Reviews Oktober 2001


ANOTHER LIFE / INTRUDER - split album
ANTISEEN - the boys from brutalsville
AS FRIENDS RUST - won
BLACK SYMPHONY - tears of blood
BLOODSPORT - warrior beast supreme
BORKNAGAR - empiricism
CARNAL FORGE - please... die!
CLEANSWEEP - a fight far beyond your thoughts
CONSORTIUM PROJECT II - continuum in extremis
COPYKILL - victim or witness
DAINAMI - same
DEVIL INSIDE - 36 karat
DOWNPOUR - footsteps over our heads
DRIFT - stalkin' like killers
ECHT. - recorder
EVERGREY - in search of truth
GASGIANT - pleasant journey in heavy tunes
GRAVE - into the grave (re-release)

HUNTER GATHERER - low standards for high fives
JIMMY EAT WORLD - singles collection
LACK - blues moderne: danois explosifs
LIAR - liar's hell
NOVEMBRE - novembrine waltz
POTHEAD - grassroots  
RAISED FIST - watch your step
REDLINE vs BORN FROM PAIN - swift, silent, deadly
SANTA SANGRE - feast for the new gods
SECOND CHANCE (NL) - fortune favors the bold
STARMARKET - song of songs
STONECOLD - nothing lasts
THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY - a new morning, changing weather
TIDAL - moment
UNLEASHED - where no life dwells (re-release)
UNTIL THE END - blood in the ink
WEEZER - green album


ANOTHER LIFE / INTRUDER - split album     SPLIT-CD
horror business

nach der genialen JASON/NOT ENOUGH gibt es jetzt eine zweite split-cd auf "horror business records". zwei deutsche hardcore-bands geben sich diesesmal die ehre, für beide ist es die erste veröffentlichung überhaupt. zwar enthält das booklet alle texte, dafür ist das coverartwork doch etwas arg schlicht ausgefallen. allerdings gibt es die scheibe - bei der vorbildlichen preispolitik von "horror business" kein wunder - für gerademal 10 DM. den anfang machen ANOTHER LIFE aus gütersloh. die sechs songs fahren eher die new york-schiene, so klingt der opener "new ways" ein wenig wie die legendären JUDGE. auf allzu platte texte wurde glücklicherweise verzichtet. positiv überrascht haben mich vor allem die zahlreichen melodischen passagen, die das mid-tempo geknüppel noch einmal aufwerten. die zweite hälfte dieser split bestreiten INTRUDER aus dem hübschen städtchen paderborn, das ja auch die feinen ELEMENT hervorbrachte. stilistisch geht es auf den acht songs noch einen zacken schneller zur sache als bei den vorgängern. die etwas seltsame produktion sorgt an manchen stellen für grinsende gesichter, jedenfalls klingen die "hey-hey-hey"-rufe in "on my own" etwas komisch. nichtsdestotrotz hat die band durchaus potential, für ein debut sind die songs nämlich echt ordentlich geworden. wer sich für den deutschen hc-nachwuchs interessiert, der darf hier ruhig zuschlagen. (27:08) www.intruder-pbhc.de / www.horrorbiz.de
>>   hardcore   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


ANTISEEN - the boys from brutalsville   CD
loudsprecher / cargo

nach fünf jahren melden sich die selbstbetitelten "kings of destructo-rock" von ANTISEEN wieder zu wort. die jungs aus "brutalsville" offenbaren uns diesmal 13 arien von bestechender grazie, die der ästhetik eines GG ALLIN in nichts nachstehen. sehr geil beispielsweise das piano in "six days on the road", das mit den krachorgien der early-ANTISEEN eigentlich kaum was am hut hat. überhaupt geht man diesmal auch produktionstechnisch wesentlich differenzierter zur sache - drummer "sir barry hannibal" scheint auch als mixer ein glückliches händchen zu haben. was nicht heißen soll, dass hier auch nur ein song glattgebügelt klingt. mir scheint, als hätte die band im 18. jahr ihres bestehens endgültig ihren weg gefunden. weg vom unterproduzierten punk, weg von ausschweifenden rocksongs, hin zum packenden punk-rawk. natürlich dürfen auch diesmal die obligatorischen cover-versionen nicht fehlen, u.a. zerlegten reibeisenstimme jeff clayton und seine mannen "commando" von den RAMONES. die platte erschien übrigens schon auf "tko", vorliegende version enthält zusätzlich den bonustrack "suicide boogie". wie steht es im info so schön: " if this record doesn't change your life, it surely will end it." (36:07) www.antiseen.com
>>   destructo-rock   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


AS FRIENDS RUST - won   CD
defiance records / zomba

lange hat es gedauert, das debutalbum von AS FRIENDS RUST. die songs der "fists of time" ep sind inzwischen auch schon fünf jahre alt, und viel mehr hat man von der band bis heute kaum gehört. entstand der song "home is where the heart aches" damals noch unter der obhut von HOT WATER MUSIC, kann man mit "won" und einem leicht veränderten line-up nun endgültig aus deren schatten treten. die gerade mal zehn neuen songs gehen nämlich in eine etwas andere richtung als erwartet. AS FRIENDS RUST haben in punkto aggressivität und geschwindigkeit der songs einen gang zurückgeschaltet und legen deutlich mehr wert auf melodie und eingängigkeit. das sie dabei ein glückliches händchen haben, zeigt sich beispielsweise im wunderschönen "last call". zwar stellt schon der opener klar, dass das quartett aus gainsville/florida das rocken nicht verlernt hat, über eine entwicklung läßt sich aber einfach nicht hinwegsehen: aus dem ex-CULTURE/MORNING AGAIN-schreihals damien ist ein richtiger sänger geworden, der den songs mit seiner stimme den letzten schliff verleiht. wenn dann ein großes deutsches musikmagazin AS FRIENDS RUST mit SAMIAM vergleicht, kann man dem wenig entgegensetzen. außer vielleicht, dass der hitanteil auf "won" deutlich höher ist, als auf dem letzten werk von sergie und kollegen. (31:55) www.defiancerecords.de / www.doghouserecords.com
>>   emorock   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


BLACK SYMPHONY - tears of blood   CD
rising sun

nach ihrem ersten öffentlichen erscheinen auf dem "rock hard - unerhört"-sampler 1997 haben BLACK SYMPHONY eine sagenhafte erfolgsgeschichte hingelegt. es folgten ein plattenvertrag und das hochgelobte debutalbum "black symphony", das der band hierzulande eine große gefolgschaft einbrachte. mit dem vorliegenden zweitwerk "tears of blood" gibt es nun einige änderungen zu verzeichnen: neuer drummer (pete holmes of TED NUGENT-fame), neuer sänger (ric plamodom), progressiveres songwriting. alles kein anlaß zur sorge, die beiden neuzugänge machen ihre sache ausgezeichnet (besonders pete's vielseitiger gesang ist eine echte bereicherung). und auch wenn die stücke diesmal nicht immer schon beim ersten durchgang hängen bleiben, nach wiederholtem hören muss ich zugeben: die songs haben mehr substanz als auf dem vorgänger und sind vor allem abwechslungsreicher gestrickt. da stehen power-metal-hymnen neben thrashig-progressiven songs wie "i am hate", ab und zu blitzen auch wieder gothic-anleihen durch ("death"). das ganze wird mit samples angereichert und vermag über volle albumlänge zu begeistern. fazit: ohne ihren typischen sound entscheidend zu verändern haben sich BLACK SYMPHONY weiterentwickelt und legen mit "tears of blood" ihre bisher reifste leistung vor. die erstauflage des album kommt übrigens mit einer bonus-cd, die vier coversongs enthält (THE WHO, QUEENSRYCHE, DEEP PURPLE, BLACK SABBATH) (55:47) www.blacksymphony.com
>>   progressive-power-metal   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


