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Ok Go
Oh No
Nach dem selbstbetitelten Debütalbum legt das Powerpop-Quartett aus Chicago nun also nach: "Oh No" heisst das Album, ein Titel, der nach billigen Wortwitzen schreit und an dieser Stelle kaltblütig abgeschmettert werden muss. Es gehört schon ein ganzes Quäntchen Durchhaltevermögen dazu, als Band durchweg die Gute Laune zu propagieren, wie es Ok Go tun. "Do What You Want", ein moderner Rolling Stones Song ohne Abstriche, "Invincible", eine Blur-Power-Pop-Version, "Maybe This Time" als verruchtes, sich erkenntlich zeigendes Weezer-Plagiat. An allen Ecken und Enden also ein kleines Freudenwerk, sowohl bei der Band als auch bei dem Zuhörer. "Crash The Party" ist ganz einfach ein hervorragender Collegerock-Song. Da macht es eigentlich auch gar nix, dass einem manchmal der Zuckerschock überkommt ob der ganzen Melodieverliebtheit. Verarbeitet wurde das ganze auch produktionstechnisch hervorragend. Tore Johansson (Franz Ferdinand, The Cardigans) hat ganze Arbeit geleistet. Überall wurden die Gitarren richtig gestimmt, der Bass ordentlich durchpoliert und die Becken sauber geschrubbt. Warum letztlich doch nicht so rechte Begeisterung aufkommen will? Weil sich Sänger, Songwriter und Gitarrist Damian Kulash und seine drei Mitstreiter Tim Nordwind (Bass), Dan Konopka (Schlagzeug) und der Gitarrist Andy Duncan (inzwischen durch Andy Ross ersetzt) sich hörbar nicht so recht als seriose Musiker durchsetzen können. Ganz pragmatisch heisst das: zu viel Spielfreude. Was an sich wie ein Paradoxon klingt, wir bei widerholtem hören des Album ersichtlich: diese Band kann zwar spielen und hat Ideen, aber sie können sich nicht konzentrieren. Zu einem Gute-Laune-Album gehört mehr als die Tatsache, selbst Gute Laune zu haben.
FÜr alle Höhrer, denen das egal ist, sollten hier zugreifen. Denn schlecht sind Ok Go weiss Gott nicht. Vielleicht etwas frühreif. Aber das kann ja auch mal ganz erfrischend sein ...
/ 40:05 / College-Rock
