AMPERSAND - macro
BONEHOUSE / FYREDOGS - your rules are not our law / showtime
ICED EARTH - horror show
JAG PANZER - mechanized warfare
LULLACRY - be my god
MORSE, NEIL - it's not too late
NDV - karma
NUNS, THE - naked save for boots
REDUCERS SF - crappy clubs and smelly pubs
SAFETY PINS - shake & spew
SIGH - imaginary sonicscape
SONATA ARCTICA - silence
SUURBIERS, DIE - möpse
TOWNSEND, DEVIN - terria
V/A - springfield mass. rocks your ass
V/A - street wars - die grüne bedrohung
AMPERSAND - macro CD
chiller lounge / connected
was für eine soundwand! schluß mit dem frust, daß sich SANS SECOURS aufgelöst haben
bzw. einfach vom erdboden verschwunden sind! AMPERSANDs neues album ist so etwas wie die
logische fortentwicklung des meisterwerks "reverb". kein wunder, an den reglern
saß doch j. kell, sänger und produzent von SANS SECOURS. wieder einmal ist es
verblüffend, wie ein in österreich produziertes album einer deutschen band so
ursprünglich amerikanisch klingen kann. und das keinesfalls verkrampft. nein, das bonner
three-piece macht schon mit dem opener "transit L" klar, dass ihr neues werk
auch auf "amphetamine reptile" zu deren besten zeiten hätte veröffentlicht
werden können. noise-rock vom feinsten, hier stimmt von der aufmachung bis zu den
abwechslungsreichen ("flat") tracks alles. ob AMPERSAND schon vorher songs
dieser klasse fabrizierten, kann nicht sagen: die 10" mit flyswatter - ihre bisher
einzige veröffentlichung - habe ich leider noch nicht gehört. aber wenn ich nächste
woche auf einer vulkaninsel vor griechenland in der sonne verbrenne, wird
"macro" mein soundtrack dazu sein! fazit: HELMET sind passé, das nächste
SHELLAC-album wird noch ein paar jahre auf sich warten lassen und wegen "macro"
ist das ganze halb so schlimm. eins noch: wäre schade, wenn das gute stück nicht auch
noch in vinyl geritzt werden würde! (52:10) www.ampersand-online.com
/ www.chillerlounge.de
>> noise-rock [michi, august 01]
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BONEHOUSE / FYREDOGS - your rules are not our law / showtime
SPLIT-10"
offenzline
eine split-lp im schönen "ten inch"-format ist immer eine gute sache und
auch das schicke grüne vinyl weiß zu gefallen. los geht's mit BONEHOUSE, die hier drei
fette stücke runterrotzen. umschreiben könnte man ihre musik als eine mischung aus
ENTOMBED, MOTÖRHEAD und WOLFPACK. BONEHOUSE eröffnen ihre seite durch ein cover von den
FYREDOGS ("angelman"). der knaller kommt dann mit track nummer zwo,
"hatewave", einer DISCHARGE-mäßigen nummer, die einiges wegrult. zum abschluß
von seite a gibt es noch ein cover von PINK FLOYDS "dogs of war", das mit der
ursprünglichen version aber rein gar nix mehr am hut hat und nur rockt! die FYREDOGS
klingen dann weniger fett, sin d dafür aber noch eine ecke schneller und eröffnen
ihrerseits gleich mit einem hit: "tijuana bible" wird erstmal durch ein nettes
sample eingeläutet und rockt dann wie eine melodische version von den NEW BOMB TURKS los.