BLOODSPORT - warrior beast supreme   CD
gangstyle records / alveran

trotz ihrem im hardcore ansässigen label statten BLOODSPORT ihre cd mit einem black metal-layout aus: altdeutsche schrift, feuer, satan. man bedient sich also genre-typischer klischees, auch wenn der sound der fünf holländer in eine etwas andere richtung geht. nach einem kurzen intro eröffnet "blitzkrieg deathmatch" den halbstündigen reigen mit bassdrums in bester dave lombardo-manier. dazu tiefergestimmte gitarren und death metal-vocals. mit punk oder hardcore hat "warrior beast supreme" wirklich nichts mehr zu tun, und selbst metal-core-freaks werden hier ihre probleme haben: dieser bastard aus BOLT THROWER (stumpfheit) und VADER (geschwindigkeit) waltzt einfach alles platt. richtige hits kann ich hier zwar keine ausmachen, aber melodiöse passagen wie in "tenfold kharma" oder "iscarioth" brechen doch immer wieder aus der monotonie der zehn songs heraus. es bleibt abzuwarten, ob BLOODSPORT mit ihrem seltsamen image im metal- oder hardcorepublikum anerkennung finden werden und fuß fassen können. schließlich sind beide szenen nicht gerade für ihre toleranz bekannt. mutig ist die platte allemal, und zudem noch ziemlich gut produziert. open minds will dominate, gebt BLOODSPORT eine chance. (31:47) www.gangstylerecords.com / www.alverancrecords.com
>>   metal   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


BORKNAGAR - empiricism   CD
century media

aber hallo! so gut hatte ich BORKNAGAR nach ihren eher dürftigen auftritten mit den kollegen von CRADLE OF FILTH gar nicht in erinnerung. die norweger scheinen ziemlich an sich gearbeitet zu haben, denn "empiricism" ist ein riesiger schritt im vergleich zum letztjährigen "quintessence". die zehn stücke bieten zwar den gewohnt bombastischen black metal, der neue vokalist vintersorg ist seinem vorgänger aber um längen überlegen. kreischen, schreien, vor allem singen - alles kein problem für vintersorg! und auch wenn sich BORKNAGAR nicht übermäßig von ihren landsmännern DIMMU BORGIR unterscheiden, sind ihre songs doch um einiges tiefgängiger und anspruchsvoller. so wertet das zweieinhalbminütige intermezzo "matter & motion" das neue werk zusätzlich auf, obwohl natürlich im mittelpunkt überragende hymnen wie beispielweise der geniale opener "the genuine pulse" stehen. aber es sind die feinheiten, die "empiricism" zu etwas besonderem machen: akkustische gitarren in "gods of my world", zahlreiche samples und manchmal fast schon poppige melodien lassen zu keiner sekunde langeweile aufkommen. mir ist zwar wieder schleierhaft, wie diese songs eine live-umsetzung erfahren sollen... auf platte jedenfalls brauchen BORKNAGAR zur zeit keine konkurrenz zu fürchten. (50:08) www.borknagar.com / www.centurymedia.de
>>   black metal   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


CARNAL FORGE - please... die!   CD
century media

die tatsache, dass ein drittel des platteninfos nur aus den verschiedenen line-up-wechseln von CARNAL FORGE besteht, lasse ich jetzt einmal außen vor. in einem punkt hat der wisch nämlich verdammt recht: warum auf ein thrash-revival alter säcke warten, wenn es bands wie THE HAUNTED oder eben CARNAL FORGE gibt? einen knaller wie den opener "butchered, slaughtered, strangled, hanged" bekommen acts wie DESTRUCTION oder SODOM doch eh nicht mehr hin. und in die gleiche kerbe schlagen die restlichen elf songs von CARNAL FORGEs drittwerk auch. zwischen der aggression früher SLAYER und den melodischen riffs von AT THE GATES hat es sich "please...die!" schön (un-)gemütlich gemacht. dabei kann den fünf schweden auch niem and den vorwurf der anbiederung machen, denn ihr fetter erstling "who's gonna burn" erschien bereits 1998. seitdem hat man natürlich auch einige fortschritte gemacht, und so kommt das neue material wesentlicher straighter und (trotz der kalten, technischen produktion) melodischer daher. die meisten songs sind kaum länger als drei minuten und sind für mich das beste, was seit "the haunted made me do it" auf dem thrash-markt erschienen ist. anspieltipps: "hand of doom", "everything dies" und "fuel for fire". (37:11) www.carnalforge.com / www.centurymedia.de
>>   thrash-metal   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


CLEANSWEEP - a fight far beyond your thoughts   MCD
horror business / rockstar records

wie lange habe ich sowas schon nicht mehr gehört?!? metallastiger hardcore, ohne proll-attitüde, ohne schlechte solis, dafür mit mosh-faktor 100. auf superkomplexe rhytmik wird ebenso verzichtet wie auf klischeebeladene texte. so sind CLEANSWEEP aus aachen zwar straight edge, lassen dies aber ihren lyrics kaum anmerken. ehrlich, mit fällt da als vergleich erstmal nur UNBROKENs "life love regret" ein. sicher, an die intesität dieses albums ranzukommen grenzt an unmöglichkeit. aber CLEANSWEEP sind mit ihren sieben songs eindeutig auf dem richtigen weg. das info schreibt "old fashioned new school hardcore" und trifft die sache damit ziemlich genau. abgesehen davon finde ich es einfach sympathisch, wenn auf dem bandfoto mal nicht böse gepost wird. das holländisch-deutsche quartett hat mit bassistin michaela sogar ein weibliches mitglied in ihren reihen - leider nach wie vor viel zu selten im hardcore. und weil "a fight far beyond your thoughts" sowohl mit ordentlicher aufmachung als auch passender produktion ausgestattet ist, sind die 10DM auf jeden fall gut investiert. (19:48) www.poisonfree.com/cleansweep / www.horrorbiz.de / www.rockstarrecords.de
>>   hardcore   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


