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Annie

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Sexappeal in der Musik ist so eine Sache. Das ganze kann ganz leicht zu einer Farce werden, zu einer lächerlichen Selbstdarstellung. Davon gibt es in der gegenwärtigen Musikszene ja schon genügend grauenerregende Beispiele. Jetzt also wieder ein buntes Pop-Gemisch, diesmal jedoch von einer Frau, die dem ganzen Musiktralala etwas abgewinnt, das nicht verbraucht wirkt, sondern lebendig, frisch, hungrig, ja ... sogar sexy. Und auch wenn es im Zusammenhang mit Musik nichts unsäglicheres gibt als zu sagen, dass die Sängerin verdammt gut aussieht: in diesem Fall stimmt es. Ändert an der Musik natürlich herzlich wenig. Denn die steht für sich selbst. Zwar ist das alles nicht wirklich neu, aber irgendwie doch einen Tick Richtung "Indie" gelehnt, sodaß man nicht permanent das Gefühl hat, von geldgeilen Plattenfirmen betrogen zu werden. Man merkt es Annie an, dass sie für ihre Musik einsteht. Das kann sie auch ruhigen Gewissens. Denn mit Songs wie "Heartbeat" oder "Always too late" kann man durch die nächste Clubnacht ebenso tanzen wie durch den Sonntagmorgen. Hübsche Beats, klare Gesangslinien, das alles auch noch von Opl:Bastards Mitglied Timo produziert: kann eigentlich wenig schiefgehen. Nun, ganz so einfach ist das in der Musikwelt natürlich nicht. Zwar hat Annie eine sexy Stimme (das ist das Wort wieder ...), nur leider viel zu dünn. In Stücken wie "Chewing Gum" (ein unsäglicher Titel) merkt man das besonders. "Da ist noch viel Potenzial", würde ein schmieriger Plattenproduzent sagen. Hoffen wir, dass Annie nie an so einen gerät. Denn schöne Songs schreibt sie ja. Und sie ist sexy. Sexy!

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 46:06 / Indie-Pop

Robert Heldner


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