Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Poison The Well

Versions

poisonthewell-versions.jpg

Es gibt nur alle Jahre lang einmal wieder Bands, die aus der - an sich längst nichtmehr spektakulären - Synthese von Hardcore, Postrock und Metal ein echtes Unikat fertigen: Poison The Well jedoch sind mit "Versions" nun nach langer Reise endgültig an diesem Ziel angekommen.
Der Eindruck manifestiert sich, vorausgesetzt man lässt sich von Anfang bis Ende auf dieses sperrige Gesamtkunstwerk ein, spätestens nach der dritten Begegnung mit dem Album. Und dies, nachdem die Band in der Vergangenheit immer wieder mit limitierenden Begriffen wie Metal- oder Emocore konfrontiert wurde. Was nur die Hilflosigkeit derjenigen Rezensenten ausdrückte, die sich seit dem famosen 1999'er Durchbruchs-Werk "The Opposite Of December" mit dem Schaffen von Poison The Well auseinander setzten. Spätestens jetzt muss der musikalische Horizont endgültig erweitert werden. Denn in ihrer Entwicklung gehen Poison The Well keinerlei Kompromisse mehr ein. Und betreten auch diesmal wieder Neuland, wenngleich nicht im klassischen Sinne. Das neue Material rockt nämlich gleichermaßen komplex wie mitreißend. Was, zugegeben, andere Alben dieser Machart auch tun. Ebenso, wie sich hier ergreifende, atmosphärische Momente finden. Der eigentliche Grund für das Abheben vom Rest der Core-nahen Welt bleibt allein die Intensität, welche Poison The Well mit "Versions" entfachen. Von der ersten Sekunde an, in welcher der Opener "Letter thing" den Zuhörer im Schritt packt. Über "Nagaina", das nicht nur aufgrund der Textzeile im Refrain beinahe Gospel-artige Spiritualität entfaltet. "Pleading post" scheint Klaustrophie hörbar zu machen, ohne dass hier oder an anderer Stelle übermäßig auf die typischen Stilmittel (wie Screamo-Elemente) zurückgegriffen würde. Das enorme Level der hier aufgelisteten Songs hält bis zu den letzten, gehauchten Tönen von Sänger Jeffrey Moreira in "The first day of my second life" an. Darum müssen spätestens mit diesem Werk Superlative herhalten: Nicht nur aufgrund der Pelle Henricsson/Eskil Lovstrom-Produktion sitzt "Versions" ganz dicht neben "The Shape Of Punk To Come".

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:04 / Postcore

Autor:





ERROR!