollen. kleiner anhaltspunkt: das label 'constellation' kümmert sich auch um
die großartigen GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR. los legen THEE SILVER MOUNTAIN
REVERIES mit "more action! less talk", einem instrumentalem track, der eine
art kurzes aufbäumen zu beginn darstellt und den hörer auf das einstimmt, was
noch kommt: schwer bekömmlicher indierock, milde ausgedrückt etwas schräg und
nicht nur dank der beiden zentralen überlängesongs alles andere als konventionell.
zumal in eben diesen songs ein wahnsinniger vierstimmiger chor beinahe schizophrene
atmosphäre erzeugt. es braucht schon einiges an zeit, um sich in die kruden
kompositionen einzufinden, die nicht selten wie eine psychedelische version
experimenteller SONIC YOUTH klingen. übrigens: die band firmierte vorher unter
dem namen SILVER MOUNT ZION und bei den aufnahmen sind auch mitglieder von FRANKIE
SPARO zu hören. verrückt. (30:20) www.cstrecords.com
/ www.southern.com
>> indie [micha, mai 04]
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THERION - lemuria / sirius b 2xCD
nuclear blast
christofer johnsson muss sich langsam überlegen, welche superlative er mit
seiner band THERION noch anzetteln kann: nach einer entwicklung vom schnöden
deathmetal über gothic rock hin zu orchestralem, na ja, symphonic metal, war
nun endlich ein doppelalbum an der reihe. und so legt das trio nun - einmal
mehr mit hilfe eines ganzen orchesters und diverser gastsängerInnen - mit "lemuria
/ serious b" gleich zwei werke vor. die erscheinen zunächst aber eben als package
und gerade teil eins bringt die entwicklung von THERION geschickt auf den punkt:
das flotte "uthark runa" gefällt beispielsweise durch eine lange nicht gehörte
energie, während der titelsong mit tenorstimme, chorälen und folkloreelementen
beeindruckt. insgesamt bin ich mir aber trotzdem nicht sicher, ob sich johnsson
mit diesem projekt, an dem sich über 170 musiker beteiligt haben, nicht verhoben
hat. zu oft gab es in letzter zeit ähnliche versuche, metal und klassik zu verknüpfen,
zu wenig inspiriert scheinen manche gitarrenparts. das gilt zumindest für "lemuria",
auf dem man sich der eigenen vergangenheit öfters annähert als auf irgendeinem
anderen werk seit "vovin'" - und damit sicherlich von vielen seiten auf zustimmung
stößt. "serious b" gefällt mir persönlich eine ganze ecke besser und besonders
die doppelnummer "kali yuga pt. 1 & 2" sticht positiv hervor. dabei ist diese
rezenison jedoch mit vorsicht zu genießen, denn statt der 21 tracks des ladenexemplars
(vgl. angekündigte spielzeit unten) liegen mir nur 13 stücke vor. dennoch: AYREON
haben die messlatte im bereich symphonischer metal mit progressiver note erst
kürzlich verdammt hoch gelegt und THERION können da nicht ganz mithalten. fans
der band dürfen sich dennoch auf ein weit überdurchschnittliches werk freuen,
auf dem vor allem die WAGNER-leidenschaft der band präsenter denn je ist. (42:21)
(57:05) www.megatherion.com / www.nuclearblast.de
>> symphonic metal [micha, mai 04]
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TILES - window dressing CD
inside out / spv
das konzept hinter TILES geht auch auf ihrem vierten album auf: hardrock und
progmetal mischen sich zu einer ohrenfreundlichen scheibe mit wiedererkennungswert.
der fast zwanzigminütige titelsong zu beginn ist zwar etwas enervierend, hat
man diesen (sich nur langsam entknotenden) einstand aber einmal bewältigt, belohnt
der vierer großzügig mit rocksongs der oberklasse. schon nach kurzer aufwärmphase
schlagen tracks wie das flotte "capture the flag" ein und machen klar, dass
die seit gut zehn jahren aktive formation ihre lektion in sachen songwriting
klar gelernt hat. unter den elf stücken befinden sich übrigens noch ganze drei
instrumentals, und gemeinsam mit der etwas blassen produktion sowie dem farblosen
durchhänger "all she knows" sind das auch die einzigen kritikpunkte an "window
dressing". fans des melodischen art- und progrocks in der liga von RUSH, MARILLION
oder JETHRO TULL liegen mit dem (auch als limitierte edition erscheinenden)
werk jedenfalls eindeutig richtig. und wo wir gerade bei den einkaufsempfehlungen
sind: 'inside out' hat die drei vorhergehenden TILES-alben übrigens kürzlich
samt reichlich bonusmaterial wieder aufgelegt... (67:35) www.tiles-music.com
/ www.insideout.de
>> progrock [micha, mai 04]
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TOC - loss angeles CD
inside out / spv
von THRONE OF CHAOS zu TOC, vom blackmetal zum melodic-metal mit progressivem
einschlag: die geschichte dieses jungen finnischen sextetts ist alles andere
als stringent. und dennoch hat man schon nach dem ersten durchlauf von "loss
angeles" das gefühl, hier etwas großes gehört zu haben. der opener "the window"
ist bereits ein kleiner hit und lebt, wie der rest des albums, von der grazilen
gitarrenarbeit des saitenduos nora/kilijunen sowie den ideenreichen arrangements.
