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Dollface

Mars Attacks

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Durch eine Über-Fülle an Musik, hervorgerufen durch das Internet im Allgemeinen und durch Portale wie MySpace und Last.FM im Besonderen, ist natürlich die Gefahr für Musiker groß schnell in der Unüberschaubarkeit des Angebotes unterzugehen. Bei der durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne des typischen MySpace Users von circa 30 Sekunden pro Song, ist für viele Bands Gefälligkeit Trumpf.
Dieser Verdacht drängt sich zumindest bei den Schweden von Dollface auf. Denn deren Debüt „Mars Attacks“ besticht nämlich genau dadurch: Gefälligkeit. Weder das Zeitungstitelseiten-Artwork, noch der musikalische Ansatz polarisieren, sondern bleiben beide auf der sicheren Seite. Die Powerpop-meets-Rock-Mixtur mit gelegentlichen Off-Beat und selteneren Synthie-Commodore-64-Sprenkeln geht zwar schnell ins Ohr, aber auch ebenso schnell wieder raus. An manchen Stellen grüßen die Kooks in ihren poppigsten Momenten, an manchen klingt das auch nach System Of A Down in der Softversion. Hier fehlt es an Ecken, Kanten und vor allem an einer musikalischen Ortsbestimmung. Das ist schade, denn gute Elemente sind durchaus vorhanden, die Arrangements stimmen und die Instrumente werden beherrscht. Für ein Debüt ist das hier eigentlich sogar sehr ausgereift und spiegelt die zweijährige Live-Erfahrung und die damit verbundene Spielpraxis der Band gut wieder. So bleibt es eine Veröffentlichung, die viele gut, manche nicht so gut finden werden, die man aber auch nicht hochjubeln noch runtermachen wird. So ist das eben manchmal mit der Gefälligkeit.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 50:34 / Pop

Autor: Alexander Pahl





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