CONSORTIUM PROJECT II - continuum in extremis   CD
locomotive / point music

auch auf dem zweiten album seines sideprojects zelebriert ELEGY-sänger ian perry hymnischen progressive-metal allererster kajüte. ein blick auf die gästeliste läßt die klasse der stücke schon erahnen: günter wernö und stephan lill (beide VANDEN PLAS), thomas youngblood (KAMELOT) und patrick rondat (JEAN MICHEL JARRE, ELEGY) sind nur eine auswahl elitärer musiker, die "continuum in extremis" zu einer unverzichtbaren anschaffung für prog-heads machen. dabei erweckt das CONSORTIUM PROJECT auch drei jahre nach seinem debüt niemals den eindruck, ein zusammengestöpseltes nebenprojekt zu sein. egal ob man sich in power-metal-regionen wagt oder wie im opener auf bekanntem terrain agiert, die band spielt tight zusammen und die musik klingt schlüssig. dabei wird auf überlange nummern verzichtet, hin und wieder wirkt das CONSORTIUM PROJECT richtiggehend eingängig. das textliche konzept von perry beschäftigt sich mit aktuellen themen wie erderwärmung oder gentechnik und läßt dabei kein gutes haar an unserer gesellschaft. die elf songs wurden von tommy newton in den deutschen area 51 studios druckvoll produziert, wobei der typische sound um samples, keyboards und zahlreiche chöre ergänzt worden ist. "continuum in extremis" wird alle freunde des ELEGY-vokalisten glücklich machen, aber auch fans von DREAM THEATER oder natürlich VANDEN PLAS liegen hier nicht falsch. (58:36) www.locomotivemusic.com
>>   progressive-metal [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


COPYKILL - victim or witness   CD
alveran

nach der split mit DRIFT legen nun auch COPYKILL ihr debutalbum vor. wie nicht anders zu erwarten, gibt es auf "victim or witness" wütenden und verzweifelten metal-core, und zwar auf acht neuen studioaufnahmen plus zwei livetracks. letztere haben einen ganz ordentlichen sound und lassen die energie einer COPYKILL-show zumindest erahnen. bei den studiotracks wurden die gitarren stark in den vordergrund gemischt, was die band noch ein stück metallastiger klingen läßt als auf vorherigen veröffentlichungen. trotzdem gehen COPYKILL weniger geradlinig vor als viele ihrer kollegen. so packen die fünf einige breaks in ihre songs, die für abwechslung sorgen und den spaßfaktor beim moshen nochmal erhöhen. sänger christian klingt manchmal übrigens ziemlich witzig nach dem sänger von BIOHAZARD, obwohl im song "blood of my enemies" heftig mit allen tough-guy gerüchten abgerechnet wird. erwähnenswert ist unbedingt auch das artwork von "victim or witness", das wirklich sehr gelungen ist und mich irgendwie an eine alte CONVERGE-platte erinnert. fazit: auch wenn es hier nichts wirklich neues zu hören gibt, macht die platte spaß und ist für genre-fans eine sichere investition. anspieltipp: "dawn of a new breed". (31:24) www.rbshardcore.com/copykill / www.alveranrecords.com
>>   metal-core   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


DAINAMI - same   CD
dainamimusic@verizonmail.com

völlig ohne info kommt diese schei be hereingeschneit. nicht einmal ein cover oder booklet fanden sich in dem päkchen. dafür ein ganzer haufen aufkleber... alles was ich euch über DAINAMI an infos geben kann ist, dass sie aus californien stammen. die 13 meist überlangen songs sind dem metal-genre zuzuordnen, einige kommen sehr psychedelisch rüber - das vierte stück erinnert entfernt an die DEFTONES. aber auch grunge-parts sind auf der selbstbetitelten cd zu finden. hin und wieder gibt es sogar moshparts. leider ist die produktion etwas schwach auf der brust und der sänger manchmal überfordert. wir haben das scheibchen hier zweimal reinbekommen, wer also neugierig auf DAINAMI geworden ist, mailt mir seine adresse. der erste interessent bekommt die scheibe plus ein paar aufkleber. übrigens könnt ihr über die mp3.com-seite auch probehören. (61:21) www.mp3.com/dainami
>>   metal   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


DEVIL INSIDE - 36 karat   MCD
alveran

DEVIL INSIDE stammen aus berlin kreuzberg ("little istanbul"), und ich würde sie mal - so blöd das klingt - als eine "multi-kulti-crossover"-gruppe charakterisieren. "multi-kulti", weil sich in ihren reihen sowohl türkische als auch deutsche musiker befinden (darunter auch ex-members von CHARLEY'S WAR und DISRESPECT). das unwort "crossover" erklärt sich durch die mischung aus derbem hardcore, gesungenen passagen, samples und rap-parts ("nur noch tage"). bei der bewertung dieser ep tu ich mich allerdings schwer. so kommen die rap-parts zwar ganz gut, worte wie "nigga" usw nerven mich bei deutschem rap trotzdem. auch die anderen texte klingen manchmal leider etwas daneben, wie beispielsweise im stück "ich war ich bin ich werde sein": "mein verstand ist klar wie nie zuvor er jemals war". auf der anderen seite kommt > der türkische gesang in "augenblick" ziemlich cool, genau wie die gaststimme von DROPKICK MURPHY'S al barr. so bleiben die fünf recht abwechslungsreichen songs auf "36 karat" eine zwiespältige sache, die zumindest eines nicht ist: durchschnittlich. (18:51) www.alverancrecords.com
>>   crossover   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


DOWNPOUR - footsteps over our heads   CD
alveran

schon mit ihrer 1999 erschienenen ep "no lie can live forever" beschritten DOWNPOUR eigene wege. ihre musik findet ihre wurzeln zwar im hardcore, läuft aber meilenweit neben ausgetrampelten pfaden. schubladenmäßig liegt man wohl irgendwo in der noise- und frickelabteilung, sicher bin ich mir dabei aber nicht. der neue longplayer "footsteps over our heads" läßt mich nach dem ersten hördurchlauf etwas verwirrt zurück. wie packt man derart viel energie und abwechslung in so kurze stücke? was suchen violine und akkustik-gitarre in stück acht? warum spricht das booklet von sieben songs, enthalten sind aber dreizehn? leider gibt es auch kein info, das mir weiterhelfen kann. mit jedem neuen versuch erschließt sich mir die platte jedoch ein bißchen mehr. fest steht, die intensität der songs erreicht TURMOIL-niveau. und einen soundmäßigen anhaltspunkt könnten DEADGUY liefern - die songs sind zwar musikalisch vertrackt und anspruchsvoll, haben aber trotzdem eine enorme durchschlagskraft. sogar melodien blitzen hier und da einmal durch, bis DOWNPOUR ihr album schließlich mit einer avangardistischen instrumentalcollage beenden. "footsteps over our heads" braucht aufmerksamkeit - investiert sie! (25:04) www.alveranrecords.com
>>   noise-core   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


