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Plate Six

Battle Hymns For A New Republic

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Und ich denke mir noch: „Hat mir Kollege Gloser da etwa die neue Sometree mitgegeben"? Nee, hat er nicht! Ich hab mich mehrmals versichert. In meinem CD-Player rotiert die Band Plate Six aus Alabama. Aber verdammt, sie klingen wirklich wie Brüder im Geiste. In einem Interview bezeichneten sie sich selbst mal als „progressive alternative", mussten aber sofort wieder einlenken. Aus Sorge, die ganzen Prog-Fans könnten denken, sie hätten es mit den zweiten Dream Theatre zu tun.
Haben wir zum Glück nicht. Sondern mit Highschool-Kumpels von Dan Sartain. Die teilweise auch bei Sartain in der Band spielen, und gerade erst auf Europatour mit ihm waren. Wegen Bands wie Fugazi fingen sie damals an, Musik zu machen. Das merkt man. Konventionen scheinen ihnen fremd zu sein. So hat man es natürlich nicht leicht in der Hardcore-Szene. Aber sie geben sich kämpferisch. Und nennen ihr Album dazu passend: „Battle Hymns For A New Republic". Auf dem Cover: Einer der sieben Trompeter, die laut Internet-Chit-Chat die Begeisterung in der Bibel verkörpern. Whatever. Die religiösen Bilder gehen zwar mit den Texten Hand in Hand. Zutiefst religiös wird es dennoch nicht. Es passt eben ineinander. So fängt die Platte auch mit einer guten Minute Feedback an, bevor der kantige und leidenschaftliche Post-Hardcore durch die Boxen rumpelt. Plate Six haben ein Album gemacht, für das man sich durchaus Zeit nehmen muss. Ein Album, das einen von der ersten Minute an gefangen nimmt. Aber herauszufinden, woran das liegt, das dauert eine Weile. Die Antwort fällt sicher bei jedem anders aus. Schließlich erwartet den Hörer eine groß angelegte Geschichte, erzählt mit heiserem Gesang, verspielten Gitarren und nicht vorhandenem Bass. Anstrengend, aber lohnenswert. Eines der besten Alben, das Sometree nicht gemacht haben.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:59 / Post-Hardcore

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