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Green Day
Nobody Likes You - Die Autorisierte Biographie
Das hat ja gerade noch gefehlt: eine weitere Green Day Biographie wird auf den Markt gespült, damit die Nachwehen des 2004er Welterfolgs von "American Idiot" auch noch ein bischen anhalten. Und überhaupt, haben sich nicht schon unzählige selbsternannte Biographen an dieser Band versucht?
Marc Spitz, der Autor dieses Green Day Psychogramms, ist kein unbekannter. SPIN-Redakteur, Co-Autor von "We got the Neutron Bomb: The Untold Story of L.A. Punk" und Schriftsteller: eigentlich bringt er die nötigen Referenzen mit, um sich an einer umfassenden, spannenden Biographie über die kalifornischen Punk-Rocker zu versuchen. zwar scheitert er nicht kläglich, aber einen eher faden Beigeschmack hat das ganze Buch schon. Underdogs, selbst in ihrer eigenen Szene, beißen sich hoch, werden weltberühmt, versagen, stehen wieder auf... Diese waschechten amerikanischen Helden! Es liegt am Stoff selbst: Green Day sind konturlos und verschwommen, charakterlich und intellektuell glatt und unscheinbar. Deswegen hat ihr Aufstieg zu Weltruhm ja auch so schnell und reibungslos funktioniert. Wie also soll eine Biographie über eine an sich unscheinbare Band spannend und mitreißend sein? "Nobody Likes You" gibt Einblicke, die keine sind. Zwar ist es eine authorisierte Biographie. Aber besonders viele Statements findet man von Billie Joe und Konsorten nicht. Es kommen Verwandte, Freunde, Feinde und Weggefährten zu Wort - und wissen dennoch wenig über die Band selbst zu sagen. Zumindest nichts, was man nicht ohnehin schon ahnte. Die Tage in der Gilman Street, die Zeit, als Green Day noch ihren räudigen, juvenilen Punk-Rock spielten, sind in der Biographie die interessantesten. Es ist viel von Integrität die Rede, Idealen, dem Punk-Totalitarismus, der sich am plötzlichen Weltruhm der Band aufreibt. Hier gelingt es Spitz, Athmosphäre zu erzeugen. Alles was danach kommt: uninterressant, langweilig. Der Versuch, Anspruch und Unterhaltung in einer Biographie unterzubringen, gelingt nur zu Teilen. Um es zu wiederholen: es liegt am Stoff selbst. Vielleicht hätte Spitz doch lieber über die Dead Kennedys schreiben sollen ...
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