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Naked Lunch
This Atom Heart of Ours
Ein Männerchor im Opener "This Atom heart of Ours", 2:51 Minuten lang, und dann das: urplötzlich bricht "Military of the Heart" los. Die mitreißende, tief melancholische Melodie und Oliver Welters unvergleichliche Stimme machen klar, dass mit Naked Lunch eine schmerzlich vermisste Band zurück ist.
Und das auf eine kongeniale Art und Weise. Wer Zweifel hatte, dass nach "Songs for the Exhausted" und dem Übersong "The Deal" noch irgendwas besseres oder wenigstens vergleichbares kommen könnte, spätestens nach dem irritierenden Opener hat man den Beweis. "Hold on my Dear / You know i don't lie" Verdammt richtig. Jetzt aber aber mal Puls fühlen. 180? Hochrotes Gesicht? Vom elegischen Kopfnicken? Das schöne an dieser Band ist immer noch, dass einem das Herz blutet, selbst wenn das Schlagzeug und die Chöre mal nicht durch die Boxen hallen. "My Country Girl" ist solch ein Beispiel, in dem erst nur die Akustikgitarre und ein sanft pluckernder Beat zu hören sind. Aber auch dieses Stück bricht irgendwann aus, wie ein kleiner Orkan, und fegt die Tränen und die Schwermut über das Gebirge. Das sind Notwist, Arcade Fire und Coco Rosie, wie in "Town Full of Dogs". "There's too much violence in my dreams / there's to much hate running in my veines" Allein: bei all der überbordenen Energie, die Naked Lunch durchaus gut zu Gesicht steht, sind öde Ausrutscher wie "In the Dark" einfach nicht nachzuvollziehen. Und es schmähler die unglaubliche Leistung der Band immer wieder, wenn man nach einer emotionalen Talfahrt wieder in den Sessel zurückgerissen wird. Aber vielleicht ist ja gerade das die Leistung dieser Band, die vor allem die Talsohlen durchschritten hat. Wenn du die Bergspitze sehen willst, suggeriert uns ja auch das Cover, musst du wissen wie steil es ist und wie tief du fallen kannst. Schön zu wissen also, dass uns da unten eine Band und ein Album erwartet. Jetzt erstmal die Tränen wegwischen. Und nochmal "Military of the Heart" hören. Groß! 
/ 42:51 / Indie-Pop
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