natürlich müssen anschließend auch BONEHOUSE gecovert werden, und die
high-speed-version von "i don't think so" klingt gar nicht übel. das
abschließende "saigon" könnte auch von den HELLACOPTERS stammen bestätigt
noch einmal den guten eindruck, den die FYREDOGS gleich zu anfang hinterließen. die
platte ist übrigens auf 500 exemplare (hand-)nummeriert und sei hiermit fans oben
genannter gruppen dringend empfohlen. www.bonehouse.de
/ www.thefyredogs.com / www.offenzline.de
>> punkrock [michi, august 01 ]
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ICED EARTH - horror show CD
century media
jon schaffer, meister des perfekt arrangierten heavy metal mit langzeit-wirkung, ist
zurück. drei lange jahre hat es gedauert - die hervorragende "live in
athens"-box und eine überflüssige ep nicht berücksichtigt - bis das neue werk
fertiggestellt war. es handelt sich um die letzte veröffentlichung für "century
media", aber von resteverwertung oder lustlosigkeit ist nichts zu spüren. schon der
opener "wolf" geht ab wie ein zäpchen, und auch das folgende "damien"
wirkt trotz allem bombast extrem tight und energetisch. kein wunder, denn auch wenn jon
ganz klar der mittelpunkt der band ist, hat er auch diesmal ausschließlich erstklassige
musiker mit an bord: richard christy (drums) und steve digiorgio (bass) sind beileibe
keine unbekannten und haben beide schon für chuck schuldingers DEATH gedient... wenn dann
kollegen aus renommierten metal-magazinen schreiben, ICED EARTH würden europäischer
klingen, kann ich dem nur zustimmen. allerdings ist das meines erachtens keinesfalls eine
negative entwicklung: die BLIND GUARDIAN-schlagseite, die das neue werk durch die
kollaboration mit hansi kürsch bei DEMONS & WIZARDS bekommen hat, ist eher eine
erweiterung für den typischen sound der band. außerdem sind genug "klassische"
ICED EARTH-tracks auf "horror show" enthalten. und spätestens bei der finalen
minioper "the phantom opera ghost" steht sowieso fest, dass die band die bisher
reifste leistung ihrer an highlights wirklich nicht armen geschichte vorlegt. (60:25) www.icedearth.com / www.centurymedia.de
>> metal [michi, august 01]
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JAG PANZER - mechanized warfare CD
century media
mit JAG PANZER meldet sich eine der größten legenden des us-metals zurück. und
"mechanized warfare" ist nach ihrer wiedergeburt auf "century media"
vielleicht sogar das meisterwerk ihrer karriere. schon die vorgängeralben - speziell
"thane to the throne" - waren nicht von schlechten eltern, bedurften aber einer
gewissen warmhörphase. diesmal geht es gleich in die vollen, und schon der opener
"take to the sky" macht keine gefangenen. mit "frozen in fear" gibt es
dann eine weitere hymne, während es beim epischen "unworthy" mit gekonnt
eingesetzten chorpassagen deutlich getragener zugeht. dass das neue werk scheller zündet
darf im übrigen nicht darauf zurückgeführt werden, dass die songs weniger anspruchsvoll
wären. im gegenteil, rein instrumental nimmt man es wiedermal leicht mit bekannteren
progressive-bands auf - "the scarlet letter" klingt sogar ein bißchen nach
QUEEN. und sänger harry "the tyrant" conklin ist mit seiner wahnsinnsstimme
natürlich der mittelpunkt jedes der zehn songs. ganz großes kino gibt es dann im
abschließenden siebenminütigen "all things renewed": bombast-metal at its very
best, mit geige und einem mega-chorus. ich wünsche JAG PANZER, dass sie diesmal den lange
verdienten durchbruch schaffen. an der musik wird es bestimmt nicht scheitern, und nach
dem abschied von ICED EARTH dürfte die band für "century media" auch absolute
priorität haben. ganz klasse ist übrigens auch das artwork geraten, wer die chance hat
sollte sich "mechanized warfare" also unbedingt im limitierten digipack
besorgen. (54:20) www.jagpanzer.com / www.centurymedia.de
>> metal [michi, august 01]
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LULLACRY - be my god CD
century media
LULLARY kommen aus finnland und mit etwas glück könnten sie das nächste große ding
werden. ihre songs sind offensichtlich von poppigeren SENTENCED oder GATHERING, als diese
noch mit harten gitarren arbeiteten, inspiriert. in punkto single-tauglichkeit sei auf den
titeltrack verwiesen, der in dieser form auch von HIM's ville gesungen werden könnte.
