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Terry Lee Hale

Shotgun Pillowcase

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Bei seinem neuesten Album werden selbst bekennende Terry Lee Hale Anhänger aufhorchen: Nach dem Abgang von Glitterhouse sowie einer kleinen Visite bei Blue Rose unterzog der Singer-Songwriter nach mehreren Jahrzehnten seinen typischen Sound nämlich relativ überraschend einer Generalüberholung. War das Schaffen Hales' doch bisher durchaus eine innig geliebte Konstante im weiten Feld Americana-beeinflußter Stilrichtungen. Der potentieller Komplize hinter den Veränderungen ist schnell ausgemacht: The Walkabouts-Chef Chris Eckman spielte für "Shotgun Pillowcase" nämlich weitaus mehr als nur die klassische Produzentenrolle.
Gleich dem Opener "Hearts" beispielsweise verlieh Eckman (in dessen Studio im slowenischen Lublijana auch aufgenommen wurde) durch die von ihm programmierten elektronischen Beiträge einen zeitgemäßeren, wenn auch ziemlich einzigartigen Sound. Zur Basis aus Gitarre und Stimme gesellen sich atmosphärische Elemente, wie man sie eher aus der Elektronika-Richtung kennt. Variationen dieser Zusammenarbeit lassen sich im Verlauf des Albums immer wieder entdecken. Doch damit nicht genug: Auch weitere Gäste, darunter neben ex-Midnight Choir Al DeLoner und vor allem Andrej Jakus an der Trompete (mit einem wunderbaren Einsatz in "Glitterati"), hinterlassen ihre Spuren auf dem Werk. Und heben es auf diese Weise nachhaltig von den eigenen Klassikern wie "Tornado Alley" ab. Spätestens jedoch, sobald die charakteristischen Vocals einsetzen, wird wieder klar, wer diese Stücke wirklich dominiert: Terry Lee Hale lässt seine Handschrift im 54. Lebensjahr nicht korrigieren, nur noch verfeinern. Von daher: Rundumerneuerung gelungen. Vor allem deswegen, weil diese Mission offenbar ungezwungen und behutsam angegangen wurde.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:34 / Singer-Songwriter

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