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The Last Shadow Puppets

The Age Of The Understatement

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Schon lange vor dieser Veröffentlichung war es kein Geheimnis mehr, dass Alex Turner (Arctic Monkeys und Miles Kane (The Rascals) ihren Hauptbands untreu werden. Natürlich nur für kurze Zeit und in Form eines zum Glück nicht überflüssigen Nebenprojekts, denn The Last Shadow Puppets haben nur wenig gemein mit den jeweiligen Hauptbands der beiden Protagonisten. „The Age Of The Understatement” klingt eher nach Spaghetti-Western und James Bond-Soundtrack.
Die 60er und 70er springen einen hier in so ziemlich jedem Song an und dazu passt auch das in schwarz/weiß-gehaltene Foto auf dem Cover: Zu sehen eine Dame, die sich gerade ihre Kniestrümpfe zurechtrückt und in Sachen Style direkt aus den genannten Jahrzehnten entsprungen sein könnte. Mehr Retro geht 2008 nicht und das lässt sich auch über die Musik der Last Shadow Puppets sagen. Da haben sich zwei Jungspunde ganz offensichtlich mal an Papas Plattenkiste bedient und aufmerksam zugehört. In dieser Kiste mit Sicherheit LPs von Scott Walker, dem frühen David Bowie und was man eben seinerzeit noch so hörte, während draußen auf der Straße der Studentenmob mit jeder Demo kleiner wurde. Und nun nehmen sich knapp 40 Jahre später zwei Typen, die damals noch lange nicht in Planung waren, genau diese Musik zur Brust, um ihnen einen frischen Anstrich zu verpassen. Mutig. Denn damit hätte man sich richtig schön in die Nesseln setzen können, zumal es sicherlich nicht wenige gibt, die mit gezückten Stiften nur darauf warten, dass endlich mal einer aus der aktuellen Postpunk-Garde strauchelt, stolpert oder sogar fällt. Not this time. Turner und Kane haben ganz viel alleine und auch ganz viel richtig gemacht. Haben sich mit Produzent und Schlagzeuger James Ford in Frankreich verschanzt und zwölf blitzsaubere Popsongs aufgenommen und dabei sehr wahrscheinlich im Hintergrund „Die Zwei“ laufen lassen. Erst danach haben sie sich in Person von Owen Pallett (Final Fantasy) Hilfe von außen geholt. „The Age Of The Understatement“ wird nämlich vor allem von zwei Dingen getragen: zum einen vom erfrischenden Elan der beiden Hauptdarsteller, zum anderen von den großartigen Orchester-Arrangements des Kanadiers. Meine Damen und Herren bitte begrüßen sie die Supergroup des Jahres und eine äußerst gelungene Sommerplatte, die - und der Vergleich darf dann doch noch gestattet sein - deutlich spannender ist, als das zweite Arctic Monkeys-Album.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 34:48 / Pop

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