dabei kann man die band vom vorwurf, auf einen fahrenden zug aufgesprungen zu sein,
freisprechen: LULLACRY bestehen schon seit 1998 und "be my god" ist bereits ihr
zweiter longplayer. und das schönste daran ist, dass sich hier richtig gute rocksongs
finden, die auch ohne die hin und wieder eingestreuten samples funktionieren würden. die
stimme von sängerin tanya hat zwar nicht die magie einer anneke von giesbergen, paßt
aber ausgezeichnet zu den erfreulich eingängigen liedern. und von ihrer
schwarzmetallischen vergangenheit bei COARSE, die auch auf der legendären "suomi
finland perkele"-compilation vertreten waren, findet man (glücklicherweise?) keine
spur mehr. einziger schwachpunkt des albums bleibt das cover, wo man der vokalistin etwas
zu offensichtlich in den ausschnitt schaut (bzw. schauen soll). ansonsten bleibt ein
unkompliziertes aber keinenfalls anspruchsloses werk, in das fans oben genannter bands
zumindest einmal hineinhören sollten. (43:05) www.lullacry.com
/ www.centurymedia.de
>> metal [michi, august 01]
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MORSE, NEIL - it's not too late CD
ear candy / inside out / spv
neal morse, kreativer kopf von SPOCK'S BEARD und multiinstrumentalist, veröffentlicht
nach seinem selbstbetiteltem debut von 1999 sein zweites soloalbum. und "it's not too
late" ist so etwas wie die musikalische blaupause zwischen "V" und dem
nächsten opus seiner brötchengeberband. die 13 songs sind durchgehend eingängig und
"all the young girls cry" beispielsweise konnte ich schon nach dem ersten
durchhören mitsingen. und dieser punkt dürfte dann der hauptunterschied zu SPOCK'S BEARD
sein; ansonsten erinnert dieses werk nämlich des öfteren an eine unplugged-version der
proggies. aber auch die harmonien der BEATLES hört man hier als inspirationsquelle
heraus. während die meisten stücke von klavier und orgel bestimmt werden, kommt bei
"the angels will remember" ein gospel-chor zum einsatz. unterstützt wird mr
morse am schlagzeug übrigens durch seinen SPOCK'S BEARD mitstreiter nick d'virgilio, alle
anderen instrumente spielte er selber ein. und trotz aller ohrwurmtauglichkeit finden die
songs jederzeit auf einem hohen musikalischen niveau statt: bei "ain't seen nothing
like me" wird wunderbarer gitarrenlastiger blues gespielt, "i am you
father" erinnert in punkto dramatik an die balladen von DREAM THEATER und das letzte
stück "the wind + the rain" ist mit seinen sechs minuten der höhepunkt des
albums. also, wer als echter fan zwischen den SPOCK'S BEARD-alben mal ein stündchen
chillen will, liegt mit "it's not too late" goldrichtig. (60:59) www.insideout.de
>> singer/songwriter rock [michi, august 01]
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NDV - karma CD
ear candy / inside out / spv
keine angst, NDV steht nicht für irgendetwas wie "neue deutsche ...". nein,
die abkürzung steht für nick d'virgilio, seines zeichens schlagzeuger von SPOCK'S BEARD.
