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Bad Astronaut
Twelve Small Steps, One Giant Disappointment
Wie soll man damit umgehen, wenn eines der Gründungsmitglieder einer Band unerwartet und plötzlich verstirbt? Derrick Plourde war einer der Kreativköpfe der Band und in seinem Zeichen steht „Twelve Small Steps, One Giant Disappointment“, das von den übrigen Bandmitgliedern zu seinen Ehren vollendet wurde.
Sehr zurückgezogen präsentiert sich dann auch das dritte Album von Bad Astronaut, das als Nebenprojekt von Joey Cape (Lagwagon), Marko 72 (Sugarcult) und eben Derrick Plourde gestartet war. Kein 1, 2, 3-Punkrock, sondern weg von der Rock-Schiene, eher dunkel-melodiös an der Schnittstelle zwischen Pop und Indie. Songs wie das abschließende „The Thirteenth Step“ kommen getragen, fast melancholisch daher, erinnern in der zurückhaltenden Instrumentierung an die „Acustic“-Ausflüge eben jenes Joey Cape und gefallen so auf eine ganz neue, schöne Weise. Mit Chören, Cello und allerlei Programmiererei außenrum trifft „Twelve Small Steps, One Giant Disappointment“ dazu genau den richtigen Ton um nicht im allgemeinen Pop-Punk-Gewäsche unterzugehen. Ganz neu sind die experimentellen Ausflüge wie in „The „F“ Word“, das mit über acht Minuten richtig ausufert ohne aber nervig zu wirken. Hier zeigt sich, wie Schicksalsschläge als Katalysator der neuen Kreativität und Selbsterfindung dienen können. Insgesamt kein allüberragendes Album, aber immerhin eines dass einen mit einem leichten Kloß im Hals und viel Melodien zurücklässt. Mag sein, dass es nach dem 2002er Album „Houston: We Have A Drinking Problem“ nicht gerade das klassische Nachfolge-Album ist - aber unter den genannten Umständen ja verständlich. Auch wenn die Songs wohl mit den Vocals von Joey Cape stehen und fallen werden: Immerhin haben Bad Astronaut mit „Twelve Small Steps, One Giant Disappointment“ ihren Sound neu erfunden, weiterentwickelt und perfektioniert zugleich. Gutes Ding.
/ Spielzeit: 50:12 / Pop-/Punkrock/Indie
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