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Aeronauten

Hier: Die Aeronauten

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Weiß der Henker was die Aeronauten schon so alles aufgenommen haben. Offiziell gibt es sie seit 1991. In meiner Welt existieren sie seit einem Monat. Folglich ist das hier das Debüt der Aeronauten. So arrogant es sich auch lesen mag.
Die Aeronauten, aha, das sind eine ganz junge Rock'n Roll Band aus der Schweiz. "Hier: Die Aeronauten" heisst ihr Debütalbum und ist so korrupt und hinterhältig wie ein elend langer Nagel im linken Vorderreifen des Volvos von Papa. Die Songs heißen "Punks Nicht Tot" oder "Sensibel" und zwischen Rythm & Blues, Soul, Ska und Punk-Rock, da reihen sich die Jungspunde ein. Was wolen sie uns bloß damit sagen? Hm? Sänger Olifr (echt, das ist witzig!) singt sich um Kopf und Kragen. Da gehts um Männer, da hinten um Frauen und hier vorne um den Alltagswahnsinn zwischen Talkshows und Tunnelblick. "Die Aeronauten haben jetzt übrigens alle auch kurze Haare" heisst es da auf der Verpackung. Da könnte auch stehen: "Die Aeronauten haben jetzt übrigens auch den deutschsprachigen Punk-Rock fast neu erfunden." Das haben Superpunk noch nicht so gut hinbekommen und selbst Dirk von Lowtzow dürfte grün vor Neid werden bei so viel unverholener Blasphemie an der deutschsprachigen Rockmusik. Highlight, ganz klar: "No Smiling Day". Ska, die Trompeten gut geölt. "Man sollte viel mehr in Ecken stehen / Rumgrummeln und Stolz drauf sein". Macht die internationale Indie- und Punkgemeinde sowieso schon seit Ewigkeiten. Aber gut, dass das nochmal gesagt wurde. Der Rest des Debütalbums windet sich durch die schmalen Gassen deutschsprachigen Punkrocks und versteht es immer wieder, allzu banalen Schlaglöchern aus dem weg zu gehen. Mit viel Humor und allgemeiner politischer Verunsicherung. Lediglich "Insel" und "Mein bester Feind" sind ein wenig schief geraten. Weil zu naiv. Der Rest allerdings hat den richtigen Drall gefunden. Schade, dass das hier doch kein Debüt ist ...

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 49:14 / Punkrock

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