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Porcupine Tree

Fear Of A Blank Planet

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Als Band sind sie - ungeachtet des ausbleibenden Durchbruchs auf breiter Ebene - der Inbegriff des Wörtchens "Konsens": Begeistern sich doch Anhänger aus den Bereichen Independent, Rock, TripHop und sogar Metal gleichermaßen an dem Schaffen der Briten. Dabei haben Porcupine Tree zumindest mit letzterem Genre (abgesehen von ihrem neuen Label) eigentlich nichts am Hut. Dafür drängt sich die bewährte Rezensenten-Phrase "unkategorisierbar" auch beim neuesten Studioalbum "Fear Of A Blank Planet" förmlich wieder auf. Konsensfähig und unkategorisierbar... ein Widerspruch? Keineswegs.
Denn es gelingt Produzent und Mastermind Steve Wilson, der die Band ursprünglich als Ein-Mann-plus-Elektronik-Projekt gründete, einmal mehr das Kunststück, die sechs neuen Kompositionen trotz ausladender Spielzeit, vertrackter Strukturen und vielschichtigem Songwriting nicht verkopft klingen zu lassen. Stattdessen wurde für einen natürlichen, wenn auch düsteren Albumfluss gesorgt, der das Prädikat "einzigartig" verdient. Selbst beim ersten Kontakt sperrige Brocken wie das 18-minütige, relativ harte "Anesthetize" entpuppen schnell ihre melodischen Qualitäten und entblättern sich Stück für Stück zu ihrer ganzen Größe. Was für "Fear Of A Black Planet" ganz generell gilt: Ohne überstrapazierte Konzeptalbum-Klischees zu bedienen, funktioniert das Material von Anfang bis Ende und entwickelt einen in sich schlüssigen Spannungsbogen. An dessen Harmonielinien und spannenden Wendungen man sich gar nicht satt hören kann. Dass Legenden wie King Crimson-Strippenzieher Robert Fripp und Alex Lifeson (Rush) ihren Beitrag zum außerordentlichen Gelingen des Werks beitragen, mag ein Indiz dafür sein, in welcher Liga Porcupine Tree mittlerweile spielen: Wer in seinem Plattenregal die Lücke zwischen Tool und Pink Floyd niveauvoll schließen möchte und am Ende mit dem Schaffen von Steve Wilson noch gar nicht vertraut ist, sollte diesem makellosen Album eine Chance geben. Der Rest weiß ohnehin Bescheid.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 50:53 / Progrock

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