DRIFT - stalkin' like killers   CD
alveran

beim opener "downtonone" bekomme ich erstmal meinen mund nicht mehr zu. scheiße, ist das fett! die sollen aus deutschland sein? kaum zu glauben, aber wahr: bei DRIFT handelt es sich um eine einheimische band. und sie stellen schonmal mit ihrem debut klar, dass sie hierzulande keine konkurrenz fürchten müssen. ich schaffe es einfach nicht still zu sitzen, während ich diese zeilen tippe und mir aus den boxen "turn the curse" entgegenballert - mein kopf bangt einfach mit. DRIFT mischen new york-hardcore mit mosh-parts, zersetzen ihren sound hier und da mit genialen breaks und der melodieführung guter alter death metal bands. allein mit dem akkustik-instrumental "...in recurrence" gönnt man dem zuhörer in der mitte des albums eine kurze verschnaufpause. aber im darauffolgenden titeltrack wird gleich wieder jede hoffnung dem erdboden gleichgemacht. dazu kommt eine selbst für ami-verhältnisse mehr als anständig dicke produktion, die den songs den letzten schliff verleiht. zum absoluten wegschmeißer werden am ende noch "enemy grounds" und "headcheck": zwei highlights, die durch prominente unterstützung an den vocals nochmal aufgewertet werden. sogar das INTEGITY-cover als bonustrack kann überzeugen. "stalkin' like killers" ist für mich die überraschung des jahres und DRIFT haben mir die hoffnung auf unpeinlichen mosh-core aus deutschland wiedergegeben. (36:11) www.stalkinlikekillers.com / www.alveranrecords.com
>>   mosh-core   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


ECHT. - recorder   CD
motor / laughing horse

wenn ihr euch jetzt fragt, was denn ECHT auf unseren seiten verloren haben: ihr neues und drittes album "recorder" wurde von der band komplett selber komponiert, von howie weinberg gemastert und erschien auf "motor music". alles attribute, die auch auf zig beliebe "richtige" alternative bands passen. und überraschung: der "recorder" kann sich hören lassen! songs wie "spurlos" oder "meisterwerk" sind einfach nur schön und stehen auf dieser platte nicht alleine. selbst wenn die lieder natürlich größtenteils von kims stimme leben, kann diesesmal sogar die (böse:) backing band überzeugen. hervorragend zum beispiel auch die streicher im PORTISHEAD-style bei "in dieser gegend". zwar gibt es mit "du bist nicht echt" auch einen durchhänger. mir ist es jedenfalls hundertmal lieber, wenn 14-jährige desillusionierte bravo-kids ihr gehör einer band leihen, die vielleicht nicht dem "undergound" entspringt, aber für ihre musik noch selber verantwortlich ist. gelungen übrigens auch die aufmachung des booklets, mit prägedruck und durchsichtigem textblatt. was ECHT nur noch sympathischer macht, ist, dass ihr label "laughing horse" seine roots im independent-bereich hat. der einfachere weg wäre gewesen, sich weiter sichere hits komponieren zu lassen. die fünf haben sich die freiheit genommen, aus diesem schema auszubrechen, und fahren damit richtig gut. zum schluss noch ein interessanter aspekt aus dem platteninfo: warum geht es in berichten über ECHT nie darum, dass sie klingen wie irgendjemand anders? wenn da mal nicht sogar das wörtchen "eigenständig" zum zuge kommen könnte... (59:12) www.echt.de / www.motor.de
>>   rock   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


EVERGREY - in search of truth   CD
inside out / spv

das dritte album der aus göteborg stammenden formation ist eine echte offenbarung. die neun stücke zeigen EVERGREY auf dem höhpunkt ihrer karriere und dürften auch fans von traditionellem metal begeistern. sicher, ein song wie "rulers of the mind" trägt progressive züge, besticht trotz allem aber durch seine eingängige melodieführung. inhaltlich handelt es sich bei EVERGREYs drittwerk wieder um ein konzeptalbum: die hauptperson der geschichte ist auf der suche nach ihrer vergangenheit und findet im verlauf des albums heraus, dass sie immer wieder von außerirdischen entführt wurde. die grundstimmung der songs ist sehr düster, fast könnten freunde schwarzmetallischer klänge gefallen an der scheibe finden. was "in search of truth" für mich besonders interessant macht, sind die geschickt eingefügten samples, die das spektrum der stücke nochmals erweitern. zumal das produzententeam aus andy la rocque (KING DIAMOND) und sänger tom englund hervorragende arbeit geleistet hat. auch vom einsatz eines ganzen chores wurde diesmal nicht halt gemacht. im zentrum des albums stehen aber einmal mehr die außergewöhnlichen vocals, doch auch die anderen bandmitglieder wissen musikalisch hundertprozentig zu überzeugen. anspieltipp ist der opener "the masterplan", der seine volle wirkung schon nach dem ersten hördurchgang entfaltet. (47:49) www.evergrey.net / www.insideout.de
>>   progressive metal   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


GASGIANT - pleasant journey in heavy tunes   CD
loudsprecher / cargo

über die eingeschlagene richtung dies er band brauche ich wohl nicht viele worte verlieren. wer sich GASGIANT nennt, den opener "too stoned" betitelt und selbigen noch mit wohlbekannten blubber-geräuschen beginnt, braucht sich um die einordnung seiner musik keine sorgen mehr zu machen. die vier dänen lassen auf ihrem erstling "pleasant journey in heavy tunes" nichts anbrennen. aus dem genuß bewußtseinserweiternder substanzen, gemischt mit dem konsum von bands wie BLACK SABBATH, frühe SOUNDGARDEN und KYUSS entstanden neun hymnen, die vor allem eines können: rocken! wen wundert's, wenn man erfährt, dass GASGIANT schon vor ihrem regulären album-debut eine 5-cd-live-serie veröffentlichten. übung macht eben den meister, und dabei enstehen auch hits wie "sit down". was aber am wichtigsten ist: im gegensatz zu vielen kollegen aus dem wortwörtlichen dunstkreis von stoner-rock-bands schreiben sie richtig geile songs. die band hat den blues im blut, nur so lassen sich superrelaxte tracks wie "all creatures" erklären. aber man muß nicht unbedingt breit sein, um sich in den soundwänden von "pleasant journey..." fallen lassen zu können. vorliegendes werk eignet sich auchhervorragend als soundtrack zur nächsten mehrstündigen autobahnfahrt. vorzugsweise natürlich auf einem verlassenen highway. (48:44) www.gasgiant.dk
>>   stoner-rock   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


GRAVE - into the grave (re-release)   CD
century media

neben der astreinen wiederveröffentlichung von UNLEASHED's "where no life dwells" kommt nun auch das meisterwerk der schwedischen GRAVE zu neuen ehren. fünf jahre brauchte die band seinerzeit seit ihrer gründung 1986, bis sie mit "into the grave" ihr debut vorlegte. allerdings setzten die elf songs maßstäbe und haben auch heute noch nichts von ihrem reiz verloren. dazu kommt, dass die "schwedische" produktion sogar im vergleich zu aktuellen releases gut abschneiden würde. ergänzt wurde das album um den vidoclip zu "soulless" und sieben audiotracks. enthalten sind je die zwei songs der "tremendous pain" 7" und der "in the eyes of death 1"-compilation, zwei unveröffentlichte versionen von "inhuman" und "day of mourning" sowie eine demo-version von "obscure infinity". letztere drei sind im original auch auf "into the grave" enthalten. fazit: sei es nun standard-version oder re-release, dieses GRAVE-werk ist pflicht für anhänger schwedischen death metals und freunde früher BOLT THROWER-scheiben. übrigens hält sich die band momentan wieder im studio auf, es gibt also berechtigte hoffnung für einen nachfolger zum 96'er "hating life". (65:59) www.intothegrave.com / www.centurymedia.de
>>   death metal [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


