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Babyshambles

Down In Albion

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So richtig gefreut hatte man sich auf das Babyshambles Debüt ja nicht. Zu groß war die Angst, es mit einem nebulösen Aufguss alter Libertines Großtaten zu tun zu haben. Das lag wohl vor allem an der grandiosen Überschätzung Carl Barats und seines Schaffens bei den Libertines. Doherty war ganz einfach die treibende Kraft. So gesehen hätte man also eher Angst davor haben müssen, überhaupt kein Babyshambles Album zu bekommen. Aber auch hier zeigte sich: wo Carl Barat überschätzt wurde, da wurde Peter Doherty unterschätzt. „Down in Albion“ brach den Knoten, den seine Drogen-Eskapaden geschnürt hatten. Er war doch zu etwas imstande, fernab der Medien, im Tonstudio. „Ich mache immer alles kaputt, was ich lieb habe ...“ hat er mal in einem Interview gesagt. „Down in Albion“ hat er nicht kaputt bekommen. Er kann seinen Körper oder seine Gitarre noch so sehr traktieren, heraus kommt einfach wunderbare Musik, die mitreißt und im besten Sinne unterhält. Und wenn dann noch ein Ex-Clash wie Mick Jones zur richtigen Zeit auf den Aufnahmeknopf drückt, dann kommt solch ein wunderbar altmodisches Rock’n Roll Album dabei heraus. Irgendwann wird „Down in Albion“ genauso verwaschen wirken wie die alten Zeitungsausschnitte aus der „Sun“, auf denen Doherty durch die Straßen Londons torkelt. Und dann wird dieses Album teil eines Mythos sein. Ob Doherty dann noch lebt ist eine andere Frage. Ein gutes Abschiedsalbum ist „Down in Albion“ jedenfalls nicht. Es lebt viel zu sehr.

 -- / Spielzeit: 38:40 / Rock'n Roll

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