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Hot Chip

The Warning

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Der Soundtrack zum Saubermachen: 2-Step trifft keusche Pop-Musik. Hot Chip aus Großbritannien lassen es zwar nicht krachen, dafür gepflegt mit den Finger schnipsen.
Es gehört zur Tanzfläche, dass da auch mal ruhigere Momente herrschen. Etwa wenn die Bar gerade geöffnet wird oder sich die Massen nach Hause schleichen, wenn alle Stühle hochgestellt werden und sich nur noch ein Betrunkener, ein knutschendes Pärchen und eine deprimierte Barkeeperin im Keller tummeln. Während der DJ packt, läuft Hot Chip. Schade eigentlich, dass einem diese Bilder vorschweben, eignet sich das Album doch zu viel mehr. Die lässige Lounge-Atmosphäre in "Look After Me" ist nämlich noch das unspannendste an diesem Album. Was überwiegt: diese glockenklare Elektronik, musikgewordener Cocktail aus Optimistischen Beats und pessimistischen Vokals. Weiß gegen Schwarz, Hell gegen Dunkel. "I'm looking for a place where i can get lost". Wunderschön tröpfelt es da aus den Boxen, wenn Alexis Taylor und Joe Goddard ihre Synthies auspacken, bei "The Warning". Nicht ganz so aufbrausend wie Postal Service, aber mindestens genauso "schön". Die Schönheit ist es nämlich, die das zweite Album so herausragend werden lässt. Die Tatsache, dass man mit einem Auge auf die Tanzfläche und mit dem anderen auf seinen eigenen künstlerischen und emotionalen Horizont geschaut hat. Und wenn mich nicht alles täuscht, werden "I Was a Boy From School" sowie "Over and Over" DIE Sommer-Tanzhits für Leute, die Sommer-Tanzhits hassen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 40:24 / Elektro-Pop

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