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Shutcombo

Hmm…

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"Freunde deutschsprachigen Punkrocks mit Hirn bitte aufhorchen: Die Shutcombo könnte Euere neue Lieblingsband werden!" So schrieben wir anlässlich des Debüts dieser sympathischen D.H.-Labelkollegen vor drei Jahren noch reichlich optimistisch. Viel passiert war in der Richtung jedoch leider nicht.
Was vielleicht damit zusammen gehangen haben mag, dass die selbstbetitelte Scheibe zunächst nur auf Vinyl zu bekommen war. Der Nachfolger der seit 1998 in verschiedenen Besetzungen aktiven Band jedoch erscheint nun glücklicherweise direkt auch auf Silberling. Und erhöht damit die Chancen, dass eine größere Öffentlichkeit von diesem ungehobelten, kleinen Meisterwerk Notiz nimmt. "Hmm..." wurde nämlich eine Art Punk-Rohdiamant. Musikalisch - greifen wir ruhig einmal in die Vollen - etwa zwischen frühen Hot Water Music („Emo drei“) und Turbostaat anzusiedeln, orientieren sich die Fünf diesmal wesentlich deutlicher in Richtung Hardcore ("Maya"). Verhehlen dabei jedoch nicht ihr Talent, herrlich druckvolle Songs mit Ohrwurmpotential zu schreiben. Neben Sänger Jens (a.k.a. Hrscht'n) steuern nämlich auch noch die beiden Gitarristen Schagge und Krrrr sowie Bassmann Wolle Vocals bei: Und selbst wenn deren Namen diskussionswürdig bleiben: Die mehrstimmigen Passagen geben den elf ohnehin schwer rockenden Stücken zusätzliche Arschtritte. Außerdem: Um eine Erwähnung von Muff Potter kommt man - im Gegensatz zum Vorgänger - bei der Besprechung diesmal mühelos herum. Denn wo jene in vielerlei Hinsicht zu neuen Ufern aufgebrochen sind, dürfte die Shutcombo auch Traditionalisten zufrieden stellen; jedenfalls solange bei denen die Scheuklappen nicht zu fest sitzen. Denn nicht nur musikalisch, auch textlich ist hier alles im grünen Bereich - nachzuhören beispielsweise auf dem fantastischen "Eisenherz". Hmm… Ein unverschämt gutes Album mit dem es die Herren aus Bad Dürrenberg hoffentlich auch bald wieder auf westdeutsche Bühnen schaffen werden.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 29:56 / Punkrock

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