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Mighty Roars, The

Swine And Cockerel

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Punk ist das neue Post-Punk. Ähnlich wie Dustin's Bar Mitzvah lassen auch The Mighty Roars das gute alte 1977 aufleben. Das hier ist nicht Blondie, das hier ist Gossenpunk.
Gut, so ungemein kreativ ist das nun auch wieder nicht, sich mal eben zerlöcherte Jeans anzuziehen und mit vier Akkorden durch das versiffte Tonstudio zu fahren. Da braucht man gar nicht so weit in die Vergangenheit zu schauen: letztes Jahr haben be your own PET dieses Revival mit Pauken und Trompeten eingeläutet (oder zumindest am Leben erhalten). Was also machen die Mighty Roars anders? Nix, wollen die auch gar nicht. Es wird gehobelt, dass die Funken sprühen. "...Captains Ship" eiert und leiert rotzfrech durch die Strophe und explodiert förmlich im Refrain. Das können die Mighty Roars gut: drauflos spielen, sich nicht um irgendwelche Nettigkeiten kümmern. "Whale!" ist textlich äußerst sinnfrei, stolpert aber so unverblümt und leidenschaftlich durch die Wohnung, dass man nicht anders kann, als mal wieder darüber nachzudenken, was genau Punk eigentlich ist. Hier jedenfalls ist Punk Spielfreude. Dass die Bandmitglieder durch die Bank auch noch eine ziemlich groteske Historie aufweisen (Drogen, grauenhafte Todesfälle, Wohnungsbrände), macht die drei als Punkband zwar nicht viel plausibler, aber zumindest noch einen Tick interessanter. Die Mighty Roars jedenfalls werden so schnell aus dem Underground-Status nicht hervorgekrochen kommen. Dazu ist das Album viel zu kompromisslos. Aber wer weiß: eine Tour mit Dustin's Bar Mitzvah und Bromheads Jacket würde wahrscheinlich den Eindruck bestätigen, dass der '77 Punk wieder da ist. Kongenial, eindrucksvoll und unmissverständlich P U N K. "Swine and Cockerel" - eine Drecksau und ein junger Hahn Noch Fragen zum Sound? Ab dafür!

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:51 / Punk


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