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The Triffids

Born Sandy Devotional / In The Pines / Calenture

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From the label that brought you Franz Ferdinand: Domino Records beweisen einmal mehr guten Geschmack und starten ihre umfassende, über eineinhalb Jahre angelegte Wiederveröffentlichungsserie zu den Triffids mit den drei wohl essentiellsten Alben der Australier. Den Anfang machte bereits vor einigen Wochen der Re-Release von „Born Sandy Devotional“ – Jenem Werk, welches gemeinhin als „The Triffids Masterpiece“ gehandelt wird und sich zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung in aufwendiger Verpackung und inklusive neun Bonustracks präsentierte.
Jüngst wird die Serie nun von zwei weiteren Werken komplettiert, welche die fünfköpfige Formation – trotz ihrer seinerzeit aufeinander folgenden Veröffentlichung (etwa zur Hälfte der Diskographie) – von denkbar unterschiedlichen Seiten zeigt. Frontmann David McComb gehörte nicht umsonst und trotz ruhelosen Umherwandelns zwischen Sydney, Perth und Großbritannien zu den relevantesten Songwritern des Kontinents; zumindest in den achtziger Jahren. Dabei war "In The Pines" 1986 ein zwar nennenswertes, kommerziell jedoch nicht eben hochkarätiges Ereignis. Was nur zum Teil an der low budget Produktion lag. Die Musiker gingen passend dazu auch selbst etwas rudimentärer zur Sache, lassen zumindest im Opener "Suntrapper" für einige Augenblicke sogar Platz für lärmige Momente. Wahrscheinlich machen einfach die Umstände, unter welchen die 18 Songs entstanden, "In The Pines" zu dem, was es ist: Zwischen zwei Aufenthalten in bestens ausgestatteten Londoner Studios wurde das Material quasi zwischendurch im australischen Outback - samt minimalem Equipment - eingespielt. Was dem Album in der Diskographie der Triffids auf ewig eine Ausnahmestellung bescherte (... und vielleicht gerade wegen seines spontanen Charmes von nicht wenigen als Lieblingsalbum gehandelt wird).

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Nur ein Jahr später folgte das Erfolgswerk "Calenture", dessen opulenter Sound die fachmännische Handschrift von Gil Norton (welcher daraufhin u.a. für die Pixies arbeitete) trägt. Schon der Opener "Bury me deep in love" macht keine Gefangenen und offeriert Gefühlskino im Breitwand-Format: Eine weltumarmende, dicht arrangierte Melodie entpuppt sich gemeinsam mit orchestralen Elementen zu einer Form des alternativen Pops, wie man sie heute viel zu selten hört: Zwischen Folk- und Singer-Songwriter-Wurzeln nisten sich The Triffids genüsslich ein und lassen sich trotz des für seinen Drogenkonsum bekannten Frontmannes niemals das Zepter funktionierender, gerne auch einmal etwas kitschiger Melodien aus der Hand nehmen. Wovon man sich sogar anhand der 12 Rohfassungen überzeugen kann, welche dem Album als Bonus beiliegen. Und wer nun Geschmack an dem Schaffen gefunden hat, den erwarten in den nächsten Monaten noch jede Menge weitere Wiederveröffentlichungen – Darunter auch eine Raritäten-Compilation sowie die von Bleddyn Butcher geschriebene Biographie…

-- / Spielzeit: Spielzeit 55:52 + Bonus bzw. 64:51 / Pop

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