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Machine Head

The Blackening

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Es war ein langer und harter Weg für Machine Head: Da lieferte man vor 13 Jahren ein Debüt ab, welches heute zurecht als Thrashmetal-Klassiker gehandelt wird. Danach folgte jahrelanges "Durchhängen" mit netten Alben, welche die immerwährenden Vorwürfe, man könne nicht an das eigene Meisterstück anknüpfen, jedoch niemals ruhig stellten.
Diese Stimmen verstummten erst im vorletzten Jahr mit der Veröffentlichung von "Through the Ashes of Empires". Einem Werk, welches auf sagenhafte Weise an die Brillanz des Erstlings anschloß, ohne als bloße Kopie desselben zu funktionieren. Doch sollte das Spielchen nun von vorne beginnen? Diese Frage dürften sich Robb Flynn und Kollegen sicherlich auch gestellt haben, als sie sich an die Arbeit zum neuen, mittlerweile sechsten Album machten. Und fanden mit "The Blackening" einen eleganten Ausweg: Das neueste Opus bringt es auf gerade einmal acht Songs, allerdings mit einer guten Stunde Spielzeit - und klingt anders als alles, was die Bay Area Thrasher bisher veröffentlicht hatten. Doch im Vergleich zum zweiten Ausreißer in der Bandhistorie (dem 1999'er Nu-Metal-Versuch "The Burning Red") geht der Plan diesmal auf: Die Mischung aus Progressivität, Spontanität und ausladenden Arrangements entfaltet eine eigenwillige Anziehungskraft, die sich mit jeder neuen Begegnung verstärkt. Machine Head und insbesondere das Gitarristen-Duo Demmel/Flynn knüppeln sich mit einem juvenilen Variantenreichtum durch die überlangen Tracks, dass es eine wahre Freude ist. Zumindest ab dem Punkt, wenn man erstmal halbwegs hinter die teils sehr komplexen Songgerüste gestoßen ist. Was gerade bei wirklich ungewöhnlichen Nummern wie dem vielschichtigen Monstrum "Halo" etwas dauern kann. So melodiös wie hier hat man diese Band jedenfalls noch nie erlebt. Und weil letzten Endes sogar der kernige Sound (eine Kooperation von Flynn mit Colin Richardson) eine Klasse für sich darstellt, darf man "The Blackening" tatsächlich als überraschend konsequentes Statement verstehen: Machine Head verfügen im Jahre 2007 über eine Top-Kondition und haben gottlob auch den Mut, ihr Potential voll auszuspielen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 61:04 / Thrashmetal

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