HUNTER GATHERER - low standards for high fives     CD
scene police / ignition

als ersten sticht mir das tolle cover-artwork ins auge. überhaupt ist das album genial aufgemacht, die anordnung von lyrics, zeichnungen und photos macht wirklich etwas her. allerdings soll es hier natürlich hauptsächlich um die musik gehen. und sobald "low standards for high fives" im cd-player rotiert, macht sich freude breit. da hat jemand das HOT WATER MUSIC-college erfolgreich abgeschlossen. oder kommt mir der vergleich nur aufgrund der beiden sänger chris und brian in den sinn? denn auch die songs von HUNTER GATHERER werden auf der einen seite von rauhen und geschrieenen, auf der anderen seite dann von melodischen, klaren vocals veredelt. aber auch abwechslung wird bei dem quartett aus athens großgeschrieben: "the last i ever wrote" überrascht mit unerwarteten breaks und dem einsatz eines pianos. das abschließende "heart felt takes stong back" steigert sich in acht minuten zu einem wahren songmonster. insgesamt muss bei einer beschreibung der zehn songs aber das wörtchen "emo" um den zusatz "rock" erweitert werden. da "low standards..." mit einem jahr verspätung in deutschland veröffentlicht wird, bleibt die hoffnung, bald neues von HUNTER GATHERER zu hören. bis dahin genieße ich dieses von a bis z schöne album. (38:56) www.rocknrollbeards.com / www.scenepolice.de / www.ignitiononline.co.uk
>>   emo-rock   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


JIMMY EAT WORLD - singles collection   CD
defiance records / zomba

nach großen startschwierigkeiten haben JIMMY EAT WORLD endlich auch bei uns den popularitätsgrad erreicht, den sie sich spätestens mit dem meilenstein "clarity" verdient haben. aber wenn heute hunderte fans in vollen hallen den chorus von "lucky denver mint" mitsingen, wissen viele vielleicht gar nicht, dass es für die amis auch ein leben vor dem "perfekten popsong" gab. mit der dieser tage von "defiance records" für den deutschen markt lizensierten "singles collection" könnte sich das ändern. die in amerika schon vor längerer zeit auf "big wheel recreation" erschienene zusammenstellung fasst einen großteil der nicht auf den frühen alben von JIMMY EAT WORLD enthaltenen songs zusammen. die elf songs stammen überwiegend aus der "static prevails"-phase und lassen wunderbar den weg vom (teils sogar noisigen) emocore bei stücken wie "what i would say to you now" hin zu epischen pop-songs nachvollziehen. so hätte das fantastische "spangle" beispielsweise auch in den "clarity"-albumkontext gepasst. genauere infos über aufnahmedatum usw. finden sich im booklet zwar nicht, dafür gibt es zu den songs kurze linernotes und ein paar bilder. auch wenn hier nicht alles stücke highlights sind, ist die platte eine für echte anhänger der band unumgängliche investition. (37:38) www.jimmyeatworld.net / www.defiancerecords.de
>>   emorock   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


LACK - blues moderne: danois explosifs   CD
nova / scene police

kein leichter fall. was schreiben über eine cd, die mir schon beim ersten durchlauf eiskalte schauder über den rücken laufen läßt? beim zweiten durchlauf das gefühl ensteht, dass hier etwas großes passiert? sicher, der vergleich mit REFUSED ist auf den ersten blick naheliegend. aber auch gefährlich, denn LACK stehen für sich alleine. zehn "songs of protest and love", deren unfassbar intensive musikalische ausdrucksform der textlichen relevanz ebenbürtig ist. für die musikalische kategorisierung sind bands wie BOTCH oder TURMOIL durchaus legitim, vor allem aber auch passender als un-wörter wie "new school". allerdings kann ich mich nicht erinnern, wann mich ein stück so getroffen hat, wie das in jeder hinsicht überragende "when even the most honest of emotions turns into a commodity...", dessen ende ich gar nicht in worte fassen kann. wie erwähnt sind die texte ein zentraler punkt dieses werkes. die vier geben sich weniger pessimistisch als kämpferisch, verbinden persönliches mit politik und argumentieren stets selbstreflektiert: "we became capitalist the second you bought our first record". hinter "kill britney" bespielsweise verbirgt sich so viel mehr, als man aus dem titel schließen möchte. das LACK erstaunlicherweise aus dänemark stammen, rückt bei der gesamtbetrachtung von "blues moderne" in den hintergund. wichtig ist, dass der "shape of punk to come" neu definiert wurde. und diesmal auf labels, die man bedenkenlos unterstützen kann. (39:39) www.lackattack.dk / www.novarecordings.de / www.scenepolice.de
>>   hardcore   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


LIAR - liar's hell   CD
alveran

eine der ältesten metal-core-institutionen europas meldet sich mit einem donnerschlag zurück. neun bolzengeschosse zermalmen den zuhörer, unbarmherzig bricht die hölle über uns herein. hardcore darf dabei nur noch als ein ungefährer anhaltspunkt verstanden werden. alle songs auf "liar's hell" dauern mindestens drei minuten, meistens deutlich länger. herausragend sind hochgeschwindigkeitsattacken in bester NAPALM DEATH-tradition wie beispielsweise "the return". LIAR's trademark bleiben stampfende midtempo-mosher, hin und wieder aufgelockert durch kurze akkustische passagen. und nach vier alben haben christophe, uxjx, bert, matth und hans ihren ureigenen style definitiv perfektioniert. unbedingt erwähnenswert ist diesmal auch das artwork von chad michael ward, der hier auf dem cover eine weitere version seines verstümmelten engels zu verfügung stellt (das konzept fand auch schon bei titeln für MARILYN MANSON und DARKANE verwendung). textlich befasst man sich einmal mehr mit themen wie veganismus und gesellschaftskritik im allgemeinen, geht dabei aber deutlich filigraner vor als die zunächst einmal vergleichbaren EARTH CRISIS dies tun. wer auf der suche nach abwechslung ist, liegt bei LIAR falsch. aber auch ohne großartig neue ansätze gelang den belgiern diesmal ein verdammt intensives album. (34:24) www.alveranrecords.com
>>   metal-core   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


