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Baja

Aloha Ahab

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In der Verwirrung liegt die Kraft: was Baja auf dem neuen Album "Aloha Ahab" alles auffahren lässt, spottet jeder Beschreibung. Zwischen Postrock und Easy-Listening passt immer noch eine Prise Notwist...
Eigentlich braucht man bloß die Liste der verwendeten Instrumente abspulen, um einen etwaigen Eidnruck zu verschaffen, was Songwriter Daniel Vujanic hier leistet: akustische und elektrische Gitarren, Bass und Schlagzeug, Klarinette, Tenor & Bariton Saxophon, Vibraphon, Piano, Rhodes, Synthesizer, Glockenspiel, Akkordeon, Drummachine... Der Opener „Circa Now“ klingt noch wie eine gediegene Broken Social Scene Verwandtschaft. Bei "Aloha Ahab", dem Titeltrack, gibt sich Vujanic alle Mühe, nicht wie eine neuzeitliche Version eines verschollenen Spät-Beatles-Stück zu klingen und spätestens bei "from slogan to spectacle" spürt man, wieviel Luft nach oben noch ist. Denn zwischen all der Verwirrung, dem sich überschlagenden Soundgewackel, zwischen Piepsen, Geflöte, angejazzter Heiterkeit und postrockiger Eleganz verschwinden ein ums andere mal die guten Songideen. Es braucht Zeit bis man begreift, dass die hundert Effekte und Instrumente bei Baja nicht zum Selbstzweck da sind. Es wird nicht geposed. Gut. Aber so richtig konzentriert wird sich auch nicht, und das ist bei dem hohen musikalischen Können teilweise schade. Trotzdem: so gut und gnadenlos wie in "the true friends of the great northern heartbreak" hat noch keiner ein Post-Noise-Stück in eine schimmernde Folk-Perle verwandelt.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:51 / Electro/Post-Rock/Folk/Pop


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