damit wird in diesem monat nach NEAL MORSE schon das zweite album eines BEARD-musikers
veröffentlicht. stellt sich natürlich die berechtigte frage, wer ein soloalbum eines
schlagzeugers braucht. die musikgeschichte ist ja nicht gerade arm an negativen
beispielen. zum glück macht NDV nicht den fehler, mit endlosen soli sein (ohne zweifel
vorhandenes) können zu beweisen. vielmehr gibt es hier eine handvoll
"richtiger" songs, deren spektrum breit gefächert ist. der opener "the
river is wide" klingt dann auch recht progressiv, während die songs im verlauf des
albums oft funky oder balladesk angehaucht sind. allein im titelsong "karma"
gibt es ein kurzes (tribal-) drum-intermezzo. das NDV eine bewegte musikalische geschichte
hinter sich hat, er trommelte sogar schon für GENESIS und ist am TEARS FOR FEARS-comeback
beteiligt, zeigen einige der songs auf "karma": "the game "
beispielsweise stammt aus dem fundus von KEVIN GILBERT, wurde aber nie veröffentlicht.
überraschend gut macht sich meiner ansicht nach die stimme von nick, die ja auch bei
SPOCK'S BEARD hin und wieder zu hören war, aber hier über die distanz eines ganzen
albums zu überzeugen vermag. "karma" sollte als soloalbum vorbildfunktion
haben: hier geht es nicht um irgendeinen künstler auf dem ego-trip, sondern um echte
musik und hervorragende songs. (64:28) www.insideout.de
>> prog-rock [michi, august 01]
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NUNS, THE - naked save for boots CD
empty / efa
obwohl die NUNS eine echte legende in der frühen san francisco punkszene sind, waren
und sind sie immer eine ausnahmeband. denn ihr sound läßt sich keinesfalls auf krachige
gitarren und "1,2,3,4 go!"-nummern beschränken. vielmehr gibt es da ausflüge
in wave/gothic-gefilde und die stimme der exzentrischen frontfrau und hauptsongwriterin
jennifer miro ist auch mal für eine ballade gut. die NUNS sind bekannt für exzessive
parties, auf einer von deren sich ein gewisser SID VICIOUS einst die überdosis gab.
vorliegende cd ist eine zusammenstellung aus größtenteils neuen studioaufnahmen und ein
paar livetracks, darunter auch eine version von "do you want me on my knees".
das spärliche booklet glänzt zwar nicht unbedingt durch großartigen
informationsreichtum, dafür finden sich hier bilder aus jennifers latex und
s/m-fotosession... im mittelpunkt stehen aber ganz klar die 15 eigenwilligen songs, die im
einen moment an die PAGANS erinnern, dann wieder die riot grrrrls-zeiten aufleben lassen.
das album wurde recht old-schoolig produziert und auch die auftretenden soundschwankungen
machen die aufnahmen nur authentischer, sind daher keinesfalls ein manko. wer sich
sattgehört hat am polierten hochglanzpunk, dem man zur zeit kaum ausweichen kann, findet
hier endlich richtige, eigene musik fernab von trends. (53:47) www.empty.de
>> punk [michi, august 01]
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REDUCERS SF - crappy clubs and smelly pubs CD
people like you
seit 1995 treiben die REDUCERS SF aus san francisco (was auch das "SF"
erklärt...) schon ihr unwesen und haben ihre rockigen punksongs schon auf namhaften
labels wie "TKO" oder "burning heart" veröffentlicht. mit ihrem
neuesten album "crappy clubs and smelly pubs" sind sie nun auf dem feinen
dortmunder label "i used to fuck people like you in prison" gelandet. einen
größeren stilwechsel gab es gottseidank nicht, die 13 von COCK SPARRER-songwriter steve
burgess produzierten songs mischen immer noch locker jeden pub auf. die whiskeygetränkte
stimme von sänger glen mchenry verleiht der band dabei eine gewisse eigene note, die der
musik guttut: rein von den songs her sticht die band nämlich nur schwer aus dem
momentanen sumpf an streetpunk-bands heraus. was nicht heißen soll, dass es sich hier um