die verunglimpfung von städtenamen hat es TOC offenbar besonders angetan: mit
dem vertrackten "gothamburg" findet sich neben dem albumtitel eine weitere wortkreation
der umtriebigen musiker, die ihre eigenwilligkeit auch mit der deftigen "smoke
on the water"-adaption unter beweis stellen. von der knüppeligen frühphase der
band ist trotz 'studio fredman' produktion übrigens kaum etwas zu spüren; und
mit dem breitwand-feuerzeug-schwenker "mary lou is dead" hat einer der tracks
sogar das potential, auch freunde der kitschigeren DREAM THEATER-phasen zu begeistern.
bleibt festzuhalten, dass TOC den begnadeten vorgängern mit "loss angeles" ein
mutiges vorzeigewerk folgen lassen und sich dabei nur ganz selten in ihren eigenen
songwritingkünsten verlieren. das dasein im schatten von CHILDREN OF BODOM -
seit dem debüt "menace and prayer" gern zitiert - hat sich spätestens mit diesem
eigenständigen album komplett erledigt. stark. (50:17) www.insideout.de
>> metal [micha, mai 04]
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TODAY FOREVER - broken heart serenity CD-EP
guideline records
kassel war einst bekanntlich "das" pflaster für europäischen hardcore. seit
dem ende der RYKER'S, BRIGHTSIDEs labelproblemen und dem verschwinden von DOWN
TO REALITY ist es dort aber verdächtig ruhig geworden. 'guideline records' bringen
nun im rahmen ihrer "demo series" wieder eine junge band aus der ehemaligen
hc-metropole an den start: TODAY FOREVER, ein vor zwei jahren gegründetes quartett,
streift den klassischen eurocore aber nur am rande. auf "broken heart serenity"
wird nämlich ganz schön die metalaxt geschwungen. aber nicht im sinne angesagter
moshcore-kapellen, sondern eher in der tradition der wunderbaren UNDERTOW oder
früher STRAIN. deren intensität erreicht man freilich noch nicht, gute ansätze
gibt es während der sieben songs aber zu genüge: beispielsweise wenn man auf
"held higher" für einen moment mit cleanen vocals arbeitet oder immer wieder
melodische gitarrenparts neben die heißeren vocals von bassist christian packt.
