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Kitty Solaris

Future Air Hostess

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“The nights are long and cold and all the stories told, I’m sitting in my kitchen the only place to live in.” Und das ist auch der Platz, wo Kitty Solaris für ihren minimalen LoFi-Pop in Singer-/Songwriter- Tradition nicht nur an „Winterdays“ von der Muse geküßt wurde.
Dort oder eben in Bars oder Hotelzimmern. In der Disco hingegen läßt sie sich nicht so leicht beeindrucken. „You have to shave mister, before I kiss you. In the disco, on the floor I want some more.” Sie scheint genau zu wissen, was sie von den Männern erwartet, auch oder eben gerade weil sie wie in „Future Air Hostess“ schon öfter von einem feurigen Herzen verbrannt wurde. Beeinflußt von Cat Power, PJ Harvey, Lou Reed und den Hits der 80er singt sie von allerlei Facetten der Liebe. Dabei begleiten sie ihre Gitarre, mit zurückhaltendem Einsatz Steffen Schlosser am Schlagzeug, sowie einige Gastmusiker, unter denen auch Produzent Tobias Siebert (Klez_e, Hund am Strand, Delbo) die Saiten und Tasten streichelt. Berliner Großstadtmelancholie, vermittelt durch eine zarte und bisweilen fordernde Frauenstimme, läßt das Herz und bei rockigeren Songs, wie „You Have To Shave Mister“, auch das Tanzbein schwingen. Manch Lied regt dazu an, sich nach dem Toben des Weckers die Federn wieder über den Kopf zu ziehen, um es Kitty gleichzutun und wie im Song „Lost In Translation“ in träumerischer Melancholie Verflossenen nachzutrauern und der eigenen Orientierungslosigkeit mit einer Flasche Rotwein zu huldigen. Doch wenn Kitty Solaris singt “stop to complain ... if it’s not the right thing you’ve gotta change something; the mind or state… the time or place… and you can be where you wanna be…”, rappelt man sich auch wieder hoch. Zwar sind zur Zeit die winterlichen Nächte hierzulande nicht gerade kalt, doch kann man hoffen, das Kitty Solaris noch viele Stunden in ihrer Küche zubringen wird und uns mit musikalischen Leckereien verwöhnt...


Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 38:45 / LoFi-Pop


Nadja Gebhard





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