NOVEMBRE - novembrine waltz   CD
century media

etwas ungewöhnlich erscheint es ja schon, dass eine band wie NOVEMBRE ausgerechnet aus italien kommt. zur musik jedenfalls würde der landstrich nordschwedens wesentlich besser passen, in dem scheinbar auch das verschneite bandphoto aufgenommen wurde. nichtsdestotrotz machen carmelo, giuseppe und demian ihre sache gut. ihre langsamen, melancholischen und nicht selten ausufernden songs bedienen sich einerseits bei doomigen vorbildern wie frühen ANATHEMA und SOLITUDE AETURNUS, auf der anderen seite dürften die drei auch einen narren am letzten KATATONIA-werk gefressen haben. deren tiefe wird auf "novembrine waltz" zwar nicht ganz erreicht, dafür sind die vocals von carmelo vielseitiger als bei den meisten seiner kollegen: er beherrscht den melodischen gesang genauso gut wie ordentliches death-metal-gegrunze. nachzuhören auf dem ausgezeichneten opener "distances" oder dem überlangen "everasia". interessant auch das KATE BUSH-cover "cloudbusting", bei dem NOVEMBRE von der ex-THE 3rd AND THE MORTAL-sängerin ann-mari edvardsen unterstützt wurden. da auf NOVEMBRES vierten album auch das stimmige coverartwork und die produktion schwer in ordnung gehen, eignen sich die neun songs ausgezeichnet zur einstimmung auf den winter... (59:54) http://novembre.tsx.org / www.centurymedia.de
>>   dark-metal   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


POTHEAD - grassroots   CD
janitor records

nach unzähligen schlechten erfahrungen mit der musikindustrie machten POTHEAD den einzig richtigen schritt: sie klinkten sich aus den gängigen vermarktungsmechanismen aus, und nahmen die sache selbst in die hand. das hat auf der einen seite den nachteil, dass juwelen wie "grassroots" nicht in jedem elektrogroßmarkt liegen. andererseits gewähren sie der band völlige handlungsfreiheit. und die wird auf dem neuen album über ganze 70 minuten zelebriert. auf 19 stücken erlebt man POTHEAD rocken, bluesen und jammen. da fühlt man sich beim opener noch an BLACK SABBATH erinnert, während "diamond" und das großartige "rut" (inklusive mundharmonika) auch einem frühen NEIL YOUNG gut zu gesicht stünden. in jedem fall handelt es sich um ehrliche, handgemachte rockmusik. im dicken booklet finden sich dann weder die namen der bandmitglieder noch ein bild der band, man läßt die musik für sich sprechen. und das funktioniert prächtig. mit dem achten album im zehnten jahr ihres bestehens legt das deutsch-amerikanische trio sein meisterwerk vor. ein unentbehrliches stück musik, das trotz eindeutiger querverweise auch nüchtern seine volle wirkung entfaltet. ich würde mir wünschen, dass mehr bands dem vorbild POTHEADs folgen, und einfach nur ihre musik spielen. ohne jegliche zugeständnisse an irgendwen. zu beziehen ist "grassroots" über die bandhomepage, auf live-shows und in ausgewählten plattenl äden. (68:30) www.pothead.de / www.janitorrecords.de
>>   rock   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


RAISED FIST - watch your step   CD
burning heart

war wohl doch noch nix mit neuem studioalbum. ein sticker auf der cd macht mich darauf aufmerksam, dass ich es hier mit einer zusammenstellung älterer releases der schwedischen hardcoreband zu tun habe. da wären zum einen die neun stücke der "stronger than ever" ep von 1996, die qualitativ nicht weit von den späteren longplayern entfernt sind. zum anderen packte man die sechs stücke der 93'er "you are not like me" single und vier bonustracks auf die platte, die das potential der band schon damals erahnen ließen. das YOUTH OF TODAY-cover "flame still burnes" könnten einige noch vom ersten "cheap shots"-sampler kennen. freunde der beiden grandiosen studioalben von RAISED FIST ("fuel" von 1998 und "ignoring the guidelines" vom letzten jahr) liegen bei dieser zusammenstellung sicher nicht falsch: die mischung aus GORILLA BISCUITS und STRIFE kam nämlich schon in der frühphase der fünf überzeugend rüber. eine daniel bergstrand mörderproduktion darf man allerdings nicht erwarten. trotzdem knallen die songs gut und im ordentlich aufgemachten booklet finden sich auch die (hier noch oft klischeebeladenen) texte. wer sich die wartezeit zum nächsten regulären album verkürzen will, macht mit "watch your step" jedenfalls keinen fehler. (42:09) www.burningheart.com/raisedfist
>>   hardcore [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


REDLINE vs BORN FROM PAIN - swift, silent, deadly     SPLIT-MCD
gangstyle / alveran

nach der CRAWLSPACE/FULL COURT PRESS hier nun die zweite split-veröffentlichung auf dem niederländischen "gangstyle"-label. den anfang machen REDLINE aus new jersey. die drei bisher unveröffentlichten songs besitzen einen deftigen metal-einschlag, sind fett produziert und vor allem das schlagzeugspiel ist echt beeindruckend. man merkt der band einfach ihre fünfjährige erfahrung an, die stücke sind abwechslungsreich und verzichten auf überflüssige längen. BORN FROM PAIN, die den zweiten teil der ep bestreiten, setzen sich aus mitgliedern der kultigen kommunisten-core'ler FEEDING THE FIRE zusammen. sie sind mit zwei unveröffentlichten stücken und einer neueinspielung von "reclaiming the crown" am start. musikalisch ist man nicht allzu weit von REDLINE entfernt. als referenz zieht das info hier HATEBREED heran, wobei BORN FROM PAIN meines erachtens etwas langsamer zur sache gehen. mir sind die jungs schon aufgrund ihrer vergangenheit sympathisch, und diese drei songs bestätigen meine positive einstellung. "swift, silent, deadly" eignet sich zum kennenlernen der beiden bands. und wer auf den sound abfährt, kann auch gleich zu den regulären alben greifen. (15:26) www.angelfire.com/band/redline201 / www.bornfrompain.com / www.gangstylerecords.com
>>   hardcore   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


SANTA SANGRE - feast for the new gods   CD
alveran / eulogy

syracuse brachte ja schon einige hervorragende metal-hardcore-bands hervor, und jetzt schicken sich SANTA SANGRE an, mit ihrem debut diese erfolgsstory fortzusetzen. glücklicherweise beschleicht mich schon beim einminütigen opener "bury your dreams" die gewissheit, dass HATEBREED und konsorten neuerdings einen ernstzunehmenden konkurrenten haben. die mischung aus thrashigem riffing, mosh-parts und der energie des hardcores ist zwar nicht die innovativste, funktioniert aber nur in ganz wenigen fällen so gut wie auf "feast for the new gods". die produktion drückt mich an die wand, die double-bass dreht mir den magen um und sänger kevin passerell kotzt sich in bester karl-buechner-manier die galle aus dem leib. überhaupt erinnern SANTA SANGRE öfters mal an EARTH CRISIS, bestes beispiel ist das recht modern klingende "killer smile". textlich beschränkt man sich auf die unangenehmen seiten des lebens, und glänzt dabei nicht eben durch lyrische meisterleistungen ("section 203k20"). aber das hat wohl auch niemand ernsthaft erwartet, was hier zählt ist schließlich die musik. und die ex-members von ANOTHER VICTIM legen hier zwölf (inkl. hidden track) kurze und heftige knaller vor, die jeden fan oben genannter bands begeistern werden. (34:02) www.santasangre.cc / www.eulogyrecordings.com / www.alveranrecords.com
>>   thrash-core   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


