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Kid Harpoon

The First EP

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Was aus Kid Harpoon mal werden soll, lässt sich heute schwerlich absehen. Eines aber scheint schon jetzt klar: viel verspielter und hysterischer kann Gypsy-Lad-Rock heute gar nicht klingen - falls das Genre überhaupt schon aus der Taufe gehoben wurde...
Tom Hull, der Kopf hinter Kid Harpoon, sieht aus wie eine verzauselte Version von Razorlights' Johnny Borrell und klingt wie eine Gypsy-Melange aus Jack Penate, Jamie T und den Decemberists. Zwar klingt "The First EP", das erste längere Lebenszeichen des Lads aus Chatham, noch arg Demolastig - nichtsdestotrotz gerade deswegen auch so sympathisch. Denn gerade das naive, klimpernde "The Water"-Demo als abschließender Track, lässt auf ganz großes Hoffen. Da präsentiert sich Kid Harpoon nämlich als barocken Alleskönner, spielt auf etwas, das wie eine Kinderorgel klingt - und provoziert dabei entweder Kopfschütteln oder schrille Begeisterung. Die ganze EP strotzt nur so vor verwackelten Akustikgitarren, Fiedeln, einer Tuba, Bass, Schlagzeug, Percussion und Tom Hulls quakender Stimme. So müsste Pete Doherty klingen - runter von den Drogen und auf einer ganz eigenen Rollin' Thunder Review. Von Tom Hull ist jedenfalls noch großes zu Erwarten, sollte er sich eine stimmige Backing Band zulegen und den Gypsy-Stil verfeinern. Dann wird ein komplettes Album garantiert zu einem Indie-Karneval, den man so schnell nicht vergisst. Außerdem: wer nur denjenigen Zutritt zu seiner Website verschafft, der selbst auf einem Konzert war und sich den nötigen Zahlencode erstanden hat, muss nicht ganz dicht sein. Zumindest für das deutsche Publikum heisst das, gespannt zu warten auf das, was da kommen mag.

-- / Spielzeit: 15:18 / Singer/Songwriter

 

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