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Pelle Carlberg

In A Nutshell

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Wer in Asien groß raus kommen will, braucht nur Europäer zu sein. Oder erdigen Songwriter-Pop machen. Oder aus Schweden kommen. Pelle Carlberg jedenfalls ist seit seinem Debütalbum letztes Jahr, "Everything Now", zum gefragten Künstler auf dem Kontinent der Reisschalen und Hi-Fi-Obsessionen geworden.
In Europa hat Carlberg es noch etwas schwer, zumindest außerhalb Schwedens. Zwar war seine frühere Band Edson eine kleine Indie-Legende. Außerhalb jedenfalls kannte den Namen kaum einer. Das kann und das muss sich jetzt ändern, denn "In a nutshell" hat alles, was eine perfekte kleine Pop-Platte braucht: große Melodien, fein austarierte Zuckerschocks und ein Haufen schwarzen Humors. Wo Ben Folds zu fahrlässig um die Gunst des Zuhörers buhlt und Belle & Sebastian zu arty auf ihren Instrumenten herumklimpern, macht Carlberg alles richtig in punkto Sympathie-Akquise. Er streut feine Noten durch Beihilfe des Academic Orchestra of Stockholm ("Pamplona"), leistet nordisch-versponnene Hymnen ("Crying all the way to the pawnshop") und zieht sich immer wieder auch auf sich und die Akustikgitarre zurück ("Why do today what you can put off until tomorrow?"). Immer mit dem nötigen Humor und dem eigensinnigen Gespür für die ganz großen Melodien. "In a nutshell" könnte den Barden weit über die Grenzen Schwedens hinaus bekannt machen und ihn in die erste Garde der Songwriter katapultieren. Die Rafinesse jedenfalls hat der Mann, wie sonst lassen sich solche Songzeilen interpretieren: "You should have listened to your inner voice / while you had time and still a choice". Märchenhafter Schweden-Pop, vom Feinsten!

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:30 / Songwriter-Pop


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