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Swayzak
Route De La Slack 2-CD
Die Welt der Bleeps und Klonks hat James Taylor und David Brun Brown nie interessiert. Stattdessen waren die beiden Briten eher mit dem Kreieren dezent tanzbarer, sphärischer und unkonventioneller Housebeats beschäftigt, die den Flair von Dub ebenso eingefangen haben wie den Flow von Acts wie Underworld oder Röyksopp. Nach 13 Jahren Bandgeschichte, vier Alben und weit über den Liebhaber-Status einiger Kenner hinausreichender Reputation scheint es nun an der Zeit für eine Zwischenbilanz. Und die fällt, entgegen der musikalischen Maxime, recht voluminös aus. Zumindest was den Umfang dieses Doppel-CD-Packages angeht, welches sich in einen "Remixes" und "Rarities" Part aufteilt. Die Klangkonstruktionen der zehn Remixe sind tendenziell (wie die Originale) auf den ersten Kontakt recht einfach gestrickt, offenbaren aber bei genauerem Hinhören einiges an Details und Tiefe. Und auch wenn das Material von sehr verschiedenen Interpreten - darunter Tahiti 80, Senor Coconut und Ursula Rucker - bearbeitet wurde, lassen sich doch kaum Stilbrüche finden. Vielmehr setzen die Beteiligten zwar neue Akzente, haben aber das Zentrale am Swayzak-Sound durchgehend verstanden. Die Rarities gehen stilistisch ebenfalls Hand in Hand und zelebrieren den typischen Swayzak-Stil in einer Qualität, welche defintiv kein B-Seiten Dasein verdient hat. Genannt sei hier als Beispiel nur das vernebelte, dubbige "If i didn't care", welches bar jeglicher Klisches der Untermalung einer Shisha-Session zur Ehre gereichen würde. Fazit: Weniger vocal-lastig als der famose Vorgänger "Loops From The Bergerie" haben wir es dennoch mit einem (prall gefüllten) Werk zu tun, welches den Status von Swayzak als den heimlichen Heroen unter den Minimal Tech-House Vertretern untermauert und nachvollziehbar macht. Club-Experten dürfen sich zudem über zwei EP-Auskopplungen freuen, während sich "Route De La Slack" in CD-Form auch für den Einstieg in die Welt von Swayzak eignet.
-- / Spielzeit: 67:21 / 69:03 / Minimal-Elektro
