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Nightmares On Wax

Thought So

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Mein letzter Kontakt mit den Nightmares On Wax liegt schon eine Weile zurück: "Mind Elevation" hieß die Station von George Evelyn a.k.a. E.a.s.e. damals. Genauer: Vor über einer halben Dekade. Und das war seinerzeit schon weitere sieben Jahre nach dem Genreklassiker "Smokers Delight". Zeit bleibt eben ein relativer Faktor für den Sound dieser Formation.
Und Raum auch: Die Übersiedlung von Leeds nach Ibiza mag nicht nur mir ein kritisches Stirnrunzeln bereitet haben: Doch "Thought So" befindet sich, natürlich, jederzeit in gebührendem Abstand von halbseidenen Happy-House-Hülsen. Stattdessen: Funk, Soul und Hiphop - gleichermaßen die Wurzeln von George Evelyn sowie seinem damaligen Wegbegleiter Kevin Haper – schaffen eine organische Basis für ihre elektronische Aufbereitung. Alles für sich auf das wesentliche reduziert und mit dem typischen Nightmares On Wax-Groove versehen, dauert es nicht lange, bis man sich als Hörer dem „Flow“ des Materials hingeben muss... Insofern also alles beim alten. In vielerlei Hinsicht: Angenehm erwachsen klingen die zehn Tracks und atmen so auf gewisse Weise sogar etwas „deutsches“. Soll heißen, in das durchaus elitäre Raster von Boozou Bajou oder Kruder & Dorfmeister passt das neuerlich nur grob in Downbeat-Schubladen zu verpackende Material gleichermaßen. Denn was früher dank entspannter Grooves gerne als „Kiffer-Musik“ bezeichnet wurde, etablierte sich nicht zuletzt durch die Leistungen solcher Visionäre als ernst zu nehmende, zeitlose Angelegenheit. Und wer sich in die neuen, gar nicht sonderlich nebelverhangenen Produktionen fallen lässt, wird dieser Aussage kurzerhand rhythmisch mit dem Kopf nickend zustimmen.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 53:26 / Elektronika

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