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Hellfueled

Born II Rock

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Seit einigen Monaten schon hält ein schwedisches Quartett die Siebziger-Rock-Flagge unbeeindruckt aufrecht, standhaft gegen den Wind moderner Strömungen: Die Rede ist von Hellfueled, einer noch reichlich jungen Formation, die nichtsdestotrotz knietief in einem Sound watet, deren Gründungsväter leicht ihre eigenen sein könnten. Sänger Andy Alkman beispielsweise klingt wie Mr. Osbourne zu seinen Bestzeiten höchstpersönlich; und auch sonst investiert die Band auf ihrem zweiten Album wieder keine Mühe, sich durch übermäßige Eigenständigkeit vom Sound Black Sabbaths, Dios oder sogar Corrosion Of Conformity abzuheben. Ganz im Gegenteil: Das Wiederaufleben-Lassen vergangener Tage ist natürlich durchaus programmatisch. Mit Erfolg: Denn trotz der obligatorischen, kritischen Stimmen aus dem Lager einiger Medienvertreter finden es scheinbar nicht wenige Freunde hart rockender Töne sympathisch, wie hier ohne aufgesetzten Innovationsdrang einfach straight nach vorne gerockt wird. Zumal wir es bei Hellfueled nicht mit einem schalen Nachtrauern vergangener Zeiten zu tun haben. Stattdessen hat man - ohne die nervig rückwärtsgewandte, anachronistische Haltung vieler sich schamlos im Sound der Achtziger sulender Metal- und Rockformationen - mit Energie, Spaß und einer Prise Augenzwinkern einfach eine gute Zeit. Der entscheidende Faktor stimmt beim neuen Material abermals: Auch "Born II Rock" enthält ausschließlich schwerst eingängige Nummern, deren Songwriting nur von den Besten inspiriert ist, prompt im Ohr hängen bleibt und dort so schnell nicht mehr herausfindet. Zum System gehört übrigens auch, dass - wie im Titelsong - so manches Klischee bis zum Exzess ausgereizt wird. Sei's drum: Auch das Zweitwerk der Schweden ist ein fett produziertes Partyalbum (aufgenommen hat Fredrik Norström) von einer sympathisch uncoolen Band geworden, welches sich auf angenehme Weise von all den Stoner-, Doom- und Wüstenrock Kollegen abhebt.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:49 / Rock

Michael Streitberger


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