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Crime in Choir

Trumpery Metier

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Nichts für schwache Nerven. Crime in Choir toben sich in instrumentalen Progressiverock-Gefilden aus und stiften ordentlich Verwirrung. Kein Wunder also, dass die Band aus dem At The Drive-In-Umfeld bei Gold Standard Labs gelandet ist.
Auch kein Wunder ist, dass Crime in Choir einem ziemlich schnell auf den Wecker gehen können, wenn man Prog-, Kraut- und Mathrock nichts abgewinnen kann. Zumal das allgegenwärtige Saxophonspiel von Matt Waters dieser Tatsache nicht entgegensteuert. Da sind Keyboardflächen, ewige Gitarrensoli und Bläser für mindestens zwei Alben. Reduzierung - abgesehen vom Gesang - ist nicht das Anliegen des Sextetts aus San Francisco. Von allem gibt es viel, oft zu viel. Ein bisschen mehr Zurückhaltung wäre gut gewesen, denn so drängt sich der Eindruck auf, dass die Songs manchmal keine Chance haben sich zu entfalten. Umso schöner, wenn es dann mal gelingt. Zum Beispiel, wenn uns Jarrett Wrenn (Gründungsmitglied von At The Drive-In, genau wie Bandkollege Kenny Hopper) bei „Grande Gallo“ mit seinem Gitarrenspiel in den Bann zieht oder die Band bei „Measure of a Master“ losgaloppiert als hätte man nur noch Geld für einen Tag im Studio. Auch „Hollow Crown“ ist ein packender Song, da er wenigstens ansatzweise die Möglichkeit bietet, sich an einer Melodie festzuhalten. Ansonsten bietet „Trumpery Metier“ aber leider fast nichts, was nicht schon in den 70ern auf Band gepresst worden wäre. Interessant ist diese Platte deshalb eigentlich vor allem deswegen, weil man nun besser versteht, warum aus At The Drive-In früher oder später zwei Bands werden mussten.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:19 / Krautrock

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