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Malik

Gerecht Gerächt

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Dass Malik im Rollstuhl sitzt, wird im beiliegenden Promowisch schon in der ersten Zeile erwähnt. In dieser Rezension werde ich die Tatsache jedoch dezent ausblenden und mich ausschließlich auf Texte und Musik vorliegenden Debüts konzentrieren. Was leider nicht besonders viel Spaß macht.
Denn "Gerecht Gerächt" wird zwar komplett in deutscher Sprache vorgetragen, nichtsdestotrotz handeln die Songs überwiegend von "fake bitches", "chicks" sowie diversen "gefickten" Gestalten. Der aus Kabul stammende Afghane rappt sich jedoch nicht nur durch sämtliche unangenehmen Klischees seines Genres, sondern wirkt dabei zudem nicht besonders redegewandt. Im Midtempo und ohne charakteristischen Stimmfluss (a.k.a. Flow) verblasst das Material auf diesem Debüt beinahe zu einem Schatten seiner selbst. Zumal die 16 Produktionen auch instrumental und beattechnisch eher unterstes Level markieren: Hier wird verzweifelt versucht, US-Standards bzw. zumindest jene der einheimischen Optik-Kollegen zu erreichen, ohne jedoch über entsprechende, ähem, Skills zu verfügen. Allein diejenigen Konsumenten, welche an einem latenten Battle-Rap-Trauma leiden, dürften an den fortwährenden Abrechnungen und Anfeindungen des derzeit in Süddeutschland lebenden Schwergewichtes ihre Freude haben. Alle anderen sollten sich in dem unüberschaubaren Spektrum dieser Musikrichtung vielleicht eher an die Glanzlichter halten. Derzeit wäre da beispielsweise zwischen T.Wonder und Samy Deluxe doch einiges vorzuziehen...

Bewertung: 3 von 10 Sternen / Spielzeit: 55:58 / Rap

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