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Somebody Still Loves You Boris Yeltsin

Broom

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Bandzitat 1: "Somebody Still Loves You Boris Yeltsin... Is the third best band on Weller Street in Springfield, Missouri". Bandzitat 2: „Internet fame doesn’t make sense to us, i don’t think our lead singer has an e-mail address.“
Was soll man denken, wenn man diese Aussage von einer bislang völlig unbekannten Formation hört? Keine Sorge, S.S.L.Y.B.Y. haben mehr zu bieten als ihren extraordinären Namen und die nonchalante, humorvolle Art. Aber genau jene ist es, welche den Charme von "Broom" ausmacht. An sich wäre der eingängige Indiepop zwischen Nada Surf, Weezer und Jets To Brazil vielleicht sogar als unspektakulär zu bezeichnen. Das Debüt der nerdig dreinblickenden Herren gefällt stattdessen mit zehn ebenso verschrobenen wie eingängigen Kompositionen. Nicht aufsehenerregend, aber grundsympathisch. Und vielleicht führt sie genau diese Masche ja doch zum Erfolg? Stücke wie "House fire" sind jedenfalls einfach zu hinreißende Songperlen, um sie ungehört verhallen zu lassen. Einziges Problem an "Broom": Das Album fällt mit einer knappen halben Stunde fast ein bißchen zu kurz aus. Da wird man bei "Anne elephant" gerade einmal richtig warm, lockt schon wieder die Repeat-Taste. Wobei man S.S.L.Y.B.Y. im Gegenzug zugute halten muss, dass so mancher Teil hier ohnehin erst bei mehrmaligem Hören seine ganze Größe entfaltet. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet versteckt sich hinter der seltsamen Hülle nämlich vielleicht sogar genau der heimliche "Grower", der das Zeug hat, auch über die nächsten Wochen in der Stereoanlage zu verharren. In mein Herz gespielt haben sich die Vier mit ihrem charmanten Indiepop jedenfalls schon jetzt. Und nicht nur in meines: Es handelt sich bei "Broom" nämlich um den Polyvinyl-Re-Release einer Scheibe, die vormals nur als Kleinstauflage bei Konzerten zu haben war...

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 29:11 / Indiepop

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