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Joan As Police Woman

Real Life

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Die Frau im Schatten von Rufus Wainwright und Anthony tritt mit ihrem Solo-Debüt ins Rampenlicht und schafft die perfekte Symbiose aus Soul, Jazz, Punk und Songwritertum. Mal herzzerreißend, mal aufrührerisch - aber immer sympathisch.
Die Frau, die bereits vor ihrem Solo-Debüt solch eine lange musikalische Reise hinter sich, dass es jeder Beschreibung spottet - diese Frau sagt über sich und ihr Album: Influenced by Life. Und das merkt man "Real Life" an. Egal, ob es der Soul ist, der Jazz, diese leichte Schräglage, die sich Joan Wasser bei den Grifters oder Smiths abgeschaut hat - immer wieder spürt man ihren immensen musikalischen Erfahrungsschatz. Jahrelang hat sie mit ihren eigenen Bands The Dambuilders oder Black Beetle gespielt, dann, Ende der Neunziger, schließt sie sich zuerst Rufus Wainwright an, schließlich Anthony and the Johnsons. Und eben letzterer ist auch auf ihrem Debüt zu hören, in "I Defy".
Man merkt Joan an, dass die Wahrheit, die klare musikalische und poetische Sprache, im Zentrum dessen steht, was sie vermitteln will. Egal ob "Flushed Chest", einem kleinen R'n'B Schmachtfetzen, der sich ganz gekonnt durch den Soul schlängelt, als ob es nichts leichteres gäbe. Oder "Christobel", das Herzstück, dieses abgewetzte Punk-Stück, das sich so trotzig doch eine Unschuld bewahrt, die selten ist. Joan As Police Woman hat mit Real Life das definitive Debüt-Album einer starken Musikerin geschaffen, die sich direkt neben Nick Cave, Nina Simone oder Fiona Apple einreihen darf, kann und muss. Weil sie  tief hinein geht, dahin wo es weh tut und dann schön wird. Oder um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: "Anger is so easy and I have been angry for so long. But anger arises from other feelings you're not dealing with. I'm trying to get deeper." Punktgenaue Landung!

Bewertung: 9 von 10 Sternen / 38:14 / Soul

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