TODAY FOREVER haben hier einen recht guten start hingelegt; angesichts der tatsache,
dass die aufnehmen der ep nicht mehr die allerfrischesten sind, darf man auf
die weitere entwicklung der band durchaus gespannt sein! (21:06) www.todayforever.net
/ www.guideline-records.com
>> hardcore [micha, mai 04]
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TOTALT JÄVLA MÖRKER - människans ringa värde CD
distortion records
ist er es wirklich schon wieder? ein gewisser tompa, ex-AT THE GATES, ex-THE
CROWN und ex-was-weiß-ich-noch, scheint einfach nicht genug zu bekommen: stellte
er erst kürzlich das zweite GREAT DECEIVER-album fertig, gibt es schon wieder
nachschub in form eines projektes. das hört auf den namen TOTALT JÄVLA MÖRKER,
zu deutsch etwa "völlig beschissene dunkelheit", gibt gerade mal die vornamen
seiner mitstreiter bekannt und ist dabei auch nichts weiter als ein ungehobelter
crustpunk-schlag in die fresse. 15 songs, gut 25 minuten spielzeit und noch
ein paar mehr prominente gastauftritte: peter dolving (MARY BEATS JANE, THE
HAUNTED) schaut mal kurz am mikrofon vorbei und inge von der (INTERNATIONAL)
NOISE CONSPIRACY spielt gitarre. man zockt eine derbe mischung aus WOLFPACK,
DISCHARGE und SIEGE (an deren "grim reaper" man bei dem kaputten saxophon-part
im titelsong auch erinnert). dazu gibt es schwedische lyrics gegen die medien,
die usa und natürlich die gesellschaft. das ganze ist, falls es euch noch nicht
aufgefallen sein sollte, natürlich in keinster weise neu oder innovativ, lebt
aber ganz prima von seiner energie und spontaneität. und schließlich erscheint
"människans ringa värde" dann trefflicher weise gleich auf 'distortion records',
der göteborger adresse für rüpelpunk und co - mir gefällt's!! (26:20) www.totaltjavlamorker.com
/ www.distortion.se
>> crustpunk [micha, mai 04]
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TULP - wieder sex CD-EP
tws rec / finestnoise
deutschsprachigen indiepop der schwer zu kategorisierenden sorte wollen TULP
unter das entdeckungswütige volk bringen. der opener ihrer 6-song ep hört auf
den namen "den sommer bleib ich hier" und könnte von der funky gitarrenarbeit
her auch aus der feder der RED HOT CHILI PEPPERS stammen... wird aber von der
kopfstimme von sänger kay lehmkuhl (fantastischer name!) sowie dem akustischen
soundgewand zurück auf den heimeligen boden geholt. "pünktlichkeit macht einsam"
dann wird freunde des ERDMÖBEL-sounds entzücken, während mir zum titelstück
gar nichts mehr einfällt. die formation aus dem münsterland hat ihre musik mit
dem debüt aber bereits selbst am besten beschrieben: "sonderbar" hieß das gute
stück, welches vor drei jahren erschien. seitdem ist viel passiert. und wer
vom breiten anklang BLUMFELDs abgeschreckt wurde, der könnte auf "wieder sex"
mit TULP eine charmante, wenn auch deutlich verquerere alternative finden. (29:16)
www.tulpmusik.de / www.promotion.finestnoise.de
>> indiepop [micha, mai 04]
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V/A - happiness by claude challe & jean marc CD
wagram / chall'o'music / spv
claude challe, der name hinter den "buddha bar" und "nirvana lounge"-compilations,
meldet sich mit seiner neuen zusammenstellung "happiness" zurück. auch diesmal
werden seichtere gefilde betreten, woraus der franzose aber keinen hehl macht:
gute laune statt tiefgang ist angesagt. und auch wenn die mir vorliegende promoversion
nur eine cd umfasst, ist doch klar, wie die als doppelalbum erscheinende complilation
funktioniert: atmosphärisches und poppiges mischt sich zu einem moderaten gute-laune-cocktail.
anstelle dem hörer seine aufmerksamkeit abzuverlangen, bleiben die 27 tracks
hintergrundtauglich - entspannung ist trumpf. große namen wie BILLY IDOL oder
DELERIUM bilden die ausnahme, wessen bedarf an chilligen tunes noch nicht gedeckt
ist, der kann hier dagegen die eine oder andere neuentdeckung machen. sowohl
"happiness for soul" (cd 1) als auch "happiness for body" (cd 2) gefallen mit
fluffigem elektrosound zwischen jazz, dancefloor, ethno, house, latino und lounge.
das gewöhnungsbedürftige artwork lässt zwar eher auf newage-kram schließen,
in derartige untiefen dringt "happiness" aber zum glück dann doch nicht vor.
also: wer nach einem stressigen arbeitstag etwas zum herunter kommen sucht,
einen soundtrack zur badewanne braucht oder sonstwie relaxtes konsumieren möchte,
macht bei "happiness" keinen fehler. www.claudechalle.com
/ www.spv.de
>> lounge [micha, mai 04]
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VERBRANNTE ERDE - fotoalbum LP
matatu records / flight 13
schon wieder ein "fotoalbum"... gab es da nicht erst kürzlich eine scheibe
gleichen titels von ERDMÖBEL? aber das hier sind VERBRANNTE ERDE aus gera, und
die kriegen mich mit ihrem dritten album erstmals richtig zu packen. und das,
obwohl ich zu punkrock mit deutschen texten seit jeher ein zwiespältiges verhältnis
habe. obwohl ich mich an die stimme von sänger ingo erst gewöhnen musste. obwohl
der bandname zunächst klischeehaft wirkt. aber die elf stücke machen zu viel
richtig, als dass man nach der ersten begegnung ein vorschnelles urteil fällen
sollte. denn wo die geöffneten schubladen schon EA80 oder BOXHAMSTERS rufen,
entgegnen VERBRANNTE ERDE diesen (an sich gerechtfertigten) vergleichen mit
einer recht eigenwilligen punkrock-adaption. die sollten auch freunde von KETTCAR
oder MUFF POTTER ruhig einmal antesten, denn die vinyl-only veröffentlichung
der bald zehn jahre aktiven band hat so einiges zu bieten. vor allen dingen
aber melodien zum verlieben, so wie in "das 2., was eigentlich das 1. ist".