schlechtes material handelt. aber ein trademark kann der band nicht schaden und so wird
man in den besten momenten sogar an LEATHERFACE frankie stubbs erinert. hymnen wie
"not fooled" oder das lyrisch anspruchsvolle (...) "empty bottles"
stehen jedenfalls für sich und dürften live - egal ob club oder pub - die fans zum toben
bringen. und wer in seinem plattenregal zwischen COCK SPARRER und den DROPKICK MURPHYS
noch platz hat, besorgt sich das teil hier schnellstmöglich! (40:41) www.reducerssf.com / www.peoplelikeyou.de
>> punkrock [michi, august 01]
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SAFETY PINS - shake & spew CD
empty / efa
100% r o c k aus spanien! 13 mal geht es hier so dermaßen rotzig zur sache, dass man
sich einfach nur wegschmeißt. bei der musik macht es mir auch gar nix aus, dass ich an
diesem sonnigen tag hier drinnen sitzen muß. der titel "shake & spew"
bringt die songs auf den punkt: stillsitzen ist quasi unmöglich. daher ist es meiner
meinung nach auch nötig, ein "diese musik am steuer hör"-verbot zu verhängen:
auffahrunfall bei 190 km/h wäre garantiert. für alle zweifler und die vermeintliche
"es gibt langsam genug high-speed-r'n'r-bands-fraktion": da das scheibchen im
original auf dem legendären "muster"-label erschienen ist, kann man bedenkenlos
zugreifen. auf ausgedehnten touren (u.a. mit SONNY VINCENT) haben die SAFETY PINS ihre
lektion gelernt und verstehen es, in bester early-NEW BOMB TURKS manier ohne umschweife
die sau rauszulassen. fuck you-attitüde inklusive. songtitel gefällig? bittesehr:
"let's fuck", "puke!", "i hate society" und "we are t
hrash". und wer denkt, nach 20 minuten und 13 tracks (die eine art best-of der beiden
alben auf "munster" sind) ist schluss, hat sich zu früh gefreut: auf der cd
gibt es gleich nochmal 13 bonustracks von hierzulande nicht oder schwer erhältlichen
platten und compilation-beiträgen der band. eine ausdrückliche empfehlung für alle
high-speed-punkrock-, "crypt"- und "radio-blast"-junkies. (42:58) www.empty.de
>> rock [michi, august 01]
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SIGH - imaginary sonicscape CD
century media
SIGH kommen aus japan u nd haben bis vor kurzem noch lupenreinen black metal gespielt.
damit ist jetzt gottseidank schluß, denn aufgrund des genusses kodeinhaltiger
hustenmittel oder irgendwelcher haluzinogener pilze sind sie in ein paralleluniversum des
klassischen black metals geschleudert worden. und im geiste eines langhaarigen mike patton
wird nun eine abstruse bis verwirrende melange aus EDGE OF SANITY, MR BUNGLE, ULVER und IN
EXTREMO zelebriert, die den durchschnittlichen schwarzmetaller über kurz oder lang in die
klapse bringen wird. dabei fängt es eigentlich ganz manierlich an: "corpsecry -
angelfall", der opener, ist ein ordentlicher death metal-track. aber schon im zweiten
stück, "scarlet dream", dürfte die bestürtzung groß sein: hammond-orgel,
drum-sample und spärliche elektroversatzstücke schaffen eine wunderbar spacig-trancige
atmosphäre. und auch im weiteren verlauf des albums werden SIGH nicht eben geradliniger:
in "a sunset song" gibt es für ein paar sekunden ein an MODERN TALKING
erinnerndes intermezzo während "impromptu (allegro maestoso)" im anschluß
einer eineinhalbminütigen klaviersonate gleicht. aber ich will gar nicht zuviel
vorwegnehmen, darum in aller kürze: bands wie FINNTROLL oder SIGH sind so etwas wie die
letzte hoffnung für den metal. vorausgesetzt man verbindet mit diesem genre in
irgendeinem verhältnis auch weiterentwicklung. (63:37) www.centurymedia.de
>> metal [michi, august 01]
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SONATA ARCTICA - silence CD
century media
"silence" ist ein genuß für alle freunde des schwedischen power-metals und
speziell freunde früher STRATOVARIOUS sollten ein blick auf dieses scheibchen werfen.
