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Go Betty Go

Nothing Is More

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Na, die Geschichte ist mal schnell erzählt: Go Betty Go haben in 2004 ihre erste EP „Worst Enemy“ (ebenfalls SideOneDummy) veröffentlicht und mit „Nothing Is More“ folgt nun der legitime Nachfolger im Album-Format. Dabei ist den drei Schwestern Nicolette (vocals), Aixa (drums) und Betty (guitar) mit ihrer Bassistin Michelle ein fast klassisches Pop-Punk-Album gelungen - aber nur fast, aber dazu später mehr...

Der eingängige Opener „Saturday“ zeigt deutlich das Repertoire aus dem Go Betty Go ihre Song-Ideen schöpfen: Charakteristisch ist die klare, fast helle Stimme von Nicolette, dazu melodisch-treibende Refrains geleitet vor dem üblichen Vorhang aus Gitarren-Sound und Drum-Parts. Nun, wahrlich nichts Neues - aber trotzdem irgendwie erfrischend und eingängig. Die Bridge wird mal mehrstimmig, häufig mit den unvermeidlichen „Oohhhs“ zum Chorus geschickt, Tempowechsel sorgen für gebremste Kurzweile. „Standard Girlie Punkrock aus dem Sonnenstaat Kalifornien“ möchte man denken - aber Halt: Go Betty Go haben noch mehr zu bieten. Glücklicherweise verbergen die vier Mädels aus Kalifornien ihre lateinamerikanischen Wurzeln nicht und liefern mit Songs wie „Donde Voy“ und „No Hay Perdon“ mitreißend temperamentvolle Ohrwürmer in Dover-Manier ab, die man zwar nicht versteht - aber who cares. Solche Stücke machen also den Unterschied und heben Go Betty Go wenigstens ein wenig von der Masse ab. Zudem hat man sich für den Song „Runaway“ tatkräftige und berühmte Unterstützung geholt: James Fearnley von den Pogues und Ted Hutt (Flogging Molly´s) musizieren mit Akkordeon und Banjo munter mit. In „Ticking Bombs“ führt Nicolette betörend in ein Mid-Tempo-Stück ein: Mal ist weniger oder langsamer eben mehr - dieses ständig aufgedrehte Powergenudel hört sich nämlich im Zweifelsfall nach ein paar Stücken eh immer gleich an. Insgesamt also ein gutes, weil abwechslungsreiches Debüt-Album in der klassischen Girl-Power-Punk-Liga - gehobenes Mittelfeld mit der Tendenz nach oben.

 Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 38:01 / Pop-Punk

Bastian Streitberger


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