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Kuersche

Oxygen Overdose

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Wer sich als Singer/Songwriter sieht, muss so manchen Anspruch an sich und andere erfüllen können. Mit sich und seiner Musik allein auf einer Bühne zu stehen und Niemanden in der Nähe hinter dem man sich verstecken kann, das beweist eine gewisse Klasse und Können.
Die Texte sind dabei fundamental wichtig und geben der „One Man Band“ die Würze, die sie von anderen unterscheiden soll. Der musikalische Rahmen ist dabei auf das Minimum Gitarre / Gesang reduziert und kann nur mit Hilfe aussagekräftigen Texten und schönen Melodien überzeugen. Ein guter Beat macht jedoch noch lange keinen Hit. Die Anzahl an großen Songwritern, die mit grandiosen Liedtextzeilen ihr Publikum in Verzückung versetzt, ist eben nicht sehr hoch. Die Texte eines Bob Dylan oder aktuell eines Damien Rice sind voll bepackt mit Poesie über Liebe, Leben oder Trauer und transportieren Gefühle tausender Menschen, die genauso empfinden aber dies bisher nie in Worte hüllen konnten. Der Maßstab ist nun mal verständlicherweise hoch und da ist es keine große Abwertung, wenn man sagt, dass „Oxygen Overdose“ dies nicht erfüllen kann. Die Songinhalte von Kuersche alias Andreas Kürschner sind zu weit hergeholt und besitzen sehr selten intensive Impulse, die von Lebensfreude, Trost oder Hoffung zeugen und schaffen es deshalb auch nicht, einen in ihren Bann zu ziehen. Wenn ein Album mit durchschaubarem Sound und den Worten „We came into a room with a view / we looked out the window with a view...” startet, kann ich für mich keine große Leidenschaft entdecken oder entwickeln. In den folgenden 13 Stücken strickt Kuersche mit Hilfe einiger anderer Musiker das simple Muster weiter und läst die Frage nach Botschaften offen. Laut seinem Internetauftritt ist der 39-jährige Hannoveraner live flexibel, je nach Lust und Laune mal allein mit Akustik-Gitarre bewaffnet oder mit seiner Band im Rücken unterwegs. Mit zwölf Veröffentlichungen tourte er einige Male durchs Land, unter anderem im Vorprogramm von Nena, Fury in the Slaughterhouse oder Paul Carrack. Dies ist natürliche eine Hörerschaft, die eine andere Intension in der Musik sucht als Unsereins.

Bewertung: 2 von 10 Sternen / Spielzeit: 46:13 / Singer/Songwriter

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