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The Holloways

So This Is Great Britain?

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Wenn die nicht enden wollende Welle an Britrock-Bands auch gelegentlich ein Gähnen hervorruft, wird zwischen jeder Menge Durchschnitt noch immer wieder die eine oder andere Glanztat nach oben gespült. Mit The Holloways findet dieses Phänomen seinen vorläufigen Höhepunkt.
So wirklich viel gehört haben konnte man von Alfie Jackson, Bryn Fowler, Dave Danger und Rob Skipper jedoch bis heute noch gar nicht. Schließlich handelt es sich bei "So This Is Great Britain?" um deren erstes Album, welches bei uns zudem mit deutlich Verspätung erscheint. Doch es dürfte kaum mehr als einen Durchlauf brauchen, bis die Vier jeden Fan von The Clash über die Arctic Monkeys bis hin zu The Police auf ihre Seite geholt haben. Und nicht nur das: Der Euphorie-Sturm, welcher ihnen in ihrer Heimat entgegen schwappt, bahnt sich hierzulande ganz ähnlich an. Denn dem Charme der Holloways kann man sich nur schwerlich entziehen. Zum einen, weil sich unter den 13 Tracks unwiederstehliche Hits wie "Generator" befinden - Wiederstand zwecklos. Zum anderen aber, weil die textliche Mischung aus einer Prise Agit-prop gemischt mit einer guten Portion Teenage Angst sympathisch ehrlich herüberkommt. Nun soll das Hauptaugenmerk dieser Zeilen aber natürlich auf der Musik liegen. Und obwohl sich da die englische Presse mit ihren üblichen haarsträubenden Hypereferezen 'mal wieder überschlägt, muss man doch sagen: Ein NME-Zitat wie "The most informed, ecstatic and goddamn best guitar-pop-record 2006" trifft den Nagel ausnahmsweise wirklich auf den Kopf: Die teils mehrstimmigen Vocals drängen ohne Umschweife ins Ohr; und bleiben da auch bis auf weiteres. Zumal dank der authentischen, angenehm roh produzierten und niemals aufgesetzten Mischung aus Rock, Ska und Pop kein fader Beigeschmack sondern restlose Begeisterung bleibt. The Holloways klingen gleichermaßen unbeschwert, wie sie ihre Message gewissenhaft verbreiten. Und wenn dies so hymnisch und frech geschieht wie beispielsweise in "Re-invent myself?", dann muss man einfach zu Superlativen greifen: Die Holloways mögen es erst mit ordentlich Verspätung zu uns geschafft haben. Dafür hegen sie doch realistische Ambitionen, 2007 das feinste Stück britischer Musik auf den deutschen Markt gebracht zu haben.

Bewertung: 9 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:37 / Rock

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