SECOND CHANCE (NL) - fortune favors the bold   CD
gangstyle / alveran

na, das ist doch mal eine hübsche überraschung, die da aus holland eingetrudelt ist. SECOND CHANCE spielen astreinen new york hardcore, ein bißchen prollig vielleicht, aber keineswegs peinlich. die 13 songs strotzen nur so vor energie und haben, jeder einzelne für sich, göttliche hooklines. darum stelle ich jetzt auch mal die these auf, dass alle nach "dead yuppies" etwas enttäuschten AGNOSTIC FRONT-jünger mit "fortune favors the bold" ihren seelenfrieden wiederfinden werden. die vier jungs um sänger dries (der sich wie ein bastard aus roger miret und al barr anhört) beschränken sich nämlich nicht nur auf das runterballern kurzer hardcore-kracher, sondern haben einige echte sing-a-long hymnen am start: "slipping away" ist so ein teil, das ich schon beim ersten hördurchgang begeistert mitgegröhlt habe. zwar kommt man lyrisch nicht viel über die hardcore-typischen themen hinaus, aber bei diesen songs lasse ich mich halt auch zum wiederholten male gerne über unity und brotherhood belehren. obwohl: die anti-metalcore-message von "bring it back" war mal wieder dringend nötig! und weil sogar das MAXIMUM PENALTY-cover ("heartless") gelungen ist, erkläre ich SECOND CHANCE und ihre seltsam betitelte platte ("das schicksal begünstigt die dreisten" ?) zu meinen neuen euro-core-faves. (31:54) www.secondchance.nl / www.gangstylerecords.com
>>   hardcore   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


STARMARKET - song of songs   CD
startracks

seit einem besuch in örebro, bei dem ich das selbstbetitelte debut von STARMAKET erstand, liebe ich diese band. auch wenn man sich soundmäßig vom reinen collage-emo-rock immer mehr entfernte - nie lieferten die schweden ein auch nur ansatzweise schlechtes werk ab. und auch "song of songs" klingt anders als sein introvertierter vorgänger. die neun stücke bilden zwar eine einheit, sind aber dennoch unterschiedlichster prägung. könnten das traumhafte "22" und der opener noch von "four hours light" stammen, klingt das darauffolgende "mexico summer" fast ein wenig nach CALEXICO. siehe da, die band hat auf ihrem vierten album country-gitarren und trompete für sich entdeckt. und es steht ihnen überraschend gut. das finale "1984" ist das längste stück der bandgeschichte und läßt dieses hervorragende werk spektakulär ausklingen. alte STARMARKET-hasen brauchen keine angst zu haben: allein die charakteristische stimme von sänger fredrik verleiht der platte den bandtypischen zauber. ganz klasse auch die ungeschliffene produktion, die dafür sorgt, dass bei den vielen poppigen melodien noch ordentlich ecken und kanten bleiben. und weil diesmal wirklich nur ohrwürmer dabei sind, kann ich dem info bedenkenlos zustimmen: "'song of songs' is STARMARKETs biggest moment ever". jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass die vier sich hierzulande auch mal live blicken lassen. (34:47) www.starmarket.nu / www.startracks.se
>>   emo-rock   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


STONECOLD - nothing lasts   CD
gangstyle records / alveran

nicht unähnlich ihren landsmännern von BLOODSPORT entstammen auch STONECOLD ursprünglich der hardcoreszene. aber nach der '98 erschienenen ep "society's downfall" verabschiedete man sich recht schnell vom straighten hardcore in richtung metal. das info zieht MERAUDER, TESTAMENT und CROWBAR zur kategorisierung heran und trifft die sache damit ziemlich gut. von der klasse dieser formationen sind STONECOLD zwar noch ein weilchen entfernt, die neun songs auf "nothing lasts" gehen aber schon in die richtige richtung: gitarren und (bass-)drums kommen fett aus den boxen geballert und die teils recht langen stücke bewirken schon eine ungemütliche atmosphäre. textlich läßt man sich über den miserablen zustand unserer zivilisation aus, ein thema, das sich durch fast alle lieder der platte zieht. abgesehen vom "fred perry"-shirt eines STONECOLD-musikers passt mir eigentlich nur noch eine sache nicht: echte hits sind auf "nothing lasts" leider kaum vorhanden, die platte walzt recht gleichförmig vor sich hin. wenn die fünf schnuckeligen holländer das nächste mal noch etwas mehr auf abwechslung im songwriting achten, könnte bald ein echter hammer ins haus stehen. die underground-szene in unserem nachbarland hat nämlich einiges mehr zu bieten, als die zahllosen lost&found-veröffentlichungen der marke DISCIPLINE und BACKFIRE! vermuten lassen. (38:21) www.stonecold.nu / www.gangstylerecords.com / www.alverancrecords.com
>>   metal-core   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY - a new morning, changing weather   CD
burning heart

zweiter versuch der band um dennis lyxzen, aus der übermächtigen REFUSED-vergangenheit auszubrechen. soundmäßig hat sich im vergleich zu "survival sickness" nicht viel getan, die songs wirken vielleicht etwas ausgereifter. dafür sind diesmal mehr hits am start, "up for sale" und "capitalism stole my virginity" stechen schon nach dem ersten hördurchgang heraus. der rest fährt die bewährte "THE MAKE-UP treffen die HIVES"-schiene. klasse kommen übrigens wiedereinmal die orgel-parts und die passagen mit trompete ("bigger cages, longer chains"). neu dazugekommen sind ein paar interessante "interludes" zwischen den einzelnen stücken. zentrales anliegen der scheibe stellen natürlich abermals die politisch ambitionierten lyrics dar. und nicht nur die: das hübsche booklet enthält neben den texten und dazugehörigen zitaten auch eine abhandlung über die "global fear factory" sowie mehr oder minder interessante "surf-tipps". insgesamt gefällt mir "a new morning" aber deutlich besser als sein vorgänger, was unter anderem auch damit zusammenhängen dürfte, dass ich das ende von REFUSED nun endgültig als tatsache akzeptiert habe. unabhängig davon bewegen sich die drei jungs und zwei mädels aber auch deutlich sicherer auf ihrem terrain. rock und soul überzeugend zu kombinieren, gelingt nicht jedermann. THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY hat es diesmal geschafft. (46:14) www.burningheart.com
>>   garage-rock   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