oder das witzige jazzbreak in "elefanteneimer". gegen ende bäumt man sich dann
mit "schlagzeug als gesichtsgitarre" nochmal auf, bevor die plattennadel wieder
an den anfang gesetzt werden möchte. zurück zum titel: "fotoalbum" passt nämlich
einfach prima zu den kleinen geschichten, die - mal kritisch, mal nachdenklich
- nie in die üblichen genrefettnäpfchen treten. lohnt sich. (37:18) www.verbrannteerde.de
/ www.matatu-records.de / www.flight13.com
>> punk auf deutsch [micha, april 04]
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VERNON REID & MASQUE - known unknown CD
favored nations
"known unknown" ist ein treffender titel für dieses nicht gerade leicht verdauliche
album. denn wo man hier einerseits auf (halbwegs) bekannte personen trifft,
geben diese zum größten teil noch nicht gehörte bzw. für die protagonisten recht
ungewöhnliche musik zum besten. VERNON REID seines zeichens ist der songwriter
und gitarrist hinter LIVING COLOUR und schaart mit MASQUE zum zweiten mal eine
band um sich, mit der er sich jazzigen, experimentellen tönen widmet. die omnipräsente
und reichlich frickelige gitarrenarbeit ist sicherlich nicht jedermanns sache
(wie zum beispiel im falle der THELONIOUS MONK adaption "brillant corners"),
macht aber zumindest hinsichtlich der tatsache sinn, dass die zwölf stücke auf
dem label von saitenmeister STEVE VAI erscheinen. spannend wird es besonders,
wenn auf "voodoo pimp stroll" DJ LOGIC den sound um ein paar krude extras bereichert.
aber auch sonst kommt während der dreivietel stunde keine langeweile auf, ruhepausen
wie "time" werden dem hörer nur selten gegönnt. wer sich also einen komplexen,
abwechslungsreichen und rein instrumentalen bastard aus SANTANAs leadgitarrenspiel,
jeder menge improvisation und jazz vorstellen kann, darf sich auf diesen trip
begeben. (47:50) www.starkult.de
>> jazz [micha, mai 04]
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WHITE SKULL - the XIII skull CD
frontiers
Das vorliegende Album heißt zwar „The XIII Skull“ ist aber erst die sechste
Langrille der Band aus Italien - und erst die zweite mit dem Argentinier Gustavo
Adrian Gabarro als Mann und nicht mehr (wie zuvor) Frau hinter dem Mikro. Es
ist zugleich auch die zweite CD, die über 'Frontiers' veröffentlicht wird und
somit als eine der härtesten Bands, die bei dem Label unter Vertrag stehen bezeichnet
werden kann. Beginnend mit dem sphärischen Intro „Space invaders“ bolzt die
italienisch/argentinische Combo dann auch gleich mit ihrer an LABYRINTH oder
auch an VIRGIN STEELE zu „Invictus“ Zeiten (v. a. der Sänger!), erinnernden
Stilrichtung los und trifft den Headbanger sicherlich auch gleich voll in Herz
und Seele! Zu verdanken hat dies der Nämliche sicher den tief krachenden Gitarrenwänden,
gepaart mit double-bass-Geballer. Zum weiteren Gelingen tragen auch sicherlich
die Tempi-Wechsel und somit die vorliegende kompositorisch hoch anzurechnende
Leistung zwischen ruhigen/melodischen und heftigen Passagen bei (z.B. „Top Secret“).
Hin und wieder wünscht man sich zwar etwas mehr choruslastige Refrains á la
BLIND GUARDIAN oder noch besser eine Ballade... Oha! Track zwölf liefert am
Ende des Albums mit „I wanna fly“, begleitet von einer opernhaften Damenstimme,
auch dies. Die Jungs machen also unter ihrem Frontmann Tony Fonto alles richtig!
(59.27) www.frontiers.it
>> metal [uwe, mai 04]
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