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On The Last Day

Meaning In The Static

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Ungefähr zwei Wochen ist es her, als ich Boysetsfire auf ihrer Abschiedstour noch ein letztes mal live gesehen habe. Und mich ein weiteres mal davon überzeugen konnte, wie intensiv diese innovative, von vielen verkannte Band auch auf Bühne zu Werke geht.
Während ich diese Zeilen schreibe, haben sich die Emocore-Pioniere wohl schon gänzlich von der Bildfläche verabschiedet. Beinahe schon zynisch - besonders angesichts des nicht eben freundschaftlichen Auseinandergehens - dass ihr ehemaliges Label Victory Records exakt zeitgleich zum Ende von BSF eine junge Formation an den Start bringt, die sich ganz offensichtlich stark an Alben wie "After The Eulogy" orientiert. On The Last Day stammen aus Seattle und konnten nach nur einer EP die Aufmerksamkeit der Plattenfirmen auf sich ziehen. Wohl besonders deswegen, weil ihr Sound angesichts seiner latenten AFI-Komponente durchaus massenkompatibel wirkt. Schließlich schieben sich, man ist fast geneigt zu sagen "wie üblich", zwischen die etwas härteren Passagen immer wieder ein paar akustische Momente... und vor allem enorm poppige Refrains. Die fehlende eigene Identität sowie ein paar songwriterische Durchhänger versuchen die Fünf auf ihrem Debütalbum eben mit diesen recht netten Melodielinien sowie mehrstimmigen Emo-/Screamo-Gesangsparts wieder wettzumachen. Was 'mal mehr, 'mal weniger überzeugend gelingt. Die fehlende Substanz hinter "Meaning In The Static" bleibt trotzdem das größte Problem: Die elf Tracks klingen wie Boysetsfire ohne relevante Message, welche stattdessen wohl mit reichlich Kajalstift ersetzt werden soll. Und auch die fette Produktion kann nichts daran rütteln, dass sich On The Last Day trotz guter Ansätze einfach zu sehr im Genremittelmaß positioniert haben.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / 43:29 / Emocore

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