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Ericson, John Alexander

Black Clockworks

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Tja, man hätte es doch gleich ahnen müssen, ohne auch nur die ersten Takte anzuspielen: Wer sein Album „Black Clockworks“ nennt und in einem unschuldig weißen DigiPack ohne große Schnörkel präsentiert, der muss entweder Meister des Lautmalens sein oder einfach nur einer melancholischen Tiefgründigkeit verfallen sein.
Umso besser wenn wie beim dritten Album von John Alexander Ericson all das zusammenkommt: „Black Clockworks“ steuert neun reduzierte Singer/Songwriter-Perlen zur allgemeinen spätbunten Laubblättter-Landschaft bei. Das in jeglicher Hinsicht wichtigste Instrument ist dabei das Piano, dass sanft die Melodie vorgibt, von leisen Chören begleitet und mit ebenso reduziertem Beiwerk (Strings, Mundharmonika usw.) fragmental verziert wird. Nicht die große Melodie-Inszenierungen prägen „Black Clockworks“, sondern eher eine spannungsgeladenen Atmosphäre aus melancholischen aber harmoniedurchtränkten Songs. Am schwächsten schneidet dabei noch „Radioactivity“ ab, das zwar verzerrt aber dafür auch etwas austauschbar daherkommt. Insgesamt glänzt Ericson auf seinem dritten Soloalbum seit der Trennung der Northern Territories, die er als Frontmann prägte, mit Low-Fi-Sound und minimalistischem Piano-Gestöber für die ruhigen Momente im Leben. Nicht immer ganz leicht verdaulich, sondern eher mit der Aufforderung, die fragmentartig konstruierte Stimmung bewusst aufzunehmen und sich darauf einzulassen. Wer das macht, wird mit einer schönen halben Stunde Kamin-Knister- und Rotwein-Romantik belohnt, die den Alltag entschleunigt und für kurze Zeit ausblenden lässt. Was will man mehr?

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 36:31 / Singer/Songwriter

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