wobei, schaut mal besser nicht so genau hin, denn das cover ist an kitsch kaum zu
überbieten - aber auch das kennt man ja von den schwedischen kollegen. aber was im
mittelpunkt stehen soll ist ja die musik, und die läßt kaum wünsche offen. die fünf
finnen von SONATA ARCTICA schaffen es über eine gute stunde, ihre fans mit
hochmelodischen songs zu fesseln. dabei reicht das spektrum vom schnellen klopfer
("weballergy") bis zum über zehnminütigen epos ("the power of one").
und genau hier liegt der punkt, in dem sich SONATA ARCTICA seit ihrem debut
"ecliptica" wirklich weiterentwickelt haben. nicht nur, dass es diesmal eine
ganze reihe überlanger lieder gibt, nein, sie funktionieren durch die bank auch sehr gut.
wo bei vielen anderen bands langeweile aufkommen würde, variieren SONATA ARCTICA oft
genug und lassen so die überlänge nicht zum selbstzweck verkommen. dazu wurde
"silence" in den finnischen tico-tico-studios ein ausgezeichneter sound
verpaßt. wer auf melodischen und anpruchsvollen powermetal steht macht hier also bestimmt
nichts falsch. (62:02) www.sonataarctica.com / www.centurymedia.de
>> metal [michi, august 01]
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SUURBIERS, DIE - möpse MAXI-CD
musical tragedies / efa
oje o je, wer will denn da den deutsch-punk retten? "möpse" soll laut
promo-info der hit des sommers werden und ich denke der titel spricht für sich. zur
ehrenrettung: DIE SUURBIERS meinen die sache offensichtlich nicht ernst. oder so: frühere
mitglieder der band sind mittlerweile bei den ÄRZTEN (sahnie) und den TOTEN HOSEN
(wöllie). trotzdem: ich persönlich kann mir sowas nicht anhören. da können die songs
noch so melodisch und poppig sein. wer noch zweifel hat: song drei heißt "fozzy
bär" und DIE KASSIERER sind dagegen studenten-mucke! bei "ich bin meine eigene
nr.1" handelt es sich um eine gekonnte mischung aus dada und NOVOTNY TV. als
musikalische untermahlung zum nächsten vollrausch während der sportschau bestimmt
empfehlenswert. lieber gott, der erste longplayer ist schon angekündigt... (14:20) www.diesuurbiers.de / www.empty.de
>> deutsch-punk [michi, august 01]
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TOWNSEND, DEVIN - terria CD
inside out / spv
als erstes fällt mir das wunderschöne cover-artwork ins auge. man könnte fast
meinen, man hätte es mit einem ethno-album zu tun. aber von DEVIN TOWNSEND ist man ja
spätestens seit STRAPPING YOUNG LAD und dem "ocean machine"-meisterwerk
überraschungen gewohnt. und so denke ich mir bei den ersten beiden tracks gar nichts, die
zwar mit fetten synthie-sound-teppichen in bewährter manier aufwarten, aber bis auf
einige "ooohs" und "aaaahs" auf lyrics fast vollständig verzichten.
im zehnminütigen "earth day" dann wird man das erste mal an das "ocean
machine"-projekt erinnert: traumhafte melodien gepaart mir elektronischen spielereien
und DEVINs unverwechselbarer stimme. mit "deep peace" folgt ein weiteres ruhiges
stück, das im mittelteil mit einem klassik-part aufwartet und nahtlos in
"canada" übergeht, ein etwas straighterer stampfer, der hin und wieder an eine
2000-er version von BLACK SABBATH erinnert. nach einem akkustischen intermezzo geht es bei
"the fluke", einem der highlights des albums, mit abgedrehten rythmen und tollem
gesang wieder etwas mehr zur sache. auch die folgenden stücke setzen das laut/leise-spiel
gekonnt fort und machen den etwas schwachen einstieg wieder wett. so ist
"terria" nach dem zu sehr zerstückeltem "infinity"-werk wieder ein
album, das man prima an einem stück hören kann und das mit jedem durchgang wächst.