TIDAL - moment   CD
per koro

es tut immer gut, hardcore-formationen zu hören, die aus dem begrenzten rahmen des screamo-new-school-was-weiß-ich ausbrechen und sich etwas eigenes schaffen. genau das haben TIDAL mit diesen sieben songs getan. eröffnet wird die platte mit dem intro von bugs bunny, aber die darauf folgende halbe stunde ist alles andere als einfach zu kategorisieren: nervöse riffs, breaks und kurze groovende parts werden mit hysterischem gekreische, melodischem gesang, ruhigen passagen und größtenteils deutschen texten zu einer einzigartigen stimmung verbunden. grober anhaltspunkt könnten die labelkollegen von ENFOLD und FORCED TO DECAY sein, richtige vergleiche lassen sich für "moment" nicht ziehen. eben dieses titelstück verbindet dann auch alle vorzüge einer band, die sich scheinbar um keinerlei konventionen schert: aus musik und texten wir ein irrsinnig intensiver spannungsbogen erzeugt, der aber alles andere als geradlinig verläuft. neben der produktion von guido lucas im blubox-studio verdient vor allem auch das artwork der platte besondere aufmerksamkeit: im booklet des todschicken digipacks finden sich die verschiedensten - teils krass gegensätzlichen - illustrationen, die die vielschichtigkeit der musik auch optisch brilliant umzusetzten vermögen. ich weiß gar nicht, ob es gerechtfertigt ist, diese kritik nach nur acht hördurchgängen zu verfassen. aber schon jetzt kann ich sagen, dass TIDAL für mich neben den dänischen LACK das wichtigste hardcore-album des jahres veröffentlicht haben. (30:23) www.tidal.de / www.perkoro.de
>>   emo-hardcore   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


UNLEASHED - where no life dwells (re-release)   CD
century media

bevor UNLEASHED nach jahrelanger pause (oder hatten sie sich zwischenzeitlich sogar aufgelöst?) anfang nächsten jahres ein neues studioalbum vorlegen, nützen "century media" die günstige gelegenheit für eine wiederveröffentlichung: nach den erfolgreichen festivalauftritten der band diesen sommer kommt jetzt der UNLEASHED-klassiker "where no life dwells" als re-release auf den markt. und dafür ließ man sich einiges einfallen: neben den elf songs des albums und einem neuen booklet mit liner-notes finden sich hier neun bonustracks. zum einen wären da die beiden videoclips zu "before the creation of time" und "the one insane" (die auf der promoversion leider fehlen), richtig interessant wird es aber bei den sieben audiotracks. darunter die drei stücke der legendären "in the eyes of death 1"-compilation und die zwei songs der "...and the laughter has died..." ep, allesamt in sehr ordentlicher soundqualität. dazu gibt es noch zwei unveröffentlichte versionen von "the utter dark revenge" und "violent extacy". über das album "where no life dwells" an sich brauche ich wohl nicht viele worte zu verlieren. das 1991 erschienene werk hat seinen festen platz neben ENTOMBEDs "left hand path" und EDGE OF SANITYs "unorthodox", und war definitv ein meilenstein im ska ndinavischen death metal. (62:39) www.unleashed.nu / www.centurymedia.de
>>   death metal   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


UNTIL THE END - blood in the ink   CD
eulogy / alveran

erste full length der fast schon als all-star-band zu bezeichnenden UNTIL THE END aus florida. die truppe um den "eulogy recordings"-besitzer john wylie ballert mit "blood in the ink" zehn hatecore-kracher raus, die erfreulicherweise recht old-school-mäßig rüberkommen und auf metal-lastiges gitarrengewichse weitgehend verzichten. von dem sound der ehemaligen bands der UNTIL THE END-mitglieder (darunter CULTURE, MORNING AGAIN und die eher rockorientierten KEEPSAKE) ist nicht viel übrig geblieben. zwei minuten-songs wie "judas" orientieren sich an HATEBREED, aber auch thrashigere parts wie bei den labelkollegen von SANTA SANGRE sind zu genüge vorhanden. mit "your sad fucking live" hat man dann auch einen echten hit am start. textlich sind die fünf jungs offensichtlich angekotzt von allem und jeden, ein statement we "i guess i'm just not the forgiving type" auf dem backcover bedarf bei lyrics wie denen von "eyes and ash" jedenfalls keiner erklärung. die produktion von jeremy staske ist rauh aber fett, und rückt die songs ins richtige licht. weil die scheibe durch viele breaks und tempowechsel nicht wirklich eintönig oder langweilig wird, und auch die aufmachung der platte gut (wenn auch nicht besonders "schön") ist, kommt man als echter hate-core'ler an UNTIL THE END kaum vorbei. (29:15) www.eulogyrecordings.com / www.alveranrecords.com
>>   hate-core   [michi, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch


WEEZER - green album   CD
geffen / interscope

1994: ein freund gibt mir zwei CDs, in die ich mal reinhören soll. zum einen dookie von den damals noch unbekannten GREEN DAY und das blauen album von WEEZER. dookie hab ich mir überspielt, weezer nach einmaligem hören wieder weggelegt. 1995: bin mit michi in england, wo in einem plattenladen das blaue album läuft. diesmal funkte es bei mir und dank des damals noch sehr vorteilhaften pfund-kurses konnte ich es auch gleich ohne großes nachdenken kaufen. schon nach kurzer zeit stellte sich heraus, daß dieses sonnige werk ein haltbarkeitsdatum aufwies, welches weit über den urlaub, den sommer und schließlich auch das jahr hinausreichte. 1996: ich bin in der stadt unterwegs und sehe zufällig PINKERTON rumliegen und musste natürlich sofort zugreifen. und siehe da, die schwermütigen "emo-songs" fügten sich perfekt in meinen damaligen musikalischen kosmos ein, der in der zwischenzeit vor allem durch "mellon collie and the infinite sadness" von den SMASHING PUMPKINS bestimmt wurde. 2001: nach fünf jahren soll endlich ein neues WEEZER album erscheinen, worauf ich natürlich sehr gespannt war, da die ersten beiden noch immer sehr oft den weg in meinen cd-spieler fanden. allerdings auch zweifel, ob cuomo das niveau würde halten können, da ich inzwischen von den schon erwähnten PUMPKINS zweimal tief enttäuscht wurde. als ich die platte dann endlich hatte, war die enttäuschung zwar nicht groß, aber dennoch spürbar: nette songs, aber wohl doch nichts besonderes. mit dieser einstellung lief ich narr noch zwei weitere monate durch die welt bis wieder einmal der urlaub anstand. 14 tage mit dem auto durch griechenland. und damit die erwähnung dieser reise sinn macht, ist es klar, daß wir mindestens 50% der fahrzeit WEEZER gehört haben. inzwischen liebe ich diese platte mehr als die beiden anderen, denn jedes lied hat mindestens eine stelle, die cuomo nicht ohne göttliche hilfe geschrieben haben kann. das grüne album besitzt wirklich alles, was den reiz des indie-college-rock ausmacht. und wenn ich lese, cuomo habe sich beim songwriting diesmal nicht auf die lyrics, sondern auf die musik konzentriert, dann möchte ich nicht wissen, wie es sich anhört, wenn er auf beides wert legt. aber vermutlich tut er es deshalb nicht, weil seine fans sonst reihenweise vor rührung tot umfallen würden. (28:36) www.weezer.net / www.interscope.com
>> college-rock [chriss, oktober 01]

zurück Seitenanfang | zurück Reviews alphabetisch

 


(c) http://www.sellfish.de +++ independent online music