Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Isis

In The Absence Of Truth

isis-intheabsence.jpg

Dieses Jahr scheint es endgültig soweit zu sein: Isis, jene Band welche sich über beinahe eine Dekade hinweg mit ebenso sporadischen wie großartigen Releases einen Ausnahmestatus erspielt hatte, drängt selbstbewusster denn je ins Licht der Öffentlichkeit.
Waren Veröffentlichungen der Postrock-Formation aus Neuengland bislang rare Ereignisse, denen es entgegen zu fiebern galt, markiert 2006 einen Wendepunkt. Denn "In The Absence Of Truth" stellt nur den Gipfel - in Form eines regulären Studiolongplayers - dar. Der kreative Schub deutete sich vorab bereits nicht nur in den beängstigend intensiven Live-Performances an, sondern darüber hinaus beispielsweise in einem Beitrag zur "In The Fishtank"-Serie (gemeinsam mit Aerogramme) sowie der ersten DVD-Veröffentlichung namens "Clearing The Eye" (ebenfalls via Ipecac). Beschlossen wird das Jahr nun also durch eine neun Songs umfassende Großtat. Und eines steht nach geschätzten 13 Hördurchgängen fest: Auch diesmal bleiben nur Superlative für den Lavastrom-artigen Songfluss zulässig, welchen Isis vor sich her schieben. Zwischen Dynamik und Dramatik fällt man als Hörer abermals zunächst ganz tief, wird dabei aber immer wieder von prägnanten Momenten aufgefangen. Die Rhythmus- wie Gitarrenarbeit in "Not in rivers, but in drops" (schon der Titel bleibt völliges Understatement!) beispielsweise lässt Parallelen nur noch in Richtung Tool zu. Wobei die technische Komponente von Isis trotz aller Versiertheit weiter in den Hintergrund rückt, vielmehr in Form von improvisiert klingenden Passagen feststellbar bleibt. Ebenso wie der eigenwillig barsche Gesang von Aaron Turner charakteristisch für ihren einzigartigen Sound bleibt. Doch auch hier gelten schier keine Limits mehr: Cleanen Vocals wird jederzeit Platz eingeräumt - wenn es nur der Atmosphäre dient. Denn genau die bleibt bei Isis nach wie vor das zentrale Etwas, um das sich alles dreht. Der Dichte und Dringlichkeit, welche hier in überlangen Tracks erzeugt werden, kann sich wohl keiner verwehren. Vorausgesetzt, man lässt sich nur darauf ein.

Bewertung: 9 von 10 Sternen / Spielzeit: 64:50 / Postrock

Autor:





ERROR!