übrigens wird es auch eine limitierte doppel-cd version von "terria" geben.
(72:01) www.insideout.de
>> metal [michi, august 01]
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V/A - springfield mass. rocks your ass LP
offenzline
zuerst mal fällt einem hier das geniale comic-cover ins auge, das auch ein LOS ASS
DRAGERS-album zieren könnte. was für ein glück, dass dieser sampler nur auf vinyl (in
limitierter auflage sogar in blau) erscheint, denn dieses cover im cd-format wäre eine
schande! leider lagen dem von keith grave zusammengestellten album keine weiteren infos
bei, darum gehe ich hier einfach mal auf die musik ein: rock!!! und zwar vom feinsten!
während die PAJAMA SLAVE DANCERS und PANGLOSS hart nach vorne abgehen, gibt es bei THE
TUTSIS schon mal etwas abwechslung: female vocals, bläseruntermalung und dreckige texte
machen den song zu einem highlight des albums. nach dieser kurzen verschnaufpause drücken
THE HOWARDS und THE GRAND PRIXX nochmal so richtig aufs gaspedal und schon ist man am ende
von seite a. auf seite b gibt es neben weiteren songs der genannten gruppen noch andere
bands, aber auch diesmal sind keine ausfälle dabei. im gegenteil: die PANGLOSS gefallen
mit der doppelnummer "captain scarlett / toxic shock" und die TUTSIS
beschließen das kurzweilige album mit einem weiteren reichlich queren hit. von dieser
band würde ich gerne mehr hören! es wäre schade, wenn "springfield mass" im
aktuellen sumpf an rotzrock/r'n'r-veröffentlichungen untergeht, denn hier findet man
schick verpackt eine handvoll unbekannter wirklich guter bands, die deutlich interessanter
sind als viele der aktuellen schweden-hypes. ach ja, die platte wurde im gedenken an bill
roncalli und judy donaldson veröffentlicht, wobei mir leider keiner von beiden etwas
sagt. unbedingt anchecken! www.links2rock.com / www.offenzline.de
>> punkrock [michi, august 01]
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V/A - street wars - die grüne bedrohung 2-CD
offenzline
bei dieser doppel-cd im star wars style handelt es sich eigentlich um zwei einzelne cds.
denn auf der ersten seite, die mir besser gefällt, dominiert deutschpunk von bands wie
KAFKAS, DRITTE WAHL, SKEPTIKER und KALTE KRIEGER (die sind übrigens im september mit den
KASSIERERN auf tour!). auf der zweiten scheibe dagegen geht es hardcore-lastiger zu
(BONEHOUSE, INTENSE, BAFFDECKS und die "lost & found"-geschädigten
ADJUDGEMENT). zu jedem interpreten gibt's noch ein bildchen, auf texte oder weitere infos
muß man leider verzichten. zusammengehalten werden die 39 tracks auf dem album von den
texten, denn in ihrer haltung sind sich alle bands einig: bullen sind schweine, die nato
eine mörderbande und mallorca-touristen allesamt prolls. stimmt ja auch. ein weiterer
grund, die cd zu erstehen ist es, daß das label den gewinn nicht in bier anlegt, sondern
der obdachlosenhilfe asphalt e.v. zuführt. also kassenzettel aufheben und bei der
steuererklärung als spende absetzen! (120 min.) www.offenzline.de
>> punkrock [chrissi, august 01]
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(c) http://www.sellfish.de +++ independent online music