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Beach

2nd Hand Cannibals

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Ein chaotischer, kleiner Haufen von Nägeln und Schrauben ziert das Cover von “2nd Hand Cannibals“. In gewisser Weise eine Zustandsbeschreibung der Musik von der Berliner Band Beach - aber im positiven Sinne. Nachdem Alternative Rock inzwischen mehr Beleidigung als Beschreibung ist, kann man das hier vielleicht besser mit Noiserock bezeichnen. Strukturierte Gitarrensongs treffen auf Prog-Rockelemente, ruhigere Passagen wie der Ausklang von „Difficult Child“ mischen sich mit Riffs, die nach vorne gehen und das Tempo anziehen. Was den Gesang angeht, trifft hier Blues auf Hysterie, alles in allem also eine bunte Mischung. Trotzdem fehlt es der Platte etwas an Höhepunkten und Anreicherungen, die die Songs etwas individueller gestalten würden. So kommen die neun Titel auf “2nd Hand Cannibals“ bewusst spröde, aber etwas zu monoton rüber. Gut sind Beach vor allem immer dann, wenn sie die Zügel loslassen, einfach losrocken und sich möglichst wenig Gedanken über den Song an sich machen. Der Opener ist so ein Beispiel: nach nicht einmal zwei Minuten geht „Mad Cell“ durchs Ziel und hinterlässt keine Fragen. „Ride“ zeigt, dass Beach zu größerem fähig sind und „Fight With Me“ packt den Hörer gewaltig am Schlafittchen. Wenn jetzt konsequent weitergearbeitet und weitergeschraubt wird, dann kann man sich auf die nächsten Lebenszeichen der Band freuen.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:26 / Noiserock

Sebastian Gloser


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